Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

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Ritter Jos
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Ritter Jos » 14.06.2009, 17:57

Nichts hat sich bei der Armbrust geändert. Zuhause ja, im Öffentlichen Bereich nur mit Genehmigung des Ordnungsamtes  oder der Polizei je nach Bundesland.

Ein schönes Stück!!!
   

        Jos
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baschdler
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von baschdler » 31.08.2009, 20:11

@Holmsten
Von mir eine etwas verspätete Begutachtung, hab erst kürzlich zum FC gefunden.
Sehr gefällige, schlichte, recht gedrungene Bogenform. Welches Holz hast du für den Bogen verwendet ? Wie siehts mit der Zugkraft und Schussleistung aus?

Einziger Kritikpunkt meinerseits: Die Sehne scheint an den Sehnenkerben (Tips) doch recht stark abzuknicken, soweit man das auf dem Foto erkennen kann. Ansonsten ein sehr hübsches Teil.

Gruß Martin

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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Holmsten » 01.09.2009, 21:51

Der Einfachkeit halber als Holz Manau.
Schusskraft 25kg ;D

Danke für das viele Lob ;)
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baschdler
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von baschdler » 01.09.2009, 23:38

@Holmsten
Ich hatte bei dem hohen Bogenprofil und der Kürze des Bogens eher mit 100kg gerechnet, wenn man sich das ganze so in Eibe vorgestellt hätte. Aber welches Holz wäre bei dem Auszug und den Dimensionen nicht an seine Grenzen gestossen ? -
Also kann man mit Manau immerhin einen sehr kräftigen Eindruck hinterlassen. ;)
Und 25kg sind ja auch nicht zu verachten. Jedenfalls eine sehr schöne Arbeit!

Nochmal Gruß Martin

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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Holmsten » 02.09.2009, 07:28

100kg is halt auch mit dem Spannen nicht mehr so einfach, da ja aus dieser Zeit keine Spannhilfen bekannt sind. Meines Wissens nach kam der Spangürtelhacken erst viel später auf ???.

Aber 25kg macht ordentlich Spass beim Scheibenschießen :D
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Feathers62 » 02.09.2009, 09:33

so was ähnliches habe ich vor kurzem auch gebaut. eine woche bei den schwiegereltern, nicht sehr aufregend, aber eine brauchbare werkstatt vorhanden.
also das nächstgeeignete stück holz herausgezogen, in diesem falle eine lamelle aus einem buchenholz-lattenrost (ex schlafzimmerinventar), und angefangen daraus einen bogen zu schnitzen. und weils so schön ging dann auch eine säule und den rest dazu. das ganze hat kein richtiges vorbild, ich habs halt so gemacht dass es irgendwie funktioniert. mit der  buchenlamelle war natürlich keine 'richtige' armbrust zu machen, die zugkraft ist nur 7 kilo, aber sie 'tut' wie eine große, und es war eine nette fingerübung.
Dateianhänge
HPIM6965.JPG
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Holmsten » 05.09.2009, 07:50

auch schön, nettes Spielzeug für zwischendurch ;D
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Galighenna » 05.09.2009, 13:02

@Feathers62

Wirklich schickes Teil :) 14Pfund ist natürlich nicht gerade so viel, aber es macht sicher trotzdem Spaß, und dafür das es nur so nebenbei gebaut wurde, wirklich gut!

Wie funktioniert denn bei dir der Auslösemechanismus? Oben auf der Säule ist die Ffixierung für den Bolzen richtig? Dann hinter dem Bolzen sehe ich so einen Stift, der hält sicher die Sehne gespannt. Aber wie funktioniert das dann mit dem Auslösen? Mit dem Hebel von unten? Da werde ich so nicht so recht schlau draus.
Ich würde einfach vermuten, dass man mit dem Hebel den Stift zurück zieht und dadurch die Sehne löst. Irgendwie ist mir das aber ein wenig wackelig und ich hätte schiss das die Sehne sich auch mal so per Zufall löst.
Oder ist das doch irgendwie anders gesichert?
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Brent » 05.09.2009, 13:30

Ich nehme an, dass die so wie meine funktioniert:
Hebel an die Säule drücken, Stift wird dadurch nach oben gedrückt,  und dieser drückt die Sehne aus der Kerbe -> Rums!

Bzgl. Sicherung: Meine hat ca. 35 kg mit tieeefer Sehnenkerbe - die geht nur los, wenn man ordentlich drückt (wg. Zuggewicht und halt tiefer Kerbe), die kann eigentlich gar nicht aus Versehen losgehen.

