Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
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Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Hallo Forum,
den Bau einer Armbrust hatte ich immer mal erwogen. Allerdings halten sich meine Fähigkeiten bei der Metallverarbeitung in Grenzen, so dass der Einsatz von massivem Metall bei der Nuss oder Federstahl beim Bogen und damit ein Eigenbau überhaupt bislang ausschied. Wobei mir gerade die Verarbeitung von Federstahl (und die entsprechenden Gefahren bei fehlerhafter Verarbeitung) sowie die dabei von den Kollegen hier diskutierten monstermäßigen Zugkräfte (was sind schon 400 kg...) ohnehin immer ein wenig Angst gemacht haben.
Nachdem man hier aber auch immer wieder was zu Versuchen mit Nuss und Bogen aus alternativen Materialien lesen konnte, habe ich doch noch mal überlegt, was insoweit mir als altem Holzwurm möglich ist.
Bei einer Nuss aus Holz prüft man alsbald, wie die Maserung verlaufen soll, wenn die Sehne die Nuss nicht entlang der Maserung zum Reißen bringen sollen. Ich habe für die Nuss deshalb schließlich Flugzeugsperrholz (finnisches Birkensperrholz, hier 3 – 6 mm) eingesetzt, das ich vom Bumerangbau her noch in diversen Stärken da hatte. Davon habe ich einige Reststücke flach und schön kreuz und quer aufeinander verleimt. Anschließend habe ich dann einen Nussrohling per Lochsäge und Bohrmaschine ausgesägt, den ich in der Bohrmaschine unter Einsatz einer Feile ein wenig „noch runder gedreht“ habe, bis er schön gleichmäßig war. Vorteilhaft war dabei, dass die Bohrung schon von der Lochsäge her in der Mitte des Werkstücks liegt und die Nuss sich so schön um die eigene Achse drehen kann. Die üblichen Arbeiten zum Herausarbeiten der Nussfinger und des Widerlagers für den Abzug waren in Holz schnell gemacht, wobei ich das Widerlager für den Abzug mit eingeklebten Metallplättchen gegen Abnutzung verstärkt habe.
Ich meine, dass die Nussfinger aus Sperrholz (bei 2 Schichten pro mm und knapp 28 mm Nussbreite ergo über 50 Schichten) ordentlich was aushalten können. Zumindest Risse entlang der Maserung scheiden wohl aus.
Den Nussbrunnen habe ich dann seitlich in ein dickes (28 mm) und halbwegs im künftigen Säulenprofil gearbeitetes Ahornbrett per Forstnerbohrer gebohrt und so nachgearbeitet, dass die Holznuss sich schön drehen kann. Nach den üblichen Arbeiten mit dem Stemmeisen für die Abzugstange habe ich dann seitlich dünnere Ahornbretter wie Backen darüber geklebt. Anschließend habe ich Bohrungen für eine Nussachse sowie für die Achse des Abzugs gemacht und die Armbrustform aus dem kantigen Rohling herausgearbeitet.
Nachdem sich Versuche mit Holzbögen (auch mit Bambusbacking) als untunlich erwiesen hatten und Horn-Sehne vom Zeitplan her ausfiel, habe ich auf eBay zufällig das Angebot von Ersatzbögen in leichter Recurveform aus Fiberglas gefunden. Einen Bogen mit der Angabe 150 lbs (rund € 30) und einen (kleineren, für eine „Armbrustpistole“) mit der Angabe 80 lbs (rund € 15) hatte ich flux erworben, wobei mir diese Zuggewichte vollkommen ausreichend erschienen. Die Montage der Bögen war dann keine schwere Arbeit mehr. Wie ich hier sehe, haben so manche Kollegen wohl auch dschon iesen Fiberglasbogen mit 150 lbs verbaut.
Mir ist klar, dass der etwas unsportliche Einsatz von fertigen Bogen, noch dazu aus Fiberglas, hier nicht jeden begeistern wird. Aber immerhin kam ich so mit meinen Möglichkeiten weiter. Außerdem hatte ich immer noch genug zu werkeln, bis das Projekt geschafft war.
