Metallbogen einer Pistolenarmbrust

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
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Squid (✝)
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Beitrag von Squid (✝) » 03.04.2005, 23:17

Hmmm, ich hab als Quelle unter anderem das Buch "Handbuch der Waffenkunde" von Wendelin Boeheim, ein Werk vom 1890, ausserdem allerhand andere Bücher und Seiten aussem Netz.

Da ist nicht die Rede von solchen Teilen. Der Attentäter an sich hat für so kurze Distanzen eher ein Stilett oder nen Dolch verwendet. Wer auf 8 Meter 'ran kommt, schafft meist auch die restlichen 7 m bis zum Attentat. Und der "persönliche" Stich ist deutlich sicherer als ein Schuss aus dem Verborgenen, dr ja auch in einem anderen Menschen oder in der Wand neben dem Opfer landen kann.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Taran
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Quelle

Beitrag von Taran » 03.04.2005, 23:21

Leider kann ich dir mit keiner Quelle dienen. Vielleicht kann ja jemand mit größerer historischer Bibliothek hier aushelfen...
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locksley
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Beitrag von locksley » 03.04.2005, 23:39

Bin grad auf Quellensuche, Hab aber bisher leider nur eine Abbildung einer Armbrust mit im Schaft eingebauter Radschloßpistole aus dem Jahr 1521 gefunden.

Historische Waffen/V.DolinekuJ.Durdik
Verlag Werner Dausien
ISBN 3-7684-1436-1

Bin aber noch weiter am suchen.
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Beitrag von Squid (✝) » 03.04.2005, 23:41

Nu is mein Eintrag wech... tztz
Aber es war pure Stänkerei: Es wäre schön, wenn Locksley nur in EIMEM Thread zeitgleich besser klugschei***n würde als ich. (nicht persönlich... !!)

;-)

Aber das mit dem LB und dem FB nehm ich sooo noch nicht hin!
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Beitrag von locksley » 03.04.2005, 23:54

Wart nur ab, bis mir der Italienische Name, dieser Armbrüste wieder einfällt:bash , dann tu ich mir auch mit der Quellensuche leichter.

Ich hab aber schon mit einer Replika einer solchen Waffe geschossen. Das Oroginal verstaubt in Mailand im Museum.

Manchmal können sieben Meter auch verdammt lang sein, um auf dein Beispiel zurück zu kommen.
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Beitrag von Taran » 03.04.2005, 23:57

Kleinschnepper, Balestrino (Ende 15. Jahrh.): Kleinarmbrust, wird in einer Hand gehalten. Galt als heimtückisch und war unter strengster Strafe verboten. Italien.
Quelle: http://www.h-b-g.de/seiten/Armbrust/armbrust.htm
War das der italienische Name, den du gesucht hast? Allerdings ("Schnepper") werden hier wohl Kugeln und nicht Bolzen verschossen...

Artikel:
Harmuth, Egon, Ein Balestrino, ZfHWKK; 1972

Considerata un'arma insidiosa, perché poteva essere occultata facilmente; venne bandita già dalla seconda metà del ' 500
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Squid (✝) » 04.04.2005, 00:05

Der Bann über die Armbrust (nicht nur über die Pistolenarmbrust) wurde im 2. lateranischen Konzil 1139 ausgesprochen. Er bezog sich auf alle Armbruste, konnte sich aber wegen der Leistungsfähigkeit der Waffe nicht durchsetzen. Natürlich sah der Papst und auch die herrschende Klasse die Ritterschaft (und damit ihr Machtinstrument)in ihren Panzerungen durch eine einfache von jedem ungelernen Bauern zu bedienende Waffe gefährdet.

