Hallo
Das mit dem Hervorkramen ist kein Problem. So bin ich wenigstens motiviert die Schreibfaulheit zu überwinden.
Mir war's auch immer wichtig, wenn ich die Möglichkeit habe etwas selbst zu bauen, dieses auch zu tun.
Es spielte die Herausforderung eine Rolle, andererseits halte ich es nicht für Negativ einen Bogen zu erwerben, besonders wenn es um hohe Energien geht, denn der Aufwand zur Fertigung, insbesondere des Ersten, ist in der Regel enorm.
Wenn schon Schmiedeerfahrung besteht, was bei deinem übrigens sehr schönen Messer doch zu vermuten ist, ist das schon ein großer Vorteil im Vergleich zum absolut Unerfahrenen.
Ich finde es wichtig das der Bogen eine möglichst gleichmäßige Biegung besitzt.
Auf Bedenken bezüglich des Stahlgefüges bei hoher Umformleistung hinzuweisen halte ich für besonders sinnvoll.
Daher habe ich mich damals entschlossen auf flachen Stahl zurückzugreifen. Diesen habe ich dann in Form geschnitten (bei einigen auch mit dem Laser, aber mit unbefriedigenden Ergebnissen), und die Enden nur leicht umformen müssen.
Eine Schablone zum Biegen ist eine sinnvolle Möglichkeit. Ich gehe davon aus, dass dieses die traditionelle Verfahrensweise ist, bzw. Gesenke genutzt wurden um relativ gleichmäßige Radien zu erzeugen.
Ich bin noch ein Stück weiter gegangen und habe mir eine Press Vorrichtung gebaut.
Diese Vorrichtung habe ich aus Baustahlblöcken (Konvex und konkav) angefertigt die ich an den Backen eines großen Schraubstockes befestigen konnte. Für die Warmverformung genügt der relativ geringe Druck vollkommen. Das Herstellen so einer Presse ist mit einfachen Mitteln natürlich umständlich. Mit Unterstützung von CNC dagegen sehr profan und über nen Kasten Bier, vorausgesetzt der Kontakt ist vorhanden, machbar. Ich habe den konvexen Radius mit der Schleifmaschine angefertigt, und den konkaven daraufhin angeglichen (unterschiedliche Radien wegen Materialstärke beachten).
Wie man sieht kann man alleine einen hohen Aufwand betreiben, wenn man die Werkzeuge zur Herstellung herstellen muss.
Dennoch kann ich so auf Dauer eine gleichbleibende, homogene Biegung gewährleisten, und dieses selbst bei unterschiedlichen Materialstärken.
Trotzdem habe ich, um auch nur geringsten Eventualitäten vorzubeugen, das komplette Wärmebehandlungsfeuerwerk in der Härterei zünden lassen.
Das war für mich damals aber deutlich einfacher/günstiger, weil ich dort einen Mitarbeiter privat kannte.
Ich denke, dass dir die Bedeutung einer korrekten Wärmebehandlung durchaus bewusst ist, sonst hättest du nicht danach gefragt
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Wenn du es nicht 100%ig selbst machen kannst, sei es aus Mangel an Erfahrung oder Equipment, dann lass es!!
Ich kenne das Problem mit der Werkstückgröße, generell empfiehlt es sich beim Stahlbogenbau einen Ofen zur Verfügung zu haben, der auch die Behandlung von längeren Klingen erlaubt.
Bevor ich meinen nächsten Bogen selbst baue werde ich einen steuerbaren Härteofen fertigen, ungeachtet der hohen Energiekosten, reizt mich eben allein die Möglichkeit zu haben, zuverlässig und genau die Wärmebehandlung, auch bei längeren Klingen, durchführen zu können.
So, genug geschrieben, hoffe ich konnte deine Fragen hinreichend beantworten.
Gruß Martin