Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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locksley
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von locksley » 19.01.2011, 11:05

Mir ist bisher ein Eibenlangbogen im Vollauszug gebrochen. War aber trotz 55# unspektakulär. Pfeil und oberer Wurfarm fielen mir einfach vor die Füße. Grund vermutlich ein vorher nicht zu sehender Totast in der Mitte des Kernholzes.

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Arquerine
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Arquerine » 19.01.2011, 12:38

Mein erster Selbstgebauter aus Ulme ist mir bei den ersten Probeschüssen in 3 Teile zerbrochen. Es war der obere Wurfarm und ist schon ein paar Jahre her. Ich hab dann ein paar Monate gebraucht, um mich an den nächsten zu wagen.

Gründe: keine Ahnung vom Bogenbau, ein Buch als Anleitung und ein Werklehrer, der der Meinung war ein Tillerbrett sei nur unnötige Arbeit und ich solle den Vollauszug mit Schuss, jetzt unbedingt testen. Vermutlich war das Holz auch zu trocken.

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Snake-Jo
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Snake-Jo » 19.01.2011, 13:14

Ergolas hat geschrieben:Hallo Robert,
Es ist ja nicht ohne wenn einem die Trümmer dabei ins Gesicht fliegen. Auf Youtube gibt es da eine nette Slow-Motion-Aufnahme von solch einem Bruch-Moment.
Ich habe seit meinem Erlebnis immer wieder mal Bedenken und einen Heidenrespekt wenn ich in den Anker gehe.
Vielleicht trifft sich hier ja demnächst die Selbsthilfegruppe der Bogentrauma-Geschädigten zum Austausch ::)
Aber jetzt mal im Ernst, wer das mal persönlich erlebt hat braucht das nicht noch mal.


Naja, im Laufe der Jahre und nach über 150 gebauten Bogen gewöhnt man sich an vieles. ;D Es besteht ja nicht nur die Sucht nach Bogenbau, sondern manchmal will man mehr. Ein gut gebauter Bogen aus Eibe muss es schon sein, erst wird er langsam an der Tillerwand gebogen, dann auf Vollauszug gebracht und weiter im Schießbetrieb getriezt.
Schonungslos wird dann auf Turnieren der Bogen immer weiter und lässiger gespannt, anfangs trägt man noch einen Schutzhelm und Brille , aber dann wird man leichtsinnig. Man erinnert sich daran, wie einem der erste Eibenbogen in drei Stücken um die Ohren geflogen ist. Na, das geht doch zu toppen, oder nicht? Bricht erst der obere Wurfarm, oder der untere oder gar gleich der mitbiegende Griff? Spannende Fragen, die man sehr leicht lösen kann. Ein wenig mehr Auszug, ein wenig länger im Vollauszug halten, boah, die Spannung steigt. Was hält er aus, brauch ich überhaupt so viele Bogen? Kann ich nicht auf diesen verzichten?
Die alte Fletsche sollte eigentlich mehr aushalten, da geht doch noch was.... ;D
Ach ja, geiles Foto: Der zerbrochene Knüppel am Bogen und der Bogenbauer mit Fuß auf dem Knitterhaufen, stolze Pose....
Großwildjäger-Manier, toll! ::)

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canadier
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von canadier » 21.01.2011, 01:50

Hallo Bogenfreunde

vor einigen Jahren im Winter trainierte ich oben im Haus mit einem Take Down RC mit 62" und 80#
Beim Vollauszug 29" tat es einen fuerchterlichen Schlag.Ich wusste nicht was los war.Ich hatte einen Schlag
ins Gesicht bekommen ,wie mit einem Baseball Schlaeger.
Das schwere Mittelteil war genau ueberm Shelf gebrochen.Der obere Wurfarm mit dem halben Mittel hatte sich durch die Sehne
gehalten,wie Schleuder zurueck in meine Richtung gedreht.Die Stirn war bis zum Kochen aufgeschlage die Brille total
zerfetzt zwei obere Zaehne gebrochen.
Gott sei Dank hatte ich noch am Nachmittag die Strasse schneefrei geraumt und so konnte meine Frau mich sofort
in die Klinik fahren.
Ursache:Von schweren Alupfeilen auf leichte Carbon umgestiegen.
Heute schiesse ich keinen Pfeil mehr unter 600 grain
Also im Zweifel bitte immer den schwereren Pfeil!!

