Stahlfedern statt Stahlbogen?

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Ralph G
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Stahlfedern statt Stahlbogen?

Beitrag von Ralph G » 31.05.2014, 15:33

Stahlbögen für Armbrüste gibts ja nicht an jeder Ecke, Federn allerdings schon.
Hab neulich mal wieder im Harmuth gestöbert und auf Seite 195 im Kapitel zur Leistungstheorie der Armbrust schneiden Stahlfedern mit ner Kennzahl von 1/2 im Vergleich zu nem Stahlbogen mit 1/8 gar nicht schlecht ab. Das heisst, eine Feder gleichen Gewichts wie ein Stahlbogen speichert mehr Energie da das Material auf ganzer Länge gleichmässig belastet wird und nur eine kleine Neutrale Zone besteht.

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Ebenfall erwähnt wird da die Armbrust von Herrn Burri, So sieht das angesprochene Teil aus:

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Über die Optik wollen wir jetzt man nicht reden, nen Traditioneller Bau wäre sowas ja eh nicht ;D In Ermangelung eines Stahlbogens kann man natürlich auf nen gekauften Ersatzbogen aus Fiberglas ausweichen, das ist mir schon klar. Mich würde es aber mal reizen sowas eher ungewöhnliches auszuprobieren...
Gibts außer dem gezeigten Teil von Burri noch irgendjemand der Federn verwendet hat? Macht ja wenig Sinn viel Zeit und Energie in nen Projekt zu stecken wenn von Anfang an klar ist dass nur nen höchstens mittelmäßiges Ergebnis rauskommt. Rein theoretisch sieht das ja nicht so schlecht aus. Effizienz läge natürlich unter der eines Fiberglasbogens, dafür bekommt man Federn in allen größen und Stärken und die Gefahr eines "Bogenbruchs " schätze ich auch geringer als beim normalen Stahlbogen.
Leistungsdaten zur Abgebildeten Burri Armbrust hab ich leider keine gefunden, wär ja interessant zu wissen welches Zuggewicht und welche Pfeilgeschwindigkeit man mit so einer Konstruktion erreicht. Was mich wundert ist die rein lineare Anordnung, Macht natürlich nen schön schlankes Gesamtpaket. Ich frag mich aber ob es nicht besser wäre wenn die vorderen Umlenkrollen einen größeren Abstand zueinander hätten weil dadurch zu der rein linearen Komponente noch der "Schleudereffekt" der Sehne hinzukommen würde? Oder seh ich da was falsch?

Wär halt mal ein Funprojekt ohne Anspruch auf historische Vorbilder. Ob man dazu dann noch Armbrust sagen kann oder das dann eher ne Balliste ist sei mal dahingestellt.

Beste Grüße
Ralph

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Rizzar
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Re: Stahlfedern statt Stahlbogen?

Beitrag von Rizzar » 01.06.2014, 11:43

Hallo! <-allgemeine Grußfloskel >:)

Sicherlich lässt sich ein anderer Energiespeicher, als ein regulärer Stahl-, Holz-, Komposit- oder Synthetikbogen benutzen.
Leistungstechnisch spielen Stahlbögen sowieso am unteren Ende der Skala und werden praktisch nur durch enorme Zuggewichte interessant und gleichermaßen gefährlich (die Attraktivität von Stahlbögen beruht vermutlich in hohem Umfang auf großen Zahlen und Adrenalin, ein Schelm wenn jemand an Kompensation denkt).


Dieses lässt dann aber, wie bereitss von Dir erwähnt, wiederum Diskussionsspielraum um die Thematik zur Definition einer Armbrust.



Ob nun eine Spiral Zugfeder oder ein Gubmmiband wie Teraband Gold (z.b. von Joerg Sprave im slingshotchannel oft bewiesen), benutzt wird, oder industriell allgemein bei Harpunenherstellern üblich, oder ein geschlossenes Luftdrucksystem in einer Kammer (russisches Konzept, der Link fällt mir aber gerade nicht ein), respektive Torsionsenergie in Sehnenbündeln, ist im Grunde egal.

Es gibt viele Wege einen Projektilwurfapparat zu bauen.

Ja, Schleudereffekt ist fein, dafür wird die Front dann wieder etwas ausladender.

Gruß Martin

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killerkarpfen
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Re: Stahlfedern statt Stahlbogen?

Beitrag von killerkarpfen » 01.06.2014, 16:23

Das gibt es schon... ;D

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Quelle www.arrowmania.de

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