Pfeile mit Spinewerten unter 100

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Wilfrid (✝)
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.02.2014, 10:51

20 € kostst ja schon ein guter , normaler Carbonpfeil...
Nö, hier wird auch geklebt unjd Pfeile werden auch gebaut

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MoeM
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von MoeM » 20.02.2014, 11:11

Hier wird gepicht was das Zeug hält... jedenfalls immer noch mehr als anderswo ::)

Drum meinte ich ja, dass ein Pfeil dafür auch "gut Geld" kosten darf; zumal es ja weniger ums Scheiben Schießen oder das verteilen in Wald und Flur via 3D geht- dabei fällt mir ein, dass der Pfeil mit dem aufgabenorientierteten Broadhead ja noch schwerer wird und mehr Steifigkeit benötigt als eine Fitastricknadel mit Blechspitzelein....
Für die Aufgabe dürfte ein einzelner Schaft um 50€ aufwärts allemal noch im Rahmen liegen :o

Es würde mich neben dem Bogen aber auch sehr interessieren in welchem Rahmen das Projekt entwickelt wird und was du/ihr bislang auf die Beine gestellt habt; für einen solch ambitionierten wie von dir beschrieben Quantensprung, dachte ich zumindest, bräuchte man schon ein Unternehmen a là Bear, Border etc. für das know-how und equippment....
(am besten als PM wg. evt. Werbeabsichten etc.)
Grüße Moe

Peter1000
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Peter1000 » 20.02.2014, 11:27

@MoeM:

wir sind Entwickler von High-Tech-Sportmedizinischen Diagnostik-Geräten. Eine direkte Vermarktung diese High-Tech-Bogens ist nicht geplant. Nur die Prototypen Entwicklung und Patentierung.

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MoeM
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von MoeM » 20.02.2014, 11:49

Aaaah ein Bogensport-Quereinsteiger-Think-Tank quasi, ich hätte spontan auf eine Hochschule getippt und knapp verfehlt...
Dann verweile ich mal weiter gespannt auf die nächste Neuerfindung des Bogens seit den `70ern :)
Grüße Moe

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Wilfrid (✝)
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.02.2014, 11:54

Es ist jetzt die Frage, ob wirklich so ein steifer Pfeil benötigt wird. Denn das Teil hat ja sicher Centershot, so daß garnicht so sehr am Pfeil gebogen wird.Da ist dann eher Geradheit gefragt, damit die zulässige Knicklast nicht überschritten wird.
wie seid ihr denn auf diesen Spine gekommen?

Nightbow
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Nightbow » 20.02.2014, 12:07

Was sicher auch ein ansprechpartner sein könnte ist die ETH Zürich ( CH) die haben auch immer spass an solchen dingen .
78" Yew warbow 145# @ 32"
74" Yew target bow 105# @ 32"
80,5" Elm warbow. ~125# @32"
72" Yew/Purplehart Targetbow 105# @32"

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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Chirion » 20.02.2014, 15:43

Nur mal zur Klärung der Definitionen, ein Bogen ist ein Gerät dass die beim einmaligen Auszug gespeicherte mechanische Energie ohne weitere maschinelle Unterstützung einsetzt um einen Pfeil anzutreiben. alles andere ist kein Bogen und darf natürlich auch nicht so bezeichnet werden.

Natürlich kann man was bauen das die Grundstruktur eines Bogens hat und durch mehrfaches ausziehen die Energie in irgendeinem pneumatischen oder hydraulischen System speichert um sie dann beim Abschuss abzugeben, aber Bogen ist das keiner!

Noch weniger darf eine Apperatur als Bogen bezeichnet werden bei die Auszugsenergie beim Abschuss durch von außen (weder elektrisch noch pneumatisch noch hydraulisch oder wie auch immer) zugeführte Energie verstärkt wird.

Wenn die eingangs genannten Kriterien nicht erfüllt sind, bitte ich darum davon Abstand zu nehmen das Ding als Bogen zu bezeichnen.

