Reiterbögen aus China

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
Der Wanderer
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Reiterbögen aus China

Beitrag von Der Wanderer » 22.01.2012, 17:18

Reiterbögen bei Ebay,

bei Ebay habe ich mal Reiterbögen eingegeben und fand unter "Longbowmaker" recht ansehnliche Reiterbögen, im mongolischem Stiel. Ob das nun Nachbauten von den Mongolen, den Chinesen, Persern o.Ä. sind kann ich nicht sagen. Gefertigt werden diese Bögen in China.
Die Preise sind in Australischen Dollar angegeben haben bei umgerechnet 39,00 € für die einfache Version angefangen. So ein Teil habe ich mir bestellt und es sollte ein Modell sein mit 35# Wurfkraft. Mit Schlangenhaut bezogen kosten die bis fast 100,00 €. Die Frachtkosten betragen dann noch mal über 49,00 €. Das ist dann aber noch nicht alles. Die Bögen werden über Schnellkuriere geliefert. An Zollkosten und Kosten hier in D waren dann noch mal 39,00 € zu blechen. Dieser Teil der Kosten war nicht bei dem Angebot angegeben.
Als ich das Teil auspackte habe ich nicht schlecht gestaunt. Auf dem Bogen war eine Wurfkraft von 20# angegeben. Von der Verarbeitung her kann ich nicht meckern. Die ist sauber. Nur, den Bogen zieht meine Enkeltochter mit 8 Jahren.
Ich habe natürlich reklamiert, aber ob es was bringt weiß ich nicht.

Fazit, auf den eigentlichen Preis muß man bei einem Bogen noch mal 200% draufschlagen, dann hat man die realen Kosten.

Gruß
Martin

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Squid (✝) » 22.01.2012, 18:00

Entweder ein Versandfehler, oder Beschiss... mehr kann ich dazu auch nicht sagen.
Ich finde nicht mal Einträge unter den genannten Schlüsselwörtern.

Aber letztendlich ist es das übliche Problem bei internationalen Bestellungen: Faktisch gibt es keine sichere Gewährleistung.
Und ob sich der Preis bei einem Chinaimport (39 Kröt kann eigentlich nur Fiberglas sein) lohnt, lasse ich mal dahingestellt.

Dann doch lieber bei etablierten Händlern, sei es Julius.hu, Flagella oder P. Nemeth bestellen: Dort kostet ein einfacher Reiterbogen skythischen Typs mit Versand auch 120 Kröt, alle drei sind zuverlässig und vor allem in Europa ansässig...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Ralph
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 22.01.2012, 21:16

Ziemlicher Unsinn,

was ihr hier schreibt !!! >:) >:) >:) >:)

Lest mal den thread über chinesische Bögen.

Da ist der ebay-shop und die Homepage von dem Händler Zhang Li bereits ebenso erwähnt, wie ein Bogen aus dem Shop durch mich vorgestellt worden, inklusive Diskussion um Leistungsfähigkeit Qualität, Kosten des Portos etc. .

Wer sich halbwegs normal anstellt, erhält über ebay oder die homepage des Händlers über China selbst einen soliden Kompositbogen aus modernem Material zu einem annehmbaren Preis.

Ralph

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benzi
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von benzi » 22.01.2012, 21:32

zum Nachlesen:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=5&t=17319#p291555

der alte ebay-shop ist leer.............

http://stores.ebay.com.au/LongbowMaker668

@Der Wanderer

gib doch mal einen link, falls es einen neuen shop geben sollte!

@Ralph

haste mal einen link zu laminierten Bogen von Zhang Li?

Grüße benzi
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

Ralph
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 22.01.2012, 21:54

Nur:

www.alibow.cn .

Wenn was fehlt, einfach Li anschreiben. Individuelles Angebot kommt sofort oder wird bei bedarf auch über ebay eingestellt.

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Netzwanze
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Netzwanze » 23.01.2012, 13:11

Und gleich ein Virus mit.
Zunächst bekomme ich auf www.alibow.cn keine Bilder. Übersetzung mit Google funktioniert halbwegs.
Dann plötzlich eine Warnung meines Virenscanners. Naja.
Wie schon beim letzten Besuch. Sehr schwer zu erreichen.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Ralph
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 23.01.2012, 15:30

Häh ?

Sorry, grade besucht....

KEIN VIRUS - obgleich ich 2 Scanner in Betrieb habe !

Vielleicht kehrst Du zunächst Deine Browserchronik aus.

