Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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MarcelH.
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Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von MarcelH. » 02.09.2013, 20:44

Hallo liebe Mitleser,

da dies mein erster Beitrag ist, möchte ich mich euch kurz vorstellen.

Mein Name ist Marcel, ich bin 26 Jahre alt komme aus dem schönen Wertheim. Ich war etwa 7 Jahre in einer Mittelalter-Reenactment-Gruppe und bin daher immer wieder mit Bogenschiessen in Kontakt gekommen. So richtig selbst hab ich aber selten was gemacht.

Neben meinem neu erweckten Interesse am Bogenschiessen habe ich noch einige andere Hobbies, z.B. halte ich für mein Leben gern Tiere (momentan ein Meerwasser-Aquarium, Katzen, Zwerghühner und demnächst wohl noch eine Landschildkröte) und mache Musik. Wer Lust hat, kann sich gerne mal auf unserer Homepage umsehen.

Das ist jetzt alles ein paar Jahre her, die Faszination ist allerdings geblieben. Erst vor vier Wochen war ich auf einem Bogenparkour und habe das erste Mal wirklich ernsthaft geschossen. Wenig Punkte, kaputte Pfeile und ein blauer Arm waren die Folge. Anleitung gab es nur von meinen Bekannten, die ich auch noch als ziemliche Laien einstufen würde.

Nun war ich durch Zufall im örtlichen Bogengeschäft. Er hat uns wirklich sehr gut "beraten", wollte uns nix verkaufen. Aber er hat schon etwas Werbung gemacht, da er auch Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene gibt für instinktives Bogenschiessen. Er hat wohl auch einen Trainerschein, von welchem Verband, kann ich allerdings nicht sagen (falls es mehrere gäbe).
Er ist offizieller Händler von Bear Paw / Bodnik und hat hier alle Bögen vorrätig. Auch kann ich mir hier alle Bögen leihen, wobei ich die Leihgebühr später beim Kauf verrechnet bekomme.

Bogenvereine gibt es hier auch zwei in der Nähe, allerdings steh ich nicht so auf die Vereinsmeierei. Außerdem bin ich schon durch verschiedene andere Hobbies und meine Arbeit zeitlich so gebunden, dass ich das einfach nicht mehr unterbekomme.
Dafür gibts bei uns um Umkreis von 25 Minuten auch zwei 3D-Bogen-Parkours.


So, jetzt fangen meine Fragen an:

- Macht es Sinn, einen solchen Anfänger-Kurs zu belegen?
- Macht es Sinn, mich erstmal nur bei Bodnik umzuschauen? Hier habe ich natürlich den Vorteil alle Bögen vor Ort kurzfristig oder gar geliehen längerfristig zu testen... sicher nicht zu unterschätzen?


Ich hätte hier bei mir auch eine Möglichkeit im eigenen Garten zu schießen. Ich habe auf einer Länge von etwa 50 m einen zwei Meter breiten freien Streifen im Garten... auf 30 m sogar 3 m breit. Mit einem Pfeilfangnetz könnte ich locker schiessen. Hinter dem Pfeilfangnetz fangen nur noch Obstbaumgrundstücke an. Ich muss nur vorab unsere Hühner und Katzen aus der Schussbahn bringen.

Ich würde über kurz oder lang auch gerne einen Bogen (oder auch mehrere) selbst bauen. Bedingt dadurch, dass ich schon Didgeridoos gebaut habe, habe ich das notwendige Werkzeug fast vollständig bei mir. Aber ich denke, es macht vielleicht mehr Sinn erst schiessen zu lernen und DANN einen Bogen zu bauen. Sonst wüsste ich ja gar nicht wirklich, auf was ich achten müsste... oder?

Was ich gar nicht schiessen möchte sind extrem moderne Bögen. Compound-Bögen, Bögen mit austauschbaren Wurfarmen, optisch schöne, aber mir zu überladene Pistolengriffe. Der Bogen soll schon nach Holz aussehen, wenn möglich nach "einem Stück".

Was mich extrem fasziniert und wo ich irgendwann mal hin will sind Reiterbögen. Ich hätte einfach einen riesigen Spaß Gesichter von anderen zu sehen, die nicht glauben, dass man aus so einem "Spaßbogen" (ja, ich habe mich hier schon eingelesen ;-) ) wirklich ernsthaft soviel rausholen kann. Ob ich dann mit Daumen schiesse oder Fingern, das weiß ich natürlich nicht.

