45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Niklas
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45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Niklas » 01.08.2008, 15:16

Hallo erstmal,
ich überlege schon seit längeren mir endlich mal einen neuen Bogen zuzulegen.
Ich kann mich jetzt schwer entscheiden zwischen 45# oder 50#
Diese Jagdrecurves werde ich beide mal Testschießen.
Auf jeden Fall meinte mein BOgenbauer des Vertrauens, dass 50 etwas sehr heftig für einen fast 14 jährigen wären :( Eer kennt mich schon etwas, aber nicht so richtig(wie auch)
er meint, dass da vielleicht Langzeitschäden an  Muskeln und Sehen entstehen können :o
Aber auf jeden Fall fühlten sich 45# gut schwer an, also keine weiteren Probleme, wie zittern...
Die Bögen kosten nicht mehr, wenn sie mehr Zugkraft haben, sollen beide  für 150-160€ verkauft werden.
Ist viel Geld, aber ein neuer muss so oder so her, der alte handgemachte Holzbogen, der urprünglich mal 30# hatte ist jetzt ungefähr bei 25# >:(
Seitdem bin ich gewachsen, stärker geworden, der Bogen aber schwächer.
Was meint ihr dazu?
Wären 50# viel zu stark oder fast okay?

AZraEL
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von AZraEL » 01.08.2008, 15:43

50 lbs ist zu viel.

der sprung von 30 (oder 25) nach 50 ist viel zu groß!

einmal ausziehen und halten ist außerdem etwas völlig anderes als einen ganzen tag schießen.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

benz

Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von benz » 01.08.2008, 15:56

nimm doch einen take down, da kannst mit 35er WA anfangen und immer hochgehen wenn es zu leicht werden sollte

den RAGIM Green Tiger Deluxe Impala gibts schon für 139 Euro

lG benzi

shortRec
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von shortRec » 01.08.2008, 16:06

AZraEL und benz haben recht. 50lbs dürften viel zu viel sein. Ohne deinen Trainingsstand zu kennen, würde ich sagen, bleib auf jeden Fall unter 40lbs!
Bogenschießen ist kein Kraftsport. Wenn man was treffen will, muss die Technik stimmen, nicht die Durchschlagskraft. Im Endeffekt reicht es ja, dass der Pfeil nicht von der Scheibe abprallt um zu zählen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo es als Bogenschütze lebensnotwendig war, einen gepanzerten Reiter mit dem Pfeil vom Pferd schießen zu können. Dafür konnte man jahrelanges, hartes Training und allmählich verschleißende Sehnen und Gelenke in Kauf nehmen. So kann man heute an Knochenfunden Bogenschützen identifizieren, weil die Schulterknochen stark durch die hohe Belastung verformt wurden.
Für unser sportliches Schieße ist das völlig unnötig. Gerade in deinem jungen alter brauchen Sehnen und Gelenke viel Zeit, sich auf die Belastung einzustellen. Viel länger als die beteiligten Muskeln einen glauben machen.

Ich denke du hast wesentlich mehr davon, wenn mit einem leichten Bogen schießen und treffen lernst, als wenn mit einem viel zu starken Bogen rumhantierst.


Achso: Etwas treffen heißt in diesem Zusammenhang, auf 20 Meter die Hälfte der geschossen Pfeile auf die Fläche eines Bierdeckels zu setzen. Kein Scherz.

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walta
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von walta » 02.08.2008, 17:04

hallo hier im forum!

das alte thema mit dem zuggewicht. das spielchen haben wir im verein schon ein paar mal durchgemacht. in deinem alter will und kann man natürlich so einen bogen ziehen und auch schiessen und treffen. klar - 50 pfund das hat schon was, es gibt genug erwachsene die sowas nie ziehen könnten, und in deiner altersklasse schon gar nicht.

da wir solche spielchen schon einige male durchgemacht haben kann ich dir sagen das du mit 50 pfund nicht besser treffen wirst als mit 40pfund - aber ich glaub das ist dir klar. ein vereinskollege ist derzeit 17 und hat sich 60pfund zugelegt - und wundert sich das er nicht und nicht besser wird.

das mit den gelenken stimmt leider - merken wirst du´s aber erst in 20 oder 30 jahren - da kommen dann die jugendsünden zum vorschein.

das nur als gedanklicher hinweis - entscheiden musst du selber.

grüsse
walta
----------------
zu dem die leute erst kommen wenns weh tut :-)

