Reiterbogen immer Spaßbogen?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Koalabär
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Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Koalabär » 30.07.2012, 20:51

Wiso werden Reitergögen so oft als "Spaßbogen" bezeichnet?
Ich glaube ned das die Hunnen ihre Bögen zum "Spaß" benutzt haben.
Finds nur etwas komisch weil einen Yumi, oder einen englischen Langbogen nimand als Spaßbogen bezeichnet.
Liegt es daran das Langbögen und Recurvebogen fehlerverzeiender sind?
Ich benütze auch einen Reiterbogen und hab die Nase voll davon das meinen Bogen so selten "ernst" genommen wird.

lG. vom Koalabär

Genni
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Genni » 30.07.2012, 21:05

Weil viele Leute diese kleinen rel. zierlichen Reiterbogen recht unscheinbar aussehen und deshalb oft unterschätzt werden...leider...... :(
Ruhe über Zorn.
Ehre über Hass.
Stärke über Angst.

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Squid (✝)
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Squid (✝) » 30.07.2012, 21:11

Warum so unentspannt? Es kommt drauf an, wie man den Begriff interpretiert.
Ich sage das auch oft, weil es eben oft recht preisgünstige Fiberglasbögen sind, mit denen man mal eben zum Spass auch als Laie rumdaddeln kann, ohne das man Gefahr läuft, dass der teure Holzbogen aufgrund irgendwelcher Unkenntnis des Benutzers Schaden nimmt.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Blacksmith77K
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Blacksmith77K » 30.07.2012, 21:12

Ich hoffe doch INSTÄNDIG, dass dein Bogen ein Spaßbogen ist. 8)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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MoeM
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von MoeM » 30.07.2012, 21:13

Naja also einen skythischen Kompositbogen zu unterschätzen zeugt nicht von großem Sachverstand. Allein die fast greifbare Spannung im Fulldraw. Bei den "gewöhnlichen" glasbelegten "Horsebows" kann manns ja grad noch so durchgehen lassen....
Und ein Bogen der keinen Spaß macht??! ;)
Grüße Moe

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Eberesche
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Eberesche » 30.07.2012, 21:18

Hallo,
ganz einfach, weil diese Bögen Spaß machen ;) An dem Begriff würde ich mich nicht stören.

Das "nicht ernst nehmen" nervt mich auch. Ist aber eigentlich logisch nachvollziehbar. Viele Reiterbögen die man auf dem 3D-Turnier sieht sind von eher mäßiger Qualität (Vollfiberglas vom Mittelaltermarkt) und wegen der Optik gekauft worden, die Menschen dazu eher seltener versierte Schützen - das wird dann leider schnell verallgemeinert auf Jeden der etwas Kurzes, Krummes in der Hand hat.
Dagegen hilft nur Aufklärungsarbeit - Bogen zeigen und erklären, fachgerecht benutzen, die Pfeilgeschwindigkeit für sich sprechen lassen und idealerweise natürlich ernstzunehmende Punktzahlen schießen. Was halt in den üblichen Bogenklassen nicht gerade einfach, aber möglich ist.

Anna

EddieDean

Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von EddieDean » 30.07.2012, 21:41

Wieso werden Reitergögen so oft als "Spaßbogen" bezeichnet?


Weil die meisten Bogenchützen keine Ahnung haben und dies nicht zugeben können.
Und geschweige mal über den Tellerrand geschaut haben.

Hab ich eine Ahnung vom Bogenbau? Nö! Hab keine - also werd ich dir nichts drüber erzählen geschweige den ein Urteil fällen.


Typisches Phänomen der menschlichen Gattung übrigends.

Gruß
Stephan

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benzi
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von benzi » 30.07.2012, 21:42

Eberesche hat geschrieben:und idealerweise natürlich ernstzunehmende Punktzahlen schießen.
Anna


das wird wohl der einzige Weg sein, wirklich erntgenommen zu werden, wir arbeiten daran ;D

Grüße benzi
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.07.2012, 21:50

wieso ist es so schwer, mit einem Reiterbogen in der Blankbogenklasse passable Ergebnisse zu erzielen?

Auch in einer Recurveklasse kann ein halbwegs vernünftiger Bogen mit dem Schützen dahinter vernünftige Ergebnissen erzielen.
Es sieht natürlich "witzig" aus, wenn jemand einen Bogen auf 3/4 der Bogenlänge und mehr auszieht und die Biegeradien der WA sind auch für "Langbogenschützen" kriminell, aber am Ende , der Pfeil fliegt von der Sehne und landet im Gold/Kill. Auch mit einer "Plastikplempe" vom MA markt. So denn der Schütze schießen kann.

EddieDean

Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von EddieDean » 30.07.2012, 22:02

wieso ist es so schwer, mit einem Reiterbogen in der Blankbogenklasse passable Ergebnisse zu erzielen?


Das fragst du jetzt nicht wirklich.

Nette Turnierstory vom Wochende.
100m Schuß auf ein Bison - Kommentar von einer kompetenten Bogenschützin:
"Mutig mit einem Reiterbogen..."

