Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Lustiges rund um den Bogensport.
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Merida
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Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Merida » 16.10.2013, 20:28

Hallo miteinander,

den Beitrag in "Galileo" fand ich gestern ganz witzig:

http://www.myvideo.de/watch/7859120/Pfe ... uft_fangen

Da fängt ein Baseballspieler eine Pfeil mit der Hand aus der Luft, tolle Leistung.
Nebenbei gefragt: Nehmen die Kyudo-Schützen das Bogenschießen wirklich so ernst, dass sie nicht einmal bereit sind, ein kleines Experiment zu wagen ??? Find ich ehrlich gesagt etwas sehr elitär...

Ich wünsche allen viele gute Schüsse, egal ob draußen oder schon drinnen.
Beste Grüße
Merida

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Wilfrid (✝)
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 16.10.2013, 21:07

Eigentlich nehmen das ALLE Bogenschützen ernst und finden so´n kleines Experiment garnicht lustig ....
Bei den Japanern ist dazu Bogenschießen noch manchmal so was wie Gottesdienst ...

Ballista
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Ballista » 16.10.2013, 21:45

Hallo Merida,

ich bin zwar NOCH kein Kyudo-Schütze aber ich denke, dass der Kyudo eine tiefe und sehr disziplinierte Geschichte hat.
Dies ist keines Wegs mit Fita Bogenschießen zu vergleichen. Wenn man diesen Bogen verstehen will, muss man die Kultur
der Samurai und deren Philosophie verstehen. Beim Kyudo geht es auch nicht wie bei der Fita um Wettkampf oder das man der Beste sein will/muss, es geht darum, sich auf sich zu konzentrieren und eins mit dem Bogen und Pfeil zu werden.
Und das was Wilfrid geschrieben hat kann ich auch nur unterstützen, dass solche Versuche bei keinem ernsthaften Bogenschützen auf Sympathie stoßen werden. Als Außenstehender ist das vielleicht "cool" etc. aber mit dem ursprünglichen Bogenschießen hat das überhaupt nichts mehr zu tun.
Hoffe, das ich Dir weiterhelfen konnte.

Gruß
Richard
Der beste Zeitpunkt, einen Bogen zu bauen, ist vor zwanzig Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute.

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shokunin
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von shokunin » 16.10.2013, 23:50

Merida,

meinst Du den Clip...?

http://www.prosieben.de/tv/galileo/vide ... angen-clip

Der wurde vor ca 2 Jahren aufgenommen.

Hier zwei Clips aus Japan - beide zeigen Schwertkünstler, die sich gern beschiessen lassen

http://www.youtube.com/watch?v=wiJG3lkACXM
http://www.youtube.com/watch?v=sBNOmcOmD1w

Es hat also nicht unbedingt mit "Kyudo" oder japanischen Sitten zu tun - in Japan haben sie offenbar auch einen gefunden...


Das im Film war ein Schütze aus meinem Dojo und ich war bei den Dreharbeiten dabei.
Dass wir da nicht mitmachen wollten war nicht so sehr als "elitär" zu verstehen, wir beschiessen einfach keine Menschen - ob diese das wünschen oder nicht.
Und wir stehen darin auch nur für uns selbst und nicht für Kyudo in seiner Gesamtheit (auch wenn das hier dann so dargestellt wurde).

Diese Sendungen sind ge-scriptet (wenn das ein Wort ist). Es soll erscheinen als entwickle sich da was - ist aber nicht so. Der Ablauf steht fest und die Akteure stehen halt da und sagen oder tun was man vorher festgelegt hat. Es ist eine Story...

Wir waren dort erschienen um vor zu schiessen. Dass wir das Spiel mit dem Fänger nicht machen war schon besprochen. Und natürlich ist der Herr Saur auch nicht einfach so drauf gekommen mit dem langen Flu-Flu usw ... da hatte das Team im Vorfeld die Köpfe zusammen gesteckt und eine Story gebastelt die ein nettes Filmchen abgibt. So hat man halt den Kyudoka und dann versucht man und scheitert... und so weiter und bla bla bla...

Der Fänger hat den ganzen Tag gebraucht um das Fangen ein zu studieren. Mit normalem Pfeil hatte er keine Chance (und es wäre ihm wohl auch zu gefährlich gewesen) - gefangen hat er dann einen monster-schweren, monster-langen Klobürstenpfeil.
Und, wie gesagt, die beiden haben es halt über den Tag einstudiert... Charlie schiesst, der Fänger patscht ins Leere... irgendwann kriegt man das Timing schon raus wenn der Schütze immer auf den selben Punkt schiesst. Kaum filmt man 6 Stunden, schon hat er den Pfeil gefangen...

Gruss,
Mark
Zuletzt geändert von shokunin am 17.10.2013, 07:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von walta » 17.10.2013, 05:48

"Wir lassen Passanten ausprobieren. Mit einem Kinderbogen und harmlosen Gummipfeilen"- ja klar. Da waren echte Profis am Werk. Herr lass Hirn regnen!

