stringwalking

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
berndbemu
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stringwalking

Beitrag von berndbemu » 11.08.2015, 01:52

Guten Morgen an das Forum.
Hier ist Bernd aus schkopau .Ich habe eine Frage zum Thema stringwalking.Kann mir da jemand mit Erfahrung weiter helfen?
Ich danke schon mal im voraus.
Gruß aus schkopau. Bernd

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SchmidBogen
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Re: stringwalking

Beitrag von SchmidBogen » 11.08.2015, 07:09

Herzlich Willkommen hier im Forum Bernd.

Erfahrene Schützen haben wir genug hier. Wir brauchen nur deine Frage hier. :)
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berndbemu
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Re: stringwalking

Beitrag von berndbemu » 11.08.2015, 15:15

Hallo an das Forum

Seit 2 Jahren schieße (ballere) lch die Pfeile in die Scheibe, mit mäßigem Erfolg. Habe jetzt ein übungsprogramm begonnen ,mit einem Pfeil auf 6,8,10,*** m . Die trefferlage verbessert sich nur langsam. Bin am überlegen mir eine trenerstunde zunähmen. Ob das was bringt? Oder was würdet ihr mir raten?
Mein Schießstiel ist; Blick auf das Ziel
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Jetzt zum Thema stringwalking. Ich habe ein Video darüber gesehen,und war begeistert von der trefferlage.
Was halltet ihr davon?

Gruß aus schkopau. Bernd

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Rotzeklotz
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Re: stringwalking

Beitrag von Rotzeklotz » 11.08.2015, 15:30

Moin
Ich bin absolut kein Experte was das Stringalking betrifft, habe es selbst auch noch nie ausprobiert. Meine rein theoretischen Bedenken wären, ob und wie sich dies mit dem intuitiven Schießen vereinbaren lässt. Dabei geht es ja darum, mit dem Bogen "eins" zu werden, den Pfeil durch viel Übung intuitiv ins Ziel zu bringen, über jede (unbekannte) Distanz - ich persönlich würde beim Stringwalking anfangen zu denken, rechnen etc., intuitiv wahrscheinlich also nicht mehr viel auf die Reihe kriegen. Aber vielleicht geht das ja nur mir so.
Gruß
Jonas

Sateless
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Re: stringwalking

Beitrag von Sateless » 11.08.2015, 16:02

berndbemu hat geschrieben:Hallo an das Forum

Seit 2 Jahren schieße (ballere) lch die Pfeile in die Scheibe, mit mäßigem Erfolg. Habe jetzt ein übungsprogramm begonnen ,mit einem Pfeil auf 6,8,10,*** m . Die trefferlage verbessert sich nur langsam. Bin am überlegen mir eine trenerstunde zunähmen. Ob das was bringt? Oder was würdet ihr mir raten?
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Jetzt zum Thema stringwalking. Ich habe ein Video darüber gesehen,und war begeistert von der trefferlage.
Was halltet ihr davon?

Gruß aus schkopau. Bernd

Das erste, was man mal so grundsätzlich loslassen kann: Eine Trainerstunde hilft dir nicht. Eine halbe Stunde, jede Woche ist eher erfolgversprechend.

Nun zum stringwalking:
Die Trefferlage liegt nicht daran, dass man abgreift, sondern, dass man konstant schießt. Das Stringwalken ermöglicht ein visieren, bei dem die Pfeilspitze immer in der Position des Zielpunktes gesehen wird. Das erhöht die Präzision durchaus. Vorraussetzung ist allerdings ein Bogen, bei dem man den Tiller am oberen und unteren Wurfarm mit Schrauben einstellen kann. Bei dem, was du als deinen Schießstil beschreibst, wäre ein kompletter Neustart mit einem Trainer durchaus erfolgversprechend, wenn es dir um die Trefferlage geht und du bereit bist, regelmäßig zu trainieren. Dabei muss dann dein Bewegungsablauf komplett neu erlernt werden.

Und was ich vom stringwalken halte: Ein Weg nach Rom ist es, nur nicht meiner.

Rotzeklotz hat geschrieben:Meine rein theoretischen Bedenken wären, ob und wie sich dies mit dem intuitiven Schießen vereinbaren lässt.

Kann ich dir aus Erfahrung sagen: Garnicht. Das hat mit Istinktuitiv nichts zu tun. Das ist Bogenschießen mit bewusstem Visieren. Trotzdem ist es möglich auf jede Distanz unterhalb des Nullpunktes zu treffen, ob bekannt oder unbekannt. Und das sehr oft wesentlich genauer, als der Durchschnitt der "Intuitivschützen." Das liegt allerdings überwiegend an der Körperhaltung und dem Training, als am Visieren.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: stringwalking

Beitrag von Wilfrid (✝) » 11.08.2015, 16:22

Also, mit egal was an Visieren wirds nicht besser, nur mit guten Pfeilen ...