Das Ergebnis zeigt sich aus den angehängten Bildern. Die größere Armbrust mit dem 150 lbs-Bogen (keine Ahnung, ob die bei dem gewählten Auszug erreicht werden) hämmert 20 cm lange 5/16-Bolzen mit TopHat-Bulletspitze auf 10 m mit einem gewaltigen Schlag rund 2 cm tief in eine Tischlerplatte. Die kleinere Armbrust mit dem 80 lbs-Bogen zerstört die mitgekauften (billigen) Alupfeilchen nach wenigen Schüssen. Da werde ich mir noch was einfallen lassen müssen. Jedenfalls wird schon mit solchen eher geringen Zuggewichten sofort klar, warum die Armbrust als Waffe gilt.
Das Ziel, handwerklich/technisch besonders hochwertige Armbrüste zu bauen, hatte ich nicht. Vielmehr wollte ich überhaupt mal eine Armbrust mit meinen Möglichkeiten bauen und dabei „on the job“ weitere Erkenntnisse sammeln, etwa über die Dimensionierung und Lage der Nuss, die Form und die Abmessungen der Säule, die Hebelverhältnisse des Abzugs, zur Wicklung etc. Das habe ich erreicht. Vor allem scheint mir der Versuch mit der recht leichten Nuss aus Flugzeugsperrholz gelungen zu sein. Einen ebenfalls angebotenen 175 lbs-Bogen werde ich auf diese Weise auch noch verbauen und wage mich dann mit den gewonnenen Erkenntnissen vielleicht an historisch korrekte Materialien.
Beste Grüße
Christian
den Bau einer Armbrust hatte ich immer mal erwogen. Allerdings halten sich meine Fähigkeiten bei der Metallverarbeitung in Grenzen, so dass der Einsatz von massivem Metall bei der Nuss oder Federstahl beim Bogen und damit ein Eigenbau überhaupt bislang ausschied. Wobei mir gerade die Verarbeitung von Federstahl (und die entsprechenden Gefahren bei fehlerhafter Verarbeitung) sowie die dabei von den Kollegen hier diskutierten monstermäßigen Zugkräfte (was sind schon 400 kg...) ohnehin immer ein wenig Angst gemacht haben.
Nachdem man hier aber auch immer wieder was zu Versuchen mit Nuss und Bogen aus alternativen Materialien lesen konnte, habe ich doch noch mal überlegt, was insoweit mir als altem Holzwurm möglich ist.
Bei einer Nuss aus Holz prüft man alsbald, wie die Maserung verlaufen soll, wenn die Sehne die Nuss nicht entlang der Maserung zum Reißen bringen sollen. Ich habe für die Nuss deshalb schließlich Flugzeugsperrholz (finnisches Birkensperrholz, hier 3 – 6 mm) eingesetzt, das ich vom Bumerangbau her noch in diversen Stärken da hatte. Davon habe ich einige Reststücke flach und schön kreuz und quer aufeinander verleimt. Anschließend habe ich dann einen Nussrohling per Lochsäge und Bohrmaschine ausgesägt, den ich in der Bohrmaschine unter Einsatz einer Feile ein wenig „noch runder gedreht“ habe, bis er schön gleichmäßig war. Vorteilhaft war dabei, dass die Bohrung schon von der Lochsäge her in der Mitte des Werkstücks liegt und die Nuss sich so schön um die eigene Achse drehen kann. Die üblichen Arbeiten zum Herausarbeiten der Nussfinger und des Widerlagers für den Abzug waren in Holz schnell gemacht, wobei ich das Widerlager für den Abzug mit eingeklebten Metallplättchen gegen Abnutzung verstärkt habe.
Ich meine, dass die Nussfinger aus Sperrholz (bei 2 Schichten pro mm und knapp 28 mm Nussbreite ergo über 50 Schichten) ordentlich was aushalten können. Zumindest Risse entlang der Maserung scheiden wohl aus.