Dann ist es eine Frage des Anzeigens der Website: Ggf. mußt Du den verwendeten/bei Dir eingestellten Zeichencode ndern.

Dann geht es !

Der Wanderer
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Der Wanderer » 23.01.2012, 20:13

Genau die angezeigten Bögen sind das.

Ich habe doch nichts gegen die Qualität, denn der, den ich geliefert bekommen habe war ja gut verarbeitet. Nur, dass sich da jemand im Versand bei den Jungs vertan hat ist das eigentliche Ärgerniss.
Zurückschicken, und dann auf eigene Kosten, Leute das fällt aus. Nicht bei den Kosten! Den Bogen hat meine Enkeltochter bekommen und sich riesig drüber gefreut.
So was merkt mann sich und läst die Finger von derartigen Angeboten aus Fernost. Ich habe das nur hier reingesetzt damit nicht noch mal jemand Grund hat sich zu beklagen.

Gruß Martin

Ralph
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 23.01.2012, 22:48

Man muß etwas länger sich vor dem Kauf mit den Herren schreiben, um sich verständlich zu machen. Das ist zuzugeben.
Insbesondere muß man den entsprechenden, finanziell geprägten Ton treffen - wenn ersichtlich ist, dass ein gutes Geschäft oder Beziehungen und der gute Ruf darunter leiden könnten, wenn nicht das geliefert wird, was bestellt wurde, dann kann man bei Chinesen sicher sein, 200%-ig das Richtige zu bekommen.

Ein Weg wäre auch noch, den Bogen über Bekannte selbst in China zu bestellen und über diese dann nach Europa zu senden (ja man braucht dann aber die Bekannten dort). Kosten dafür vielleicht 10,- Euro....

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Wilfrid (✝) » 23.01.2012, 23:17

Naja, so was passiert, und für die Transportkosten kann der Hersteller nix.
Für solche Sachen gibt es Importeure, die dann die Falsch gelieferte Ware doch noch hier an den Mann bringen können.

SRY, aber wenn ich mit"Geiz ist geil" im Ausland bestelle, mich aber über die Nebenkosten nicht informiere, tut´s mir leid.

Das irgendwann die Versandkosten den Warenwert überschreiten, ist doch wohl klar. Wieviel Bögen soll der denn bei einem Fehler verkaufen, damit bei kostenloser Rücknahme er sich ne Scheibe Brot kaufen kann?? Das Material gibts nicht frei Haus und ein bisschen was zu essen braucht der Erbauer auch. Wer bei 39€ und klasse Verarbeitung auch noch alles fehlerfrei erwartet, sry,

Überlege mal, was Du die Stunde netto verdienst, was Deine Arbeitsstunde Deinen Kunden kostet ....

Einen erstklassigen RB baut man nicht in 4 Stunden !!Alles in allem

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Squid (✝) » 23.01.2012, 23:21

Naja, das Abwälzen der Tranportkosten bei Falschlieferung oder einer mangelhaften Ware ist in Deutschland unzulässig, in Europa soviel ich weiß weitesgehend auch.

Das hat ja nix mit den Versandkosten in dem Falle zu tun, dass ich von meinem Rückgaberecht im Sinne des Fernabsatzgesetzes Gebrauch mache, weil mir die einwandfreie (!) Ware nicht zusagt.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 23.01.2012, 23:45

Wilfrid hat geschrieben:

Überlege mal, was Du die Stunde netto verdienst, was Deine Arbeitsstunde Deinen Kunden kostet ....

Einen erstklassigen RB baut man nicht in 4 Stunden !!Alles in allem



Sorry Wilfrid,

aber die Bögen werden in China produziert.
Da sind die Kosten für ne Billigarbeitskraft lächerlich, für gute Handwerker auch nicht vergleichbar mit denen hierzulande (Normalarbeiter haben einen Durchschnittslohn von 130-150 Euro /Monat, Tagelöhner noch weniger). Davon konnte ich mich vor Ort schon des öfteren überzeugen.... Bei den Preisen macht man noch mehr als genug Gewinn (Vergleiche mal die Kosten eines Bogens zum Monatslohn .... !).
Ich habe selber einen solchen Bogen und daran ist nichts Mangelhaftes, die Verarbeitung ist gut - erst recht für den Preis. Die Versandkosten sind für Schnellkuriere die int. gängigen. Der Händler verdient daran nichts.

Woran es aber bei den Chinesen immer hapert ist das Tüpfelchen auf dem I: Will heißen hier etwa das Aussortieren und Einpacken eines Bogens, wie er bestellt wurde. Daher muß man vorher nachhaken. Ungünstig eben nur, wenn der "dumme Laowai" (dummer Ausländer) das eben nicht weiß....