LG
Canadier

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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Rauer » 21.01.2011, 07:15

Ich hatte mir einen schönen Ahornlangbogen gebaut und war super stolz auf ihn der ging richtig ab ;D
Er hatte beim 29. auszug 48 Pfund und war schnell und giftieg.
Nach 3 Jahren so um Ostern rum, ich hatte ihn im Winter vernachläsiegt, brach er mir in 4 Stücke beim vollauzug :o
Ich hatte nicht dran gedacht ihn warm zu schiessen ::)
Aber nach dem ich gehört habe das das auch andern und sogar grade zur selbenzeit einem Profbogenbauer mit einem 80 Pfund Eibe Wiki pasiert ist wars nicht mehr so schlimm zuertragen :)
Man lernt mehr von einem Bogen der einem zerbricht als von einem den man für perfekt hält !

Wessdorn elb 71" 58# @ 28"
Ulme Holmi-Molle Stiel 73" 60# @27,5"
Jagd Recurve 50 lb @ 28

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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 24.01.2011, 20:50

Und hopp, weil gerade 10 Minuten her.

Eibe Langbogen, flaches Profil, im Griff gespleißt, Robinie Powerlam, Hickorybacking.

Nachdem der Bogen zu stark war, habe ich ihn im D-Profil gesenkt. Gefunden habe ich einen kompletten Ast im Stave. >:(

Schön umrandet von ordentlich Tot-Holz. WHAAAAM, über'm Griffbereich hat er dann auf Standhöhe aufgegeben. Blöder Ast, der Bogen wäre echt schön geworden... :-\

ST835015.JPG


ST835035.JPG
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Ravenheart » 24.01.2011, 22:03

..hihi... (uups, tschuldigung, aber ich konnte nicht... and...) HIHI...! Das 2. Bild sieht ja aus wie ne Material-Sammlung!!

Suchbild: wie viele Holzstücke sind hier verarbeitet?

Demnächst muss Deine Familie im Knien essen, weil Du die Küchenstühle zu Bogen verarbeitet hast, kann das sein?
;)

Nee, ernsthaft, schade um den Bogen, aber .... (hihi...)

Rabe

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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 24.01.2011, 22:52

Was gibbet denn da zu lachen?! So schlimm iss das auch net: Eibe, Robinie und Hickory.

test.jpg
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von acker » 24.01.2011, 23:16

Boh blacky , sowat verleimt man doch erst gar nicht...
Der fette Ast sitzt an einer Hauptbelastungszone ...der hätte in den Spleiß gehört oder am besten ganz weg rationalisiert .
Bei einem Selfbow, muß man damit arbeiten was das Holz hergibt , aber beim laminiern baut man sich doch keine Solbruchstellen ein.

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 24.01.2011, 23:31

Jo simmt ja. Der Kack-Ast war in der geschnittenen Leiste 'nur' ein schwarzes Knötchen. Beim Runterarbeiten hat sich das allerdings als Monster-Popel gezeigt. ;D

Ging bei der Nummer allerdings vorrangig um ein Powerlam aus Robinie und DAS hat den Test bestanden. Habe hier noch 2 saubere Eibe-Leisten, die ich morgen verleime. ;) (...oder jetzt, mir iss langweilig...)

eibe.jpg
Da fallen die Knoten an den Enden KOMPLETT weg.
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von tomtux » 24.01.2011, 23:40

sei froh, dass der gleich gebrochen ist.
so ein einschluss fängt nach ein paar hundert schuss an zu knirschen, nochmal 100 später (meistens ohne weitere akustische warnung) knallts dann.

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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 24.01.2011, 23:46

Bin ich auch. Habe 'bis jetzt' das Glück, dass untaugliche Bögen sich VOR dem Einschießen verabschieden. Ich bin aber beim Bodentiller auch nicht zimperlich. 8)
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 10.02.2011, 20:48

Tolle Wurst. Schönen Eibekern mit Esche bei 45#@26'' zerbombt! ::)
Ursache: zu 99% übertrocknetes Holz. Lag hier schon ewig in der Wohnung rum.

...auf ein neues! ;D
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Blacksmith77K » 12.02.2011, 18:21

Eberesche-Splint ELB

26'' ---> OK

27'' ---> OK

72#@28'' ---> wie sieht datt denn aus?! ??? Voll der ätzende Stauchbruch mitten im oberen WA! *kotz*

ST835188.JPG


...ich gehe mir jetzt 'nen Hasel holen! 8)
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Re: Bogenbruch - wer hatte schon mal das Vergnügen?

Beitrag von Ravenheart » 12.02.2011, 19:49

...ach wie ärgerlich!

Aber mal im Ernst: Eberesche-Splint auf 72#? Das war auch etwas SEHR optimistisch, oder? ;)

Rabe

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