Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Fragen zu Ausrüstungsgegenständen wie Armschutz, Köcher, etc. Keine Fragen zum Armschutzbau, etc.
intuitiv03
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Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von intuitiv03 » 14.08.2011, 11:16

Hallo,

Da ich mir ja einen Ziegenfellköcher machen möchte. Hätte ich da eine Idee, dass ich einen Deckel anfertige mit einem Ziegenschädel (bestehend nur aus Schäderknochen und Hörner).
Ich habe schon einmal einen Ziegenbockschädel ausgekocht (dieser ist jedoch nicht für den Köcher geeignet, zu groß), aber dieser hat auch noch nach dem köchen zum stinken angefangen.
Ich glaube das was da dann gestunken hat war der knochen der in den Hörnern sizt, denn die Hörner habe ich nicht geckocht.
Hat da jemand eine idee wie ich diese Hörnerknochen bei einem anderen Schädel auf kochen könnte. Die Hörner aber selbst glaube ich sollten nicht gekocht werden. Wie könnte ich sie vom Schädel herunterbekommen, ohne sie zu beschädeigen?

Ich hoffe das in diesem Forum jemand eine Ahnung hat, und dass mir hier jemand helfen kann.
Ich bedanke mich jezt schon für die Antworten.

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Galighenna » 14.08.2011, 11:34

Also in den Hörnern Selbst befindet sich nicht einfach NICHTS undn auch kein Knochen, sondern Gewebe, das die Hornsubstanz erzeugt aus denen das Horn dann schließlich wächst.
Horn kann man gefahrlos eine Weile kochen. Das löst sich bei 100°C nicht einfach in Wohlgefallen auf. Man Kocht Horn ja sogar, um es zum Verkleben in die gewünschte Form zu bringen.
Was ich die nicht beantworten kann, aber was ich befürchte ist, das du dieses Gewebe nicht aus den Hörner bekommst, ohne die Hörner vorer ab zu schneiden und separat zu reinigen. Du könntest die Hörner aber evtl abschneiden, reinigen, und wenn du sauber genug geschnitten hast, fast Spurlos später wieder ankleben.
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Ravenheart » 14.08.2011, 11:39

Hörner haben im Inneren einen porösen, durchbluteten Kochenzapfen, der viel faulbares Material enthält!
(Kein Wunder, dass der stinkt....)

Um ein (abgesägtes) Horn "zuzubereiten" kocht man es, und zieht schnell, so lange es heiß ist, den Zapfen heraus.

Wie Präparatoren das mit Schädeln, an denen Hörner bleiben sollen, üblicher Weise machen, weiß ich nicht; musst Du mal im Internet recherchieren...

ICH würde das Horn kochen und abziehen, die Zapfen bis auf einen "Stummel" absägen ODER den ganzen Schädel mit den zapfen dann zu einem Ameisenhaufen legen, damit die die Zapfen reinigen.

Danach die Hörner wieder aufkleben.

Horn verträgt Kochen problemlos.

Rabe (uups, Gali war schneller....)

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Galighenna » 14.08.2011, 11:43

Noch nachträglch ne kleine Verständnisfrage:
Wenn das alles noch Roh ist und unbearbeitet, lässt sich das Horn dann eigentlich von dem Zapfen abziehen? Oder ist das Horn mit dem Schädel (vielleicht durch den Zapfen) sehr fest verbunden?
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Stephan » 14.08.2011, 12:29

Ich schätze mal, Du müßtest die Hörner abziehen können - früher, als die Kühe noch Hörner tragen durften, kam schon mal eine in den Stall und ließ ein Horn auf der Weide. :o
Sah dann schon seltsam aus mit dem blutigen Stumpf.

Gruß

Stephan

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von nordbogen » 14.08.2011, 12:58

Koch ihn, dann fallen sie ab. Ist mit blutdurchsetztem Gewebe verbunden, das logo anfängt zu gammeln und zu stinken.

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von pollux » 16.08.2011, 19:03

Meine Mutter hat die Rehschädel, die mein Vater als Jäger nach Hause gebracht hat und die dann an die Wand kommen sollten, immer mit Waschpulver ausgekocht. Dabei blieben die Hörner auch am Schädel. Das stinkt zwar wirklich ganz widerlich beim kochen, aber all die Rehschädel hängen heute noch rum und stinken nicht mehr.