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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Galighenna » 05.09.2009, 13:42

Ah ok das leuchtet natürlich ein. Ich hatte gedacht, dass die Sehne durch den Stift gehalten wird und man auslöst indem man den Stift wegzieht.
Wie ist das eigentlich mit der Sehnenabnutzung, wenn die dauernd über die Kerbe rutschen muss und das auch noch mit ordentlich rums?
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Feathers62 » 05.09.2009, 15:04

das auslösen geht so wie brent es beschrieben hat. der erwas hellere bereich vor der sehnenkerbe ist ein mit senkrechter faserrichtung in die säule eingeleimtes stück buchenholz. der zweck ist zu vermeiden, dass die über die kante schnappende sehne sich in die waagerecht liegenden holzfasern der säule verhaken kann und dann eventuell splitter aus dem holz reisst. wie wahrscheinlich das bei dem winz-zuggewicht wäre weiß ich nicht, aber so ist die gefahr auf alle fälle vermieden.
was die sicherheit gegen versehetliches auslösen angeht: auch bei 14lbs zug ging das auslösen zumächst mal überraschend schwer. da der bogen ja unterhalb der bolzenauflage sitzt, zieht die gespannte sehne ein wenig nach unten zur säule hin. damit muss, neben der reibung der sehne an der vorderflanke der sehnenkerbe der bogen auch noch ein winziges stück weiter gespannt werden, bevor die sehne über die kante geht. nach dem ich sehne und säule eingewachst hatte, ging die reibung und damit die auslösekraft deutlich zurück.
für eien hohe auslösekraft und damit sicherheit gegen unbeabsichtigtes auslösen scheint es mir statt einer besonders tiefen sehnenkerbe eher zweckmäßig, die vorderflanke ganz leicht hakenförmig auszubilden, so dass der sehnenzug noch stärker als bei senkrechter flanke die sehne in die kerbe zieht.
zur sehnenabnutzung kann ich nicht viel sagen, da ist die zugkraft von meinem spielzug zu klein. ich denke aber, dass bei sorgfältiger gestaltung der kerbe, ohne scharfe ecken und kanten, die sehne (so sie anständig gemacht und ihr durchmesser nicht all zu klein ist ) nich über gebühr beansprucht wird.

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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Brent » 05.09.2009, 18:43

Bzgl. Auslösekraft: Natürlich wäre der Haken zweckmäßiger - eine tiefere Kerbe ist aber weniger aufwand  ;D

Bzgl. Sehnenabnutzung: Mit ordentlich gewachster Sehne (und dicker Mittelwicklung) und schön gerundeten Kanten an der Kerbe, wie Feathers62 es schreibt, ist die Abnutzung zu vernachlässigen.
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Galighenna » 05.09.2009, 20:43

Danke für die Tips :)

Ich hätte nicht gedacht, dass der Auslösemechanismus so simpel ist. Was solche mechanischen Konstruktionen angeht stehe ich des öfteren ziemlich schnell auf dem Schlauch ;)
Damit ist dann ja der bau einer solchen einfachen Armbrust doch gar nicht so kompliziert wie gedacht. Wenn ich in nächster Zeit nochmal etwas Langeweile hab, werde ich vielleicht auch mal eine Armbrust bauen und sie dann hier zeigen.
2 funktionierende Bögen habe ich ja schon gebaut und da ich die Vielfalt liebe...
Gibt es noch was wichtiges was ich unbedingt beachten muss? Die Säule kann man ja aus jedem beliebigen stabilen Holz machen oder? Und den Bogen mache ich dann aus meinem Esche-Vorrat, nur halt etwas kürzer.
Könnt ihr mir noch eben kurz gängige Maße verraten? also länge des Bogens und ungefähre Länge des Auszugs?

Danke ;)

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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Holmsten » 05.09.2009, 21:42

Ich hab meine Raste für die Sehne mit Hirschgeweih belegt, damit wie beschrieben die Sehne nicht einschneidet und sie besser rutscht.

Aus was habt ihr die Sehne gebaut ???
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Re: Armbrust aus dem 11. Jh. z. Z. von der Schlacht von Hastings

Beitrag von Brent » 05.09.2009, 21:51

@Galighenna:

90 - 110 Länge und 30-35 cm Auszug sind relativ leicht realisierbar - das ist zumindest meine Erfahrung.
Kürzerer Vollholzbogen bzw. mehr Auszug wird kritisch.

@Holstein:
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