Bögenlänge  <->  Wirkung / Verhalten

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Raymond
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Bögenlänge  <->  Wirkung / Verhalten

Beitrag von Raymond » 27.05.2003, 09:37

Was hat die reine Bogenlänge, bei konstanten Parametern, für eine Auswirkung auf das Schiessverhalten.
Bsp.: (runde Werte zum besser Rechnen)
1. Das Material ist in allen drei Fällen 100% homogen.
2. Die Zugkraft / Wurfkraft liegt bei 50 lbs
3. Die Auszugslänge beträgt 100 cm
4. Ich habe drei Bögen 1m, 2m, 3m, (die Werte sind zum Rechnen nicht zum Diskutieren über denn Sinn der Längen)
Was verändert sich für den Schützen?
Zielgenauigkeit, Kraftentfaltung beim Schuss, Ruhe des Bogens, ??? ist das überhaupt rechnerisch messbar, oder handelt es sich bei Langbogen- und Kurzbogenlängen eher um einen Klaubenskrieg, sprich was mag ich.

Frank
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Beitrag von Frank » 27.05.2003, 10:05

@Raymond:
Das lässt sich nicht in wenigen Sätzen beantworten. Eine Menge anderer Parameter sind da auch wichtig.
Hier kann man auch nur auf die TBB verweisen. Nicht umsonst ein dreibändiges Werk...

Martin
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Beitrag von Martin » 27.05.2003, 10:18

@Raymond

sorry, aber einige Deiner Werte sind auch zum rechnen inkinsistent:

Deine Annahme besagt, dass der Aussszug 1m beträgt (zu besseren rechnen).
Du möchtest die Berechnung für die drei genannten Bögen durchführen.
Wie kann  man rechnerisch darstellen dass ein 1m langer Bogen (also 2 Wurfarme zu je 50cm) einen Meter lang ausgezogen wird. Es sit doch so, dass die Sehen bei diesem Bogen auch, nur theoretisch, maximal einen Meter lang ist, als über und unter dem Pfeil jeweil 30cm Sehne liegen. Der Bogen ist also bei 1m Auszug zusammengeklappt. Ebenso berühren sich theoretisch die obere und die untere Hälfte der Sehne - allerdings nur, wenn man annimmt, dass der Pfeil für das hypothedische Beispiel einen Durchmesse von 0 cm hat....

;-D

Grüsse
Martin
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Beitrag von AEIOU » 27.05.2003, 10:35

mhhhhhh?
also da bin ich eher für einen höheren anteil von "quick and dirty". ich glaub mit dem rechnen ist es so eine sache, ein wenig intuition ist im sinne des traditionellen bogenbaus nie fehl am platz.

auch wenn´s nicht meine sache ist, am traditionellen bogen herumzurechnen, so bin ich dafür, dass jeder das macht, weas ihm freude bereitet und es ist gut wenn wir einander dabei unterstützen.

nur sind eben die werkstoffe nicht in dem mass berechenbar, wie es für eine wirklich ernsthafte auseinandersetzung mit dem thema nötig wäre. (einischaun kaunst in a hoizbretl net ....)

ich glaube, das zu machen was man mag, ist auch beim bogenbau die schönste befriedigung und nicht das diktat der formeln ...
?^^^^^^? AE?OU ?^^^^^?

"Die Geschichte von Bogen und Pfeil ist die Geschichte der Menschheit."

RudiG
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Beitrag von RudiG » 27.05.2003, 10:52

@Martin: Raymond hätte die Zahlen auch weglassen können.Gleicher Bogen, Auszug,Zuggewicht in 3 unterschiedlichen Längen, deine Berechnung hat mit seiner Frage nichts zu tun.

@Raymond: grob gesagt, je kürzer desto schneller, härter und empfindlicher, je länger desto langsamer, weicher und gutmütiger.Läst sich mit einem Recurve (3-teilig) sehr gut nachvollziehen.
Wenn Du es genauer wissen willst, siehe Frank, TBB.

Raymond
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Beitrag von Raymond » 27.05.2003, 12:23

@ Rudi
Danke Danke, nachdem ich die ersten Beiträge gelesen hatte war genau das eingetreten was ich befürchtet hatte.
Frank spricht von vielen Paramtetern, die ich ja vorher explizit ausgeklammert hatte, Martin hängt sich an einer Zahl auf, Aeiou sprich vom Innenleben des Holzes (ich sprach von 100% homogen) und vom Zen des Bogenschiessens.
Nochmal Danke RudiG Du hast meine Frage erfasst. Die Antwort bringt mich in die richtige Richtung. Beschleunigungsweg (1m) x Kraft (50lbs) müssten genau die identische Schussleistung (Weite) erbringen.
Wenn Du jetzt davon sprichst, dass der Langbogen weicher und gutmütiger ist, so müsste er doch auch einfacher zu Schiessen, sprich präziser für den Anfänger sein? Bin ich da auf dem richtigen Weg?