Wir sind alle, die den Bogensport betreiben, sehr glücklich mit der Regelung, dass Bögen uneingeschränkt als Sportgerät anerkannt werden und keinesfalls daran interessiert, dass wer eine Apparatur baut die unter das Waffengesetz fallen könnte wenn diese fälschlicherweise als Bogen bezeichnet wird.
Zuletzt geändert von Chirion am 20.02.2014, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Wilfrid (✝) » 20.02.2014, 16:00

MoeM, irgendwie bist Du fies und entmutigend. Suchen wir nicht alle nach dem perfekten Bogen für uns? So alle Bogenbauer seit über 10 000 Jahren? Die Afrikaner /Ägypter mit nem reflex deflexen, um Let off zu erreichen, die Amerikaner mit dem "Fahrrad", die Olympioniken mit ihrer Stabishow, die Inder mit ihren Stahlbögen?
Aber Chirion hat recht, einmal dranziehen und beim loslassen fliegt der Pfeil weg.Ohne weitere mechanishe Hilfe wie Winde, Hebelkonstruktion zum Spannen o.ä. Das muß gegeben sein

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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von MoeM » 20.02.2014, 16:26

Ach ja so pauschal würd ich das nicht formulieren; schließlich führen alle Wege nach Rom.
Wenn du sagst "...der perfekte Bogen für uns" lässt das ja noch die Wahl des Weges offen- und vielleicht liegt der Reiz nicht nur im Bogen oder seinem Schuss sondern mitunter bereits in der Wahl des Weges...
Grüße Moe

Peter1000
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Peter1000 » 20.02.2014, 17:15

@chirin:

dann darf ein Compoundbogen auch nicht wirklich als Bogen bezeichnet werden, da er keinen bogentypischen, ansteigenden Kraftverlauf hat. Und vor allem dieses "Let-Off". Ich denke darum wurde der Compound auch lange abgelehnt und wird es ja immer noch von den Traditionalisten. Entscheidend ist doch, dass das Schiessen damit Spaß macht. Die Frage, wann ist ein Bogen ein Bogen ist so müßig wie die Frage, wann ist ein Auto ein Auto oder ein Fahrrad ein Fahrrad. Die aktuellen Autos haben mit dem Benz-Motorwagen auch so gut wie nichts mehr gemeinsam und trotzdem sind die aktuellen Autos schneller, bequemer und sicherer. Und werden sogar immer noch als Autos bezeichnet. ;-)... Rechtlich ist ein Bogen eine Schleuderwaffe ohne Arretierfunktion. Die Armbrust hat eine Arretierfunktion und darf deshalb unter 18 nicht verkauft werden. ein Compound-Bogen ist durch seinen "Let-Off" so ein Mittelding zwischen Bogen und Armbrust.

In meinen Augen ist ein Bogen ein Teil, bei dem die Sehne im Vollauszug gehalten werden muss(Auch mit release) und diese Sehne schnellt beim Loslassen nach vorne und beschleunigt dann einen Pfeil.

Jemand anderer Meinung??


PS: die aktuellen starken Compounds mit Jagdspitze sind jetzt schon tötliche Waffen auch auf 100 Meter. Das stört den Gesetzgeber auch nicht. (Nicht mal in Deutschland)

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Heidjer
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Heidjer » 20.02.2014, 17:27

Ja, auch ich wäre von einen Bogen begeistert der mehr Energie auf den Pfeil bringt, nur eben nicht in Form von Geschwindigkeit sondern wenn, dann in Form von mehr Pfeilgewicht. ;)
Selbst die super Compoundbögen mit den Pfeilgeschwindigkeiten jenseits der 250 fts werden nur zu Testzwecken und wegen der Werbung in dieser Konstellation geschoßen, in der Praxis werden diese Bögen dann mit anderen Cams wegen dem größeren Letoff und mit wesentlich schwereren Pfeilen betrieben. ;D
Ich persöhnlich kann mit Pfeilgeschwindigkeiten von über 180 fts (50m/s) nichs anfangen weil ich den Pfeilflug nicht mehr ordenlich sehen kann. Wie groß wird da eigentlich der Sicherheisbereich wenn der Pfeil bei einen Fehlschuß noch 400m oder 500m weit fliegt? Okay soweit kommt der Pfeil ja doch nicht, da einer Verdopplung der Vo ja eine Vervierfachung des Lufwiderstandes entgegen steht. ;D

Zum Schluß bleibt dann die Frage wo will man mit einer solchen Ausrüstung schiessen?
Bei uns auf dem Parcours sind Bögen über 70# und Compoundbögen nicht erwünscht, ein Pfeil muß für die Wertung auch im Ziel stecken und das 3D-Reh nicht in Sekundenbruchteilen durchschlagen. In unserer Halle würde so ein Pfeil auch den Pfeilfang durchschlagen und erst von der gemauerten Wand aufgehalten werden, das macht keine Spitze lange mit. Selbst wenn man drei Stramidscheiben hintereinander stellt, wer will den Pfeil denn ziehen? Nein für Pfeile die über 100 Joule ins Ziel bringen, sind alle normalen Bogenschießstätten Hoffnungslos unterdimensioniert, die dürfen dann nur mit den Warbowlern auf der freien Fläche oder auf Lehmhügel schiessen.

