YUGAERI - Sein oder Schein

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Markus
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Markus » 13.05.2011, 14:33

Ganz ernsthaft dazu - hat schon mal jemand versucht, seine linke Hand mit einer handelsüblichen Kamera aufzunehmen und waren das verwertbare Aufnahmen? Interessant finde ich die eigene Hand im Abschuss schon, habe mich aber noch nie daran gewagt, sie aufzunehmen. Wer weiß, welch schockierende Bilder da womöglich sichtbar werden ...

Falls Interesse an dieser Frage besteht, bitte per PM oder in einem gesonderen thread diskutieren. Danke.

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shokunin
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von shokunin » 13.05.2011, 16:14

Letztes Jahr war ein Lehrgang wo das gemacht wurde - ich muss nachfragen wo und wer...? ... oder weiss wer?
War glaube ich mit Mori Sensei und Kurosu Sensei...?

Casio Exilim ex-fh100 ist eine handelsübliche Kamera die bis 1000fps macht - weiss nicht ob das für Yabusame ausreicht ;)
Ernsthaft, wäre sehr interessiert ob das reicht. Weiss da wer bescheit?
Die gewerblichen Hochgeschwindigkeitskameras machen ja zehntausende Bilder pro Sekunde. Hab das letztes Jahr mal mit angeschaut (bei TV Dreharbeiten mit Kyudoka) - schon sehr interessant, konnte selber leider nur zuschauen :'(

Edit:
oops :-[ sorry wegen off-topic - Markus bitte ggf verschieben danke.
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the_Toaster (✝)
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von the_Toaster (✝) » 13.05.2011, 20:42

OK...

Alles sehr interessant soweit.

Allerdings werden hier mal wieder japanische Begriffe um sich geworfen, dass es nur so schnaggelt.

Ich daselbst bin da noch halbwegs mitgekommen.
Aber was ist mit dem unbedarften neugierigen Leser?
Der versteht kein Wort.

Es wäre also echt nett, wenn sämtliche hier genannten japanischen Wörter jeweils unten im Post übersetzt, bzw. erläutert werden.
Ansonsten gibts den "Begriffssammlung und Übersetzungen" Thread:

viewtopic.php?f=40&t=13241

Da könnt Ihr ja die Begriffe drin erläutern, dann versacken die Erklärungen wenigstens nicht.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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acker
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von acker » 13.05.2011, 20:53

genau toaster, recht haste...ich zB verstehe nur Bahnhof ....
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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skerm
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von skerm » 13.05.2011, 21:03

Du meinst du verstehst nur 駅 ;D

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Toxophil
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Toxophil » 13.05.2011, 21:21

Welche Begriffe sind denn unklar?

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the_Toaster (✝)
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von the_Toaster (✝) » 13.05.2011, 22:10

Na, im Zweifel JEDER Begriff, der japanisch ist.

Einfach im ersten Post anfangen und erläutern.

Mit Yugaeri fängt es an.
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von shokunin » 13.05.2011, 22:13

Wir verwenden im Kyudo viele Fachbegriffe weil es eben stehende Begriffe sind.
Auf Deutsch "übersetzt" werden es halt meist nur "Beschreibungen" und die sind oft unklar. Da muss man dann rumdiskutieren was jeder eigentlich meint.
Wenn ich sage "Yugaeri" dann ist das halt Yugaeri.
Wenn ich sage Yugaeri "Bogendrehung" dann muss ich gleich noch erklären welche... man "dreht" - verwindet den Bogen ja auch. Das Wort "Drehen" alleine reicht nicht. Dann geht eben die Beschreiberei los... Bogendrehung nach dem Absschuss, ...nicht der Hand sondern IN der Hand, und und und...

Was ich sagen will ist dass man nicht unbedingt einfach ein Wort nebenhin schreiben kann, meist muss man einen halben Aufsatz zu jedem Begriff schreiben und der ist dann immer noch nicht prezise genug and meist fallen dann gleich auch noch alle Kyudoka über einen her und fieseln an einem rum und verbessern ;)

Also für den Anfang: Yugaeri ist die Drehung des Bogens nachdem der Pfeil weg ist in der Hand.
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Toxophil » 13.05.2011, 23:00

Es gibt von Hans Gundermann ein Fachwörterbuch.
Wer sich mit Kyudo länger beschäftigt, kommt da nicht dran vorbei.

