Armschutz zerstört Bogensehne?

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
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Ysuran
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Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Ysuran » 13.01.2012, 15:54

Heyho :)

Ich bin jetzt seit ein paar Monaten Bogenschütze und habe folgendes Problem: Ich habe vor kurzem einen Armschutz bei einem Turnier gewonnen, folgender:

Bild

Heute schoss ich damit zum ersten Mal, ich schieße einen Reiterbogen, 32 lbs., mediterran... Nach dem Schießen war die Sehne an der Stelle, an der sie immer auf den Armschutz prallte, extrem ausgefranst. Bild:

Bild

Schussverhalten war perfekt, aber ich hab Angst dass ich dies noch einmal mach und die Sehne dann hinüber ist.
Liegt das an meiner Technik? kann ich das irgendwie verhindern? Ist der Lederarmschutz zu rau und ich benötige einen glatteren? Benötige ich jetzt schon eine neue Sehne?

Ich hoffe ihr könnt helfen. Danke :)

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Galighenna
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 16:24

1.) die Standhöhe des Bogens ist zu gering und die Sehne schlägt deshalb an (Prüfen!)
2.) Gut möglich das aufgrund 1) die Sehne gegen die Metall-Ösen schlägt. Die sind natürlich hart und evtl auch etwas rauh oder leicht scharfkantig. Da geht eine Sehne schnell hinüber.

Mit der gezeigten Sehne solltest du auf jeden Fall nicht weiter schießen, die sollte ersetzt werden! (kostet in jedem Fall weniger als ein beschädigter Bogen ;) )
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Ysuran
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Ysuran » 13.01.2012, 16:33

Bogen siehe unten, Reiterbogen, 33 Pfund, ich schieß Holzpfeile, mein Auszug (also ich gehe mal davon aus du redest von der Entfernung Ende des Pfeils (Nocke) bis zum Punkt an der Pfeilauflage bei vollem Auszug, oder?) beträgt 74 cm (29,1 Zoll).

Bild

EDIT: Beim Berechnen der Standhöhe tu ich mich schwer, da ich keine Pfeilauflage habe und über den Handrücken schieß :/ Von wo aus muss ich am Bogen messen?^^

@Gali: Dass die Sehne nicht gegen die Metallösen schlägt, darauf hab ich geachtet. Das ist glaub ich nicht das Problem.

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 16:55

Standhöhe: Meterstab auf die tiefste Stelle des Griffes stellen und den Abstand zwischen Griff und Sehne messen, fertig...

PS:
Das Anschlagen der Sehne an die Ösen geht sooo schnell, das kannst du gar nicht sehen. Das Leder ist ein weiches "Wildleder" wie es ausschaut. Das ist NIEMALS rauh genug um die Sehne aufzuscheuern. Ausserdem sieht man das die Sehne an einer recht begrenzten Stelle aufgescheuert ist. Das passt nicht zur flächigen Reibung auf dem Leder sondern eher zu einer kleinen scharfen/rauhen Stelle auf die die Sehne trifft. Da bleiben meiner Meinung nach nur die Metall-Ösen.
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 13.01.2012, 17:06

Stimmt, das Problem ist erstens die Falsche Technik und zweitens die etwas zu geringe Standhöhe. Dadurch schlägt die Sehne auf die Metallöse und den Armschutz, genauso wie auf das letzte Lederriemchen. Diese Reiterbögen sind für Daumenrelease, teilweise mit ausdrehen gebaut, auf jedenfall nicht für mediterranen Release und über die Hand. Wenn du jetzt noch Deinen Unterarm in die Nähe der Sehnenflugbahn hälst, so "unter den Pfeil", schlägt die Dir auf die Knoche.
32# und ein paar Monate Bogenschütze ohne Trainer /Einweisung, das gibt durchgedrückte Arme und Schmerzen

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Rauer » 13.01.2012, 17:11

Die Wicklung könnte auch gut ein bisschen länger sein.
Ich habe das Problem wenn man im Wald mal anders Steht als normal oder unvorteilhafte Kleidung an hat und damit nicht gleich die Sehne leidet habe ich Wicklung etwas länger gemacht, kein Problem mehr Technik und Standhöhe sollen natürlich einiegermassen stimmen :)
Man lernt mehr von einem Bogen der einem zerbricht als von einem den man für perfekt hält !

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von EddieDean » 13.01.2012, 17:31

Standhöhe zu niedrig?
Der Fieberglasknüppel hat die normale Standhöhe.

