Sehnenproblem

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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reinibubi
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Sehnenproblem

Beitrag von reinibubi » 09.12.2010, 10:41

Hi Leute!

Dass sich eine neue Dacron-B50-Sehne am Anfang noch dehnt ist mir mittlerweile bekannt.
Aber dass sie sich beim Abspannen wieder zusammenzieht kommt mir doch seltsam vor.

Also, ich habe eine neue Dacron-Sehne auf meinen Falco-Langbogen (68", 40#, 32" Auszug) aufgespannt, dehnte sich am Anfang natürlich heftig.
Ich habe sie dann mal über NAcht aufgespannt gelassen, alles justiert auf die richtige Standhöhe (7,5") und den Nockpunkt gesetzt.

Schön, aber jetzt passiert Folgendes: Jedesmal (!) wenn ich den Bogen abspanne, verkürzt sich die Sehne wieder!
Ich komme dann auf eine Standhöhe von über 8", drehe die Sehne wieder etwas auf um auf die richtige Standhöhe zu kommen.
Die Sehne dehnt sich dann auch nicht mehr weiter.
Nach dem Ab- und nächsten Aufspannen aber wieder dasselbe Problem: Sehne verkürzt.

Hat jemand einen Rat?!

thx reini

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Blacksmith77K
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Blacksmith77K » 09.12.2010, 10:54

Kann mir nur vorstellen, dass sich nach dem Abspannen die Sehne durch ihre Eigendynamik wieder etwas eindreht und somit kürzer wird.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Galighenna
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Galighenna » 09.12.2010, 10:57

Das sollte meiner Meinung nach tatsächlich nicht passieren... Wie viele Stränge hat die Sehne denn? Ist sie gekauft? Oder selbst gedreht? Welche Öhrchen hast du? Flämisch oder Endlossehne?

Ausserdem, soooo heftig sollte sich die Sehne selbst beim ersten mal nicht dehnen. Deine Beschreibung klingt als hätte sich die Standhöhe beim ersten Aufspannen gigantisch (beispielsweise von 9 auf 5"...) verkleinert. In solchen Größenordnungen passiert mir das nicht mal mit meinen selbst gedrehten Sehnen. Da ändert sich die Standhöhe bei einer NEUEN Sehne höchstens um 5mm bis 1cm je nachdem wie stark der Bogen ist... Wenn die Sehne sich gesetzt hat ändert sich die Standhöhe bei mir aber gar nicht mehr.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
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reinibubi
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von reinibubi » 09.12.2010, 11:06

Galighenna hat geschrieben:Das sollte meiner Meinung nach tatsächlich nicht passieren... Wie viele Stränge hat die Sehne denn? Ist sie gekauft? Oder selbst gedreht? Welche Öhrchen hast du? Flämisch oder Endlossehne?

Ausserdem, soooo heftig sollte sich die Sehne selbst beim ersten mal nicht dehnen. Deine Beschreibung klingt als hätte sich die Standhöhe beim ersten Aufspannen gigantisch (beispielsweise von 9 auf 5"...) verkleinert. In solchen Größenordnungen passiert mir das nicht mal mit meinen selbst gedrehten Sehnen. Da ändert sich die Standhöhe bei einer NEUEN Sehne höchstens um 5mm bis 1cm je nachdem wie stark der Bogen ist... Wenn die Sehne sich gesetzt hat ändert sich die Standhöhe bei mir aber gar nicht mehr.


Die Sehne hat sich beim ersten Aufspannen definitiv gigantisch gedehnt.
Da konnte man mit freiem Auge zusehen, binnen 1 Minute von Standhöhe ca. 6" auf 0.
Dann habe ich sie zur Verkürzung eingedreht bis zur richtigen Standhöhe und über Nacht aufgespannt gelassen.
Rest siehe 1. post.

Sehne ist gekauft, Stränge weiß ich nicht mehr, Flämisch-Spleiß.

@blacksmith: Eindrehen ist auszuschließen, weil die Sehne beim Abspannen am Bogen bleibt.

gruss reini

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Re: Sehnenproblem

Beitrag von captainplanet » 09.12.2010, 11:11

reinibubi hat geschrieben:Schön, aber jetzt passiert Folgendes: Jedesmal (!) wenn ich den Bogen abspanne, verkürzt sich die Sehne wieder!
Ich komme dann auf eine Standhöhe von über 8", drehe die Sehne wieder etwas auf um auf die richtige Standhöhe zu kommen.
Die Sehne dehnt sich dann auch nicht mehr weiter.
Nach dem Ab- und nächsten Aufspannen aber wieder dasselbe Problem: Sehne verkürzt.

