Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

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Snake-Jo
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Snake-Jo » 20.11.2010, 09:53

@Christian: Schöne Bilder und genial einfache Konstruktion, gefällt mir gut. :)

Vom Compositbogenbau habe ich immer mal Reststücke vom Wasserbüfelhorn über. Die sind dann für den Bogenbau zu schmal, aber für einen Armbrustbogen sicher ausreichend. MIttlerweile bin ich etwas versierter im Bau von Sehne-Holz-Horn-Bogen bzw. es geht einfach flotter.... :)
Mal sehen, ob ich im nächsten Jahr mal einen Armbrustbogen baue. Immerhin haben diese Compositbogen ja den Vorteil, dass sie sehr ungefährlich reagieren bzw. zwar überdehnt werden können, aber nicht brechen.

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Ritter Jos
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Ritter Jos » 23.11.2010, 12:40

Ich habe mal für dich nachgefragt.

Sehr geehrter Herr J........,

wie gewünscht senden wir Ihnen die Auszugslänge der Jaguar zu.
Die Länge beträgt 15,5 Zoll/ 34,4 cm

Mit freundlichen Grüßen
Diana Hauck

BSW Handels GmbH
Demminer Str. 32
17389 Anklam
Germany

TEL +49 39 71 - 24 19 60
FAX +49 39 71 - 24 19 666

Jos

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 23.11.2010, 18:08

@ Snake Jo:
Zitat Snake Jo: Mittlerweile bin ich etwas versierter im Bau von Sehne-Holz-Horn-Bogen bzw. es geht einfach flotter...
Das dürfte ja wohl die Untertreibung des Jahres sein...

Ritter Jos sei Dank für die Info zur Auszugslänge des Bogens, die Quelle hätte ich bei der gebotenen Anstrengung an sich selbst finden können. Aber jetzt werde ich den nächsten Versuch mit rund 34 cm Auszug machen. Wobei schon der Auszug 30 cm zu beeindruckenden Schüssen geführt hat. Und außerdem muss ich jetzt eine Spannhilfe bauen, weil schon 30 cm so ziemlich das Maximum waren, was ich von Hand "Schaft gegen Bauch gedrückt" spannen konnte. Ideen habe ich aber schon. Außerdem werde ich ein dunkleres Holz für die Säule nehmen, denn mit Ahorn sieht das Ganze ja doch irgendwie nach HABA-Holzspielzeug oder Brio-Eisenbahn aus.

Gruß
Christian

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locksley
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von locksley » 29.11.2010, 12:42

Ich habe das Thema mit der Holzwippe als Spannhilfe mal abetrennt. Da gehts weiter zum Thema Holzwippe.

viewtopic.php?f=34&t=15163&p=252817#p252817

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Sherrif Sherwood
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Sherrif Sherwood » 03.12.2010, 19:54

Hi ,
das mit der Holznus ist gar keine schlechte Idee wenn man keine Drehbank hat oder kein Eisenfan ist.
Habe auf dem Töpfermakt ein Stück Buchsbaum erworben welches einer zum drechseln von Kreiseln nahm. Sehr hartes Holz und auch gut zu verarbeiten wenn mann scharfes Werkzeug hat.( Japansäge und nagelneue Feilen) Passt gut zu meiner Armbrust aus OSB Platten. Alles aus Holz bis auf den Abzugshebel. Wurfarm aus Manau (Ratanderivat).
Unser Förster macht sich gerade ebenfalls eine komplett aus Eschenholz , die Nuss aus Hirschhorn und die Sehne will er aus wie ich aus original Flachs (Hanffäden) drehen.Geht zwar sehr lange ca 1 Woche Abendarbeit, aber mein Seil aus Hanf hält jetzt 85Kg Körpergewicht aus.
Klar schiesst die dann keine 200m weit, aber fürs Wochende und kleine Parcour gerade recht. Schnell zu bedienen und leicht. Klarer ;D Vorteil beim Zusammenbau und Spass.
Gell.

