Gefahr von Stahlbögen

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Lexmi
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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Lexmi » 15.09.2009, 17:35

Feathers62 hat geschrieben:ist das wirklich die säule, die zu dem bogen gehören soll? der zugweg scheint mir in relation zur länge des bogens doch um eine ganze hausnummer zu groß!?


Ich meine, die Zuglänge entspricht der halben Bogenlänge. Das haut in etwa hin. Der Zugweg ist vielleicht einen Zentimeter länger.
Bin mir noch nicht sicher, wie ich den Steigbügel baue. Habe nur ein gelochtes Stahlband (von einer Tür oder so). Die Nuss muss wohl auch noch etwas nachgearbeitet werden, weil die "Sehne" so dick ist.
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armbrust128.jpg
Zuletzt geändert von Lexmi am 15.09.2009, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
Der Erklärungsansatz bleibt spekulativ.

baschdler
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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von baschdler » 16.09.2009, 00:15

Also irgendwas passt hier nicht.
Die Säule macht den Eindruck als wäre sie einige hundert Jahre alt. Einbund und Sehne wirken sehr improvisiert, und die Nuss scheint mir verkehrt rum eingesetzt. ???

Gruß Martin

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mistergjet
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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von mistergjet » 16.09.2009, 11:52

Entschuldige dass ich auf dem i-Tüpfelchen reiten muss aber das hier:

Feathers62 hat geschrieben:[...]
eisen oder stahl - der begriffsdefinition nach ist stahl schmiedbares eisen, insofern kommt man nicht dran vorbei auch das damalige material eindeutig als stahl zu titulieren, es sei denn man möchte seine eigenen begriffsdefinitionen prägen. dann wirds aber schnell unverständlich.
[...]
gruß featers62


möchte ich so nicht stehen lassen. Du hast recht dass Eisen, die sich ohne Zusatz von Legierungen schmieden lassen Stähle sein müssen.
Aber die Stahldefinition ist eindeutig:

nach EN 10020 ist Stahl ein Werkstoff, dessen Massenanteil an Eisen größer ist als der jedes anderen Elements, dessen Kohlenstoffgehalt im Allgemeinen kleiner als 2% ist und der andere Elemente enthält.

So jetzt verwechselt hoffentlich keiner mehr Eisen und Stahl :-)

LG
Markus

Bogenede

Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Bogenede » 17.09.2009, 17:53

@Blackbird

Du schriebst:
Holz z.B. hat ja eher die Eigenschaft zu knicken. Einige Fasern halten aber trotzdem noch

Da kann ich Dich eines besseren belehren und hätte ichs damals fotografiert statt verpflastert könntest Du Dir die Beule an meinem Schädel ansehen.

Ich hatte einen tollen Bogen gebaut, fertig getillert, ein Prachtstück, 57lbs bei 28" gemessen.

An der Tillerwand mittels Seil mehrmals bis auf 30" gezogen, Sehne aufgezogen, warmgepumpt, mehrmals 2/3 probe gezogen, und beim ersten Schuss ist er förmlich explodiert. Nix mit Fasern.
Die Bruchstelle im Holz sah für mich aus wie Pilz oder Bakterienbefall und das bei Robinie ( nur Kern )

blackbird
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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von blackbird » 19.09.2009, 14:10

Nun, wenn das Holz durch einen Pilz oder dergleichen befallen war, sind natürlich auch die Fasern beschädigt, möglicherweise ja auch schon an der Stelle durchtrennt. Also können sie nicht die Bruchstücke halten.

Allerdings bei einem "gesunden" Stück Holz dürfte das dann nicht passiert sein.
Es gibt vermutlich auch große Unterschiede verschiedener Hölzer, was das angeht.
Buche z.B, fällt mir ein, knickt auch nicht, sondern zerreißt auch gleich.

Ja, da muss ich meine Aussage wohl etwas revidieren...

Bogenede

Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Bogenede » 20.09.2009, 12:15

Aus reiner Buche baut ja auch niemand einen Bogen.

Aber aus Robinienholz schon. aus meinem hatte ich schon über 20 Bögen gebaut ohne Probleme, nur ab diesem Stück wars dahin.

Deshalb habe ich nach einem weiteren Versuch ( knack ) das Holz entsorgt.

Am wichtigsten für mich war die Erkenntnis, dass man es von aussen nicht sah.

Die Staves waren entrindet, endversiegelt und im Freien gelagert, nach einem Jahr gespalten unter Dach gelagert, nach einem weiteren Jahr gesägt und letztendlich in einer trockenen Garage liegend gelagert. Das Holz hatte 10/12 % Feuchte, eigentlich optimal, aber ..............

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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Lexmi » 23.09.2009, 19:12

Ich habe noch Holzlatten von einem Lattenrost. Die sind aus Schichtholz, schon leicht gebogen und "kaskadierbar". Ist sowas brauchbar? Splittert es?
Der Erklärungsansatz bleibt spekulativ.

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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von blackbird » 23.09.2009, 22:23

@Lexmi: Das kommt wohl auf die Holzart drauf an.
Was meinst du denn mit kaskadierbar?

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walta
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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von walta » 23.09.2009, 22:50

lattenrost ist normalerweise kreuzweise - so wie tischlerplatten - verleimt - das heist das du jede menge unnötiges gewicht beschleunigen musst das die querverleimten holzschichten keine spannung erzeugen.

grüsse
walta
----------------
der auf die idee auch schon mal gekommen ist :-P

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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Feathers62 » 24.09.2009, 12:55

das kann ich nicht bestätigen. hab vor kurzem im urlaub eine kleine 'spielzeug'-armbrust gebaut, für deren bogen ich eine latte aus einem lattenrost verwendet habe, siehe (bilder davon im tread über armbruste in der schlacht von hastings). die latten sind buchenschichtholz, bei dem alle lagen die gleiche faserorientierung haben, nicht zu verwechseln mit sperrholz, wo jede zweite lage quer verläuft.
sinn beim sperrholz ist es dünne platten zu haben, die längs und quer möglichst gleiche festigkeitseigenschaften haben.
sinn des schichtholzes ist es, ungleichmäßigkeiten im faserverlauf auszugleichen. eine richtungsänderung im faserverlauf einer lage stört nicht, weil die anderen lagen an der stelle diese ungleichmäßigkeit nicht haben. das biegeverhalten wird sozusagen homogenisiert, im prinzip wär das nicht schlecht. wieviel bums man aus so ner latte rausholen kann weiß ich nicht, mein bogen war recht klein und damit auch schwach.
wenn du mit 'kaskadieren' das übereinanderlegen von mehreren lagen meinst: kannste knicken, das gibt zu viel reibung, die einen großen teil der energie aufzehrt, die spannkraft kann damit nicht in geschwindigkeit umgesetzt werden.

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Re: Gefahr von Stahlbögen

Beitrag von Lexmi » 29.09.2009, 16:29

Danke, Feathers, du hast mir Mut gemacht. Werde demnächst die Newtimer-Lattenrost-Armbrust probieren. Man könnte sie ja mit einem Stahlband backen ... gefahrlos ...
Der Erklärungsansatz bleibt spekulativ.

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