Carbon hin oder her

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Carbon hin oder her

Beitrag von Kemoauc » 22.05.2019, 23:20

Carbon hin oder her. hmmm....
Osun3ko hat geschrieben:
17.05.2019, 23:36
... weg vom modernen Langbogen mit Holzpfeilen ...
Wundert mich nicht, das sind keine Langbögen, sie sind nicht lang und grundsätzlich schon deflex geliefert, sowas hatte ich mit 11-12 Jahren -- vor 40 Jahren war Glasfiber das Ding und taugliches Carbon erst Zukunftsmusik -- selbstbauen ,Bögen und Pfeile und das ist weitab von dem üblichen Bogenshop-Gedöns -- mehr Spaß und wenns die eigene Fähigkeit zulässt -- ein deutlich besseres Ergebnis und man lernt sehr schnell die seltsamen Marketing-Bezeichnungen von Kaufbögen einzuordnen ;D
Über Langbögen:
https://www.youtube.com/watch?v=7ZpDIpqDwxI
etwas OT, aber ,sorry SCNR
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Beitrag von Hetzer » 23.05.2019, 13:16

Das ist nicht nur OT, sondern stimmt zudem auch hinten und vorn nicht.
Ja, ja... 'Lindybeige' erklärt die Welt. Es gibt wohl überall diese selbsternannten Experten, deren Aufmerksamkeits-Defizitslevel deutlich über dem ihrer fachlichen Kompetenz liegt und die es einfach nicht lassen können, sich zu exhibitionieren wo immer es ihnen nur möglich ist. Manchmal vermisse ich doch tatsächlich die Zeiten ohne Internet - obwohl - dann hätten wir dieses Forum ja auch nicht... ;D 8)

Der Begriff longbow kam irgendwann im MA auf - und zwar einzig und allein deswegen, um den üblichen und bis dahin gebräuchlichen Bogen von den crossbows zu unterscheiden. Demnach wäre alles, was eben nicht Armbrust ist, ein longbow - gleichgültig ob er nun reflex, deflex, mit od. ohne recurves/flips versehen ist.

Es gibt noch eine nich allzu weit verbreitete These, wonach es selbst unter den mittelalterlichen und vorwiegend von engl. Armeen gebräuchlichen Militärbögen [whilst a bow is a bow is a bow... ::) ;) ] deutliche Unterschiede gab, bzw., gegeben haben soll und diese Bögen durchaus danach eingeteilt wurden, ob es nun eigens panzerbrechende Waffen waren, die dann meist auch sehr viel länger und stärker waren als die sog. regular bows oder nicht. Es fehlen dafür jedoch die archäolog. Beweise, da meines Wissens nie ein solcher Bogen gefunden wurde [oder man solche Exemplare evtl. fälschlicherweise der Ballista zuordnete - wer will das schon mit Sicherheit sagen], obwohl es rein techn. gesehen absolut Sinn machen würde.
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Beitrag von Neumi » 23.05.2019, 18:13

Auch OT: Der Langbogen wird 1511 erwähnt und zwar direkt schon im Titel des Gesetzes 3° Hen. VIII. c.3. von Henry VIII: "An Act concerning shooting in Longe Bowes"
Grüße - Neumi
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Beitrag von Hetzer » 23.05.2019, 19:05

- Und ?! :)

Ich hatte nicht behauptet, daß er nicht auch als solches erwähnt od. als bezeichnet wurde, sondern lediglich warum das so war.
Darüber hinaus bezeichnet die Ära Henry VIII. schon so ziemlich die Endzeit der Langbogenschützen. Sowohl der english bowe od. long bowe als auch die damit in Verbindung stehenden milit. Erfolge sind zu dieser Zeit fast schon im Begriff gewesen, zur Legende zu werden - wenn sie es nicht längst schon waren. Selbst das heute immer wieder zitierte Werk Aschams [eher eine Lobpreisung an den engl. longbow] wurde letztlich von einem Sprachlehrer verfaßt, der sich für die Geschichte und den Gebrauch dieses Bogens begeisterte. Er war jedoch nicht mehr als ein Freizeitschütze nach heutiger Definition.
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Beitrag von Neumi » 23.05.2019, 20:21