Den Nussbrunnen habe ich dann seitlich in ein dickes (28 mm) und halbwegs im künftigen Säulenprofil gearbeitetes Ahornbrett per Forstnerbohrer gebohrt und so nachgearbeitet, dass die Holznuss sich schön drehen kann. Nach den üblichen Arbeiten mit dem Stemmeisen für die Abzugstange habe ich dann seitlich dünnere Ahornbretter wie Backen darüber geklebt. Anschließend habe ich Bohrungen für eine Nussachse sowie für die Achse des Abzugs gemacht und die Armbrustform aus dem kantigen Rohling herausgearbeitet.
Nachdem sich Versuche mit Holzbögen (auch mit Bambusbacking) als untunlich erwiesen hatten und Horn-Sehne vom Zeitplan her ausfiel, habe ich auf eBay zufällig das Angebot von Ersatzbögen in leichter Recurveform aus Fiberglas gefunden. Einen Bogen mit der Angabe 150 lbs (rund € 30) und einen (kleineren, für eine „Armbrustpistole“) mit der Angabe 80 lbs (rund € 15) hatte ich flux erworben, wobei mir diese Zuggewichte vollkommen ausreichend erschienen. Die Montage der Bögen war dann keine schwere Arbeit mehr. Wie ich hier sehe, haben so manche Kollegen wohl auch dschon iesen Fiberglasbogen mit 150 lbs verbaut.
Mir ist klar, dass der etwas unsportliche Einsatz von fertigen Bogen, noch dazu aus Fiberglas, hier nicht jeden begeistern wird. Aber immerhin kam ich so mit meinen Möglichkeiten weiter. Außerdem hatte ich immer noch genug zu werkeln, bis das Projekt geschafft war.
Das Ergebnis zeigt sich aus den angehängten Bildern. Die größere Armbrust mit dem 150 lbs-Bogen (keine Ahnung, ob die bei dem gewählten Auszug erreicht werden) hämmert 20 cm lange 5/16-Bolzen mit TopHat-Bulletspitze auf 10 m mit einem gewaltigen Schlag rund 2 cm tief in eine Tischlerplatte. Die kleinere Armbrust mit dem 80 lbs-Bogen zerstört die mitgekauften (billigen) Alupfeilchen nach wenigen Schüssen. Da werde ich mir noch was einfallen lassen müssen. Jedenfalls wird schon mit solchen eher geringen Zuggewichten sofort klar, warum die Armbrust als Waffe gilt.
Das Ziel, handwerklich/technisch besonders hochwertige Armbrüste zu bauen, hatte ich nicht. Vielmehr wollte ich überhaupt mal eine Armbrust mit meinen Möglichkeiten bauen und dabei „on the job“ weitere Erkenntnisse sammeln, etwa über die Dimensionierung und Lage der Nuss, die Form und die Abmessungen der Säule, die Hebelverhältnisse des Abzugs, zur Wicklung etc. Das habe ich erreicht. Vor allem scheint mir der Versuch mit der recht leichten Nuss aus Flugzeugsperrholz gelungen zu sein. Einen ebenfalls angebotenen 175 lbs-Bogen werde ich auf diese Weise auch noch verbauen und wage mich dann mit den gewonnenen Erkenntnissen vielleicht an historisch korrekte Materialien.
Beste Grüße
Christian
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Den "wahren" Armbrustern werden angesichts der Holznuß wahrscheinlich die Haare zu Berge stehen,
aber ich finde die beiden AB totzdem sehr gelungen.
Gratuliere, sehr schön gemacht.
Ein kleines Manko wird die Holznuß allerdings mitbringen. Da die Zugkraft der Bögen gar nicht mal so klein ist (80#,150#), denke ich wird sich sukzessive sowohl Sehne wie auch die Nuß auflösen. Es treten an den Nußfingern ziemliche Reibungskräfte auf. Birke ist ja nicht gerade ein besonders hartes Holz.