Könnt ihr mir als Anfänger hier etwas brauchbares empfehlen? Gern auch aus Holz, ich möchte keinen lederumwickelten Glasfiber-Bogen. Solche hatten wir hier schonmal im Haushalt...

Im Internet habe ich auch z.B. "Elite-Bogen" aus München gesehen... die machen ja auch einen super Eindruck. Taugen die was?



Was würdet ihr mir nun raten?

Erstmal einen Kurs?
Erstmal einen Leihbogen, egal welchen Typ?
Gleich auf Reiterbogen schauen, damit man sich keinen Scheiss angewöhnt?
Einen speziellen Reiterbogen, bei dem man nicht so viel falsch machen kann?


Preisobergrenze hab ich erstmal keine, sollte aber noch anfängergerecht sein. Versteht mich nicht falsch, auch ich muss dafür sparen. Aber ich kenne von den meisten meiner anderen Hobbies das Motto "wer billig kauft, kauft zweimal" und möchte daher etwas haben, was auch längerfristig Spaß macht, wenn man schon gut schiessen kann.


Ich danke euch für eure Hilfe und eure Tipps. Und vor allem für eure Geduld, wenn ihr es geschafft habt, bis hierher zu lesen! ;-)


Viele Grüße aus Wertheim,
Marcel

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Mike W.
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Mike W. » 02.09.2013, 21:11

Boah, ich hab nen Krampf in der Pupille! ;D

Erstmal Hallo!

Ein Kurs ist sicher nicht verkehrt.
Aber wenn du zu nem Verein gehst, bekommst du die Hilfe kostenlos. Frag doch dort mal nach ob du gleich Mitgleid werden mußt!
Bei uns zum Beispiel kann der Neue ein paarmal so mit zum Training, um herauszufinden ob das für ihn passt.

Wieso sind Reiterbögen Spaßbogen?
Aus einem Stück sind die eher selten.

Ein Leihbogen ist vor allem am Anfang kein Fehler. Da kannst du rumprobieren und nach und nach die Wurfarme austauschen.
Ich rate dazu keinen kurzen Bogen zum erlernen zu verwenden, da die schwerer zu schießen sind.
Wenn du die Möglichkeit zum Testen hast, dann nutze das so weit wie möglich. Das ist durch nichts zu ersetzen.

So, jetzt ersma Schulz, sonst wird das auch so'n Roman! ;D


Gruß Mike
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Frankster
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Frankster » 02.09.2013, 21:48

Hallo Marcel und Willkommen!

Jeder Mensch ist anders hat geht Dinge unterschiedlich an. Vielleicht erzähle ich Dir meine Geschichte und Du kannst schauen ob Du Dich darin wiederfindest.

Bei mir kam irgendwann wie bei Dir die Idee auf Bogenschießen zu lernen, aber ich bin eher naturverbunden: also Stock besorgt und mit dem Küchenmesser den ersten Bogen geschnitzt. Beim 3. Anlauf und Blasen an den Händen hatte ich einen brauchbaren 20# Bogen (der immer noch lebt). Dann Stecken gesammelt, getrocknet - in der Küche mit einer Kerze begradigt und Pfeile gebaut. Mit Fundfedern befiedert und dann gings los. Irgendwie war ich von der Idee fasziniert im Prinzip aus Nichts - d.h. keinerlei käuflich erworbenen Teile - mir eine Bogenausrüstung herzustellen.
Die Schussübungen in der Kiesgrube waren sehr Materialmordend, doch mit der Zeit lief es immer besser: Schießen, Bögen und Pfeile wurden immer ausgefeilter.

Irgendwann hatte ich dann auch die Gelegenheit so typischen glasbelegten Anfängerbogen zu schießen. Das tolle Gefühl mit dem Holzbogen und den Holzpfeilen war weg. Alles synthetisch, der Bogen gab mir keine Rückmeldung. Mal flog ein Pfeil gerade, mal schlingerte er total. Ne das war es nicht was ich wollte...

