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Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 14:54
von Ursus maximus
Ich wende mich hiermit mal auch an die Pfeilbaugemeinde.

Fur uns Kyudoka gibt es ja Bambuspfeile die man hauptsächlich aus Japan bezieht und daneben Carbon und Alu

Da ich, wie einige wissen, mehr auf Naturmaterial stehe, versuche ich neben meine Aluschäften alternative
Materialien zu suchen. Meinen Pfeilbambus pflanze ich erst nächstes Jahr und bis er die richtige ernte bringt???? mal sehen!!!

Aber was gibt es noch aus dem heimischen Wald oder Garten. Haselnusssträucher, Schneeball, Weide, eine 40Jahre alte Fichte die diese Jahr leider gefällt werden muss, Buchentriebe von der Buchenhecke (nee triebe zu kurz). Für Kyudopfeile werde ich wohl eine Trieblänge von 120-150cm benötigen?!?!

Hier in diesen Thead soll es nicht darum gehen Bambus, Holz, Carbon, Alu warum oder nicht, das kann man in einem anderen Thead diskutieren.

Meine eigendliche Frage läuft darauf hinaus, was könnten wir Kudoka noch für welche Naturmaterialien auf unseren Yumi schießen.

Suche des richtigen Materials:
Bambus ist ja ziemlich leicht, meines erachtens kommt dann Zeder und dann die Sikla Fichte!?!?

Wie man Bambuspfeile macht hat man schon in einigen Theads gepostet. Unter anderem ist auch im Wiki einige Erläuterungen da.
http://www.youtube.com/watch?v=vyejbipa ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=RdB59FWQpN8
http://www.youtube.com/watch?v=j0Nbb7g9 ... re=related

Hier ein paar Erläuterungen zu Schäften und Pfeilbau aus dem Wiki:
http://www.bogensportwiki.info/index.ph ... h%C3%A4fte
http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Pfeilbau

Aber wie sucht man zu seinem Bogen das richtige Material aus, da hab ich eigendlich noch nichts gefunden!?

Im neuen TB 61 geht es ja auch um Pfeile aus dem gemeinen Schneeball (Viburnum Opulus). Der Aufwand wäre ja dem Bambus ähnlich wenn ich mich nicht täusche aber wäre er geeignet?

Letzte Wo. durfte ich lernen das das Gewicht des Pfeils von der Stärke des Bogens div. durch 1000 + 11 ist.
Also für einen Bogen mit 16Kg wäre es somit ein 27 Gramm schwerer Pfeil richtig. Und dann kommt der richtige Spine dazu.

Gruß Ursus

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 16:29
von Squid (✝)
Woher stammt diese Formel? Und was soll das?
"Letzte Wo. durfte ich lernen das das Gewicht des Pfeils von der Stärke des Bogens div. durch 1000 + 11 ist."

Das hängt doch vom Pfeilmaterial und der verwendeten Spitze ab und nicht vom Bogen.

Ansonsten: Warum sollten die Pfeile für nen Yumi anders sein, als die für einen Langbogen, soweit sie passend abgestimmt sind? Daher:
viewtopic.php?f=13&t=14354

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 16:31
von arrowfan
Hallo Ursus maximus

Ich hab nicht wirklich Ahnung von Kyudo-Pfeilen, hab erst zwei Sätze gebaut, 1 x Bambus
und 1 x Zeder in 11/32".
Bambus gibt es ja in 1m Länge zu kaufen.
Die Zeder habe ich gespleist aus 3 Schäften wurden dann 2 Kyudo-Schäfte.
16 kg entsprechen 35# und 27g entsprechen 417 gr.
Daraus ergibt sich ein Wert von 11,9 gpp ( grain pro Pfund Zuggewicht )
Das sind recht schwere Pfeile, finde ich.
Würde immer beim spleisen bleiben, statt es mit Hasel zu versuchen.
Nur welchen Spine du dann brauchst, kann ich dir leider bei Kyudo-Pfeilen nicht sagen.

Gruß Rolf

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 16:50
von Toxophil
Die Formel "Bogenstärke in kg + 11 = Pfeilgewicht in gramm" stimmt für Kyudoka. Funktioniert wunderbar wenn man nach Kyudoregeln schießt.

Der Spinewert sollte natürlich trotzdem stimmen. Dieser hängt vom Material ab, von Durchmesser, Aufbau und Länge des Pfeilschaftes. Nicht zu biegsam und nicht zu steif. Genaue Angaben aus der Kyudoszene kenne ich leider keine, man muss rumprobieren bis es passt.

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 20:10
von Ursus maximus
arrowfan hat geschrieben:Bambus gibt es ja in 1m Länge zu kaufen.


nun das ist ja unteranderen das Problem bis 1m. Bei meiner Armspannweite brauch ich minimal 103 sonst sech ich mir in die Hand beim Vollauszug. Autsch.

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 20:20
von Ursus maximus
Squid hat geschrieben:Ansonsten: Warum sollten die Pfeile für nen Yumi anders sein, als die für einen Langbogen, soweit sie passend abgestimmt sind? Daher:
viewtopic.php?f=13&t=14354


Danke Squid für den Link die Seite hatte ich auch vom acker gesehen, nur beim zusammenstellen nicht mehr gefunden.
Ich weis nicht warum die Pfeile anders sein sollen. Hab keine Ahnung drum fag ich ja? Um das richtige Material zu finden!

Aber wie du bei den Post siehst stimmt die Angabe die von jemand anders habe


Gruß ursus

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 21:55
von Squid (✝)
Was soll die Formel denn aussagen? Was das ideale Pfeilgewicht für einen bestimmten Bogen ist?

