Kyudo Pfeile basteln

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shokunin
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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von shokunin » 17.12.2014, 22:45

Vielen Dank Jürgen :)

Es ist weniger eine Fleissarbeit als viele denken.
Viel hängt an der Materialwahl und dann der Sorgfalt in der Verarbeitung.
Und es dauert ja meist nicht länger eine Arbeit sauber zu machen, man muss es halt können ...das heisst üben und konzentriert arbeiten, dann geht's schnell und ist trotzdem schön.
Und wenn ich gutes Material verarbeite, Garn, Lack, Grundierung z.B. dann hab' ich von Haus aus eben leichter ein besseres Resultat als mit Fusselgarn, Ponal usw...

Ob man das selbst überhaupt "braucht" ist dann wieder was Anderes, das hatten wir ja schon mehrfach...
In Kyudokreisen ist es aber durchaus normal einen Satz Pfeile 10 oder mehr Jahre zu schiessen.
Ich kenne einen Schützen, der schiesst z.T. 20+ Jahre alte Schäfte und hat Federn drauf, die ich nun seit 9 Jahren sehe... keine Ahnung wie lange die schon drauf sind...
Das geht zwar nur wenn man gut schiesst und einen relativ grossen Pfeilsatz hat, aber nichts desto trotz stehen da dann ein paar extra Minuten in der Anfertigung in einer ganz anderen Relation zum Nutzen als bei Parkurpfeilen die oft den ersten Sommer nicht überleben... :-\

Gruss,
Mark
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shokunin
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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von shokunin » 17.12.2014, 23:08

@jfb0404

Hallo Johannes,

sorry, Deine ursprüngliche Frage war fast komplett untergegangen...

es gibt schon Seiden-Bindegarne, die nimmt man bevorzugt für gespleisste Ruten (aus Bambus).
Die lassen sich genau so lackieren wie Nylon, werden aber ohne Grundierung stark transparent. Ich hab' mal Wicklungen gesehen die waren wasserklar, der Besitzer meinte, da sei Garn aus naturfarbener Seide unterm Lack...
Naja, es geht also schon auch mit Seide... aber eben nicht gut mit Kaufhausgarn und schon gar nicht mit Ponal.

Von Abschleifen halte ich persönlich nicht arg viel, kann man aber probieren...
Ich denke da muss man wohl erst dick Lack auftragen und den dann schleifen, sonst verletzt man ja im Schleifen das Garn und hat noch mehr lose Enden...

Wie schon gesagt, am Besten geht Nylon mit 'ner vernünftigen Grundierung.

Gruss,
Mark
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kra
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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von kra » 18.12.2014, 08:54

shokunin hat geschrieben:Vielen Dank Jürgen :)
...
Ob man das selbst überhaupt "braucht" ist dann wieder was Anderes, das hatten wir ja schon mehrfach...
In Kyudokreisen ist es aber durchaus normal einen Satz Pfeile 10 oder mehr Jahre zu schiessen.
Ich kenne einen Schützen, der schiesst z.T. 20+ Jahre alte Schäfte und hat Federn drauf, die ich nun seit 9 Jahren sehe... keine Ahnung wie lange die schon drauf sind...
Das geht zwar nur wenn man gut schiesst und einen relativ grossen Pfeilsatz hat, aber nichts desto trotz stehen da dann ein paar extra Minuten in der Anfertigung in einer ganz anderen Relation zum Nutzen als bei Parkurpfeilen die oft den ersten Sommer nicht überleben... :-\

Gruss,
Mark

Deine Anmerkungen (die durchaus auch für Parcour-Pfeile gelten) kommen, zumindest bei mir, zum richtigen Zeitpunkt. Es steht ein neuer Pfeilsatz an (nicht weil ich keine mehr hätte, eher weil ich es möchte) und beim Bestellen der Schäfte sagte mit Bruno al Tel. "... genau wie die vor 3 Jahren ..." und aus dem alten Satz ist immer noch >20% vorhanden.
Also lasse ich mir die Zeit für eine weitere Lackschicht und die sorgfältige vorbereitung der Federn - es drängelt ja niemand.