Kein und. Einfach nur eine ganz klare und nachprüfbare Aussage zum Begriff Longbow und ab mind. wann der Begriff anstelle einfach nur Bogen benutzt wurde. Mehr nicht. Ich finde es einfach interessant. Ascham z.B. hat den Begriff nicht benutzt, sondern immer nur Bogen geschrieben.
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Beitrag von Hetzer » 23.05.2019, 20:41

Neumi hat geschrieben:
23.05.2019, 20:21
Kein und. Einfach nur eine ganz klare und nachprüfbare Aussage zum Begriff Longbow und ab mind. wann der Begriff anstelle einfach nur Bogen benutzt wurde. Mehr nicht. Ich finde es einfach interessant. Ascham z.B. hat den Begriff nicht benutzt, sondern immer nur Bogen geschrieben.
Grüße - Neumi

Der wurde auch davor schon genutzt, nur halt seltener und wohl nicht offiziell. Ebenso wie das Teil auf dem Kontinent als 'the english bow' bekannt war. Ascham hat auch mal was von 'the great bowe of war' oder so geschrieben und später hat man daraus den 'warbow' abgeleitet.
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Re: Gewickeltes Carbon, ist das noch ein Thema?

Beitrag von Hetzer » 23.05.2019, 20:50

Frednapping rules! Bild Bild

-Hetzer


Nicht wirklich, und für manche hat es Konsequenzen... 8)
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Beitrag von Neumi » 23.05.2019, 21:57

Hetzer hat geschrieben:
23.05.2019, 20:41
Der wurde auch davor schon genutzt, nur halt seltener...
Eine Quelle bitte zu dieser Aussage - nicht nur was behaupten.
Und thread-hijacking iss auch mal ganz nett :D ;D
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Beitrag von Hetzer » 23.05.2019, 22:42

Neumi hat geschrieben:
23.05.2019, 21:57
Eine Quelle bitte zu dieser Aussage - nicht nur was behaupten.
Geh mal davon aus, daß ich mir das nicht aus den Fingern gesaugt habe. Der Begriff tauchte immer wieder in einigen schriftl. Aufzeichnungen auf, doch ein exaktes Bsp. müßte ich erst raussuchen. Könnte dauern, je nachdem wie ich Zeit u. Lust habe... 8)


So, hier jetzt:


1.The first recorded use of the term longbow, as distinct from simply 'bow', is in a 1386 administrative document which refers in Latin to arcus vocati longbowes, "bows called 'longbows'".

2. A 1444 will proved in York bequeaths "a sadil, alle my longe bowis, a bedde"


Aus: The English Longbow/Etymology
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Beitrag von Kemoauc » 23.06.2019, 21:19

Nee, Du lass mal stecken, das war Ich, hatte das auch nicht vor, aber so iss halt ;-)
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Beitrag von Kemoauc » 23.06.2019, 21:25

nb: @Hetzer: Nikolas Lloyd hat sich nie als Experten bezeichnet, er geht den Dingen halt gerne auf seine britisch-sarkastische Art auf den Grund und an seiner Definition eines Langbogens ("it is LONG") ist nun wahrlich nichts auszusetzen.
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Beitrag von Hetzer » 23.06.2019, 23:04

Ja, supi... "long" sind gegenüber einem crossbow aber so ziemlich alle anderen (Gebrauchs-)Bögen.
Ich hatte mir schon einige seiner Videos angesehen und bin letztlich der Ansicht, daß die Dinger der Kategorie "Dinge, die die Welt nicht braucht" zuzuordnen sind. Aber wer 's mag... Bild
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Beitrag von Kemoauc » 23.06.2019, 23:29