Mein AB hat "nur" 200#, aber selbst da hat die Sehne anfangs trotz Messingnuß gelitten. Erst nachdem ich die Nußfinger nachgerundet und poliert hatte, hat das aufgehört.
Gruß
Klaus
aber ich finde die beiden AB totzdem sehr gelungen.
![Smiley :)](./images/smilies/smiley.gif)
Gratuliere, sehr schön gemacht.
Ein kleines Manko wird die Holznuß allerdings mitbringen. Da die Zugkraft der Bögen gar nicht mal so klein ist (80#,150#), denke ich wird sich sukzessive sowohl Sehne wie auch die Nuß auflösen. Es treten an den Nußfingern ziemliche Reibungskräfte auf. Birke ist ja nicht gerade ein besonders hartes Holz.
Mein AB hat "nur" 200#, aber selbst da hat die Sehne anfangs trotz Messingnuß gelitten. Erst nachdem ich die Nußfinger nachgerundet und poliert hatte, hat das aufgehört.
Gruß
Klaus
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Hallo Klaus,
das mit der Reibung an den Nussfingern habe ich auch als Problem gesehen, die Nüsse habe ich daher an den seitlichen Kanten gerundet, poliert und mit Öl und sowie einer selbst angerührten Wachs-Öl-Paste eingerieben. Birkensperrholz hält aber schon eine ganze Menge aus. Da ich zudem mehr Bastler als Schütze bin, werde ich wahrscheinlich auch nicht so oft schießen, um die Grenzen des Materials auszuloten. Hilfsweise ist so eine Nuss in ungefähr 2 Stunden netto Arbeitszeit neu gebaut.
Gruß
Christian
das mit der Reibung an den Nussfingern habe ich auch als Problem gesehen, die Nüsse habe ich daher an den seitlichen Kanten gerundet, poliert und mit Öl und sowie einer selbst angerührten Wachs-Öl-Paste eingerieben. Birkensperrholz hält aber schon eine ganze Menge aus. Da ich zudem mehr Bastler als Schütze bin, werde ich wahrscheinlich auch nicht so oft schießen, um die Grenzen des Materials auszuloten. Hilfsweise ist so eine Nuss in ungefähr 2 Stunden netto Arbeitszeit neu gebaut.
Gruß
Christian
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Find´ ich Super!
Das mit den ganzen Metallteilen schrekt mich als Holzwurm auch vor dem Armbrustbau ab...
Aber so hätte ich da auch Spaß dran
Für die Nuß würde ich dann vielleicht ein hartes und dichtes Holz wie z.B. Bubinga dünn aushobeln und dann Sternförmig schichtverleimen.
Dauert ja auch nicht länger als das mit dem Sperrholz.
Schöne Teile
Das mit den ganzen Metallteilen schrekt mich als Holzwurm auch vor dem Armbrustbau ab...
Aber so hätte ich da auch Spaß dran
![Wink ;)](./images/smilies/wink.gif)
Für die Nuß würde ich dann vielleicht ein hartes und dichtes Holz wie z.B. Bubinga dünn aushobeln und dann Sternförmig schichtverleimen.
Dauert ja auch nicht länger als das mit dem Sperrholz.
Schöne Teile
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Was spricht dagegen nicht gleich Geweih zu nehmen?
Es läßt sich nur wenig schwerer als Holz bearbeiten und ist authentischer!
Gerade die "Krone" an einer Abwurfstange ist für mich weder zum Bogenbau noch zum Messergriffbau sinnvoll zu gebrauchen, also "Abfall".
Gruß Dirk
Es läßt sich nur wenig schwerer als Holz bearbeiten und ist authentischer!
Gerade die "Krone" an einer Abwurfstange ist für mich weder zum Bogenbau noch zum Messergriffbau sinnvoll zu gebrauchen, also "Abfall".
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Die Armbruste gefallen mir supergut. Gratulation.
Mal zu Dirk M, wurden nicht auch bei historischen Armbrusten die Geweikronen für die Nuss verwendet? Ich glaube da so was in der Richtung gelesen zu haben.