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 17.12.2010, 22:27

Hallo Armbruster,

das Bauen einer Armbrust zieht sich deutlich länger als das eines Bogens, also hat es mit der dritten "Sperrholznussfiberglasbogenarmbrust" ein wenig gedauert. Außerdem habe ich auch noch eine Holzwippe frei nach Vorlage Ritter Jos gebaut (dazu demnächst mehr im Thread "Holzwippe als Spannhilfe...").

Die Säule ist aus Apfelbaum. Apfel habe ich (als Holz) zum ersten Mal verarbeitet, ging prima, das Holz sieht toll aus, gar nicht mehr wie HABA-Holzspielzeug. Zunächst eine "Explosionsdarstellung":

Apfel_Explosion.JPG

Von links oben nach rechts unten ist zu sehen (mit Materialangabe):

Rolle mit gewachstem Baumwollgarn für Bogeneinwicklung aus Indien (bzw. von eBay), Fiberglasbogen "Jaguar 150 lbs" (auch eBay), Säule (Apfelbaum, erworben als Bohle im Tausch vom FC-Kollegen Datenmetz, sowie Birnbaum an den Seiten des Nussbrunnens), Bügel/Aufnahme für Haken der Spannhilfe "Holzwippe" (umgeschmiedeter mittelgroßer Zimmermannsnagel), Niete/Achse dafür (gewindeloser Teil einer Spaxschraube), Achse der Nuss (M 5 Stahlgewinde), Sperrholznuss, Achse der Abzugstange (ehemals Teil eines Metallkorbes), Abzugstange (umgeschmiedeter großer Zimmermannsnagel), Druckfeder für Abzugstange (vorher Feder im Pumpenkopf einer Sagrotan-Handseife).

Die Armbrust habe ich auf 33,5 cm Auszug gebaut. Dank Ritter Jos weiß ich zwar, dass der Bogen auf 34 cm ausgelegt ist, aber beim Spannen mit der Holzwippe muss man bis zum Einrasten ein Stück weiter spannen, als die Sehne dann später in den Nussfingern liegt. Das gute Stück schießt 34 cm lange 5/16 Pfeile mit gefühlt recht großer Wucht, das macht mir als noch eher unerfahrenem Armbruster ziemlichen Respekt.

Hier noch ein paar Bilder nach dem Zusammenbau:
Apfel-Oben.JPG
Apfel-Unten.JPG
Apfel-Seite.JPG
.

Weitere Bilder gleich ...

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 17.12.2010, 22:39

...weitere Bilder:
Apfel_Nuss.JPG
Apfel-Front.JPG
Apfel-Unten1.JPG
Apfel_Magnet.JPG


Ich wollte noch Eure Aufmerksamkeit auf das letzte Bild lenken. Hier sieht man einen kleinen Neodym-Magneten (5x6 mm, Haftkraft ungefähr 1 kg), den ich im vorderen Bereich der Pfeilrinne eingelassen habe. Man ahnt den Zeck: an dieser Stelle liegt im gespannten Zustand die Pfeilspitze, und der Magnet hält sie da sicher. Da der Pfeil hinten eine Nocke für die Sehne hat, ist der Pfeil insgesamt so fixiert, dass man auch mit der umgekehrt gehaltenen Armbrust schießen kann.

Als nächstes besorge ich mir noch 2 Fiberglasbögen mit 175 lbs. Vom FC-Kollegen Datenmetz habe ich noch eine schön dicke Walnuss-Bohle, die für den Bogenbau zu kurz ist. Außerdem möchte ich ein wenig mit Messingblech experimentieren.

Die Sperrholznuss hält im Holz bombenfest. Beim nächsten Mal muss ich aber an der Spannraste Stahl einsetzen, das bisher verwendete Eisen dürfte zu weich sein.