Fernabsatzgesetz international und im Geschäftsverkehr mit Chinesen - sorry, das ist verkehrt gedacht. Zum einen existiert das dahingehend nicht und zum anderen werden Geschäfte mit Chinesen nicht über Verträge an sich abgewickelt - man hält sich nicht wegen schriftstücken oder juristischen Keulen an Papierfetzen, sondern schließt mit dem Gegenüber ein Geschäft aufgrund einer Beziehung ab, die man mit ihm eingeht. Die Qualität dieser Beziehung entscheidet dann über die Art der Erfüllung bzw. Geschäftsabwicklung.... Das ist für den Europäer schwer zu verstehen....

Daher schrieb ich oben, dass es wichtig sei, zu versuchen, seinen Geschäftspartner vor dem Abschluß eines "Vertrages" näher kennenzulernen, etwa durch Anschreiben etc.
Du magst Recht haben, wenn Du meinst, das sei doch zu viel Aufwand. Aber es ist hiereben auch ein gewisses Affektionsinteresse an der Ware mit im Spiel....

Ralph

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.01.2012, 11:14

nun ja, wenn die Löhne in China Hungerlöhne sind, kann ich eben nicht volle Leistung erwarten. Auch wenn der Gewinn 50 % betrüge, alles in allem bleiben eben fast 100€ Versand und sonstiges. Sind also 5 Bögen minimum, um den Verlust wieder reinzufahren.
Und egal, der Kunde frißt das, gibts überall. Außerdem ist bei dem Preis eben auch Zeitdruck beim verpacken, beschriften ,einlagern. Bei "guten Kunden guckt noch ein zweiter, obs passt. Bei normalen eben nicht. Und da kommtes eben in 5% aller Fälle zur Fehllieferung, bei Guten in 2 % und guten Bekannten vom Chef eben zu keinen Fehllieferungen. Ist eigentlich überall so auf der Welt. Sowas ist kein Grund, ne Firma als "unzuverlässig" ein zu stufen.

Was ein Grund für das nicht bestellen in Fernost wäre, die Nebenkosten. Für den Preis gibts nen guten Bogen auch im Fachgeschäft, mit deutscher Garantie.

Und was auch raus kam hier, die Verarbeitungsqualität und das Finish waren wohl mehr als annehmbar. Was mich immer aufregt, ist dies Schnäppchen um jeden Preis, egal was es kostet. Ich empfinde das als Mißachtung der an der Herstellung beteiligten Personen. Dem Schnäppchenjäger ist die Arbeit dieser Leute nämlich nur der Hungerlohn wert.

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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von benzi » 24.01.2012, 11:58

Wilfrid hat geschrieben: Dem Schnäppchenjäger ist die Arbeit dieser Leute nämlich nur der Hungerlohn wert.


jain! denn was für uns einen Hungerlohn darstellt ist ja u.U. im Herstellerland ein ganz pasabler Lohn.

Wir haben das ja auch in Europa, in Deutschland kostet ein Komposit mehr als das Doppelte als in Ungarn! Trotzdem denke ich, dass von dieser Arbeit die Grozer da vergibt einige in Ungarn leben können, die sonst evtl keine Arbeit hätten.........

Grüße benzi
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Re: Reiterbögen aus China

Beitrag von Ralph » 24.01.2012, 12:02

Das Dumme ist nur:

Der von Dir erwähnte Hungerlohn ist in China der Durchschnittslohn.
Hungerlohn liegt dort unter/bei 50,- Euro/Monat. Man darf die dortigen EInkommen nicht mit den hiesigen vergleichen!
Daher wird es für uns in Dtl. so preiswert ... und: 40,- Euro für nen Bogen sind für einen Normalchinesen eine Stange Geld, mehr als 1/4 Monatslohn !.

Was durchaus richtig ist, dass man sehen muß, ob sich der Kauf angesichts der Versandkosten und der erwähnten "Fehllieferungstoleranzen " lohnt.

Ich habe den besagten Bogen um einiges preiswerter erhalten. Aber mir kam es nicht auf "Hauptsache billig", sondern darauf an, genau einen solchen Bogen zu bekommen - und das war über kein anderes Geschäft hier möglich bzw. der Einzige, der annähernd etwas Passendes gehabt hätte, ließ ebenfalls derart hohe Toleranzen beim zu erwartenden Zuggewicht befürchten, dass es im Ergebnis hier nur noch schlechter geworden wäre....

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