Ganz am Anfang aber fasziniert...

Allgemeine Themen
Steppenreiter

Beitrag von Steppenreiter » 08.02.2007, 15:58

Vorsicht reiten ist kein statischer Vorgang! Und Bogenschiessen schon zweimal nicht. Die Haltung und Ausrichtung in verschiedenen Abschnitten zu prüfen oder Merker zu setzen, damit sie überprüft werden können ist wichtig, löst aber nicht das Problem selbst.

Solange sich das Pferd bewegt, bewegen wir uns auch und zwar vielschichtig. Ein Balken kann zwar die Sitzbeinhöcker besser lokalisiern helfen, doch beim auf und ab des Pferderückens wird das nichts nützen, wenn der schwere Sitz nicht gelingt.

Bogenschiessen ist ein Prozess vom Einnocken bis zum Lösen und bei uns sogar bis alle Pfeile weg sind - ein einziger Vorgang. Den erlernt man nicht durch Aneinanderreihen statischer Haltungsübungen.

Ich meine es ist besser immer zu zweit zu üben und sich jeweils zu korrigieren helfen. Wer allein ist, macht allein viele Fehler und hat niemand der ihn auf Mängel aufmerksam macht. Nur mit einem Gegenüber gelingt sich dieser überhaupt bewußt zu werden.

Am Anfang ist gemeinsames Training ein Muß! Beim Neulernen von Bewegungsabläufen ist es ein Muß. Beim Ausmerzen von Fehlern ist es ein Muß!

Tindra
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Beitrag von Tindra » 08.02.2007, 16:15

Hallo, Atreides!

Ich dachte, ich heb die Frauenquote in diesem Thread mal ein bißchen! :D

Bogenschiessen ist toll, reiten ist toll, und beides zusammen potenziert sich ins Unendliche. (**)

So, mal zum eigentlichen Thema:
Lass dich in Sachen Bogenkauf gut beraten! Ich habe, und das gebe ich offen zu, den absolut typischen Anfängerfehler gemacht: den erstbesten Bogen gekauft, und dann auch noch in einer Stärke, die "so gerade eben noch" für mich hinkommt. Er sah halt so schön aus...
:D Besonders jetzt, nach einer laaangen (viel zu langen) Trainingspause leidet der Auszug darunter.


Mittlerweile überlege ich aber auch, mir zusätzlich einen schwächeren (und evtl. günstigeren) Bogen für den "Alltagsgebrauch" zuzulegen, damit lernt und vertieft sich das alles besser, wenn Bogen und Pferd dann zusammen kommen. Und wenn sich der Bogen dann mal unfreiwillig vom Pferd verabschiedet, wäre das auch weniger tragisch.

Tindra
Schmerz ist Schw?che, die den K?rper verl?sst. Schweiss fliesst, wenn Muskeln weinen.

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 08.02.2007, 17:19

Original geschrieben von Steppenreiter
Vorsicht reiten ist kein statischer Vorgang! Und Bogenschiessen schon zweimal nicht. Die Haltung und Ausrichtung in verschiedenen Abschnitten zu prüfen oder Merker zu setzen, damit sie überprüft werden können ist wichtig, löst aber nicht das Problem selbst.


Lass stecken, Steppi! :-)

Du hast in allem Recht!

Ich wollte Benzi auch nicht innerhalb von Minuten direkt online zum Neuen Deutschen Meister im Berittenen Bogenschiessen trainieren - das kommt eh nicht in die Tüte :-)!

Ich wollte ihm noch nicht mal reiten online beibringen... :D

Zu all dem soll er lieber einen Wochenend-Kurs bei Dir besuchen -> so wie wir das alle schon seit Jahren (glaube ich) anraten....!

Hier ging es nur ganz grob um die Korrektur von 2-3 offensichtlichen, klassischen Anfänger/Alt-Jagdbogenschützen-Fehlern, um einen kleinen Schritt in die richtige Richtung!

Das war alles und das hat, denke ich auch, schon teilfunktioniert!

Denn das Bewusstwerden ist der erste Schritt....

Zusammen macht das alles natürlich noch mehr Spass - wie so viele Dinge im Leben!