Das ein Bogen eine tötliche Waffe sein kann, wird hier niemand bestreiten, jeder brauchbare Selfbogen mit 60# durchschießt mit einer Jagdklinge problemlos 60 Lagen Kevlargewebe oder ein Wildschwein komplett, das schafft man mit einer 9mm Kurzwaffe nicht!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Idariod » 20.02.2014, 17:30

So wie so viele Sportgeräte, wenn man sie falsch einsetzt.
Ich bin ja immer froh, dass die Wildschweine nicht auf den Sportplatz gehen...Hammerwurf, Speerwurf...die armen Viecher würden die ganze Zeit kaputtgeschmissen.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von mbf » 20.02.2014, 17:31

Man sollte in der Definition noch ergänzen, dass die Energie in "Wurfarmen" gespeichert wird, sonst wären auch z.B. pneumatische Speicher oder schlichte Gummizüge (Schleuder) erlaubt.

Aber da wir außer ein paar physikalischen Eckdaten nichts über das System wissen, ist alles reine Spekulation. Allerdings deuten diese Daten darauf hin, dass es mit dem allgemein anerkannten Prinzip des Bogens schwierig sein könnte.


@Heidjer
Compound mit Pfeilgeschwindigkeiten im Bereich von 300 fet/s und drüber sind heute in der Praxis Standard. So ist zum Beispiel die Geschwindigkeitsgrenze der IFAA mit 300 feet/s durchaus ein Limit, auf das man achten muss. Da kommt übrigens der Sicherheitsaspekt ins Spiel. Bei der WA ist das Limit 60 lbs, da kommt man auch durchaus über 300 feet/s.

Man findet im Netz eine gute Herleitung, warum irgendwo bei knapp unter 400 feet/s für einen herkömmlichen Compound Schluss ist, weil nun mal nicht mehr geht. Ah, hier wars.

Bendeigid
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Bendeigid » 20.02.2014, 17:35

Der entscheidende Punkt aus Gesetzessicht ist aber, dass nicht jedes Werkzeug/Gerät, mit dem man anderen Menschen/Lebewesen Schaden zufügen kann eine Waffe im Sinne des Waffengesetzes ist.

Ein Bogen gilt als Sportgerät (und das soll bitteschön auch so bleiben!). Allerdings: auch ein stinknormaler traditioneller Bogen kann sehr zielgenau Pfeile abschiessen. Wenn am falschen Ende jemand steht kann das fatal sein, klar. Daher gibt es Sicherheitsvorschriften (auch auf der grünen Wiese) beim Schiessen!

Ein Küchenmesser ist auch durchaus als tödliche Waffe zu gebrauchen; im eigentlichen Zweck wird es aber zum Zerschnippeln von Fleisch und Gemüse genutzt, und ist daher auch keine Waffe. Trotzdem werden solche Gerätschaften ab und zu missbraucht und dann zur "Waffe".
Daher finde ich Chirions Bogendefinition recht sinnvoll...

Ob so ein kraftvoller Bogen(?), wie du ihn vorstellst, dann als Sportgerät oder als Waffe gilt hängt ja da dran.

Aber ohne Bild ist diese Diskussion ziemlich müssig, oder? Und Bild wird´s wohl wegen Patentgedöns vorerst nicht geben, richtig?

Bendeigid
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Peter1000
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Re: Pfeile mit Spinewerten unter 100

Beitrag von Peter1000 » 20.02.2014, 17:35

Du sagst es! jeder Compound-Hersteller macht Werbung mit der Pfeilgeschwindigkeit. Also Ist es doch wichtig(vorallem in USA) dass Pfeile schnell fliegen und eine hohe Energie haben. Interessanterweise ist der Compound-anteil in den USA 90% in DE wohl nur gut 10%.

Warum wohl ??

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