Gruß Martin
Mal zu Dirk M, wurden nicht auch bei historischen Armbrusten die Geweikronen für die Nuss verwendet? Ich glaube da so was in der Richtung gelesen zu haben.
Gruß Martin
- Ritter Jos
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Ich finde sie für die Erste gelungen und Holznüsse gab es schon du hast nicht neues erfunden.
Weiter so. Hartholz wäre vielleicht wie schon geschrieben haltbarer.
Jos
Weiter so. Hartholz wäre vielleicht wie schon geschrieben haltbarer.
Jos
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
@ Dirk: ein Geweih hätte ich mir erst besorgen müssen, und Ahnung habe ich davon auch keine. Am liebsten forme ich halt Holz. Vielleicht hätte ich Modellschreiner werden sollen und nicht Jurist...
@ Ritter Jos: naja, dass ich nichts neues erfunden habe, habe ich ja schon vermutet. Die Welt ist sicher voller Doppelschöpfungen. Und bei mir kommt noch der Hang zur "Insellösung" hinzu, da ich hier ein wenig in der bogen- bzw. armbrustbauerischenen Diaspora lebe. Hauptsache, man kommt mit seinem Möglichkeiten zum Ziel und weiß sich zu helfen !Vielleicht ist auch der ein oder andere Leser dabei, der mit historisch korrektem Material ebenfalls nicht weiterkommt. Schießen tun die Dinger jedenfalls klasse, und gerade die Holznüsse versehen ihre Aufgabe ordentlich.
Mittlerweile habe ich gesehen, dass der Ersatzbogen "Jaguar 150 lbs" hier im Forum schon mehrfach eingebaut wurde. Der Verkäufer hat aber leider keine Angaben gemacht, bei welchem Auszug die 150 lbs erreicht werden bzw. was der maximale Auszug sein soll. Bei 150 lbs würde ich mir sicher beim Nachmessen schwertun. Im Internet habe ich nix gefunden. Ich habe das Ganze gefühlsmäßig auf 30 cm Auszug hin gebaut. Weiß einer mehr![Huh? ???](./images/smilies/huh.gif)
Gruß
Christian
@ Ritter Jos: naja, dass ich nichts neues erfunden habe, habe ich ja schon vermutet. Die Welt ist sicher voller Doppelschöpfungen. Und bei mir kommt noch der Hang zur "Insellösung" hinzu, da ich hier ein wenig in der bogen- bzw. armbrustbauerischenen Diaspora lebe. Hauptsache, man kommt mit seinem Möglichkeiten zum Ziel und weiß sich zu helfen !Vielleicht ist auch der ein oder andere Leser dabei, der mit historisch korrektem Material ebenfalls nicht weiterkommt. Schießen tun die Dinger jedenfalls klasse, und gerade die Holznüsse versehen ihre Aufgabe ordentlich.
Mittlerweile habe ich gesehen, dass der Ersatzbogen "Jaguar 150 lbs" hier im Forum schon mehrfach eingebaut wurde. Der Verkäufer hat aber leider keine Angaben gemacht, bei welchem Auszug die 150 lbs erreicht werden bzw. was der maximale Auszug sein soll. Bei 150 lbs würde ich mir sicher beim Nachmessen schwertun. Im Internet habe ich nix gefunden. Ich habe das Ganze gefühlsmäßig auf 30 cm Auszug hin gebaut. Weiß einer mehr
![Huh? ???](./images/smilies/huh.gif)
Gruß
Christian
- Ritter Jos
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
35 cm Hinterkante Bogen. Wenn das der Bogen ist den ich meine das er es ist.
Jos
Jos
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Hallo Richter,
schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Eine Nuss aus Sperrholz ist sicher eine gue Idee. Ich habe früher mit Bootsbausperrholz gearbeitet (auf 2 mm 5-6 Schichten), meist war das Mahagoni. Wär sicher auch eine Option. Ich muss mal im Keller schauen; ich glaub, da liegt noch so eine Geweih-Krone rum....
