Erster Armbrust-Prototyp

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KnechtKarl
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Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von KnechtKarl » 21.09.2012, 16:19

Auf lange Sicht möchte ich mir gerne fürs Living History-Hobby ne Hornbogenarmbrust bauen. Auf dem Weg dahin steht erstmal eine frühe Holzbogen Armbrust und auf dem Weg dahin erst mal einige Versuch-Ballons/aka Prototypen, die wahrscheinlich ihre Verwendung im LARP finden werden.
Nach 4 Stunden Arbeit heute der erste rohe Entwurf. Nicht schön, aber schussfähig.
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Was meinen die Profis dazu?

Am Bambusbogen werd ich noch was rumtillern, eventuell die Enden flippen.

ollirose
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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von ollirose » 21.09.2012, 19:12

Hallo.

Was hast du denn als Bogenmaterial verwendet?

Hab hier im Forum schon Beitrag dazu laufen. Meine Idee mit alten Laminatbrettern aus Lattenrosten schlug gestern fehl.

Ich find dein Exemplar gut gelungen, vor allem, wenn du nur 4 Std gebraucht hast.

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KnechtKarl
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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von KnechtKarl » 21.09.2012, 20:24

Das ist ein ein Bambus-Self-Bow :D Werd ihn aber auf jeden Fall noch kürzen müssen. So ist die Armbrust sogar fürs LARP zu schwach. Wirft 11/32 Bolzen etwa 15-20 Meter weit.

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Rizzar
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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von Rizzar » 22.09.2012, 08:36

Hey, gratulation zum ersten Anlauf.

Das mühsamste ist eh immer von der Planungsphase zur Konstruktion überzugehen.

Das der Bogen vermutlich eine "lahme" Nudel ist hast du ja schon erfasst, grundsätzlich ist der Tiller auch sehr unausgewogen (Mitte biegt stark, Wurfarme eher weniger), da besteht jedenfalls Verbesserungsbedarf.

Ich würd es an deiner Stelle vieleicht nicht mit einem Stück Bambus (das vermutlich nur aus einer Außenwand besteht) versuchen, sondern eher gewöhnlicheres Bogenholz (Manau, Esche, Hick) benutzen.

Falls du doch bei Bambus bleiben willst dann laminier wenigstens etwas druckstabileres dahinter (noch mehr Bambus (vlt im Stabverbund) oder Eibe oder...)

Denk dran, eine Armbrust kommt von der Leistung durch den geringeren Auszug nur auf einen Bruchteil (~1/3 je nach Auszugslänge) der Leistungsfähigkeit eines Bogens. Wenn du also willst, dass die Bolzen ein bisschen fliegen, muss schon eine gewisse Grundleistung (was für den Gebrauch im Larp Schwierigkeiten hervorbringt) vorhanden sein.

Daher würde ich auch bei einem Holzbogen den Auszug länger gestalten als zum Beispiel bei einem Stahlbogen.

Die erste ist sowieso meist ein Technikexperiment, daher finde ich das durchaus gut gelungen, weiter so!

Mit dem Hornbogen hast du dir ja schon ein nettes Ziel gesetzt :-)

Gruß Rizzar, der sich vorgestern auch das Buch "Die Hornbogenarmbrust" bestellt hat.

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KnechtKarl
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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von KnechtKarl » 25.09.2012, 20:13

Das Buch bestitze ich schon, seit es rauskam. Seit dieser Zeit sammle ich auch Horn und Sehne.

Nach insgesamt etwa 7 Stunden Arbeit ist die Technikstudie nun fertig. Habe den Bambusbogen mit zwei weiteren Sehnenkerben versehen und ihn somit verkürzt, aber die Möglichkeit für ne Spannsehne belassen. Sieht komisch aus, is aber so! N bißchen nachgetillet. Trotzdem is das noch kein ausgewogener Tiller, ich weiß. Is aber auch irgendwie bei so nem kurzen Ding noch schwerer als bei nem normalen Bogen. Alles in allem hat der Bogen nun knapp 30 lbs auf 25cm Auszugsweg. Is nicht viel, reicht aber, um mit dem Bölzchen im Garten Spaß zu haben. Mal gespannt, wie weit er die LARP-Bolzen wirft, wenn die im Briefkasten liegen.