Bis dann

Christian

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Snake-Jo » 18.12.2010, 10:09

Royal Judge hat geschrieben:@ Snake Jo:
Zitat Snake Jo: Mittlerweile bin ich etwas versierter im Bau von Sehne-Holz-Horn-Bogen bzw. es geht einfach flotter...
Das dürfte ja wohl die Untertreibung des Jahres sein...


@Christian: Schön wäres, wenn ich als Hobbybogenbauer soviel Übung hätte, wie die Profis, die einige -zig Composits pro Jahr herstellen. Nö, das sind bei mir höchstens 2-3 pro Jahr.

Schöne Armbrust, Kompliment. Vor allen Dingen, weil du Apfelbaumholz und Birnbaumholz verwendet hast. Das sind einfach schöne Hölzer. Wo warst du bei meinem Holzeier-Quiz? ???

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Ritter Jos
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Ritter Jos » 18.12.2010, 13:18

Schöne Armbrust.
Mir sind aber sofort einige dinge aufgefallen die du bei der nächst einfach ändern kannst.

Dein Band zum einbinden solltest du auf Hanf umstellen Kunstfaser wird sich dehnen.

Wenn du dein Säulenloch wenigstens dort wo du die Einbindung nach vorne führst stark rundest ist deine Einbindung langlebiger und läst sich fester Ziehen. Der Faden leidet sehr unter dem abknicken.

Die Pfeilrille brauchst du eigentlich gar nicht wenn du sie aber viel schmaler machst vielleicht nur ein kleines V. wackelt der Bolzen nicht in der Rille. Die Rille sieht auch sehr tief aus, schlägt die Sehne den dünnen Bolzen in der Mitte noch an?

Dein Bolzen Halter vorne brauchst du nicht wenn du die Nussfinger so schmal fertigst das du den Bolzen mit etwas druck einschieben musst dann wird er Bolzen auch gehalten wenn nach unten geschossen wird.

Die Nuss-Achse etwas größer so auf 8- 10 mm dann wird der druck auf der Säulenwand verringert.

Sind zwar alles nur Kleinigkeiten machen deine Schöne Armbrust noch um einiges besser.

Stell mal ein Bild von deiner Wippe ein würde mich interessieren wie sie aussieht.


Jos

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 18.12.2010, 22:52

Hallo Snake Jo,

das mit den schönen heimischen Hölzern bereitet mir bei fast manchem Holzscheit, der vom Brennholzlager in den Kaminofen wandert, einiges Kopfzerbrechen, ob das Holzstück nicht doch besser als Werkzeuggriff, Schnitzrohling oder für noch unbekannte Projekte aufbewahrt werden sollte. Das Lager aufbewahrter Brennholzstücke ist mittlerweile ziemlich groß... und manchmal kann ich mich bei einzelnen Stücken sogar noch daran erinnern, woher ich das Holz 2-3 Jahre zuvor organisiert hatte. Deine Holzeier-Rätsel habe ich immer mitbeobachtet, aber ohne Anfassen lässt es sich halt schlecht raten. Drechseln können, das wäre auch was für mich. Spätestens nach meiner vorzeitigen Pensionierung mit 62 im Jahre 2029 wird es soweit sein.

Werter Ritter Jos: besten Dank auch für Deinen Zuspruch und Deine vielen Tipps, die ich sehr gerne annehme, da mir jegliche tiefergehenden Kenntnisse zum Armbrustbau noch fehlen. Ich bin ein häufiger Besucher Deiner Internetseite, um dort Anregungen und Lösungen zu erspähen. Etwa den Hinweis auf das gerundete Säulenloch und die größeren Achsen werde ich beim nächsten Mal beachten.