Als Drechsler kann ich das alles verdrechseln.
schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Eine Nuss aus Sperrholz ist sicher eine gue Idee. Ich habe früher mit Bootsbausperrholz gearbeitet (auf 2 mm 5-6 Schichten), meist war das Mahagoni. Wär sicher auch eine Option. Ich muss mal im Keller schauen; ich glaub, da liegt noch so eine Geweih-Krone rum....
![Grin ;D](./images/smilies/grin.gif)
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
@Royal Judge
ich habe eine Armbrust mit besagtem Wurfarm,ich messe da 27 cm bei meiner.
Gruß Habeljoe
ich habe eine Armbrust mit besagtem Wurfarm,ich messe da 27 cm bei meiner.
Gruß Habeljoe
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
@ rojal judge
Glückwunsch.. schöne Teile die Du da gebaut hast. Für die Nuss würde ich aber auch auf Geweih ausweichen, ist auf
Dauer sicher haltbarer. Du musst nur aufpassen das Du ein nicht zu dünnes Geweih erwirbst...Geweihe sind innen sehr
porös und nicht alle Stellen brauchbar. Habe bei meiner Armbrust die Nuss auch aus Hirschgeweih gebaut und bin sehr zufrieden.
Was mich mal interessiert, wie ist der Abzugsmechanismus von deiner Pistolenarmbrust ?
Gruss... hunter
Glückwunsch.. schöne Teile die Du da gebaut hast. Für die Nuss würde ich aber auch auf Geweih ausweichen, ist auf
Dauer sicher haltbarer. Du musst nur aufpassen das Du ein nicht zu dünnes Geweih erwirbst...Geweihe sind innen sehr
porös und nicht alle Stellen brauchbar. Habe bei meiner Armbrust die Nuss auch aus Hirschgeweih gebaut und bin sehr zufrieden.
Was mich mal interessiert, wie ist der Abzugsmechanismus von deiner Pistolenarmbrust ?
Gruss... hunter
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Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Hallo Forum,
@ Ritter Jos und Habeljoe: danke zunächst für Eure Angaben zur Auszugslänge.
Ich füge mal ein Bild von dem Bogen an, damit wir sicher auch den gleichen Bogen meinen, der hier hat eine Länge von 68 cm:
Kollege Commerz berichtet hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=34&t=11427&p=188821&hilit=Fiberglasbogen#p188821 und hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=34&t=10872&p=184947&hilit=Fiberglasbogen#p184947von einer "Feldarmbrust mit Fiberglasbogen 150#@16" mit Scope 3-9x40" und von einer "Selbstbau Armbrust mit Fiberglasbogen 150#@16" Das wären immerhin rund 40 cm Auszug ! War das der gleiche Bogen wie hier ?
@ Snake Joe: vielen Dank für die persönliche Begrüßung, das hat mich sehr gefreut. Und der Hinweis auf das Bootsbauersperrholz war auch prima, das kannte ich noch nicht. Allerdings habe ich gesehen, dass die Händler das wohl nur in sehr großen Platten anbieten. wenn man da also nicht noch sowieso einen Rest hat, scheidet das wohl aus. Am Rande: beim Stöbern auf Bootsbauerseiten habe ich gesehen, dass dort Leisten in diversen Abmessungen aus z.B. Teak und Mahagoni auch in kleinen Mengen angeboten werden. Zumindest einen Bogen aus Teak und Bambus habe ich schon gebaut, das geht.
@ Hunter: zur Mechanik meiner "Pistolenarmbrust". Die ist an sich ganz "primitiv, ich denke, die nachfolgenden Bilde sind selbstredend. Auf dem einen Bild siehst Du innen im Nussbrunnen (unten) eine (recht schwache) Spiralfeder, die ich dort in einer Vertiefung eingeklebt habe. Der Abzug drückt diese Feder beim Lösen der Nuss runter, und danach die Feder den Abzug ergo wieder hoch, sobald die Nuss wieder in der Ausgangsstellung ist. Ich meine, dass diese Feder so ein ungewolltes Auslösen wenn auch nicht verhindert, so aber doch wenigstens erschwert. Beim Spannen drehe ich die Nuss soweit vor, dass die Finger gerade abgetaucht sind. Wenn die zurückgezogene Sehne den hinteren, jetzt etwas hochstehenden Teil der Nuss erreicht, dreht sich die Nuss zurück, die Finger tauchen wieder auf und die Feder mitsamt Abzug rasten ein. Macht ein feines, fachmännisch klingendes "Klick" !