An diesem ersten Prototyp wird nun erst mal nix mehr passieren. Der Bolzenhalter aus Horn ist reiner Spekulatius. Irgendsowas MUSS es meiner Meinung nach aber beim Zapfenschloss gegeben haben, weil ohne keine bergauf oder-ab Schüsse möglich wären. Alles Einbindungen sind aus Hanf. Die am Bogen dürfte auch etwas "mächtiger" ausfallen, für den Spielzeugbogen reichts aber.

Den Schusskanal und die Sehnenauflagefläche habe ich gewachst, dern Rest dick mit Leinöl eingepinselt. Fertsch!

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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von Sherrif Sherwood » 25.09.2012, 20:28

Hi, jo fein das Teil. Weiter so.
Gruss Jürgen

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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von KnechtKarl » 09.10.2012, 13:03

Die zweite Technikstudie ist fertig. Gleiche Mechanik, aber längerer Auszugsweg und ein moderner Jagdbogen mit 150 lbs eingebunden. Allerdings leicht modifiziert, so dass er etwa 120 bringen dürfte. Ums n bißchen aufzuhübschen mit Leinenstoff verkleidet. Hat ordentlich Bums, so dass es eher unangenehm war, die Armbrust als Bauchspanner zu bedienen. Daher der improvisierte Stehgreif aus Seil.
Den ersten Einbund hats bei nem Leerschuss zerissen. Aber man weiß ja, dass man das eigentlich nicht machen soll. Also: Neuer, stärkerer Einbund und keine Leerschüsse mehr.


Der Filius fand das Teil auch recht spannend.
Dateianhänge
Armbrust2Karl02.jpg
Armbrust2gerissenerEinbund.jpg
Armbrust2gespannt.jpg

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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von Rizzar » 09.10.2012, 15:24

Wird ja, aber, dass die Einbindung gerissen ist war wohl zu erwarten, der hättest du ein wenig mehr Volumen gönnen sollen!!

Kritik bzw. eher Verbesserungspunkte:
Hast du einen Einbauwinkel des Bogens beachtet???
Pauschal macht es nämlich den Eindruck, dass die Auszugslinie der Säulenoberseite paralell folgt.
Die Rundung kann ich schon sehen würde aber versuchen den Bogen richtig anzuwinkeln und dafür eine stabile Einbindungsfläche (bei einem planen Bogenbauch auch plan) erzeugen.
Anhand des Bildes würde ich vermuten, dass der Bogen eher locker eingebunden war, der sollte schon Bombenfest sein. Natürlich dann auch dickere und/oder mehr Schnur zur Einbindung. Die Einbindung darf nicht reißen! Als Unterstützung für den Einbund kann man vorne noch ein Holzstück (Sattelholz) einbinden.
Das erleichtert die Führung, verbessert den Anpressdruck und ist für das Stabilisieren eines Stegreifes auch von Vorteil.

Der Sehnenstand erscheint mir sehr gering, aber da denke ich du hast die mitgelieferte Sehne benutzt.

Sonst wie gesagt, glückwunsch zum nächsten Schritt...

Gruß Martin

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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von konni1960 » 09.10.2012, 18:12

hallo !!
wenn ich mir diesen zwirnfaden anseh, bei deiner bogeneinbindung wundert es mich nicht das er bricht sorry !!
lg. konni
Merkt's euch Schützen, auch fürs Leben: Leicht verfehlt der Mensch sein Glück! Ist der Schuß erst abgegeben, holt ihn keiner mehr zurück!

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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von klaus1962 » 09.10.2012, 19:19

Den Worten von Konni schließ ich mich an.
DAS war keine Einbindung. ;)

Aber sonst bist Du auf dem richtigen Weg. :)

Gruß
Klaus
... der damals ordentlich Blasen an den Händen hatte, vom Einbinden des AB-Bogen . ;)
Das war vielleicht ein Ziehen und Zerren an der blöden Hanfschnur !

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KnechtKarl
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Re: Erster Armbrust-Prototyp

Beitrag von KnechtKarl » 10.10.2012, 00:07

Jap, ihr habt Recht. Aber aus Schaden wird man klug. Manche vielleicht nur langsam. Der Neu dürfte wahrscheinlich auch dicker sein. Mal sehn.

Und auch jap, der Sehnenstand ist ziemlich gering, aber das ist keine mitgelieferte Sehne, es war keine dabei. Vielleicht dreh ich sie noch weiter ein. Funzt aber eigentlich prächtig. Bolzen sind schnell und haben Schmackes.

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