Aus Neugier hab ich dann mit der Zeit ein paar käufliche Teile eingestreut um einen Vergleich zu haben. Mitlerweile besitze ich sogar einen Satz Carbonpfeile, doch viel lieber sind mir meine selbstgebauten Holunderschäfte und meine Bögen baue ich aus dünnen Stecken.

Achja, ich bin zwar nun seit ca. einem halben Jahr im Verein mit Schießgelände usw. Doch am meisten Spaß macht das Schießen im eigenen Garten oder im Wald. Man kann sich viel besser konzentrieren. Keine Enge, keine Pfeile die rechts und links neben einem rausgehen. Dennoch trifft man bei dem Sport nette Menschen - das schätze ich sehr.

Viele Grüße,
Frank
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Heidjer » 02.09.2013, 21:54

Zuerst Willkommen im FC, hier wird ihnen geholfen. ;)

Ich würde mir auch zuerst mal die Vereine ansehen, da kann man die ersten Tips erst mal so bekommen. Dann mit einen längeren Bogen anfangen, die kurzen sind wirklich nervöser zu schiessen.
Für den Anfang reicht auch der Laden in Wertheim, zumindest wenn es der in der Innenstadt ist mit der Bogenabteilung im Keller. Ja als Norddeutscher ist mir der Laden geläufig, auch wenn es die Bogenabteilung dort erst seit einen Jahr gibt, war sie doch vorher in Neubrunn. ;D

Ansonsten reserviere schon mal die Woche um den Vatertag herum, da ist Neubrunn das Zentrum Deutschlands was das traditionelle Bogenschiessen angeht. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Eberesche » 02.09.2013, 22:34

Hallo, und erstmal willkommen hier!
Meine Meinung: Wenn du Reiterbogen schießen willst, mach genau das. Warum der Umweg über ein Gerät oder eine Technik, die dir weniger Spaß macht. Und der billigste gute RB ist unter 150 Euro zu haben (Kaya Windfighter / Kaya KTB, Holz/Glas laminiert, um Welten besser als lederumwickelte Dekoartikel vom Mittelaltermarkt oder die Vollfiberglaskrücke vom Bodnik).

Natürlich ist ein kurzer Bogen schwieriger zu beherrschen als ein langer. Ohne Üben wird es nichts und wenn Du schon nächste Woche mit den Kumpels um die Wette schießen willst, nimm lieber was Langes mit Visier. Wenn der Kinderbogen (höhö) dafür mehr Spaß macht, ist es m.E. die Mühe wert. Außerdem kannst du danach jeden Bogen schießen. Leute mit Reiterbogen und ernsten Turnierambitionen sind selten, noch dazu mit Daumen sehr selten. Mir sagte vor drei Jahren jemand "Kauf dir keinen Reiterbogen, damit kann man eh nicht treffen". Der erste Turniersieg war ein geniales Gefühl, sag ich dir :D
Also ich habe es so gemacht und nicht bereut. Stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

Beste Grüße
Anna

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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Bigfoot » 03.09.2013, 00:58

Auch wenn ich mich selbst noch nicht vorgestellt habe muss ich sagen das ein Reiterbogen gewiss kein Spassbogen ist, ich schieße einen ungarischen Reiterbogen mit 40# (momentan noch metideran) und ich würde den Bogen nicht unterschätzen.
Suche dir deinen Bogen und schieße ohne viel darüber nachzudenken und du wirst sehen es wird immer besser.
Gruß Roland

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Mike W.
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Mike W. » 03.09.2013, 01:05

Eberesche hat geschrieben:Leute mit Reiterbogen und ernsten Turnierambitionen sind selten


Vielleicht weil die Meisten vorher frustriert aufgeben?
Ich glaube, den Meisten macht anfangs das Treffen mehr Spaß, als mit einem Bogen, mit dem sie zwar auffallen, daneben zu schießen. Vor allem am Anfang sind doch Erfolgserlebnisse gut um erstmal einen Bezug zum Bogenschießen zu bekommen und die Leute bei der Stange zu halten.
Es gibt doch Viele die, bei dem großen Freizeitangebot, schnell zum Wechsel bereit sind, wenn sie keine Fortschritte sehen. Wenn sich jemand mit einem kurzen Bogen rumquält und daneben jemand mit einem leichter zu schießendem einen Pfeil nach dem Anderen ins Ziel hämmert, wieviel spaß haben die Beiden wohl?