Zur Bolzen- oder Pfeilrinne sowie allgemein zu Bolzen/Nussfinger/Sehne: dass eine Rinne an sich nicht nötig ist, habe ich beim Lesen auch schon festgestellt. Irgendwie dachte ich bisher, dass so eine Rinne vorteilhaft für die Führung des Bolzens ist. Am Bolzenende habe ich - vom Bogenbau her kommend - bislang instinktiv eine Sehnekerbe angebracht. Dann aber braucht man doch wohl eine Rinne, um den Bolzenquerschnitt etwas "tiefer zu legen" bzw. um die Sehnenkerbe in die Ebene zu bringen, in der die Sehne über die Säule streicht, da sonst die Sehne den Bolzen vermittelt durch die Kerbe doch hinten niederdrückt wird.

Überhaupt bin ich noch voller Fragen. Literatur steht einige auf dem Weihnachtswunschzettel. Zur Holzwippe werde ich zu meinen bisherigen Erkenntnissen (war eine ganz schöne Tüftelei, bis die Längen- und Hebelverhältnisse halbwegs gepasst haben) demnächst mit Bildern im anderen Thread schreiben.

Viele Grüße

Christian

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Ritter Jos » 19.12.2010, 19:02

Hinten braucht es gar nichts. Der Bolzen hängt hinten in den Nussfingern direkt an der Sehne oder wird durch eine Spange gehalten, Bolzen einfach gerade abschneiden.
Die Bolzenrinne ist nicht schlecht wenn dein Bogen einen guten Tiller hat. Setze ich bei Carbon voraus.
Hast du keine Bolzenrinne muss deine Armbrust vorne aber eine Auflage für den Bolzen haben. Der Vorteil ist wenn der Tiller nicht stimmt kann die Bolzenauflage nach Recht oder Links verschoben werden.

Jos

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 26.01.2011, 09:54

Hallo Armbruster,

jetzt habe ich die 4. Armbrust mit Sperrholznuss und Fiberglasbogen fertig, dauert halt etwas länger als einen Bogen zu bauen.


Eibenarmbrust1.JPG

Eibenarmbrust2.JPG

Eibenarmbrust3.JPG

Eibenarmbrust4.JPG


Diesmal habe ich für die Säule ein Stück Eibe verwendet, das ich seit Jahren im Keller hatte und das für Bogenbau zu kurz war. Da sich der Wechsel von Splint und Kernholz bei dem Stück - wie ich finde - schön zeigt, dachte ich, dass eine Kombination mit Messing farblich gut wirken würde. Also habe ich nach einigem Arbeiten mit Ziehmesser, Hobel und Raspel zunächst die Bolzenbahn von vorne bis hinter die Nuss komplett mit Messingblech beklebt (Uhu Endfest). Das Aussägen mit der Laubsäge und das Anpassen der Aussparung für die Nuss (zugleich als Blende für den Nussbrunnen) erforderte ein wenig Geduld. Eine Bolzenrinne braucht es nicht, hinten halten die Nussfinger den Bolzen, und vorne habe ich statt eines Bolzensattels wieder einen Neodymmagneten dort unter dem Messingblech versenkt, wo die Pfeilspitze liegt. Das hält, man kann so auch mit der "auf dem Kopf" liegenden Armbrust schießen. Auf dem Messingblech dürften Sehne und Bolzen noch weniger Reibungsverluste haben als auf glattem Holz. Außerdem ist das Messing viel härter, was sich beim Spannen mit der Holzwippe auszahlt, da die Sehne sonst zu Beginn des Spannvorgangs ordentlich (mit Spuren) ins Holz der Säule gedrückt wird.

Auch der Abzug ist aus Messing. Hier habe ich beim Biegen aber die Grenzen von Messing erfahren, da es sich - wohl zumindest bei dieser Legierung mit "37 Zink und 3 Blei" - nicht gut biegt, selbst wenn man es mit der Lötlampe auf "Schwarzglut" bringt. Anders als bei Eisen etwa hat man hier beim Biegen laufend das Gefühl, dass es gleich bricht. Auch den Spannring vorne wollte ich erst aus Messing machen, aber das ging dann nicht, weil die "plattgekloppten" Enden trotz Schwarzglut total spröde waren und sofort brachen. Also kam hier wieder ein Zimmermannsnagel zum Einsatz.