Sicher Kurzbogen oder Langbogen ist eine Glaubensfrage oder Überzeugung des Einzelnen.
Ich jedoch frage nach dem wissentschaftlich nachprüfbaren Fakten für die elementaren, unterschiedlichen Eigenschaften.
(Dass es ungeschickt ist im dichten Unterhoz mit einem Langbogen herumzulungern ist mir klar)

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Beitrag von Taran » 27.05.2003, 13:17

siehe Baker, Tim: Bow designand efficiency, in: Traditional Bowyers Bible, Vol.1
Ein (zu) kurzer Bogen stackt aufgrund des ungünstigen Sehnenwinkels (schlechter Hebel) und setzt das gleiche Zuggewichtschlechter um als ein grosser (dem versucht man mit Recurves und Siyahs abzuhelfen).
Ein (zu) langer Bogen zieht sich zwar sehr weich (günstiger Sehnenwinkel), muss aber eine grössere Wurfarmmasse an einem längeren Hebel beschleunigen.
Naturgesetz: Es gibt nichts umsonst.
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Beitrag von RudiG » 27.05.2003, 13:18

@Raymond
Ein Langer Bogen ist nicht gleich ein Langbogen,aber auch da gibt es unterschiedliche Längen.
Du bist auf dem richtigen Weg.Als Anfänger tust Du dich mit einem gutmütigen Bogen viel leichter, weil er kleine Fehler besser verzeiht.Ich habe als Anfänger den Fehler gemacht mir einen kurzen schnellen Bogen zu kaufen, hat mich sehr viel Zeit und Ärger gekostet bis mein Schiessstil so sauber war dass ich damit auch getroffen hab.
Ob ein Bogen Lang ist hängt auch von der Bogenart ab. Ein Jagdrecurve mit 64" ist ein Langer Bogen, ein Longbow mit 64" ist verdammt kurz bei 28" Auszug.
Die Fakten wissenschaftlich nachprüfen kann man natürlich auch,nur der aufwand ist sehr gross und ob am Ende die Zahlen stimmen ist ungewiss. Einfacher und effektiver : Ausprobieren und dann sein Gefühl entscheiden lassen, bringt mehr als Zahlen.


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Beitrag von kra » 27.05.2003, 14:10

in Ergänzung zu Taran: Ein längerer Bogen ist auch fehlerverzeihender gegenüber Ablassfehlern. Allerdings wirst du, je nach deiner Def. von wissenschaftlich nachprüfbar, nur den weicheren Auszug und die geringere Pfeilgeschwindigkeit "messen" können, das andere ist echte "Wissenschaft" -->  also (selbst)-geschaffenes Wissen ;-)), auch Erfahrung genannt, aber deshalb nicht unreal.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Beitrag von Martin » 27.05.2003, 15:04

Aaaalso.....
1. Hab' ich das nicht so bierernst gemint - ich fand halt die Vorstellung lustig einen Bogen mit 1m Standhöhe 1m lang auszuziehen - das sieht doch sicher komisch aus - oder?
2. Hat Raymond ja selbst als Erster das Wort rechnen verwendet und wenn man auch nur, aus welchem Grunde auch immer, das Verhältnis von Standhöhe zu Auszug berechnen will, so kommt man mit diesen Werten sicher in Kalamitäten.

Im Grunde haben alle Anderen natürlich Recht - Erfahrung uns Ausprobieren ist durch kaum was zu ersetzen..... ausser die Erfahrung der Anderen!

:-)


• Nachricht wurde von Martin am 27.05.2003-16:30 nachbearbeitet!
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Beitrag von kra » 27.05.2003, 17:24

@Martin: aber nur wenn man der Erfahrung anderer auch glaubt ;-))
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Beitrag von Archiv » 27.05.2003, 17:35

Als zulage muss man noch sagen das ein Bogen effizienter wirft je
kürzer er vor dem Bruch  belastet wird. Die Spannung in den Holzfasern
ist dann vom Wirkungsgrat am besten. -> TBB
Ein guter Bogen ist also kurz vorm brechen.., dann wirft er am effizientesten
;-O

Gruss
Howie

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Beitrag von Ravenheart » 28.05.2003, 01:34

Angeblich (bei 28'' Auszug) ist rund 1,70 m das ideale Mass, weil der beste Kompromiss zwischen Komfort und Trägheit (TB Nr. ??).

Scheint zu stimmen, denn meine 1,70 er schiessen gut. Allerdings hatte ich mal einen 1,85m Langbogen, der super abging (bis er selber abging, lach).

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Beitrag von Raymond » 28.05.2003, 10:10

@ All
Danke, so sieht das schon besser aus.
Die Informationen sind mir schon sehr hilfreich.
Um den Bereich "Rechnen" zu erklären, meinte ich dass es sich um Regeln handelt, die für alle gelten, damit ich weiss, wonach ich ungefähr suchen muss.
Ich will mir demnächst meinen ersten Bogen kaufen, und ich habe die Absicht den Bogen zu schiessen und nicht Bogen zu sammeln. Also suche ich eine Art Eierlegendewollmichsau, sprich einen guten Allroundbogen, pflegeleiche, goodlooking, mit gut Pfeffer. Dabei nehme ich vorerst keinerlei Rücksicht auf MA oder sonst was, bei mir kommen sogar TakeDown Bögen in die Auswahl, aber eher tendiere ich zu einem Langbogen, Fieberglas belegt, so um die 170 cm, was haltet Ihr davon?

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