Mir macht ein kurzer Bogen auch mehr Spaß!
Mir macht auch ein schnelles Auto mehr Spaß und doch rate ich keinem Fahranfänger dazu!

Muß aber jeder selbst entscheiden!

mfG Mike
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Eberesche » 03.09.2013, 06:48

Hallo,
Vielleicht weil die Meisten vorher frustriert aufgeben?

Die Leute die ich trainiere schießen auch in der ersten Trainingseinheit nicht häufiger an der Scheibe vorbei als Andere. Ein Glück hat ihnen niemand gesagt, dass man mit Reiterbogen nicht treffen kann. Eine Freundin von mir (erster Bogen Kaya Windfighter, Training Daumentechnik seit drei Wochen) kommt jetzt zum Roven im Wald mit, mit vielen Treffern und bisher ohne Pfeilverluste.

Dass der Turnierbesuch keinen Spaß macht, wenn man unfairerweise in die Jagdbogenklasse einsortiert wird, ist eine andere Sache. Bei gleichem Können gibt es nun mal mit einem dreimal so schweren Bogen mit Pfeilablage mehr Punkte. Weshalb der RB natürlich, wenn es nur ums Turnierschießen geht, nicht das Mittel der Wahl ist. Wer allerdings Freude an diesem Gerät, vielleicht noch an der Daumentechnik hat, wird damit üben und selbstverständlich auch treffen.

Das Problem mit Reiterbogen ist nur, dass kompetente Anleitung nicht in jedem Verein zu bekommen ist. Wenn du dort vorsprichst, werden sie dir vielleicht sogar mit ähnlich sachlichen Argumenten wie mein erster Kontakt ("Reiterbogen ist für Masochisten") abraten. Du kannst natürlich die Grundlagen des Bogenschießens auch mit einem Recurve oder Langbogen lernen, wenn du auch daran Freude hast, und dir die Reiterbogengeschichte zum Beispiel beim Neubrunn-Treffen im nächsten Jahr zeigen lassen. Dann musst du zwar zur Daumentechnik umstellen, sparst dir aber selbständige Arbeit, die anderenfalls nötig ist. Wobei glücklicherweise in den letzten Jahren viele Fehler schon gemacht wurden und damit dir erspart bleiben und sich ein paar funktionierende Verfahren herauskristallisiert haben. Also nicht zu viel Angst vor den kurzen Giftdingern. Wenn es nicht ungesund wäre, würde ich schon längst den Kaya KTB in 60# für die Schlaumeier mit dem "Kinderbogen"-Spruch übers Turnier tragen.

Beste Grüße
Anna

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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Mike W. » 03.09.2013, 07:40

Nun hat aber nicht jeder Verein den perfekten Trainer für Reiterbogen mit Daumentechnik!
Und nicht jeder Anfänger hat die Zeit und Möglichkeit eines optimalen Trainings.

Da wäre es doch sicher besser, sich das Grundlagenerlernen so einfach wie möglich zu machen.
Und im Anfangspost steht nun mal das eine zeitintensive Vereinsmitgliedschaft eher nicht geplant ist.


lG Mike
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 03.09.2013, 08:13

Erstens, auch mit einem RB und den passenden Pfeilen!!!!!! kann ein Anfänger mit einer Daumentechnik intuitiv genausogut Treffen lernen wie mit irgendetwas anderem
Ich werde das dumme Gesicht des Bogenbahnbetreibers nicht vergessen, der mir seinen "schwersten Bogen" 32 #, Auszug 32" gab und ich den Pfeil auf der "falschen Seite" auflegte, gelöst, als die Spitze des Pfeils den Zeigefingerrand berührte und der Pfeil in der Mitte des Goldes landete. Der Rest gruppierte dann großzügig drum rum.

Wichtig ist, der Pfeil /die Pfeile müssen vom Spine her möglichst genau gleich sein und möglichst passen. Gleich heißt +/-1 # !!!
Dann trifft man sehr schnell , was man trefffen will.

Ob Du jetzt mit den Fingern, mit den Daumen , mit den Zähnen oder mit den Füßen an der Sehne oder dem Pfeil ziehst, ist Wumpe, solange Du das möglichst gleich machst. Später ist das mit dem gleichen Auszug auch noch egal.