Am hinteren Ende der Säule (Kolbenkappe) habe ich auch ein Messingblech angebracht, das hat aber weiter keine Funktion außer Optik.

Die Sperrholznuss ist vollkommen problemlos geeignet, um mit dem 175 lbs-Bogen bei 34 cm Auszug fertig zu werden. Gelagert habe ich sie jetzt auf einer 8 mm starken Gewindestange. Die Schwachstelle liegt auch nicht im Holz, sondern an der Stelle, wo der Abzug an der Spannraste ansetzt. Dort hatte ich bei den Vorgängern zu weiches Eisen eingesetzt. Jetzt habe ich ein Stück aus einem verchromten Billigmesser an der Nuss und in der Spitze der Abzugstange eine Edelmetallschraube eingesetzt, das dürfte beides so hart sein, dass sich - mit Lagerfett geschmiert - kaum Abnutzungen ergeben.

Am Ende des Kolbens sieht man dessen asymetrische Bauweise, die Einbuchtung links dient dazu, dass man die Säule näher ans Auge bringen kann und das Auge so hinter den Bolzen.

Die Wicklung des Bogens habe ich jetzt mit Hanfkordel und Bienenwachs gemacht, Ritter Jos sei gedankt für seine schöne Anleitung auf seiner Internetseite und im "Jahrbuch der Interessengemeinschaft historische Armbrust".

Die Wurfkraft mit 34 cm langen Bolzen (5/16, 100 gr Bulletspitze, 2 Federn) ist bei dem 175 lbs-Bogen nochmal deutlich stärker als bei den 150 lbs-Bögen. Allerdings dürfte mit 175-lbs auch der Punkt erreicht sein, ab dem der nur einfach gelagerte Abzug zu hohe Abzugskräfte bzw. einen zu langen Hebelweg ergibt. Jetzt müsste man wohl eine Mehrfachfachlagerung mit Schloss und Federn bauen.

Ich denke, dass es sich mit den Fiberglasbögen hier zu den Stahlbögen, die sonst häufig verwendet werden, so verhält wie mit einem drehfreudigen Motor mit kleinem Hubraum zu einem Dieselmotor mit großem Drehmoment: die leichten Pfeile werden hier zumindest subjektiv mit unglaublich großer Geschindigkeit verschossen, während schwere Stahlbögen, die - wie ich lesen konnte - physikalisch bedingt eine bestimmte Geschindigkeit an den Wurfarmende nicht überschreiten können, besser schwere Bolzen bewältigen werden.

Die beiden nächsten Projekte reifen im Kopf schon heran. Ein verdientes Forumsmitglied hat mit zwei gedrehte Nussrohlinge aus Geweih angedient, die gilt es zu verarbeiten, vielleicht unter Einsatz von Knochen und Intarsien. Zudem reizt mich jetzt der ganz andere Abzugsmechanismus der Schnepper (bzw. Schnäpper), wo man gar keine Nuss mehr braucht.

Beste Grüße. Ich erlaube mir noch, in zwei zusätzlichen Posts die weiteren Bilder unterzubringen

CR

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 26.01.2011, 09:57

Weitere Bilder:
Eibenarmbrust5.JPG
Eibenarmbrust6.JPG
Eibenarmbrust7.JPG
Eibenarmbrust8.JPG

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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von Royal Judge » 26.01.2011, 09:59

noch mehr Bilder:
Eibenarmbrust9.JPG
Eibenarmbrust10.JPG
Eibenarmbrust11.JPG
Eibenarmbrust12.JPG


Jetzt reicht es wohl.

Beste Grüße

CR

elric
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss

Beitrag von elric » 26.01.2011, 20:09

so ein schön helles Splintholz macht einiges her....

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