Vielleicht frag ich nochmal nach, wozu das Waschpulver genau war. Damals war ja der Weisse Riese ganz modern und der enthält Bleichmittel, könnte also auch zum Bleichen gewesen sein...

liebe Grüsse
polly
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Galighenna » 16.08.2011, 19:17

Der Unterschied ist, das Rehe eben keine Hörner haben, sondern Geweih... ;)
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von pollux » 16.08.2011, 19:23

Tja, den Unterschied versteh ich wohl niemals wirklich. Beim Feilen stinkt beides gleich ;D

Aber gut, damit ist mein Hinweis wohl hinfällig....
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Galighenna » 16.08.2011, 19:29

Naja soweit ich weiß ist Horn halt so das Material woraus auf Fingernägel und Haare bestehen. Geweih dagegen ist ein Knochenartiges Gewebe. Das wird auch wohl anders gebildet. Ich glaube in Geweih gibt es auch im inneren, da wo das Geweih wächst, keinen Zapfen der mit weichem Gewebe gefüllt ist. Deshalb stinkts dann auch nicht.
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Tom Tom » 16.08.2011, 19:34

hab bei mir mal kurz nachgeschaut hab zwei rehgeweihe kleine rumliegen da sieht man nicht wie bei nem horn unten so ne öffnung sondern sieht ziemlcih massiv aus

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Firestormmd » 17.08.2011, 07:36

Galighenna hat geschrieben:Der Unterschied ist, das Rehe eben keine Hörner haben, sondern Geweih... ;)

Galli hat recht. Das ist bei Rehen ein Geweih. Um die Sache aber ganz verrückt zu machen, die Jäger nennen es werder Geweih noch Horn, sondern Gehörn. :P

Ich habe mal Rinderhörner ausgekocht. Das war eigentlich kein Problem. Im Garten ein Feuer gemacht und einen großen Topf mit Wasser und den Hörnern ein paar Stunden gekocht. Dann ließ sich der Knochenzapfen relativ leicht rausziehen. Was übrigbleibt ist das hohle Horn. Da Ziegen auch Hörner haben, sollte es genau so gehen. Wie Rabe schrieb, kann man die Hörner hinterher wieder aufkleben.

Ich würde es auf jeden Fall im Garten machen, denn wenn der Schädel nicht ganz frisch ist, riecht die Suppe schon ziemlich gammelig.

Grüße, Marc
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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von Sir Weazel » 17.08.2011, 09:24

Wie sieht denn das ganze aus, wenn man anstatt kochen mal Hitze versucht !!! Durch das erhitzen zB im Ofen müssten doch die gleichen Bedingungen geschaffen sein wie inner Wüste. Der Inhalt des Horns müsste doch vertrocknen....??

Ansonsten würde ich den Kopf einfach vergraben.....nach 3 Monaten haben die Insekten und Bakterien alles erledigt !!

Ich glaube so machen die Schädelpräperatoren das auch bei Rinderschädeln für Deko Zwecke !!!
Wollte mal so einen für ne Gaststätte kaufen, da wurde mir das so erklärt wegen der Wartezeit!
suum cuique!....... Ego sum qui sum ... a debet ..

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von zeckezuechter » 17.08.2011, 09:42

Der Unterschied zwischen Kuh- bzw. Ziegenhörnern und Rehgehörn besteht im Aufbau. Ein Gehörn wird jedes Jahr neu aus der "Rose", dem am Schädel befindlichen Ansatz neu gebildet. Das Horn sitzt auf einem Knochenzapfen und bleibt lebenslang (wenn man es lässt). Im Aufbau unterscheiden sich beide ebenfalls. Daher kannst du einen Rehschädel mit Gehörn kochen, ohne das es später stinkt. Bei Kuh- und Ziegenhörnern müssen diese vom Schädel getrennt und gesäubert werden. Am besten, wie weiter oben bereits geschrieben, den ganzen Schädel kochen und dann, im heißen Zustand, die Hörner von den Zapfen ziehen. Anschließend alles gut säubern, die Zapfen vom Schädel entfernen und durch künstliche Aufnahmen für die Hörner ersetzen. Wenn alles wieder trocken ist, die Hörner auf die Aufnahmen kleben und fertig ist der stinkfreie Ziegenschädel.

Btw. Ob das wirklich so gut an einem Köcher aussieht, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Viele Grüße
Jo

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Re: Köcherdeckel aus Ziegenkopf

Beitrag von the_Toaster (✝) » 17.08.2011, 19:12

Mal ne Anmerkung auf die bisher noch keiner gekommen zu sein scheint:

Ziegenhörner sind doch krumm. Ich meine richtig krumm. Wie nen Korkenzieher. Und da wird der Knochenzapfen ja wohl die gleiche Form haben.
Wie bekommt man den also aus dem Horn heraus?
Es hat keinen Sinn zu versuchen einen Sinn im Versuchen des Menschen zu erkennen.

Es ist traurig zu glauben, dass der Mensch stets schlecht sei.

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