Naja, da wird man dann mit anderen Materialien und bei der erforderlichen Länge als Bambus schnell Probleme bekommen... schon wegen des Grundgewichts und der Grundstabilität.
Bambus = Rohr und relativ leicht. Da gehen auch relativ dünne Schäfte.
Hartriegel (o. ä) = schwer und massiv. Das braucht schon aus Stabilitätsgründen eine gewisse Stärke.

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 22:38
von acker
Das wird schwer werden mit den leichten Pfeilen aus einem anderen Material als Bambus, Rose könnte gehen, da gibt es ab und an so ausrutscher nach unten : hoher spine bei wenig gewicht.
Da müsste man das Mark dann aber auch noch raus "popeln" .
Lange grade Triebe sind auch zu finden.
Aber, das ist wohl sehr Standortabhängig ,- muß ich mich auch noch eingehend mit beschäfftigen !

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 23:23
von Toxophil
Squid hat geschrieben:Was soll die Formel denn aussagen? Was das ideale Pfeilgewicht für einen bestimmten Bogen ist?

Naja, da wird man dann mit anderen Materialien und bei der erforderlichen Länge als Bambus schnell Probleme bekommen... schon wegen des Grundgewichts und der Grundstabilität.
Bambus = Rohr und relativ leicht. Da gehen auch relativ dünne Schäfte.
Hartriegel (o. ä) = schwer und massiv. Das braucht schon aus Stabilitätsgründen eine gewisse Stärke.


Ja, die Probleme bekommt man tatsächlich. Im Kyudo werden relativ leichte Bögen geschossen, das heißt die Pfeile müssen leicht sein. Hat schon seinen Grund warum Aluschäfte der Standard sind.

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 28.08.2011, 23:25
von Toxophil
http://www.km-hawa.de/xtc/index.php?cPath=1

KM will ab nächster Woche Bambusschäfte mit 110 cm Länge anbieten.

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 29.08.2011, 00:07
von benzi
ich hab mal für Bambus etwas gewogen und gerechnet:

meine Easton Alus 2015 mit 91cm wiegen 30,3 Gramm (das sind schon 5 Gramm mehr als die Formel: 14kg plus 11 = 25 Gramm) und haben einen Spine von 59#

das würde für die Bambusschäfte von KM bedeuten:

Spinewert 55-60
Gewicht: leicht: 28 Gramm

Da die Sandspitzen (2 Gramm bei 8,2mm) deutlich leichter sind als die Kugelspitzen (4,4 Gramm bei 2015) dürfte in etwa das gleiche Pfeilgewicht wie bei Alu möglich sein.

Grüße benzi

Re: Pfeilbau mit Naturmaterialien

Verfasst: 30.08.2011, 22:16
von shokunin
Führt jetzt etwas von Natur-Pfeilen weg aber...

Es gab für Pfeilgewichte in der Heki Schule aber auch schon andere historische Standards...
“Rokubu-Rokumon” - "Shichibu-Shichimon"
Rokubu entspricht 22-3 kg Bogen, Rokumon etwa 22.5g Pfeil, Shichibu - 26kg Bogen und Shichimon - 26g Pfeil.
Das ist quasi die "durch 1000 Formel" ... 1g pro kg Zuggewicht...

2015er Schäfte sind relativ schwer... sogar nach der "+11 Formel"
Für 14er Bogen eigentlich zu schwer...
Man kann damit üben weil sie recht träge sind aber empfohlen werden sie für Bögen unter 15kg eigentlich nicht - nicht in Jp und nicht für Ursus-mässige Auszugslängen zu mindest.

http://www.e-yumiya.com/dura.php empfiehlt 2015er von 15-19kg... hängt auch etwas von Technik und Auszug ab...
(Carbon Pfeilgewichte und Bogengewichte hier: http://www.e-yumiya.com/carbon.html)

Nach der "+11 Formel" kann Ursus/Benzi gern Pfeile schiessen die 5g leichter sind - und sogar das ist immer noch eher auf der sicheren Seite...
Die +11 Formel ermittelt in der Hauptsache immer noch nur ein sicheres bogenschonendes Pfeilgewicht.

Man kann schon auch sehr leichte Pfeile schiessen aber man muss entweder technisch gut schiessen oder einen Bogen auswählen der es aushält. Man sagt ja, Geräte sollen zur Technik passen... wenn man üben will ist daher auch ein schwerer Pfeil nicht verkehrt, nicht so schnell... eher kontrollierbar...

Es werden hier aber durchaus auch Pfeile geschossen die annähernd an den "durch 1000 Standard" herankommen,
Ich kenne da schon Leute... KC 6517er z.B. auf bis über 18kg... 18kg Bogen und 20g Pfeil... :o
...allerdings kenne ich keinen der das mit einem Bambus Bogen macht.
Das geht auch auf die Dauer meist nicht... und dafür ist die +11 Regel eigentlich da... um ein Pfeilgewicht zu ermitteln bei dem man auch, und gerade, Bambusbögen relativ sicher schiessen kann und der Pfeil hoffentlich trotzdem noch etwas Biss hat.


Zu KM...
Wenn sie tatsächlich Schäfte mit 60er Spine und 28g haben dann wäre das schon so etwa die Richtung.
Einmal probier ich es noch mit KM wenn 110er da sind, aber der erste Versuch mit ihnen war nicht so der riesen Hit.. :'(
Bestellt habe ich wörtlich:
"... Spine so um die 55-60 (7-8,5mm) und so leicht es nur geht bitte."
...bekommen habe ich 45-50 und Gewicht war 34g minimum ???
34g Rohschäfte... da werden nun Kriegspfeil-Experimente draus aber ernsthaft schiessen kann man die Dinger nicht.