Wenn es so wäre wie Du geschrieben, müßte die Sehne immer kürzer werden bis sie gar nicht mehr auf den Bogen paßt, denn sie verkürzt sich jedes Mal und dehnt sich dann nimmer. Das kann ja wohl nicht sein. Also was ist eigentlich genau los?

Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 23.12.2010, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von eddytwobows » 09.12.2010, 11:48

reinibubi hat geschrieben:Die Sehne hat sich beim ersten Aufspannen definitiv gigantisch gedehnt.
Da konnte man mit freiem Auge zusehen, binnen 1 Minute von Standhöhe ca. 6" auf 0.
Dann habe ich sie zur Verkürzung eingedreht bis zur richtigen Standhöhe und über Nacht aufgespannt gelassen.
Rest siehe 1. post.
Sehne ist gekauft, Stränge weiß ich nicht mehr, Flämisch-Spleiß.
@blacksmith: Eindrehen ist auszuschließen, weil die Sehne beim Abspannen am Bogen bleibt.
gruss reini


Wenn Du auf Sicherheit gehen willst...:

Return to sender, Geld zurück, Dacron B50 besorgen und selber eine dröseln...

Falls irgendetwas mit der Sehne tatsächlich nicht stimmt, kommt Dich das auf jeden fall günstiger, als wenn Dir nachher beim Schießen die Sehne, aus welchen Gründen auch immer, möglicherweise reißt und sich Dein Bogen zerlegt oder Du selber dabei noch irgendetwas abkriegst / körperlichen Schaden dabei nimmst.

LG
etb

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Re: Sehnenproblem

Beitrag von HJM » 09.12.2010, 12:08

Kann ich etb nur zustimmen, würde ich auf jeden Fall zurück senden bzw. erstmal mit dem Verkäufer Kontakt aufnehmen, da ich mir vorstellen kann, dass er auf die Rücksendung nicht besteht und Dir evtl. eine neue schickt oder das Geld zurück erstattet.

Antje

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Re: Sehnenproblem

Beitrag von reinibubi » 09.12.2010, 12:16

Also, wenn ich das zusammenfasse, dann ist das also definitiv kein normales Verhalten für eine Dacron-Sehne.
Ich werde das Ding daher wie von euch empfohlen retour senden.

Danke für die Hilfe!

reini

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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Galighenna » 09.12.2010, 12:39

Japp sehe ich genauso. Die sollte retour gehen. Vielleicht hat sich da einfach ein Fehler eingeschlichen oder das Material hat nen knacks oder so...
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Wilfrid (✝) » 09.12.2010, 12:56

was hat das Ding gekostet?

Bogensport Bernhard
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Bogensport Bernhard » 09.12.2010, 13:05

Ich vermute, dass es sich um B500 und nicht um B50 Sehnenmaterial handelt. Da gab es in letzter Zeit ziemliche Probleme mit der Dehnung. Steht auch auf dem Bearpaw-Blog. Am besten zurückgeben und eine neue probieren.

reinibubi
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von reinibubi » 09.12.2010, 18:13

Bogensport Bernhard hat geschrieben:Ich vermute, dass es sich um B500 und nicht um B50 Sehnenmaterial handelt. Da gab es in letzter Zeit ziemliche Probleme mit der Dehnung. Steht auch auf dem Bearpaw-Blog. Am besten zurückgeben und eine neue probieren.


... hab'nochmal die Bestellung rausgesucht: ist tatsächlich eine Dacron B500 mit 12 Strang, Flämisch-Spleiß.
Ich versuche mal, die retour zu geben.

gruss rudi

Bogenschläfer
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Re: Sehnenproblem

Beitrag von Bogenschläfer » 23.12.2010, 02:19

reinibubi hat geschrieben:Hi Leute!

Dass sich eine neue Dacron-B50-Sehne am Anfang noch dehnt ist mir mittlerweile bekannt.
Aber dass sie sich beim Abspannen wieder zusammenzieht kommt mir doch seltsam vor.

Also, ich habe eine neue Dacron-Sehne auf meinen Falco-Langbogen (68", 40#, 32" Auszug) aufgespannt, dehnte sich am Anfang natürlich heftig.
Ich habe sie dann mal über NAcht aufgespannt gelassen, alles justiert auf die richtige Standhöhe (7,5") und den Nockpunkt gesetzt.

Schön, aber jetzt passiert Folgendes: Jedesmal (!) wenn ich den Bogen abspanne, verkürzt sich die Sehne wieder!
Ich komme dann auf eine Standhöhe von über 8", drehe die Sehne wieder etwas auf um auf die richtige Standhöhe zu kommen.
Die Sehne dehnt sich dann auch nicht mehr weiter.
Nach dem Ab- und nächsten Aufspannen aber wieder dasselbe Problem: Sehne verkürzt.