Einfach zum gekaperten Thema: ;D
einen Bogen, bei dem ich mich bücken muss, um ihn zu spannen,der mir nicht mal bis zur Brustwarze langt, empfinde ich nicht als LANG. Mag subjektiv sein oder auch nicht, eigentlich recht wurscht. ;) Mir geht's da so, wie bei "Holmegaard": den Stufen-Bullshit find ich einfach albern. Das hat der Bogenbauer damals halt so gemacht, weil wahrscheinlich das Holz und seine Fertigkeiten das vorgaben. Daraus ne Philosophie zu machen, finde ich abermals albern. ;)
Hingegen ein Industrieprodukt mit Holzsparmaßnahmen als "lang" zu bezeichnen,empfinde ich als (war ja selber mal im Einzelhandel) Kundentäuschung und üblen Marketingauswuchs. Naja, so sind se halt. :D
Nee,nee, nee, diese kurzen, deflexen Dingsiche sind nicht LANG. ;D
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Beitrag von Hetzer » 24.06.2019, 09:44

Naja, ich besitze zwei 7,5 footer bei denen ich mich auch immer bücken muß, um sie zu spannen, da ich das korrekt mit ner Spannschnur angehe - sind das deiner Definition nach dann auch keine LANGbögen ? Meinen 62er Recurve empfinde ich auch nich unbedingt als 'kurz' - und der hat außer 'nem Bambuskern auch kein weiteres Holz (bzw., Gras) verbaut. In wie fern der Einsatz von Holz od. alternativen und womöglich der Effizienz eines Bogens nicht viel zuträglicheren Materialien und re- od. deflex vorgefertigten Bögen überhaupt eine Rolle dahingehend spielt, ob ein Bogen nun als 'lang' od. nicht bezeichnet / empfunden werden kann, geht mir da auch nicht ganz auf - ebenso der Umstand, ob ein Bogen nun industriell gefertigt wurde oder nicht.

Mir ist dein Ansatz dabei wohl schon nachvollziehbar, nur läßt sich diese, eher puristische Sichtweise unter objektiven Kriterien schwer aufrecht erhalten - es sei denn, man würde rundweg und für alle gültig erheben, daß alle Bögen unter 1,85 m eben nicht 'lang' wären, nur geht das eben auch nicht mit der originalen Intention überein, die einzig den gewöhnlichen Bogen von der Armbrust unterscheiden sollte, denn solcher Art 'lange' Bögen, auch Stabbögen, gab es lange bevor der long bowe ein longbow war... ;)

Darüber hinaus ist der Umstand, warum steinzeitliche Jäger beim Holmegaard od. Bodman Bogen nun die Enden verjüngt haben - und vor allem wohl: In welchem Maße [denn extreme Verjüngungen der Enden im "Holmegaard-style" ergeben de facto sehr schnelle Bögen, verglichen mit anderen selfbow-Designs], heute auch nicht mehr so ganz zu klären, ebenso wie beim Hedeby Bogen, von dem es auch nur ein gefundenes Exemplar gab. Ob letzterers nicht eher ein mißglückter Bogen war der weggeworfen wurde oder die trompetenartigen und dem Schützen zugewandten Enden womöglich doch eine, wenn auch uns heute nicht ganz nachvollziehbare Funktion hatten, läßt sich ohne ein statement des Erbauers auch schlecht klären.

Aber da ginge das threadnapping jetzt über die nächste Bande und ich frage mich so langsam, wieviele Abzweigungen des originalen Themas du hier noch zu erschaffen gedenkst...
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Beitrag von Hetzer » 24.06.2019, 19:45

Äh - meinste nich, dasse jetzt leicht überreagierst, Rabe?!
Nein

Gut, das Thema is mittlerweile ge-hijacked und OT, aber meines Empfindens weitab von "kindischem Gezanke".
Nach meinem - und Anderer - nicht..

Ebenso dieses farbliche abdimmen - ich meine... wir wissen alle, was hier OT is und was nich, ...-- und weit mehr als das frednapping [was im übrigen cool is - denn das Thema longbow kommt hier meines Erachtens allzuweilen zu kurz, seitdem die warbow Garde ausgerückt scheint...]
Du hättest dazu eigene Threads machen können...

Mach 'n eigenen fred draus und gut is. Hättste auch gleich machen können...
Erledigt


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