Nimm 3 Pfeile, gleicher Spine!!!! und gleiches Gewicht, dann solltest Du mit dem Schießstil, den Du im moment schießt, mit ner halben Stunde täglich nach 2 Wochen die Scheibe auf 20 m treffen ...

Aber eben genau glicher Spine !! nicht +/- 2 # oder so und gleiche Spitzen. Und nicht soviel am Tag

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Re: stringwalking

Beitrag von SchmidBogen » 11.08.2015, 22:16

Da stimm ich Wilfrid zu.

Stringwalking ist eher was für Schützen mit Bögen (Sportbögen) wo eine Pfeilauflage haben und mit Nockpunktfixatoren am String drann.
Da man dies meist mit einem Schiess-Tab bewerkstelligt wo man halt eben auf dem String walken und dann fixieren kann, je nach Distanz und Zielwinkel (Visier, Pfeilspitze, Zeigefinger, Zahnstocher.... )
Wenn Du aber über den Handrücken schiesst (Laminierte Bögen, Reiterbogen, Langbogen, Recurve, Selfbow ohne Pfeilauflage), dann würde ich vom Stringwalking komplett absehen und wie gesagt, rein intuitiv schiessen.
Hast Du mehr von.

Trainerstunde zu nehmen ist sicherlich durchaus keine schlechte Idee, nur kommt es darauf an, was du genau lernen willst und ob es Trainer in deiner Nähe gibt, die dies auch Dir lernen können.
Nicht jeder Trainer kann jeden Stil Dir beibringen.
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Re: stringwalking

Beitrag von Spanmacher » 11.08.2015, 22:57

Ein guter Trainer kann Dir viel über Haltung, Atmung und Einstellung beibringen. Das kann Dir weiterhelfen auf dem Weg zu einem zufriedenen Bogenschützen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: stringwalking

Beitrag von killerkarpfen » 12.08.2015, 16:34

berndbemu hat geschrieben:Seit 2 Jahren schieße (ballere) lch die Pfeile in die Scheibe, mit mäßigem Erfolg. Habe jetzt ein übungsprogramm begonnen ,mit einem Pfeil auf 6,8,10,*** m . Die trefferlage verbessert sich nur langsam. Bin am überlegen mir eine trenerstunde zunähmen. Ob das was bringt? Oder was würdet ihr mir raten?
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Jetzt zum Thema stringwalking... Was halltet ihr davon?
Gruß aus schkopau. Bernd


Leider wird das mit dem ballern auf die Scheibe, so wie Du Deinen Schiessstil beschreibst, zutreffen und auch mit Stringwalking nicht viel ändern.
So wie ich deine Beschreibung einschätze hast Du Dir das Schiessen selber beigebracht mitunter verwendest Du auch unterschiedliche Pfeile. Da könnte Dir eine Trainerstunde sicher weiterhelfen. Nur wirst Du wahrscheinlich mit den inzwischen antrainierten Fehlern ins hardern kommen.
Eppur si muove

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Re: stringwalking

Beitrag von BBouvier » 12.08.2015, 17:43

<"Seit 2 Jahren schieße (ballere) lch die Pfeile in die Scheibe ...">

Hallo!

Leider sagst Du uns nicht, wie oft pro Woche...
Und mit "Ballern" wird das nie etwas werden!

Erfahrung:
Vor einer ganzen Weile hat ein Freund von mir das intuitive Bogenschießen unter meiner Anleitung
mal im Frühjahr begonnen ... und im Herbst (2-3 mal/Woche) sah das bereits ganz ordentlich aus.
Achtung!
Ohne jegliche Führung/Beobachtung/Korrekturen hätte der sich ganz grauenhafte Macken selbst beigebracht,
und die hätte er später nur sehr (!) schwer wieder wegbekommen!!

Hat man den richtigen Ablauf (und die Haltung etc.) nach einer Weile "drauf",
dann weiß man nach dem Lösen selbst nicht, was man eigentlich und wie gemacht hat.
Wie beim Radeln:
Da überlegt man sich ja auch nicht, wie man wohl am Lenker drehen muß,
wenn die Kurve kommt.
(Hinweis: In Rechtskurven erst nach links!)

Methode:
Du zentrierst Dich völlig auf das "Ziel" - und "sagst" dem Pfeil:
"Genau dorthin (!) sollst Du!"
Das Übungsziel sollte recht klein sein...z.B. ein Bierdeckel.