Es ist mEn die schon erwähnte Metalöse und eben die Technik. Vielleicht mal den Bogenarm ganz leicht beugen, also nicht durchstrecken. Was bei der Griffform nicht schlecht kommt ist entweder mit offener Bogenhand zu schießen oder aber per Falkengriff (siehe meine Signatur).

Oder aber du fängst gleich an mit Daumenablass zu schießen - da passieren dir Armpraller so gut wie garnicht. ;)

Gruß
Stephan

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Ysuran » 13.01.2012, 18:34

Also... erstmal: die 33 Pfund sind für mich super, ich kann locker einen ganzen Tag auf dem Turnier schießen oder 2x einen 28-Tier-Parcours durchschießen ohne Probleme in einem Arm zu bekommen. Bei stetig vollem Auszug.

Da die "Tiefe des Bogens" irgendwie doppeldeutig ist, ich habs mal so wie auf dem Foto interpretiert. Dann wäre meine Standhöhe (die, mit der ich am besten schießen kann) 15,1 cm... Aber Janitschar hat geschrieben sie wäre i.O. oO Bitte um Aufklärung ob ich 1. die Standhöhe korrekt gemessen hab und 2. ob es ohnehin unbeachtlich ist.

RIMG0003.JPG


Dass die Wicklung länger sein könnte, davon hab ich nun natürlich gar keine Ahnung :D Das war jedenfalls die Sehne, die dem Bogen original beilag. Aber da ich eh eine neue Sehne brauch, hat sich das Thema ja anscheinend eh erledigt.

Über den Daumen wollte ich bei Gelegenheit übrigens auch mal schießen. Wenn ihr mir vorhersagt, dass dadurch dieses Problem schon beseitigt wäre, wäre das wohl ein guter Zeitpunkt das in Angriff zu nehmen.

Zum Thema Arm beugen: Wenn ich den Arm durchdrücke, schieße ich instinktiv am besten. Liegt wohl auch daran, dass beim Beugen des Arms, und sei es nur leicht, der Bogen zittriger (und wenn auch nur leicht ;)) gehalten wird.

Danke auf jeden Fall schonmal für die ganze Hilfe. Ich hoffe wir kommen noch zu einem Ergebnis im Gesamten... :)

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 18:59

Ok... hmm bei dieser Griffform bin ich jetzt selbst gar nicht so sicher wo man da misst und ob das so richtig ist...

Wir haben aber schon ein Problem identifiziert. Beim Schießen sollte der Arm NIE durchgedrückt sein. Ich kann meinen Arm z.B. weiter durchdrücken als so manch anderer... bis zu 10° über gestreckt geht das bei mir. Da würde die Sehne bei mir schon beim Oberarm im Ellenbogengelenk anschlagen *AUA*
Ich versuche mal zu beschreiben wie der Arm besser gehalten wird:
Wenn du den Bogen nimmst, ein klein wenig ausziehst, sollte der Arm gerade sein, nicht vollständig durchgestreckt. Wenn du dann außerdem darauf achtest das deine Bogenschulter tief bleibt, du also diese nicht im Auszug mit nach oben ziehst, bewegt sich die Ellenbogen-Stelle von selbst ein wenig nach Außen und gelangt so außerhalb der "Schusslinie" der Sehne. Außerdem sollte das Handgelenk am Bogen nicht durchgewinkelt werden, sondern ebenfalls gerade sein, so das sich eine relativ gerade, nur ganz leicht nach Außen gebeugte Kraftlinie von der Hand, durch das Handgelenk, den Unterarmknochen, den Ellenbogen bis hin zur Schulter ergibt. Keines der Gelenke sollte so weit durchgestreckt sein, das es sich in seiner Endposition befindet, also wo vom Gelenk her schon mit der Bewegung Schluss ist. Das ist nämlich nicht nur eine ungünstige Haltung für den Schussablauf sondern auch belastend für das Gelenk. Es ist so nämlich nicht mehr so gut in der Lage, Erschütterungen (beim Lösen z.B.) abzufangen. Das KANN (muss nicht) nach vielen Jahren ohne Beschwerden dann auf einmal schmerzhaft werden, wenn der Gelenkverschleiß irgendwann zu groß ist.