Zu Anfang würde ich das Angebot des Leihbogens annehmen, zumindest solange, bis Du ein "angenehmes" Zuggewicht erreicht hast. Fang schwach an, stärker kannst Du dann immer

AndiE
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von AndiE » 03.09.2013, 08:44

Hallo

Kann mich da dem User Eberesche nur anschließen: Hol Dir einen Kaya. Ich selbst habe einen KTB und der ist 100% anfängertauglich und macht verdammt viel Spaß. Den gibts seit kurzem auch als XL mit 4" mehr Länge.
Siehe z.B. hier: http://www.aixbow.de/shop/holzbogen.html

MfG
Andi
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Faenwulf » 03.09.2013, 18:27

Da bisher keiner der RB-Fraktion drauf eingegangen ist: Auch die Bögen von Laszlo (Elite Bogen München) taugen problemlos, falls dir - so wie mir als ich letztes Jahr auf RBs umgestiegen bin - der Kaya im äußeren dermaßen nicht zusagt, dass du damit nicht treffen könntest (bekanntermaßen ist mentale Einstellung ja wichtiger Bestandteil der Technik).

Ich habe von ihm bisher den Ungar, den Hunnen, den Osmanen und den Skythen geschossen. Wefen alle prima, haben aber auch alle so ihre eigenen Macken. Der Ungar ist "trotz" seiner Größe bei über 30# bei 28" im Wurf extrem giftig, d.h. er wirft schnell und ist für einen Anfänger, meiner Meinung nach, zu unkontrollierbar. Wenn du weniger Pfund nimmst passt es aber wieder. Laszlo meinte allerdings, dass er den Bogen niemand mit weniger als 30" Auszug in die Hand geben möchte. Der Hunne hingegen ist etwas besonders, weil die untere Siyah kürzer ist wie die obere, wodurch eine spezielle Technik durch das Ausüben von Druck mit der Bogenhand nötig wird, weil er sonst wirklich wirft wie eine Krücke. Der Osmane hat den "Nachteil" das der Griff für viele zu kantig ist bzw. war. Es gibt jetzt eine neue Version, da soll der Griff wohl sehr gut überarbeitet worden sein. Der Skythe hingegen ist halt kurz. Nicht ganz so kurz wie der Kaya, aber mit der Mediterranen Technik kommt man da wohl wegen dem steilen Sehnenwinkel nicht mit klar. Meine Freundin hat einen Skythen mit 26# bei 28" und ich bin der Meinung der wirft super und ist schön ruhig.
Wenn du nicht so ein Spinner bist wie ich der total auf lange Siyahs abfährt und unbedingt so etwas will, würde ich sagen nimm den Skythen, zumal der Preis da ein gutes Stück günstiger ist. Wenn dich der höhere Preis nicht abschreckt ist aber der Osmane sicher auch nicht verkehrt.
Laszlo gibt aber meines Wissens nach auch 2 Wochen Rückgaberecht falls dir der bestellte Bogen doch absolut nicht liegt. Außerdem solltest du mal auf der Hp schauen (unter Aktuelles, einfach runterscrollen), er ist noch auf mehreren Messen dieses Jahr unterwegs, wenn da etwas in der Nähe ist: Hingehen, sagen du bist Anfänger und möchtest mit Reiterbögen anfangen, auch sagen ob du gleich Daumen oder lieber Mediterran schießen willst. Dann kannst du dich durch seien Bogenauswahl durchschießen wie du willst und kriegst oft genug auch noch eine kurze Einführung auf was du als Anfänger absolut achten musst.

Ansonsten: Mit dem Kaya macht man - außer dem geschmacklosen Äußeren :D - wirklich nichts verkehrt. Viele sagen auch der Old Scythian von Grozer ist ebenfalls ein guter Anfängerbogen. Ebenso allgemein seine "Nomad"-Reihe, aber das sind eher Fieberglasbögen wenn ich mich recht entsinne. Ich habe auch mal gehört, dass es vor einiger Zeit wohl starke Qualitätsschwankungen bei Grozer gab, keine Ahnung ob sich das wieder gelegt hat.
Eine vierte Möglichkeit sind die Bögen von Kassai. Dazu muss aber jemand was anderes sagen, da habe ich noch keinen in der Hand gehabt oder in Aktion gesehen.