Das Hirn speichert die Ergebnisse und ist bestrebt, die guten Schüsse
zu wiederholen - "merkt" sich bei beliebigen Entfernungen, "wie" das geklappt hatte.
(Ich habe mal - grade auf der Trainingswiese angekommen -
mit dem ersten Pfeil meinen Zielgummiwürfel auf 70 Meter zentrisch getroffen.)
Über Jahre hinweg sind die Ergebnisse eine wellenförmige, aber insgesamt
doch aufsteigende Linie.

Beim "Abgreifen" zielt man wie ein Schütze mit seinem Mikrometervisier.
Nur eben über die Pfeilspitze, die betrachtet wird.
Dann könntest Du auch gleich "FITA" schießen!
Bei unbekannter Entfernung wird das gar nichts.
Logisch.

Also:
- hole Dir Jemanden mit Durchblick und Erfahrung
- vervollkommne erstmal Deinen Schußaufbau auf kurze Entfernung,
bis Du alles unbewußt beherrschst
- dann üben-üben-üben .... und auf einmal "kannst" Du es!

Grüße!
BB
Zuletzt geändert von BBouvier am 12.08.2015, 18:39, insgesamt 3-mal geändert.

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Re: stringwalking

Beitrag von Osboan » 12.08.2015, 17:49

Also Wilfrid, das halte ich jetzt für sehr pauschalisiert... Natürlich sind gute Pfeile Voraussetzung für eine konstante Trefferlage, aber einem Anfänger zu erzählen, Technik bringe nix, bloß Material... Da hab ich schon oft genug Leute mit identischen Carbonpfeilen nicht gut treffen sehen ::)
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)

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Re: stringwalking

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.08.2015, 18:54

Ohne Technik habe ich nicht behauptet, nur mit Schrottpfeilen lernt man intuitives Schießen sehr schwer.
Dabei ist die Technik, die man schießt, ziemlich egal, solange man vorne drückt und hinten zieht. Mit ner suberen Technik ist es natürlich einfacher, aber ! wie man an Naturvölkern sieht, die je nach Stand und Ziel anders schießen, es geht auch ohne.

Irgendwann ist es nämlich egal, wo man ankert oder wie der Bogen schräg oder gerade liegt, der Pfeil geht dahin, wo man hinguckt.
Und der Ablaß ist dabei dann auch Wumpe, solange man die Sehne nicht mit ner Paketschnur verwechselt.

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Re: stringwalking

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.08.2015, 20:37

Was passiert beim intuitiven Schießen?
Der erste Pfeil geht ins irgendwo, der Körper, das unbewußte hat sich so ziemlich alle Stellungen des Körpers gemerkt. Beim nächsten Schuß werden eine oder mehrere Stellungen so veränderrt, das der Pfeil treffen sollte.

Geht jetzt dieser Pfeil aus technischen Gründen woanders hin, als der erste gehen würde, geht auch der gnadenlos in die andere Richtung daneben. Wird jetzt beim nächsten Pfeil wieder ein technisch anderer genommen, kann der Körper korrigieren, wie er will, der Fehler aus Technik des Pfeils und aus Körperhaltungen wird sich meistens addieren.
Der erste Pfeil geht rechts tief, bei gleicher Haltung ginge der Zweite ins ziel, leider korrigiert der Körper nach den Daten des ersten Pfeils und das Dingen steckt oben rechts. Usw.

Bi genau gleichen Pfeilen wandert die Gruppe immer Richtung Zielzentrum, mir viel Übung erreicht man irgendwann, das der zweite Pfeil von einem Bogen fast immer trifft, so er dem ersten gleicht

AZraEL
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Re: stringwalking

Beitrag von AZraEL » 12.08.2015, 20:58

ok.
dann erklär mir mal, warum es kinder gibt, die mit einem köcher voll buntem alles in grund und boden schießen. mein bruder war auch so ein phänomen: mit 6-8 jahren etwa hat er immer von allen leute holzpfeilreste bekommen, ich hab sie eingekürzt und er hat damit einfach immer alle getroffen.

Sateless
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Re: stringwalking

Beitrag von Sateless » 12.08.2015, 21:35

BBouvier hat geschrieben:Beim "Abgreifen" zielt man wie ein Schütze mit seinem Mikrometervisier.
(..)
Bei unbekannter Entfernung wird das gar nichts. ? ? ? ? ? ? ? ?
Logisch.


Diese Aussage wiederspricht meiner Erfahrung komplett, und ich habe stringwalken in der Betreuung von 2 guten Trainern gerlernt und viele Monate trainiert. Entfernungen schätzen ist kein Hexenwerk, sondern Übungssache. Wobei für die ganzen "jagdlich" gestellten Turniere der 15m Abriff mir völlig ausreichte um mit dem ersten Pfeil mindestens nen Körpertreffer zu machen.
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