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Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 10:52
von benzi
Hallo zusammen,

wenn alles klappt kommt mein Jikishin III bald zu mir. Da stellt sich die Frage was für Pfeile für den Anfang.

Festgelegt bin ich auf Alu (bitte keine Diskussion über andere Schaftmaterialen - danke!)

1. welcher spine für einen 14kg Yumi bei 86cm Auszuglänge?
2. ist die Länge 86 + 5 also 91 von Nockkerbe bis ohne Spitze ok?

die 86cm gemessen wie hier:

Bild

Bild von http://www.yumi.hu

hier sehe ich verschiedene Spitzen:

http://www.kyudopfeile.de/frames.html

3. welche wähle ich und warum?
4. wie wichtig ist eine spezielle "Kyudo-Nocke"?

so weit mal - danke für Eure antworten im voraus
lG benzi

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 11:09
von Markus
Man sagt - Auszugslänge plus eine Handbreit sollte der Pfeil, gerade bei einem Anfänger, sein.
Aluschäfte gibt's 1913 und 2015. 1913 geht bei 14 kg noch, ich würde zu 2015 raten.
Wenn Du die Pfeile selber bastelst, dann probier doch einfach aus.

Sandspitze bremst schneller im Pfeilfang, macht aber in ethafoam etc. auch größere Löcher, Makiwaraspitze macht das Makiwara nicht kaputt, Kugelspitze dito und Entekispitze soll für Weitschüsse sein.
Kyudonocken sind schmaler als "westliche" da die Sehne häufig dünner ist.

Solltest Du sonstige Alupfeile finden, deren Länge passt, kann ich nix zum Spine sagen.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 11:14
von benzi
danke für die schnelle antwort, ok 2015!

nochmal zu den Spitzen, es scheint mir, als würden manche Spitzen IN den Schaft und manche ÜBER den Schaft kommen, ist das richtig?

das wäre mir von anderen Alupfeilen völlig neu..........

benzi

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 12:54
von Markus
stimmt. Kommt aus der Bambusecke. Daher drüber schieben.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 14:32
von benzi
das heißt die Spitzen zum Drüberschieben gibt in allen gängigen Aludurchmessern?

Das würde ja für den Bambuspfeilbau ganz neue Perspektiven eröffnen.

benzi

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 30.03.2010, 14:38
von Kyujin
Zu den Spitzen: Welche du im eigenen Garten schießt, bleibt dir überlassen und spielt keine große Rolle (von evtl größeren Gewichtsunterschieden einmal abgesehen). Da kann es eine Rolle spielen, daß Bulletspitzen in Pappe oder Ethafoam materialschonender sind.

Wichtig wird das für dich erst, wenn du vorhaben solltest, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen  ;) :

In einem dōjō mit richtigem azuchi aus Sand darfst du nur mit Sandspitzen schießen und auf fremde Makiwara nur mit (bulletartigen) Makiwaraspitzen. Vorher zu fragen, kann sich lohnen.

Zu den Größen: Thoralf fragen.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 31.03.2010, 13:58
von Odysseus
Ich würde Dir raten, 10 cm Sicherheit zur Pfeillänge hinzuzufügen.
Für westliche Pfeilfänger bewährt haben sich die ganz normalen Kugelspitzen für Aluschäfte, die man im Handel so bekommt.
Warum man auf eine Sand-Azuchi nur mit Sandspitzen schießen darf ist mir ein Rätsel. Dem Sand ist das doch egal und durchschießen geht auch schwerlich.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 31.03.2010, 14:00
von Odysseus
Also Kyudoschäfte in Alu kenne ich in 1913, 2015 und vom Hörsensagen in 2117 (Sambu). Dafür gibt es dann natürlich Sandspitzen in unterschiedlichen Größen. Nocken natürlich auch.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 08:18
von Kyujin
Odysseus hat geschrieben:Dem Sand ist das doch egal und durchschießen geht auch schwerlich.


Schon mal auf Sand geschossen? Der matoba ist das im Zweifel nicht egal, die Sandaufschüttung wird nach oben schmaler.

Im übrigen ist das auch schnurz, die Spielregeln sind so.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 17:31
von Odysseus
Na, ob die Bremswirkung von Sandspitzen dann wirklich so viel besser ist wage ich mal anzuzweifeln.
Im Zweifel schießt man die dünnen Stellen auch mit Sandspitze durch. Kommt ja auch eher auf die Bogenstärke an.
Die Spielregeln sind so? Kommt wohl auf die Regeln des einzelnen Dojos an denke ich.
Ich meine mich zu erinnern, dass in der deutschen Wettkampfordnung Sandspitzen vorgeschrieben sind, bin mir da aber nicht sicher.
Ansonsten ist das aber ein Totschlagargument: "Das war schon immer so, basta!".

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 17:35
von Odysseus
Ich würde auch vermuten, dass Die Japaner diese Sandspitzen eher zum Schutz der Schäfte entwickelt haben, da der Sand die Schäfte ja mit der Zeit vorne abhobelt.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 18:48
von Kyujin
Kenntnis von Material und Verwendungszweck sind Teil von kyūdō.

In einem "ethnic sport" (Kurosu sensei) sind die Erklärungen dafür manches Mal konventionell, und man ist nicht gezwungen, sie wörtlich für wahr halten. Kennen und respektieren sollte man solche Regelungen schon.
Meldet man aber lauthals Zweifel an, ist "das glaube ich aber nicht" noch kein Argument. Solche inhaltsleeren paper doubts zu diskutieren, lohnt sich nicht.

Kyūdō ist eben eine recht konservative Angelegenheit, wer damit nicht leben kann, findet reichlich andere Hobbies.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 21:26
von Odysseus
Na jut. Habe schon mit Sandspitze und auch mit Kugelspitze auf Stramit, ethafoam und kunststofffänger geschossen. Die Durchdringung ist kaum unterschiedlich. Sandspitze bremst ein bißchen mehr, das ist es auch schon.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 21:29
von Odysseus
Im Übrigen finde ich Kyudo keineswegs konservativ. Das kommt immer auf die Person an, am Material kann man es sicher nicht festmachen, da dieses ja einer ständigen Fortentwicklung unterliegt, genauso wie im westlichen Bogenschießen.
Sonst könnte man die Einführung von Kevlarsehnen, Glasfaserbögen und Carbonpfeilen ja kaum begründen.
Das einzig wirklich konservative im Kyudo sind die "Erzkatholischen" die sich päpstlicher als der Papst geben.

Re: Pfeilberatung Alupfeil

Verfasst: 01.04.2010, 22:17
von Kyujin
Odysseus hat geschrieben:Sandspitze bremst ein bißchen mehr, das ist es auch schon.


Wer hätte das gedacht?

Odysseus hat geschrieben:...am Material kann man es sicher nicht festmachen, da dieses ja einer ständigen Fortentwicklung unterliegt, genauso wie im westlichen Bogenschießen.
Sonst könnte man die Einführung von Kevlarsehnen, Glasfaserbögen und Carbonpfeilen ja kaum begründen.


Natürlich kann man das nicht am Material festmachen, das ist ja meine ständige Rede. Die Entwicklung von haltbarem und erschwinglichem, weil massenproduziertem Material für Anfänger ist nicht mit der technischen Entwicklung im westlichen Bogenschießen zu vergleichen, denn Glasfber- oder Carbonbögen sind eben nicht besser als Bambusbögen, ganz im Gegentum.

Wenn du aber Vorschläge zu Verbesserung der tradierten Schießtechnik hast: Kurosu sensei ist gerade in Deutschland. Und Prof. Mori erreichst du bekanntermaßen über www.kyudofaq.com