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Niklas
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Niklas » 02.08.2008, 18:32

schon schlimm, dass die Zugkraft so gefährlich werden kann :(
Also ich möchte wirklich nicht mehr mit einem "Kinderbogen" schießen.
Der nächste Bogen wäre dann schon mein 3.
Der erste war ein 20lbs schwacher Recurve aus nem Angelladen, Fiberglaswurfarme, Metallgriff.
Danach hatte mein Cousain mich auf den Bogner "Dirk Rößner", von dem er seinen Bogen hatte, überzeugt.
nun ja, da habe ich dann für "wenig"(mehr oder weniger  ;D) Geld einen handgemachten Holzbogen mit 30 Pfund gekauft.
Der Preis war 75€, der Bogen das stärkste und beste für mich damals passende Zuggewicht.
Nun möchte ich langsam mal auch einen "Sprung nach vorne" machen, von vielen Stellen des Bogenparcours aus konnte ich mit meinem Bogen nicht das Ziel erreichen, man hätte im hohen Winkel schießen müssen, der Pfeil wäre in den Baumkronen gelandet.
Natürlich war es auch ein sehr "schwerer" Parcours, ein BowHunter-Turnier hatte davor stattgefunden.
Und wie sicherlich jeder weiß, verlieren die Bögen auch noch Kraft... :(
Deswegen wäre dann dieser besondere "ältere" Bogen auch etwas tolles.
Mein BOgner meinte, dass dieser Bogen noch aus länger zurückliegenden Zeiten stammt, handgemacht ist.
Aber jetzt mal dazu: Was bringt mir ein handgemachter, immer noch funktionstüchtiger Bogen?
Ist ein neuer"von der Stange" wirklich schlechter?
Und zum Zuggewicht: Der liebe Dirk ;D hat mir 45# als nicht zuuu stark empfohlen, 50 aber auf jeden FAll.
Und wie gesagt: Der 45er ist ein älteres seiner meinung nach "besseres" Stück als viele neu gefertigte Bögen.
Er ist handgemacht, hat ein halbes Jahr Garantie, kostet für  ;Dmich ;D nur 150 statt 160 aufwärts.
werd ihn nochmal fragen

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Niklas
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Niklas » 04.08.2008, 11:29

Mittlerweile hat mein Bogenbauer mir gesagt, dass ich die 45# ziehen könnte, aber mit meinen 25" Auszugslänge nicht ganz kriege; der Bogen ist eigentlich perfekt:
In nächster Zeit werde ich wachsen und länger werden.
Dann ziehe ich automatisch weiter aus und so wächst der Bogen dann für mich mit ;D
Im Moment ziehe ich ungefähr  36Pfund, somit kann ich den Bogen auch nicht überspannen 8)

Esteban
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Esteban » 04.08.2008, 11:59

Grad wenn du im Wachstum bist, wird die Gefahr für Dich grösser.

Ist dein Bogenbauer auch gleichzeitig dein Hausarzt, dass er so eine Aussage treffen kann ?

Gruß

Esteban

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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von trasher » 04.08.2008, 16:11

Hallo Niklas,

möchtest Du von dem Forum die Legitimation das Du 50# schiessen kannst oder einen Rat was für Dich besser ist?

Wenn zweites der Fall ist, hör auf die Leute im Forum!

Gruß
trasher

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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Wilfrid (✝) » 04.08.2008, 16:43

Entschuldigt mal, das ich mit demnächst 57 meinen Senf dazu gebe.
Niklas, Dein Bogenbauer hat wie viele, die Macke Zugkraft, zugkraft, ....!
Ich habe als Erwachsener nach 20 Jahren wieder mit nem 30# Bogen angefangen und bin war sehr gut beraten . Ich arbeite körperlich ziemlich schwer und bin eigentlich gut trainiert, aber über 45# muß ich nicht, 34 # sind okay! Wenn Du 36# ziehen kannst, besorge Dir nen schnellen25-30# für leichte Pfeile und schieße den meinetwegen bis zur Deutschen Meisterschaft. Auch mit so einem Teil erreicht man Zele in 30m Entfernung.
Und wenn da jeder Schuß sitzt, bist Du alt und kräftig genug für größere Zuggewichte.
Ne lahme , schwere 45# Plempe für 150€ und 50% Wirkungsgrad ist um etliches schlechter als ne flinke Mamba von 25# mit 68% Wirkungsgrad.
Schieß Deinen Kinderbogen erstmal weiter, bis auf die 20m jeder Schuß im Kill sitzt, dann hast Du das Geld für nen guten Bogen von 28# zusammen.
Wenn Du mit dem dann genauso gut bist und die auf 30m sicher triffst, kannst Du Dir immer noch den "schweren Bogen " bauen oder kaufen, dann hast Du die Kraft, die Fähigkeit und dein Körper hälts aus.
Alles andere ist in meinen Augen vorsätzliche Körperverletzung!
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Niklas
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Niklas » 05.08.2008, 00:11

Hm.
Das ist alles so ne Zwickmühle.
Ich hätte so gern einen stärkeren Bogen.
Ich konnte ihn ziehen.
Und mittlerweile macht es oft weniger Spaß, weil einfach so wenig ankommt :(
Es wäre so schön mit einem starken Bogen zu schießen.
Das Gefühl ist bei diesen Teilen einfach ganz anders.