In Europa ist übrigends auch die Verwendung von Bögen in Kämpfen zwischen Christen (nicht gegen Ungläubige) durch das besagte Konzil verboten worden, da sie wegen ihrer Reichweite und ihrer Durchschlagskraft gegen Rüstungen als unritterlich galten.
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Beitrag von locksley » 04.04.2005, 00:06

Danke Stefan, das war der Name. Bei dem von mir erwähnten Modell waren es Pfeile die jedoch nur ca. 10 cm lang waren, aber mit 75lbs auf 10m noch eine Buchenholzplatte (5mm) durchschlugen. Schaft Eiche mit Nadelspitze.
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Beitrag von Squid (✝) » 04.04.2005, 00:10

Den Schnepper erwähnt übrigens auch Boeheim in dem genannten Buch. Allerdings eher als Waffe zur Vogeljagd. Danach ist das Ding mangels Geschossführung etwa so genau wie eine Schleuder oder Zwille. Er gibt Bolzen in Bezug auf Genauigkeit klar den Vorrang.
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Beitrag von lazedress » 04.04.2005, 06:46

Danke an alle !!!

Also sollte ich lieber einen Meter als Bogen nehmen ?!

Ich möchte mich nämlich schon gerne am Weitschießen üben (auf freiem Feld !) 8-).

Viele Grüße, Michael

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Federstahl

Beitrag von buechse82 » 04.04.2005, 16:45

wie wirst du denn den Bogen härten, unbehandelter Federstahl ist zwar doch zäher als Baustahl, stellt sich aber eigentlich nicht in seine Urform zurück.

Wenn ich so kleine Schenkel- oder Armfedern mache, zugegeben, die sind meinst nur ein paar Zentimeter lang, kann ich die Dinger in fast jeden Radius biegen, klopfen, spreizen wie auch immer. würde ich sie dann ohne Härten und Anlassen einbauen, hätte ich zwar immer noch eine schöne Feder, leider aber eine ohne Power, wenn sie sich nicht sogar ganz zusammen legt.

Aber über den Grad des Anlassens kannst du ja auch das zuggewicht etwas regeln

MfG Buechse
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Beitrag von lazedress » 05.04.2005, 06:25

Danke üfr deine Antwort.
Da ein Hobby von mir das MEssermachen ist, habe ich gute Erfahrungen mit der Härterei Wallner aus München gemacht. Alles, was unter zwei Kilo wiegt (es können mehrere Stücke sein) kostet ca 20 €.
Ich dachte daran, dass ich es nach dem Härten bei ca. 550°C anlasse.

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Beitrag von buechse82 » 06.04.2005, 19:12

puh, da ist glaube ich schon recht warm, Im Stockdunkeln sieht man das ja schon fast glühen. Ich tats erstmal bei 350 Grad versuchen, das müsste dunkelblau im Übergang ins blaugrau sein. Alte Büchsenmachermeister benutzen geschmolzenen reinen Rindertalg, in den sie die Feder eintauchen, dann nehmen sie die fetttriefende Feder herraus und schwenken sie über einer kleinen Flamme, bis der Flammpunkt des Talgs ereicht wird. Dann schnell von der Flamme nehmen und das Fett abbrennen lassen, das wiederholt man ein paar mal. Dann kommt die Feder in ein Prüfgerät namens " Federkiller ". vorher muss man aber noch das Blut einer Jungfrau bei Vollmond auf einen Altar sprühen und eine Schwarze Katze über die Friedhofsmauer werfen.

Moderne Büchsenmacher , die sehr häufig Federn machen müssen, haben einen Ofen und ein Buch namens Stahlschlüssel, in dem Stahlsorte, Härtetemperatur-Dauer, Abschreckmedium und Anlasstemperatur-Dauer in einer Reihe stehen

MfG Buechse
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RE:

Beitrag von Ravenheart » 06.04.2005, 23:34

Original geschrieben von buechse82
... vorher muss man aber noch das Blut einer Jungfrau bei Vollmond auf einen Altar sprühen und eine Schwarze Katze über die Friedhofsmauer werfen.


Geht auch: das Blut einer Katze versprühen, und einer Jungfrau bei Vollmond hinter die Friedhofsmauer helfen? Wär mir irgendwie sympatischer...

:D :D :D

Rabe

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Beitrag von buechse82 » 07.04.2005, 08:19

psssssst

ich kann doch nicht jedes Geheimnis meiner Zunft veraten Grins8-) 8-) 8-)
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