Und, da muss ich ganz kurz wiedersprechen:
Komplexe Bewegungsmuster lernt man schon aus dem Lernen und Aneinanderreihen von Einzelbewegungen.....so lerne und lehre ich das jedenfalls....

:knuddel
Claus
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Steppenreiter

Beitrag von Steppenreiter » 08.02.2007, 17:49

Ich gehe da neue Wege und Atreides unterrichtet darin sogar.

Qi Gong! Der Atem "führt" die Bewegung...

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 08.02.2007, 18:44

Und der Pfeil fliegt auf dem Atem ins Ziel, Steppi!

Ich weiß....

Aber was ist das..?

Magie oder Naturwissenschaft oder Stresshormonwirkung für Durchgeknallte :-)....was Spirituelles....????

Keine Ahnung.

Vielleicht von allem was.

(wieder ein eingener Thread...)

Jedenfalls ist es ein irre Sache!!!

Und Artreides, sach hinterher nich, keiner hätte Dich gewarnt..!!!!


;-) Willkommen im Club :knuddel
Claus
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Tindra
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Beitrag von Tindra » 08.02.2007, 18:58

Ich schätze, für eine Warnung ist es da eh zu spät bei Atreides...


Ich sach nur: Die erste Fixe ist umsonst...
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schokowan
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RE:

Beitrag von schokowan » 08.02.2007, 20:40

Original geschrieben von Polvarinho

@ Schokowan et Atreides:

Lasst am WE Jo auf Eure Arme schauen und der sagt Euch schon was bei Euch funktioniert!

Bei der klassischen Methode zur Bestimmung der Auszugslänge, muss man berücksichtigen, dass ein Reiterbogen mit der Technik vom Pferd aus (in die Jo Euch einweisen wird) sehr viel weiter gezogen wird! Das braucht nat. auch längere Pfeile, sonst habt Ihr ein Problem... :-(



yap! wird erledigt. bin schon sehr gespannt wie das
so abgeht dort. videos kenn ich ja schon, aber
das mal live zu sehen ist sicher genial :-)

der arme jo wird sich vor fragen nicht mehr erwehren
können und freiwillig am gaul das weite suchen ;-)

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Beitrag von Archiv » 08.02.2007, 21:57

Also Leute, wenn man das Thema nicht kennt könnte man annehmen ich will irgendeine Droge nehmen die mein Bewußsein für immer und ewig verändert (aus euerer Sicht wahrscheinlich auch richtig) Da würde wohl keiner auf die Idee kommen das ich nur harmlos anfragte wie das denn so mit den Reiterbogenschießen ist :D
@benzi
ja, jezt hab ich mal einen Vorgeschmack wie online Unterricht des deutschen Meisters im Reiterbogenschießen aussieht, alle Achtung, das ist zackig.Wußte gar nicht mit welchen Kapazitäten ich da im Forum bin. Ich nehme mal an der Weg bis dahin war nicht so locker wie es sich jetzt anhört. Es macht mich auf alle Fälle noch neugieriger.. wenn das noch möglich ist.
@tindra

danke für deine unterstützung, gut auch einmal von einer weiblichen Reiterin zu hören dass man am Anfang so ziemlich alle Fehler macht die Gott so vorgesehen hat , ich erfinde normalerweise noch einige dazu, bin eben ein sehr kreativer Mensch ;-) Ich weiß jetzt auf alle Fälle, dass ich den Fehler mit zuviel Zug auf dem Bogen nicht machen werde.
Schokowan hat eine Toth Bogen mit 35lbs mit dem wir jetzt ab und zu üben, nur aus dem Stand, aber ich merke, dass er mir auf Dauer zu stark wäre. Mal sehen was Jo so sagt, es ist ja momentan ein Bogenschießen ohne Technik, einfach nur so wie wir es spüren. Also relativ unverdorben...ich versuche meine Schultern unten zu lassen und mich nicht zu verspannen, das ist sicher mal nicht falsch. Da ich selbst unterrichte weiß ich aber, das die Selbsteinschätzung des Menschen nicht gerade gut ausgeprägt ist. Mit der Atmung werde ich sicher wenig Probleme haben, Bogen schießen (in der jetzigen Form) erinnert mich am die "Flow" Phase im Qi Gong wo Du nur mehr empfindest aber nicht mehr sagen kannst wo in Dir sich alles abspielt. Es ist die absulute innere Ruhe... schön. Das kann ich mir auch beim Bogenschießen als Ziel vorstellen, auch wenn das kitschig klingt, aber ich will das Ziel, das Pferd, und die Bewegung sein ohne eines zu forcieren.. ja, sagt nur das es euphorisches Gequatsche eines Frischlings ist... ich kann damit leben :-)