Hat jemand einen Rat?!

thx reini



Hallo, bin ja neu hier im Forum aber im Bogensport wirklich nicht. Also die meisten modernen Bögen vertragen problemlos Fastflight-Sehnen. Der Spruch der Hersteller, dass beim Schuss von Carbonpfeilen oder Fastflightsehnen die Garantie erlischt, ist geistiger Dünnsch.....
Wenn allerdings , wie in Deinem Fall, die Sehne derart wandert, ist die Sehne Schrott und schlecht gespleisst oder geknüpft und löst sich langsam auf. Also zurück mit dem Ding an den Händler!
Ich wickle seit Jahren meine Sehnen selbst; für Recurve, Compound und Armbrüste - eine Sehnenbank ist eine einfache Konstruktion und einfach zusammengeschweisst. Falls Du Pic´s davon haben willst kann ich Dir so etwas zusenden.
Einfacher ist es eine feine Sehne bei Sehnenmacher.de Inhaber: Werner Künkler zu bestellen, der Typ liefert gute Qualität zum Spitzenpreis und ist recht schnell. Versuch´s mal und schau mal in´s Net.
Und echt mal Leute, löst Euch doch mal von den schlabberigen Dacron-Sehen, nur weil der Hersteller Euch das vorschreibt.
Die meisten Original-Sehnen sind doch echte Wäscheleinen und machen den Bogen nur langsam. Ich selbst schieße auch zur Entspannung einen einteiligen 43 LBS (gemessen bei 28" Auszug)-Jagdbogen blank mit 65 Zoll Länge (also kein Spielzeug mehr, aber ausreichend) mit einer 8 Strang Fastflightsehne (selbstgewickelt) ohne irgendwelchen großen Setzungszauber. Klar, die Mittenwicklung musste im betroffenen Bereich stärker ausfallen, sonst schlüpft der Nock von der Sehne. Aber das passt man sich ja an. Notfalls mit Teflonband im Nockbereich - schnell zu erneuern und schützt die Wicklung.
Selbstvernatürlich kannst Du für Deinen longbow nicht mit beispielsweise BCY 425X (für moderne Compounds) bespannen aber Fastflight ist problemlos möglich. Bis 40 LBS genügen 8 Stränge, wenn die Sehnenberechnung stimmt-also ausreichend eingedreht- sorgfältig gewickelt. Pro 10 lbs Mehr empfehle ich einen Strang mehr. Einfache Rechnung - geht aber auf.
Die vom Hersteller empfohlenen DACON B50 Sehnen dienen seiner Sicherheit werden aber nie die Leistung des Bogens zeigen.
Es sind einfach nur Wäscheleinen und für den präzisen schnellen Schuss sind sie nicht geeignet.

Für Dich bei 40lbs und großzügigen 68 Zoll Bogenlänge genügen 8-9Stränge allemal - wirst Dich wundern, wie schnell Dein Bogen wirklich ist. Denn nach den Daten ist es ein eher softer Bogen.
Aber meine Bitte; Trenn Dich von diesem billigen Dacron B50 und Du wirst zufrieden sein. Etwas ganz anderes wäre es, wenn Du einen oldtimerbogen hättest, aber so klappt das schon.

Falls Du Hilfe benötigst, wickle ich Dir auch eine schnelle Sehne höchstpersönlich. Dann benötige ich allerdings gern den Bogen hier bei mir (wegen der Standhöhe etc.) - das sollte aber keine Gewohnheit werden und wäre recht Teuer, denn lange-präzise Handarbeit hat ihren Preis.

Nutze besser den Sehnenmacher - Du wirst zufrieden sein.

Bogenede

Re: Sehnenproblem

Beitrag von Bogenede » 23.12.2010, 09:07

Ich mache alle meine Sehnen selbst aus B50 und mir ist noch nie eine länger oder wieder kürzer geworden. Wer weiss was für ein Sch...material das ist.

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Re: Sehnenproblem

Beitrag von reinibubi » 23.12.2010, 15:06

Hi Bogenschläfer, danke für die ausführlichen Infos!

War eine B500 und da hat bearpaw Probleme bestätigt - der Verkäufer hat die Sehne jedenfalls anstandslos ausgetauscht.

Demnächst wechsle ich aber wieder auf eine Fastflight (14strang), die habe ich auch bis vor 2 Monaten verwendet, aber leider beim Nockpunkt-Wechseln ruiniert.
Rein gefühlsmäßig hatte ich da bei meinem 40#-Falco-Bogen tatsächlich mehr speed.

gruss reini

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