Ich hoffe du konntest nachvollziehen wie ich die Haltung beschrieben habe. Du solltest mal versuchen, das um zu setzen und dabei darauf achten, ob die Sehne noch an den Schutz anschlägt. Das findet man am besten durch Verzicht auf den Schutz heraus.
Soll heißen: Wenn der Bogen OK ist und du eine von der Sehne gefeuert bekommst, war deine Haltung mies ;D Learning by pain... Ich schieße immer ohne Armschutz. UND: Ja ich hatte auch schon einmal einen Blauen unterarm... Aber nur ein Mal :D ;D
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Ysuran » 13.01.2012, 19:08

Das klingt erstmal gut. Mir wurde übrigens beigebracht, dass ein Armschutz völlig normal ist und es auch nicht schlimm ist wenn die Sehne den Schutz trifft. Im Optimalfall wird die Sehne durch das Leder "aufgefangen" und der Pfeilflug auch nicht verändert. Das ist auch das, was ich heut festgestellt hab. Wie gesagt, Pfeilflug war heut optimal. Also sollte ich einfach mal den Armschutz weglassen und die Armhaltung so verbessern, dass ich den Arm nicht mehr treffen kann?

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 19:13

Ja viele schießen mit Armschutz. Das soll auch nicht heißen das Armschutz doof ist. Sieht ja auch stylish aus. Eigentlich dient der Armschutz aber dazu, eben wenn man ausnahmsweise mal nen Fehler macht, sich nicht gleich nen blauen Arm zu holen.

Mein Vater hat sich letzten Sommer einen meiner Bögen geschnappt und wollte mal eben schnell nur einen Pfeil fliegen lassen... Er zog aus und bevor ich was zu seiner Armhaltung sagen konnte hatte er schon geflucht. Sein ganzer Unterarm war ein blauer Fleck :P ;D
Wenn einem aus Unachtsamkeit sowas mal passiert, ist man evtl froh, dann doch einen Schutz zu tragen. Deshalb tragen ihn viele. (Oder um eine unsaubere Haltung zu verstecken *grins* )
Ist die Technik aber korrekt, braucht man den Schutz eigentlich nicht.
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 19:22

Ich hab das mit der Schulter nochmal kurz eingepinselt.

Schulter und Armhaltung.jpg

Ich denke, anatomisch ist es irgednwie so gegeben das sich beim Heben der Schulter (roter Pfeil gerade) der untere Teil des Unterarms nach innen dreht (roter Drehpfeil)
Beim Senken der Schulter dann umgekehrt (grüne Pfeile)

Du siehst auch das der Arm fast ganz gerade ist.
(Der Pfeil ist allerdings ein bischen zu hoch eingenockt... keine Zeit, der Zeitauslöser der Kamera hat gedrängelt *gg* )
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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Ysuran » 13.01.2012, 19:34

Ah, gut. Dann probier ich das nochmal. Über den Daumen schießen werd ich übrigens doch erstmal lassen, da ich es für sinnfrei halte dies autodidaktisch zu lernen. Da bräucht ich einen Trainer, und den gibts dafür hier erstmal nicht. :) Ich sag bescheid wenn ich mal wieder schießen war.

Jetzt muss ich nur noch eine korrekte Sehne finden... gibt es irgendwie Infos, wo man herausfindet welche Sehne notwendig ist, oder sollte ich direkt in ein Bogenfachgeschäft gehen und mich beraten lassen? Ich hab auch über die Suche nix gscheits gefunden.

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Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von Galighenna » 13.01.2012, 19:44

Hmm naja ich vermute du hast jetzt gerade so aufn Mal kein Material da, sonst kannst du dir eine Sehne auch relativ leicht selbst herstellen. Ein bischen Übung und du kannst so viele Sehnen machen wie du möchtest...
Dazu gibt es auch bei Youtube gute Videoanleitungen.

Wenn du das nicht möchtest kannst du aber auch in ein Bogensportgeschäft gehen, klar. Selbst bauen ist halt günstiger. Die Rolle Garn kostet ein mal, aber daraus lassen sich viele Sehnen herstellen...
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EddieDean

Re: Armschutz zerstört Bogensehne?

Beitrag von EddieDean » 13.01.2012, 20:04

Kurzer Einwurf:
Du hast das mediterrane Schießen mit Trainer gelernt?
Den Daumenablass autododaktisch zu lernen ist nicht sinnfrei und du wirst hier im Forum sehr viel INformationen finden dazu.
Als ich anfing damit gabs das alles nicht!

Und wo hast du den den Bogen gekauft?

Gruß
Stephan

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