AndiE
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von AndiE » 03.09.2013, 21:39

Hallo

Auch der Samick SKB ist ein guter RB zum kleinen Preis.

MfG
Andi
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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von MarcelH. » 04.09.2013, 08:44

Wow... einen Tag kein Internet-Zugang und hier werd ich mit Antworten nur so überworfen!

Dafür euch allen vielen Dank!



Zum Verein: Einen Verein bekomm ich in meinem Terminplan leider wirklich nicht unter. Ich hab jeden Woche unterschiedlich Zeit für sowas und kann mir da nicht einen festen Tag einplanen. Daher überlege ich, ob ich mir das evtl. am Anfang mal ansehe, aber festes Mitglied werden kommt für mich eher nicht in Frage.

So ein Kurs in einer Kleingruppe ist schon sehr reizvoll, auch wenn man den dann natürlich auch bezahlen muss.
Dass eins der größten Bogen"feste" in Neubrunn ist, war mir überhaupt nicht bekannt. Muss mir mal das Datum für nächstes Jahr merken... 15 km von mir daheim ist natürlich unschlagbar ;-)


Ich bin momentan auch noch hin- und hergerissen: Langbogen mit dem Hintergrund am Anfang mehr zu treffen und weniger frustriert zu sein? Oder doch gleich das Ziel: Einen Reiterbogen. Klar, macht das am Anfang mehr Arbeit und Disziplin notwendig. Aber sonst hab ich mich von sowas auch eher nicht abhalten lassen.

Auf Turniere werde ich wohl eher nicht gehen… zumindest ist das aktuell noch nicht mein Plan. Das wäre mit der RB-Einschränkung natürlich etwas blöd, aber da mach ich mir jetzt eigentlich noch keine Gedanken drum.


Der Kaya Windfighter sieht in meinen Augen sooo schlecht nicht aus. Ich hab auch schon Bilder gesehen vom ersten Modell, da kann ich das noch nachvollziehen ;-)

Hab mich noch ein bissel eingelesen, der Samick SKB stinkt ja laut der allgemeinen Meinung gegen den Windfighter ab, daher würde ich eher den Windfighter ins Auge fassen.

Elite-Bogen gefallen mir wirklich auch super, müsste ich aber blind kaufen (Rückgaberecht hin oder her).


Was haltet ihr von den drei Reiterbögen von Bearpaw / Bodnik?
Diese hätten eben den Vorteil ich könnten Sie hier in die Hand nehmen, testen und vor allem: leihen und in den Stärken variieren.
Wenn der nicht gar daneben ist, überlege ich mir mal leihweisen diesen ins Haus zu holen (wenn ich es noch zu einem Kurs schaffe).

Muss ich bei den Reiterbögen bei den Pfeilen etwas spezielles beachten, weil ich immer was von „sehr schneller Bogen“ lese?
Falls ich mich doch für einen „normalen“ Langbogen entscheiden sollte, gibt es da was im Bearpaw-Programm, was ihr einem Einsteiger empfehlen könntet?
Welche Zugstärke haltet ihr für angemessen am Anfang? 25#? 30#?


Danke weiterhin für eure Hilfe und Tipps,
Marcel


Edit: Den Skythen von Elite-Bogen find ich auch sehr interessant. Aber würde wohl dennoch wahrscheinlich erstmal einen Leihbogen in Anspruch nehmen, und da hab ich nur die Auswahl von Bearpaw/Bodnik.

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Re: Anfänger: Bogenkurs? Bogengeschäft? Bogenart?

Beitrag von Mike W. » 04.09.2013, 09:01

Ich würde das so entscheiden:

Nimm den 25# Bogen und mach 100 Schuß! Notiere dir ab wieviel Schuß du größere Streuung hast.
Am nächsten Tag wiederholen!

Warte 2 Tage und mach das Gleiche mit 30#.

Wenn du ab der etwa gleichen Schußzahl anfängst zu streuen, dann nimm den 30# Bogen.
(Dann liegt das an der Konzentration und nicht an der Kraft!)
Im Zweifelsfall den Schwächeren zum Techniklernen.

Gruß Mike

PS.: Natürlich auf eine Entfernung, wo du noch halbwegs treffen kannst.
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