Wie Shokunin geschrieben hat, sind kurze Definitionen heikel, ich versuch's trotzdem mal:

Yudaoshi: Zurücknehmen der Hände an die Hüfte nach dem Abschuss.
Tsunomi: Druckpunkt an der Daumenwurzel, mit welchem Kraft auf den Bogen ausgeübt wird.
Tsunomi no hataraki: Arbeit der Bogenhand während des Schusses (Drücken, Drehen, Zupacken)
Hanare: Lösevorgang
Tenouchi: Spezielle Griffhaltung des Bogens
Shomen: Frontales Heben des Bogens
Shamen: Versetztes Heben des Bogens

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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von benzi » 14.05.2011, 11:07

.
Zuletzt geändert von benzi am 17.05.2011, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Daemonday » 14.05.2011, 12:00

Also ich für meinen Teil beschäftige mich seit ca. nem Jahr mit dem japanischen Lang und Kurzbogen, Aber eher aus Sicht eines Schwert oder Speerkämpfers den eines Kyudoka.
Mein Ziel ist es zu allererst mir ein besseres Verständniss der Zusammenhänge anzueignen und Spass daran zu haben mit den Bogen rumzuballern.
Dah ich aber auf authenzität abfahre hab ich mich von einem Freund unterweisen lassen, der selbst Schüler der Heki Ryu Insai ha ist und ein bischen mehr als ein Jahr in Japan gelebt und trainiert hat.

Mein Training orientiert sich also an der Heki Ryu, aber ich bin eben auch offen für andere Sachen und strebe nicht nach Perfektion sondern eher nach praxistauglichkeit.

Also ich Stimme Yabusame voll und ganz zu, Sich selbst zu bescheissen ist totaler Mumpitz. Will man etwas erreichen muss man entweder sich an die Regeln halten, oder eben akzeptieren das man nicht das macht was man vorgibt.

Achja und zum Thema Schießen mit Yoroi (Rüstung):
Es ist totaler Käse zu sagen das geht mit Rüstung nicht weil der Helm stört oder ähnliches.
Welcher Helm?
Welche Rüstung?

japanische Rüstungen werden nach dem Dô (Kürrast oder Brustpanzer) eingeteilt. Und alleine da gibt es schon dutzende verschiedene Modelle (Okegawa-do, Nuinobe-Do, O-Yoroi, Haramaki, Tatami-Do, usw.)
Dazu gibt es dan noch viel mehr Kabuto (helme) und/oder Mempo (Masken) usw.

Alle Rüstungsarten sind für eine Verwendung gedacht. Eine O-Yoroi z.b. ist einer für berittene Bogenschützen gedachte Rüstung. Und diese ist dan normalerweise auch besser zum Bogenschießen geeignet als eine Okegawa-Do die meist von Lanzenträgern getragen wurde.

Und es gibt sogar speziele Kopfbedeckungen die getragen wurden wenn der Helm zu sperrig war z.B. das Hachigane eine Art gepanzertes Stirnband.

Lg
Micha
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Markus » 14.05.2011, 17:31

@Daemonday - ein interessanter Exkurs, aber bitte beim Thema Yugaeri bleiben. Dein Beitrag hat damit leider nix zu tun.

Fachvokabular: entschuldigt liebe Nichtwissende. Aber das sind Fachbegriffe einer eigenen Sportart, die sich nicht einfach erklären und übersetzen lassen (s. Beiträge oben). Wen es interessiert, sollte Fachliteratur wälzen oder aber an anderer Stelle nachfragen. Jeden jap. Begriff in den einzelnen Beiträgen zu erklären, ist Unsinn. Es werden sonst ja R/D, Perry-Reflex etc.pp auch nicht erläutert.

Gruß,
Markus

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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Daemonday » 14.05.2011, 19:50

Beim Kriegsschiessen wird zwar nicht so weit ausgezogen da der Helm dies unmöglich macht und man unterbindet auch das Yugaeri, man versucht aber dennoch eine maximale Kraftübertragung zu erreichen.

Darauf bezog ich mich.

Lg
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von benzi » 14.05.2011, 22:08

wegen der Diskussion um die Videoaufzeichnungen:

Frage: ist denn nicht die Position der Finger am Bogengriff im Zanshin (Nachhalteposition) aussagekräftig genug?

Grüße benzi
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Re: YUGAERI - Sein oder Schein

Beitrag von Toxophil » 14.05.2011, 22:16

Wie meinst Du das Benzi? Im Zanshin kann man natürlich gut sehen, ob die Hand immer noch am Griff ist, oder schon in der Rattanwicklung hängt. In letzterem Falle, kann man direkt den zu lockeren Griff diagnostizieren.

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