Nockpunkt einstellen

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Wilfrid (✝)
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.03.2015, 09:01

nun, beim Abschuß wird der Rohschaft von 87 nach 85° "gedreht", ein wenig fängt die Bogenbewegung das ab, aber das meiste geht eben als Drehmoment in den Schaft. Der wird so eben nicht nur nach vorn beschleunigt, sondern er wird auch um den Schwerpunkt gedreht. Diese Drehung bewirkt nun , das das Dingen im Boden landet.
Wenn sich der Winkel zwischen Griff und Pfeil im Auszug ändert, ist der Bogen eben "nich gut". Du kannst jetzt natürlich weiter den optimalen Nockpunkt suchen, vielleicht gibts den. Der Punkt, bei dem der Winkel zwischen Pfeil und Griff gleich wird

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Bowster
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von Bowster » 24.03.2015, 10:46

(Der Punkt, bei dem der Winkel zwischen Pfeil und Griff gleich wird[/quote])

Das ist doch mal eine kurze, einfache Definition.

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Wilfrid (✝)
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.03.2015, 21:05

Ich baue meinhe Bögen immer so, das der auszug entlang des Pfeils geht, also der Pfeil ändert den Winkel zum Bogen nicht. Und dieser Winkel ist möglichst 90°.
Allerdings ist bei mir ja der uWa schneller als der oWa, weil der u Wa ja kürzer ist.
Schneller muß er sein, damit der Pfeil "abhebt". Man kann den oWa auch bremsen, in dem man ein kleines Gewicht an den Tip klebt.

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Heidjer
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von Heidjer » 24.03.2015, 22:07

Vorsicht, die Nockpunkt Erhöhung um ~5mm bis ~10mm über den rechten Winkel hat einen guten Grund.
Der untere Wurfarm soll bei einen Bogen etwas schneller als der obere WA in die Pötte kommen, dieses muß der Bogenbauer beim Tillern oder Konstruktiv lösen, zB uWA kürzer, leichter oder stärker. Dieses bewirkt das der Pfeil nicht genau gerade beschleunigt wird, sondern zuerst leicht nach unten, der Pfeil drückt auf die Pfeilauflage, biegt sich (minimalst) und springt hoch. Jetzt ist der Pfeil über der Pfeilauflage und geht gerade und frei aus den Bogen heraus! ;) ;D

Es ist also völlig normal das ein Pfeil im Abschuß 3-10cm über die Pfeilauflage schrammt, bis er sich abhebt!
Wie Hoch der Pfeil im Abschuß springt, hängt von der Beschleunigung und dem Spine des Pfeiles ab, dafür braucht man die Nockpunkt Erhöhung.

Darum muß die Nockpunkthöhe eigentlich bei jeder Änderung auch nur eines Details neu eingestellt werden, zB bei neuer Sehne, andere Standhöhe, Auszugslänge um mehr als 1cm geändert, anderer Tap oder Handschuh, anderes Pfeilgewicht oder Spine und so weiter. Bei jeder Änderung die auch einen Einfluss auf die Pfeilgeschwindigkeit hat. :o Praktisch wirken sich aber nur wirklich größere Änderungen so aus, das der Nockpunkt um mehr als einen Millimeter versetzt werden muß. ;)

Wenn die Pfeile alle nur in der Vertikalen streuen, scheint der Spine sehr gleichmäßig zu sein, wie ist es eigentlich mit dem Pfeilgewicht? Sind es immer die gleichen Pfeile die taummeln und sind es immer die gleichen Pfeile die zu Hoch oder zu Tief auftreffen?


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

gnilf
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von gnilf » 24.03.2015, 22:34

Hallo zusammen
Ich finde das alles sehr interessant und frage mich gerade ob diese Faustformel zum Pfeilgewicht eine üblich Vorgehensweise ist um den optimalen Pfeil zu finden und ebenfalls auf Carbon- und Alupfeile anzuwenden ist.
Die Spinewerte sind zwar deutlich auf den Schaft gedruckt und es gibt auch Tabellen für den passenden Wert bei angegebener Pfundzahl aber das Gewicht ist halt auch sehr wichtig.

Lieber Gruß vom Gnilf.

Hetzer
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Re: Nockpunkt einstellen

Beitrag von Hetzer » 25.03.2015, 17:35

gnilf hat geschrieben:Ich finde das alles sehr interessant und frage mich gerade ob diese Faustformel zum Pfeilgewicht eine üblich Vorgehensweise ist um den optimalen Pfeil zu finden und ebenfalls auf Carbon- und Alupfeile anzuwenden ist.



Wenn du diese 10 gpp "Formel" meinst, gibts eine kurze Antwort - Nein.
Es ist ein anderes, früheres Konzept. Es geht dabei vorwiegend um mittelalterliches Bogenschießen mit hölzerenen Pfeilen und auch speziell um off-hand Bögen. Schwere Bögen ab etwa 100# haben sich dabei auch als effizienter erwiesen als die leichteren Zuggewichte. Schaft- bzw. Pfeilgewicht korrelieren dabei zwar in gewisser Hinsicht mit dem spine, man sollte jedoch nicht das eine mit dem anderen verwechseln oder direkt vergleichen.
Trotz allem habe ich für mich auch einiges davon für "modernere" Bögen mit eher moderatem Zuggewicht übernommen. Bei Karbonpfeilen z.B. gehe ich aber ebenfalls nach dem spine-Wert - grob jedenfalls...


Gruß,

Hetzer
Honor the past but never look back.

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