Danke, deine Mahnung kam genau zum richtigen Zeitpunkt ;)
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von jbf0404 » 22.01.2017, 19:24

Hallo,
vielen Dank für die ausgezeichneten Bilder und die Beschreibung.
Ich habe eine Frage zur Überwicklung der Garnenden am Anfang und Ende der Wicklung. Die Fadenenden sind immer unter der Wicklung als Erhebung sichtbar. Muss man die Fäden aufspleißen damit sie dünner werden, oder gibt es da einen anderen Trick? Bei einem alten Vereinspfeil habe ich nach abpräparieren der Wicklung gesehen, dass zuerst ein "Klebeband" oder so etwas aufgeklebt war und darauf die Wicklung was war das schon wieder für ein Geheimtrick ;-).
Danke und Gruss Johannes

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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von shokunin » 22.02.2017, 21:00

Hi!

...und sorry, dass ich hier jetzt erst antworte. :-[ ...gerade erst bemerkt, dass da noch eine Frage war.

Es kursieren diverese "Spezialtechniken" - auch bei uns im Verein wird gelehrt, dass man mit Papier unterwickelt ehe man das Garn drauf macht. In einem Nachbarverein ist Schrumpfschlauch der grosse Hit... :o

Ich denke solche Systeme erleichtern evtl das Erneuern der Befiederung, besonders wenn man mit normalem Klarlack lackiert.
Ich habe das auch alles probiert, sah aber keine Verbesserung sondern eher nur klobige Wicklungen. Eine Grundierung ist sinnvoll, Papier, Klebeband, Schrumpfschlauch usw halte ich persönlich aber für überflüssig und eher störend.

Das Garnende sieht man bei meinen Pfeilen auch wenn Du die Bilder ansiehst. Mich stört es nicht und man kann es auch etwas kaschieren, indem man die Wicklung mit irgendwas hartem polierten glättet. Ich nehme meinen Skalpellgriff.
Wenn die Wicklungen dick lackiert werden bräuchte man die Enden aber wohl eigentlich gar nicht unterwickeln...
Es wäre sicher auch möglich das Garn am Anfang und Ende mit einen Tröpfchen Sekundenkleber zu fixieren ohne die Funktion zu sehr zu kompromittieren.

Gruss,
Mark
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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von Markus » 23.02.2017, 08:28

Schrumpfschlauch kenne ich auch und halte nichts davon, weil es zu dick aufträgt.
Außerdem verrutscht der Schlauch mit der Zeit.
Papier unter der Wicklung kenne ich auch, habe aber den Mehrwert (auf Alupfeilen ! ) bislang nicht erkennen können. Bei Bambuspfeilen mag das anders sein (mehr Schutz vor zu straffer Wicklung?) , aber da fehlen mir die Erfahrungen.

Auf alten Alupfeilen aus Japan habe ich gesehen, dass der vordere Federkiel nach dem Kleben offensichtlich mit einem Bandschleifer o.ä. abgeflacht worden sein muss, denn es wurde sogar der Aluschaft abgeschliffen (klare Kante zw. normalem Schaft und Schleifstelle spürbar). Der Federkiel war dadurch aber wunderbar dünn.

Das Garnende sieht man bei vielen in Japan gefertigten Pfeilen auch, bei vielen aber auch nicht. Wie das im einzelnen gemacht wird, weiß ich nicht.

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Re: Kyudo Pfeile basteln

Beitrag von kra » 23.02.2017, 09:14

Ich hab die Wicklung mit dünnsten Fäden auch mal probiert - unterziehen ist da ne fürchterliche Fummelei.
Die Sicherung des Fadenendes habe ich mit Sekundenkleber gemacht. Klappt gut und kann, mit etwas Aufwand, ohne optische Beeinträchtigung gemacht werden. Kurz vor dem Ende des Fadens (die letzte Wicklung) etwas Sekundenkleber auf den Faden und den Rest nach dem Trocknen und Fixieren abschneiden.

Nach dem Wickeln kommt ja erst eine Fixatur drüber, die die Wicklung zusammen hält und dann erst die Lackschicht.
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– George Bernard Shaw

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