So nun weiter im Text...
Was war das Thema...? Hysterische Ausbrüche... der Kyudoka erklärt wie man es richtig macht...?
Naja wenn Kyudo als Thema gleich verboten werden muss und ich mich offenbar anonym terrorisieren lassen,... dann ist DIESES eine Gespräch für mich nun eben beendet.
Ich bitte allerseits den Ton zu entschuldigen, aber das ist für mich jenseits der Grenze wo ich rational reagieren kann.
Prinzipiell, wie schon gesagt, wäre ich mit dem Titel "Japanisches Bogenschiessen" auch absolut einverstanden.
Kyudo ist da automatisch drin und macht natürlich auch den Grossteil davon aus - zumindest dessen was hier bei uns geübt wird.
Das Gespräch wird sich also wohl immer noch primär um Kyudo drehen.
So viel Demokratie können wir uns aber schon leisten, denke ich, dass wir alles zu lassen was, ich sage jetzt mal "ethnisch Japanisch" ist.
Klar gibt es in Japan auch Compound, Jagdrecurve, Fita, und und und... das ist aber für mich jetzt nicht "japanisch" - das ist aus dem Westen übernommen. Ich würd's jetzt hier nicht "verbieten", ich denke aber wenn jemand zu Produkten von Shibuya Archery (z.B.) was fragen will dann ist er im allgemeinen Form einfach besser aufgehoben als unter "Japan"...
Ich denke eigentlich war das doch auch schon immer so, oder...
...zumindest die letzen paar Jahre.
@ Wilfrid...
Kyudo ist nicht "intuitiv" im Sinne von: Blick auf's Ziel und platsch und so weiter.
Wir sind, im Lernen zumindest, Systemschützen mit ganz klaren Vorgaben wie gezielt werden soll. Dass sich das dann verschleift ist wieder was anderes, aber primär zielen wir erst mal.
Und wir schiessen "schöne" Pfeile, nicht weil alles eben schön sein muss, sondern weil die Shinto-geprägte japanische Kultur einen Respekt vor der Nautr lehrt.
Da ist die Natur beseelt, der Vogel, der die Federn liefert, der Bush, der den Schaft liefert, der Fels, der das Metall liefert usw. Auch Bogen und Pfeil sind beseelt und mit entsprechendem Respekt zu behandeln.
Ob man es nun glaubt oder nicht, das ist die Kultur...
Wenn ich also dem Voegel und seinen Federn, dem Bush und dem Bambushalm, Respekt schulde, dann mache ich das Meiste draus. Dann mache ich daraus ein Objekt, das die Natur aus der sie kamen zelebriert und nicht eines das sie zu Wegwerfgut reduziert.
Hier bei uns nimmt man ein lebendes Ding und macht Müll draus - Müll ist wo es enden wird und das prägt die Gestaltung. Mal genau so pauschal gesprochen, wie Du hier über die "schönen Pfeile" sprichst...
In Japan tragen eben Handwerker, Köche usw ihr ausgedientes Werkzeug zum Tempel, sagen Dank und lassen es feierlich verbrennen, schmelzen usw. Für den Japaner schlisst sich da eben ein anderer Kreis als bei uns - wir sehen da nur das Dreieckspfeil-Symbol für Recycling.
Gruss,
Mark