Polvarinho hat recht, es ist wichtig alles einmal ins Bewustsein zu holen, es als Wahrheit zu verinnerlichen ist der erste Schritt, es umzusetzten und die Bewegung zu verankern ist dann der nächste.... es nicht mehr zu vergessen der schwerste.
Ihr habt mich alle gewarnt, also werde ich mich über unerwünschte Nebenweirkungen nicht bei euch, sondern beim Arzt und Apotheker meines Vertrauens beschweren :)
@ steppi
ja, du hast recht, man vergißt eigentlich das der atem in allem ist was wir tun. ich schreibe gearade an einem Qi Gong Buch für meine Schüler weil es leider nix über diese spezielle Qi Gong Variante (18 Bewegungen) gibt. Da ist natürlich auch ein Kapitel über die ATmung drinnen:
Der Atem ist die treibende Kraft in unserem Körper, mit ihm beginnt unser Leben, wenn er uns verlässt hauchen wir das Leben aus. Wir schaffen es eine Zeit lang nicht zu essen, zu trinken oder zu schlafen, doch nicht zu atmen ist uns unmöglich. Wenn wir Angst haben halten wir buchstäblich die Luft an, wenn wir aus der Spannung kommen lassen wir mit einem erleichterten Schnaufen los, wir atmen den Geburtsschmerz weg, versetzen uns mit der Atmung in tiefe Entspannung aber auch in schreckliche Angst bis uns fast der Atem wegbleibt.
Das ist nur ein Teil dieses großartigen Erlebnisses das wir jeden Tag so rund 23.000 mal ausführen ohne je darüber nachzudenken. Es ist aber nichts mystisches, es ist einfach das (wieder) Erkennen eines Lebensprinzips das wir in unserem hektischen Altag schon wieder vergessen haben.
@ alle

ich bin mal sehr gespannt was mir der Samstag so beschert, welchen Bogen mir Jo empfiehlt und wie es danach weitergeht. Auf alle Fälle bin ich sehr froh, so ein offenes und nettes Forum gefunden zu haben wo sich wirklich jeder hilft und nicht ob seiner "Meisterschaft" die Nase hoch hält.
Liebe Grüße
Atreides

benz

Beitrag von benz » 09.02.2007, 00:45

@Polvarinho

claus, zuerst nochmal danke, mir ist klar auf welches dünnes Eis sich jemand begibt, der hier Tips zu Haltung gibt :anbet :busi

Dennoch eine Frage: die tiefere Schulter des Zugarmes, was für Auswirkungen hat sie Deiner Meinung nach, bzw was für negative Auswirkungen hat eine zu hohe Schulter in Deinen Augen?

Mir ist zuerst bei einem Kassaivideo aufgefallen WIE tief seine "Zugschulter" ist, während ich parallel dazu beim Jagdbogenschießen mir selber gerade eine höhere Schulter des Zugarmes angewöhne.

liebe Grüße benzi

Tindra
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Beitrag von Tindra » 09.02.2007, 11:45

@benz: Ich bin zwar offensichtlich nicht Claus :D , aber ich hab ne Theorie! Durch die hochgezogene Schulter dürfte sich der Schwerpunkt des Körpers verlagern, die Achsen stimmen nicht mehr.
So, wie ich jetzt hier sitze, fühle ich meinen linken Sitzbeinhöcker deutlich mehr, wenn ich die rechte Schulter hoch ziehe. Und ein fein gerittenes Pferd sollte auf unterschiedliche Belastung der Sitzbeinhöcker reagieren, so lerne ich es zumindest.

