Fletchers-Corner

Hallo Armbrustfreunde!

Ich habe neulich diese Armbrust für kleines Geld erstanden. Nicht das ich nicht schon genug hätte? Aber als ich den starken Stahlbogen auf den Bildern sah und das für diesen Preis hab ich zugeschlagen. Naja, Stahlbögen haben mir es eben angetan. Auf der Armbrust steht die Jahreszahl 1936 und es sieht aus als wäre es ein Eigenbau von jemanden. Aber jetzt frag ich mich wenn ich mir die Dimensionen von dem Stahlbogen so ansehe ob sie jemals funktioniert hat. Ich glaub es nicht da die Armbrust für diesen Bogen viel zu schwach ausgelegt ist. Der Bogen meiner 400lbs Armbrust wirkt fast wie Spielzeug daneben. Werde sie als Deko an die Wand hängen. Hier mal ein paar Bilder und Massangaben:

Bogenbreite: 750mm bis zu den Enden
Bogenmitte:40x15
Bogenende vor den Daumen:32x10
Auszugslänge:140mm

Was mein Ihr dazu?

Ja, ich denke schon, dass sie funktioniert hat. die Säule muss ja "nur" Druck aushalten. Das Holz in der Säule wird vermutlich in Wuchsrichtung eingebaut sein, da hält es sehr viel Druck aus.

Viele Armbrüste des 15. und 16. Jhd. haben ebenfalls sehr schlanke Säulen und starke Bögen. Wie z.B. die Jagdarmbrust von Kaiser Maximilian I.
Ich hab die schon im Original gesehen, im Vergleich zum Bogen ist die Säule ein dünnes Steckerl.

Kann man sehen wieviele Achsen das Schloß hat?
Ich denke auch dass sie durchaus funktionstüchtig war.
Da der Abstand Abzug zu Klappe sehr klein auf den Bildern erscheint gehe ich aber von Bärenkräften aus zum Auslösen.

Hallo!

Bei einem Klappenschloss benötigt man nicht viel Kraft zum Auslösen wenn der Winkel der Kerbe richtig gewählt ist. Die grösste Kraft sollte auf die Säule gehen und die Klappe hat die Aufgabe die Sehne am herausspringen zu hindern. Bei meinem kleinen Eigenbau- Schnepper halte ich die sehne bequem mit dem Daumen in der Kerbe. Sie hat ca. 150lbs. Ich könnt ja mal eine Sehne wickeln und so gut wie keine Vorspannung geben. Kennt sich jemand mit der Zugkraftberechnung aus?

Steven

Von der Dimensionierung her könnte er < 500 kg Zugkraft haben. Aber berechnen kann ich das auch nicht.

Hallo!

Ja denke auch so um 500kg. Aber ich denke das beim Spannvorgang der vordere Bügel wo die Wippe eingehangen wird nicht hält. Aber als Dekostück ist sie schön!!!

Steven

Andere Frage, wo hast du sie gekauft? Auktionshaus? Flohmarkt?

Viele Grüße

Ich frage mal ahnungslos aus der Bogenbau-Ecke: Ihr sprecht von 500 kg = 1.102#? Sind das gängige Dimensionen für Armbrüste?

Ne mittlelaterliche konnte durchaus so stark sein.
Und wenn man heute mit Blattfedern vom Auto als Bogen arbeitet, sind auch derartige Zuggewichte machbar.
Aber die üblichen Fiberglasbögen von Sportgeräten geistern eher so bei 120 bis 175 lb rum.

ralfmcghee hat geschrieben:Ich frage mal ahnungslos aus der Bogenbau-Ecke: Ihr sprecht von 500 kg = 1.102#? Sind das gängige Dimensionen für Armbrüste?

Ja, bei historischen Armbrüsten ab dem späten 15. Jhd. waren Zugkräfte von 500-1000 kg und mehr tatsächlich gängig.
Dabei gab es was Stahlbögen betrifft eine grobe Einteilung.

Viertel Rüstung = ca. 250 kg Zugkraft
Halbe Rüstung = ca. 500 kg Zugkraft
Ganze Rüstung = ab ca. 700 kg Zugkraft

konnte so eine armbrust mit 1.000 kg zugkraft von einem mann gespannt werden ? wie groß muss
denn so ein hebel sein damit man die überhaupt gespannt bekommt ? danke schön :-)

Hallo!

Die wurden bei solchen Zugkräften mit einer Zahnstangenwinde gespannt.

Steven

Irgendwann würde ich so etwas gerne einmal live sehen. Könnt Ihr mir einen Tipp geben, wo es entsprechende Gelegenheiten gibt? Gerade fällt mir noch etwas ein. Bögen haben ja mehr oder weniger Handschock. Wie ist denn das bei einer derartigen Armbrust? Gibt es bei einem solchen Zuggewicht einen ähnlichen Effekt? Das müsste sich doch dann wie ein kräftiger Rückstoß anfühlen, nicht wahr?

Neee, sie ruckt etwas nach vorne.

Ein Armbrust hat einen Rückstoß, wie jede andere Schusswaffe auch!