Sehnenwachs: was und woraus ist es?

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
jtwerner
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Sehnenwachs: was und woraus ist es?

Beitrag von jtwerner » 28.09.2003, 23:16

Hallo!
Als Bogengrünling hab ich mal gesucht, was es zu Sehnenwachs zu lesen giebt. Bin leider nicht recht fündig geworden.
Meine Frage an die Gemeinde:
Was ist Sehnenwachs?
Aus was ist es?
Wie setzt man es ein (Dosierung; Zeitpunkt?)?
Ist es wichtig welches Sehnenmaterial man verwendet?
Giebt es verschiedene?

Danke im voraus für die Beiträge :anbet
Gr?sse aus Ulm
JW

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locksley
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Beitrag von locksley » 28.09.2003, 23:31

Sehnenwachs, dient dazu die einzelnen Stränge aus denen die Sehne besteht zusammenzuhalten und die Elastizität der Sehne zu gewährleisten. Aus was es im einzelnen besteht, kann ich Dir leider nicht beantworten, da zumindest auf meinem keine Ingredenzien aufgeführt sind.
Es gibt keine festgelegten Zeitpunkte wann man die Sehne nachwachst, Du kannst es theoretisch jedes Mal nach dem schiessen machen. Dosierung? Ich würd sagen draufschmieren und mit den Fingern verreiben bis sich die Sehne glatt anfühlt.

Klar gibt es verschiedene Sehnematerialien. Die gängigsten zumindest im traditionellen Bereich sind Dacron und Fast-Flight.
Wobei Fast-Flight für Vollholzbögen nicht geeignet ist, da es weniger Elastizität besitz als Dacron und dadurch mehr Energie in den Bogen überträgt, der dadurch brechen kann, wenn er und vor allem die tipps nicht durch Glas oder Carbon oder Ähnliches verstärkt sind.

Da du ja aus Ulm kommst schick ich dir mal emine telnr. per IM, dann können wir uns ja mal zusammensetzen falls Du noch Fragen zum Bogenschiessen hast.
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Eigenmix

Beitrag von kra » 29.09.2003, 05:06

ich nehme 60/40 Bienenwchs und Paraffin und gebe dann noch etwas Kolophonium dazu. Zielkonsistenz: wie Kerzenwachs oder etwas fester --- und wenn mans im Sommer im Auto vergißt gibts die "schönste" Schweinerei.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
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Beitrag von Mongol » 29.09.2003, 09:02

@kra
... im Sommer dann auch: "Autowachs"? :D
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Beitrag von Archiv » 29.09.2003, 09:04

Ich habe ein altes Bogenbaubuch aus GB und darin ist eine Rezeptur, die ich schon ein paar Jahre erfolgreich verwende Bienenwachs (70) (manchmal kommen zum Bienenwachs auch noch irgendwelche Reste von Kerzen also Parafin) plus Kolophonium (30). Das Zeugs schmiert gut und klebt wie der Teufel.

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@Mongol

Beitrag von kra » 29.09.2003, 09:34

das und ausgiebiges, von Herzen kommendes Fluchen. Vor allem weil in erster Linie die weicheren Bestandteile verfließen... und die kleben...
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Beitrag von Mongol » 29.09.2003, 10:17

@kra

Was lernen wir daraus? Im Sommer im Zweifelsfalle immer den Wagen mit Bogensehen auskleiden, damit das Wachs dahinkommt, wo's hingehört... ;-)
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@Kra

Beitrag von Martin » 29.09.2003, 10:37

Wo kriegt man denn Kolophonium her?

Gruß
Martin
It's never too late for a happy childhood!
---------
... und wer 'n Tipfehler findet darf ihn behalten!!!

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@martin

Beitrag von york » 29.09.2003, 12:56

Kolophonium ist ein harzprodukt und wird u.a. als flussmittel in lötzinn (für die elektronik) verwendet, da kriegt mans aber schlecht raus :D :D

sonst wirds noch zum bestreichen von geigenbögen verwendet. d.h. du müsstest es eigenlich in jedem musikfachgeschäft bekommen!
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Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

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Sehnenwachs

Beitrag von jtwerner » 29.09.2003, 19:12

@all
Danke für die Antworten und Rezepte.

@snake
Wie bereitest du denn die Zutaten auf?
Kolophonium mit dem Mörser und dann ins geschmolzene Wachs geben? Trägst du mit dem Lappen auf?

Was haltet Ihr denn von Vaseline (Brauche ich auch zur Wekzeugpflege)?
Welche Eigenschaften sind den bei dem Zeugs so wichtig? (Ist das Kleben gewollt? oder "Abfalleigenschaft"?)

Ich weis....Fragen über Fragen.....bin hald mal so neugierig.........:-)
Gr?sse aus Ulm
JW

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Beitrag von locksley » 30.09.2003, 01:19

Vaseline ist nicht geeignet. Das Kleben ist gewollt.
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Zubereitung (...lecker...)

Beitrag von kra » 30.09.2003, 07:05

Wachs(e) aufschm,elzen, Kolophonium zerdeppern (geht dann schneller mit dem auflösen) und rein. Solange erhiten und umrühern bis eine homogene Schmelze entstanden ist. Abgießen in ein Gefäß und abkühlen lassen.
Dann unter heiß Wasser bis der Wachsblock entnommen werden kann. Fertig, servieren und genießen. ;D ;-) :-)
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Beitrag von Archiv » 30.09.2003, 09:03

Und der kra war schneller :D

P.S. In Künstlerbedarfshandlungen gibt es ebenfalls Kolophonium, da es auch irgendwie zum vorbehandeln der leinwände benutzt wird. Da habe ich fürs Kilo damals so um die 12 DM bezahlt und das Kilo reicht schon ne ganze Weile:) 8-) :) 8-)

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Beitrag von Uli » 30.09.2003, 11:44

Ich habe bis jetzt immer reinen Bienenwachs genommen.
Memento mori!
Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!

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Vielen Dank für die Antworten

Beitrag von jtwerner » 30.09.2003, 19:21

@all
Vielen Dank für die Antworten und Rezepte. Ich denke ich werde am Wochenende mal ein bischen Sehnenwachs produzieren.
Super Antworten nochmals: Danke!
:anbet :anbet :anbet

@mongol
Wie wärs mit einer erweiterten Nutzung als Fliegenfänger im Sommer? Wenns doch so gut klebt...:) :D
Gr?sse aus Ulm
JW

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