Da hab ich eine Idee: Vielleicht lasse ich mal einen speziellen Arzt was dazu sagen???

Außerdem ist der Bogen noch nicht gekauft.
Mein Bogner meinte, er würde ihn schicken, damit ich sehen kann, ob er zu stark ist oder nicht.

Es wurde ja auch gesagt, dass ich unter 40 Pfund bleiben soll.
Das werde ich auch^^
So weit, wie ich den Bogen ziehe, hat er 36 Pfund.
Zuletzt geändert von Niklas am 05.08.2008, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.

benz

Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von benz » 05.08.2008, 00:18

hat Dein jetziger Holzbogen denn 30# bei 28" oder bei Deinem realen Auszug von 25" ?

Esteban
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Esteban » 05.08.2008, 09:25

Niklas hat geschrieben:.....
Es wurde ja auch gesagt, dass ich unter 40 Pfund bleiben soll.
Das werde ich auch^^
So weit, wie ich den Bogen ziehe, hat er 36 Pfund.


Das mit dem Arzt ist eine gute Idee.

Wegen der Pfundzahl:

Das Zuggewicht wird der Vergleichbarkeit wegen bei 28" Auszug gemessen. Geh mal davon aus, wenn es heißt du sollst unter 40 lb bleiben, daß dann 40 lb bei 28 Zoll Auszug gemeint sind.

Also in deinem Fall knapp über 30 lb auf den Fingern.

Wirklich beurteilen, was du und dein Körper vertragen, können nur du UND dein Arzt. Wir können nur Tips aus eigener (schmerzhafter) Erfahrung geben.

Ich hab mir die Schulter mit dem zu frühen Umstieg auf 60 lb ruiniert. Jetzt, nach knapp 4 Jahren bin ich wieder bei 45 lb angelangt. da hab ich dann knapp 50 lb auf den Fingern. Ich habe 2 Jahre davon lediglich 20 lb Wurfarme auf dem Bogen gehabt. Damit bin ich auf Turniere gegangen. Mit Visier kam ich da auch knapp 50 m. Reichte für jedes 3D Turneir.

Das Problem ist im allgmeinen nicht der Bogen, sondern das Vakuum zwischen den Ohren des Bogenschützen. Immer schneller und stärker muß es sein.  :-[



Gruß

Esteban

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walta
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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von walta » 05.08.2008, 18:01

ich würd keinen arzt konsultieren sondern einen physiotherapeuten - muskeln und knochen und das zusammenspiel beider ist eigentlich sein fachgebiet.
zum arzt geht man wenn man krank ist und wenn deine schultern hin sind vom bogenschiessen schickt er dich zur physio.
allerdings ist es schwierig einen arzt oder physiotherapeuten zu finden der sich beim bogenschiessen auskennt bzw dazu grundsätzlich positiv dazu eingestellt ist. die meisten kennen das bogenschiessen nur von bogenschützen die sich schon was ruiniert haben.

auch mit wenig pfund kann man weit schiessen.

grüsse
walta
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der mit einem 20pfund bogen schon mal turniere geschossen hat und im mittelfeld gelandet ist weil er die falschen pfeile eingesteckt hatte :-(

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Re: 45 oder 50 Pfund Jagdrecurve

Beitrag von Squid (✝) » 05.08.2008, 18:52

Ich denke, man sollte "back to the basics" gehen.
Niklas schreibt ja selbst: "45# fühlt sich gut schwer an".

Die Faustformel - zumindest eine davon - lautet: Nimm den Bogen, dessen Zuggewicht 10 lbs unter dem liegt, was du maximal (und in halbwegs richtiger Haltung) einmal ausziehen kannst.

Bei 25" Auszug hat der 45er Bogen offenbar aber für den Kandidaten ein ganz angenehmes Zuggewicht.

Mehr ist auch nicht zwingend nötig. Natürlich klingt 50 Pfund viel cooler als 45  ;) aber mit den entsprechenden Pfeilen macht das kaum einen Unterschied.

Ich würde daher - grad bei nem 14jährigen - eher zum 45er tendieren. Denn der Bogen wächst tatsächlich mit... immerhin stehen noch 3" Auszug zur Verfügung bevor die 45# tatsächlich erreicht sind.

Eigentlich braucht man da gar keinen Therapeuten: Es kommt drauf an, dass man entspannt 50 oder 60 Pfeile raushauen kann ohne ans Limit zu kommen. Fast jeder kann einen Bogen spannen, der 10, 20 oder gar 30 lbs über "seinem" Zuggewicht liegt. Aber das ist eben nicht die Maßgabe für gesundes und genaues Schiessen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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