Beste Grüße
Christian
@ Ritter Jos und Habeljoe: danke zunächst für Eure Angaben zur Auszugslänge.
Ich füge mal ein Bild von dem Bogen an, damit wir sicher auch den gleichen Bogen meinen, der hier hat eine Länge von 68 cm:
Kollege Commerz berichtet hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=34&t=11427&p=188821&hilit=Fiberglasbogen#p188821 und hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=34&t=10872&p=184947&hilit=Fiberglasbogen#p184947von einer "Feldarmbrust mit Fiberglasbogen 150#@16" mit Scope 3-9x40" und von einer "Selbstbau Armbrust mit Fiberglasbogen 150#@16" Das wären immerhin rund 40 cm Auszug ! War das der gleiche Bogen wie hier ?
@ Snake Joe: vielen Dank für die persönliche Begrüßung, das hat mich sehr gefreut. Und der Hinweis auf das Bootsbauersperrholz war auch prima, das kannte ich noch nicht. Allerdings habe ich gesehen, dass die Händler das wohl nur in sehr großen Platten anbieten. wenn man da also nicht noch sowieso einen Rest hat, scheidet das wohl aus. Am Rande: beim Stöbern auf Bootsbauerseiten habe ich gesehen, dass dort Leisten in diversen Abmessungen aus z.B. Teak und Mahagoni auch in kleinen Mengen angeboten werden. Zumindest einen Bogen aus Teak und Bambus habe ich schon gebaut, das geht.
@ Hunter: zur Mechanik meiner "Pistolenarmbrust". Die ist an sich ganz "primitiv, ich denke, die nachfolgenden Bilde sind selbstredend. Auf dem einen Bild siehst Du innen im Nussbrunnen (unten) eine (recht schwache) Spiralfeder, die ich dort in einer Vertiefung eingeklebt habe. Der Abzug drückt diese Feder beim Lösen der Nuss runter, und danach die Feder den Abzug ergo wieder hoch, sobald die Nuss wieder in der Ausgangsstellung ist. Ich meine, dass diese Feder so ein ungewolltes Auslösen wenn auch nicht verhindert, so aber doch wenigstens erschwert. Beim Spannen drehe ich die Nuss soweit vor, dass die Finger gerade abgetaucht sind. Wenn die zurückgezogene Sehne den hinteren, jetzt etwas hochstehenden Teil der Nuss erreicht, dreht sich die Nuss zurück, die Finger tauchen wieder auf und die Feder mitsamt Abzug rasten ein. Macht ein feines, fachmännisch klingendes "Klick" !
Beste Grüße
Christian
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
@Royal Judge:Diese Art Armbrust bieten mehrere Firmen an,X- Bows etc.meine misst auch 68 cm. 150#
Gruß Joachim
Gruß Joachim
Re: Leichte Armbrüste mit Sperrholznuss
Schöne arbeit,werkeln macht Spaß gell:))
Eine Frage hätte ich noch wie hast du die Wurfarme-oder heißt es Bogen?- befestigt?
Ich sehe da eine Lederschnur die die Wurfarme umschließt und dann durch die hintere Bohrung verbindet,
ist das alles?
Oder hast du zusätzlich noch was gemacht?
Gruß Joachim
Eine Frage hätte ich noch wie hast du die Wurfarme-oder heißt es Bogen?- befestigt?
Ich sehe da eine Lederschnur die die Wurfarme umschließt und dann durch die hintere Bohrung verbindet,
ist das alles?
Oder hast du zusätzlich noch was gemacht?
Gruß Joachim