Soweit meine Theorie, ich erhebe keinerlei Anspruch darauf, dass das richtig ist. :D
Schmerz ist Schw?che, die den K?rper verl?sst. Schweiss fliesst, wenn Muskeln weinen.

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 09.02.2007, 12:55

Original geschrieben von benz
Dennoch eine Frage: die tiefere Schulter des Zugarmes, was für Auswirkungen hat sie Deiner Meinung nach, bzw was für negative Auswirkungen hat eine zu hohe Schulter in Deinen Augen?


Benzi,

1. Verlust der 2. wichtigen Achse
(1.hatten wir ja schon, s.o.)
2. Erhöhung der Unruhe (je weiter weg vom Körpermittelpunkt, desto unruhiger wird die Kiste)
3. Behinderung im Auszug (Reduktion des ansonsten max.mgl.Auszuges, wir brauchen jedes PS hinter dem Pfeil um über weitere Entfernungen schiessen zu können!)

Pkt. 1 macht Dir im folgenden Probleme 2+3, diese potenzieren sich durch Zusammenspiel, sauberer Schuss wird unmöglich;


Soweit die Kurzfassung, alles klar?!

;-)

Viel Spass bei der Demo !!
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Niels

RE:

Beitrag von Niels » 09.02.2007, 13:38

Original geschrieben von Atreides

..., alle Achtung, das ist zackig.



... na dann warte mal ab, bis Du am Samstag die Kassai-Traingsgruppe bei Jo gesehen hast ...

:D :D :D Ist wirklich nicht böse gemeint, aber da konnte ich einfach nicht wiederstehen. ;-) :D :D

P.S. Damit es keine Missverständnisse gibt. Jo kann und wird Dir viel zeigen und erklären können. Da findest Du in Österreich fachlich keinen besseren. Ob Dir die Form des Kassai-Unterrichts liegt oder nicht, kannst Du ja selbst entscheiden. Du solltest eben nur wissen: Die Welt und auch die Bogenreiterwelt ist bunt und vielfältig. Also eigentlich kein Problem, da (wo auch immer) sein Plätzchen zu finden.

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Beitrag von schokowan » 09.02.2007, 15:14

na ich bin ja mal gespannt...so wie alle hier vom Jo schwärmen *g*

bin schon sehr gespannt und werde mich trotz erkältung jedem wind und jedem wetter trotzend ans ziel kämpfen...notfalls muss atreides mich halt hinterher schleifen, aber das geht schon ;-)

da fällt mir noch was ein...habt ihr tipps bezüglich des gewichts eines bogens? sind 1000g schon zu viel?

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Beitrag von Archiv » 09.02.2007, 15:19

@niels

ich nehme das gar nicht böse, wenn ich keinen humor hätte und die ansagen als persönlich und böse annehmen würde hätte ich wohl in diesem forum nix verloren, genauer gesagt wohl in keinem forum wo sich leute austauschen und ihre meinung sagen. ich würde mich auch diebisch freuen wenn ein frischling noch so absolut keine ahnung hat, aber es genauso wenig böse meinen. also null problem, ich bin da wirklich nicht heikel, ich glaube, ich kann blödes gerede sehr gut von humor unterscheiden.. das eine bringt nix das andere viel, ich lache gerne ....
das die kassai schüler die eine seite sind und es sicher zig verschiedene möglichkeiten gibt um auf einem pferd zu reiten und bogen zu schießen ist mir klar, ich würde mir auch gerne die steppis ansehen, ist aber für einen "hupf" am nachmittag ein bisserl weit... na mal sehen, es gibt ja urlaub, vielleicht kann ich meine größere hälfte mal zu einem ausflug nach deutschland überreden, der wundert sich bei mir ja eh fast über nix mehr :D
jetzt bin ich immer gespannter.. hast du die kassai leute um jo schon mal gesehen, kennt ihr euch?
atreides :-)

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Beitrag von Archiv » 09.02.2007, 15:20

@schokowan

ja!!!!mitschleifen um jeden preis :D
atreides

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