Nein, ich hab das Bison nicht getroffen - wie die meisten auch nicht.

Gruß
Stephan

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Eberesche
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Eberesche » 30.07.2012, 22:09

Mein Bogen ist deutlich kürzer als ein Blankbogen und wiegt ein Viertel. Für das gleiche Trefferbild brauche ich ein besseres Release und eine bessere Haltung der Bogenhand. Dazu liegt der Pfeil auf meiner Hand, mit dieser muss ich ihn genauso konstant positioniert bekommen wie auf einem Shelf /Pfeilauflage, die immer gleich sind.
Mit einer Plastikplempe mit schlechter Wurfleistung muss man für gleiches Trefferbild noch besser zielen, weil sich der gleiche Fehler bei der stärkeren Parabel stärker auswirkt.
Natürlich ist es möglich unter diesen Bedingungen zu treffen. Es ist auch möglich, besser zu sein als ein Blankbogenschütze oder ein Turnier zu gewinnen.
Aber bei gleichem Talent und Trainingsaufkommen wird der mit dem schwierigeren Bogen den Kürzeren ziehen.

Anna

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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von benzi » 30.07.2012, 22:12

allein das Schussfenster bei einem Recurve macht bei gleicher SchützenInnenleistung ca 50 Punkte Differenz aus......... aber was sind schon 50 Punkte ;D ;D ;D
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Netzwanze » 30.07.2012, 22:15

Ein ernsthafter Reiterbogen ist sehr leicht und dadurch recht "hibbelig" in der Handhabung. Jedes falsche Atmen, jede Muskelzuckung wird sofort bestraft. Wer aber damit umgehen kann (die andere Technik will gelernt sein), kann sehr gut passable Ergebnisse erzielen.
Ein Recurve hat hier einen "Gewichtsvorteil" und ist etwas leichter zu handhaben. Eine "Plastikplempe" vom MA-Markt hat ebenfalls einiges an Gewicht herumzuschleppen und ist ebenfalls nicht so empfindlich, hat aber ein großes Geschwindigkeitsproblem.

Ein RB wird wohl als Spaßbogen bezeichnet, weil er klein ist und fast nichts wiegt. Die wenigsten haben den Bogen auch mal ausgezogen und können dadurch eigentlich nicht mitreden. Er sieht halt wie ein Kinderbogen aus und fühlt sich auch so an (ohne Vollauszug wohlgemerkt). Die meisten RB-Schützen sind dann im hinteren Drittel der Ergebnisliste angesiedelt. Klar, das das natürlich am Bogen liegt und nicht am Schützen. Es ist also nur ein Spaßbogen, mit dem man keine ersthaften Ergebnisse reissen kann.

Andere kaufen sich einen schwächeren Reiterbogen als Spaßbogen um mal entspannt schießen zu können.
Es macht wirklich Spaß, mit einem kleinen leichten Bogen (ich spreche hier nicht vom Zuggewicht) und drei Pfeilen (ohne Köcher und anderem Zeugs) durch einen Parcours zu gehen. Vor allem, wenn man sonst nur einen schweren Recurve durch die Gegend schleppt. Hier kommt natürlich die Frage auf, warum sich diese Schützen den schweren Bogen antun (ok, das ist dann wohl der Arbeitsbogen).

Mir macht der RB jedenfalls ziemlich Spaß. Ich mag das Fliegengewicht in meiner Hand. Ich liebe es, im Wald keine Probleme mit der Bogenlänge zu haben. Daumenrelease auf einem anderen Bogen (Yumi ausgenommen) kann ich mir nicht vorstellen.

Christian
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Netzwanze » 30.07.2012, 22:19

benzi hat geschrieben:allein das Schussfenster bei einem Recurve macht bei gleicher SchützenInnenleistung ca 50 Punkte Differenz aus......... aber was sind schon 50 Punkte ;D ;D ;D

Aber die werden sich noch wundern, wenn wir die korrekte Drehung des Bogens hinbekommen. Dann haben wir nämlich das breitere Schussfenster. >:)
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Re: Reiterbogen immer Spaßbogen?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.07.2012, 22:19

lagen die Pfeile hinter dem Büffel?? ;-)
Im Ernst, auf 100 m ein 3D Ziel zu treffen, selbst einen Bison, das mögen Compounder der Fitaschützen mit Drähten schaffen, aber auch nur mit Glück. Und die haben ne Visiereinrichtung und Pfeilgeschwindigkeiten, von denen ein Blankbogenschütze meist nur träumt. da wirken sich eben 3 grpp gegen die üblichen 10 grpp deutlich aus.

Natürlich sind Nockpunkt und Shelf eine erhebliche Erleichterung, aber warum ein RB schwieriger zu schießen sein soll als ein ELB, das sehe ich nicht.
Blankbogen:
Am Bogen ist nix, kein Griffleder, kein Shelf, kein Nockpunkt, keine Markierung.

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