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von bowa » 17.10.2013, 06:58

Vielleicht sollte man nach sowas mal erheben wie viele Notaufnahmen Leute mit Pfeilen in der Hand oder sonstwo behandeln ;)
Ich hab den Bericht auch gesehen, mein Weib hat mich gerufen weil da gerade einer am Pfeile basteln war. Dass da so ein wenig sinnvoller Beitag hinter stekct wusste da noch keiner ;D ;D ;D

Mein Vater hat damals immer gesagt:" "Im Fernsehen kommt nur Schrott"
Damals hab ich das nicht verstanden, ist auch schon viele viele Sommer her, heute weiss ich was er meinte.

Und das beste ist ja dass die Sender es jeden Tag schaffen sich was auszudenken was noch blöder ist als am Tag zuvor.
:D Das könnte jeder Verschwörungstheoretiker schon als systemaiche Verdummung des Volkes bezeichnen. Funktioniert ja bei einem großteil auch schon ;D ;D ;D ;)
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von mbf » 17.10.2013, 08:58

Pfeile fangen ist aber nicht neu. Der Stuntman Joe Alexander (mal danach suchen) hat mehrere Aktionen zu dem Thema gemacht, sogar mit verbundenen Augen - und mit beachtlichen Fangquoten. Die Schützen kenne ich zum Teil persönlich, das sind keine unverantwortlichen Typen, da wussten beide Seiten, auf was sie sich einlassen. Und danach gab es keine erhöhten "Trefferquoten" in der Notaufnahme.

Klar ist auch, dass das nicht zum Nachmachen geeignet ist. Aber das ist ein Großteil der Nachrichten auch nicht... das hier ist wenigstens als Show deklariert.

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Ravenheart » 17.10.2013, 10:40

gäääähhhnn...

Gab es schon vor gut 10 Jahren...
Erschien damals sogar einen Artikel in der TB (TRADITIONELL BOGENSCHIESSEN Heft Nr.22, 2001)
Mit dem Fänger (s.u.) Schützen (Andreas Franzen von Archery Direct) hab ich auch drüber gesprochen. Eigentlich kein Akt, alles eine Frage von Timing und eingespieltem Team..

Rabe

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jetsam
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von jetsam » 17.10.2013, 11:22

Danke für die Gelegenheit zu diesem OT-Vorschlag, treibt mich schon ne Weile um:
Natürlich stellen immer wieder Leute, die noch nicht so lange Mitglied sind, Clips ein, die schon mal da waren.
Es war auch schon zu beobachten, daß ein solchermaßen postender einige Häme erfuhr, und zwar mit umso höherer Wahrscheinlichkeit, je häufiger der Clip schon da war.
Als ob er´s hätte wissen müssen.
Was wäre mit einem eigenen Board zur Vorstellung von solchen (vermeintlich) neuen Clips?
Redundanzen könnten darin aufgezeigt und dementsprechend vermieden werden, sodaß der (ja schon mal) sowieso eher schüchterne Frischling nicht auch noch mit Kopfnüssen eingedeckt wird?
Mal sehen wie oft dieser Vorschlag schon gemacht wurde... ::)
Danke für die Aufmerksamkeit,
jetsam
OT over and out.
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von mbf » 17.10.2013, 12:37

Ravenheart hat geschrieben:gäääähhhnn...

Gab es schon vor gut 10 Jahren...
Erschien damals sogar einen Artikel in der TB (TRADITIONELL BOGENSCHIESSEN Heft Nr.22, 2001)
Mit dem Fänger (Andreas Franzen von Archery Direct) hab ich auch drüber gesprochen. Eigentlich kein Akt, alles eine Frage von Timing und eingespieltem Team..

Rabe

Andreas hat geschossen. Joe Alexander hat gefangen. ;-)

shortRec
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von shortRec » 17.10.2013, 12:47

Ravenheart hat geschrieben: Eigentlich kein Akt, alles eine Frage von Timing und eingespieltem Team..

Rabe


Genau so siehts aus. Wenn man sich anschaut, wie schnell bspw. Tischtennisspieler agieren (nein, die reagieren nicht auf den Ball, sondern beginnen mit der Bewegung bevor ihr eigener Ball zurückkommt), oder Handball- oder Hockeytorleute reagieren. Die bekommen die Bälle vom Schützen mit bis zu 150 km/h auf eine Fläche von 2x3m geballert, beim Hockey aus maximal 9m Entfernung (Halle) und zwar so, dass sie die Bälle eben nicht erwischen. Die schaffen das aber trotzdem (ok nicht immer... :P)
Von daher ist die Idee, Pfeile mit der Hand fangen zu wollen, nicht so unrealistisch. Natürlich muss die Pfeilgeschwindigkeit gering gehalten werden und die Entfernung stimmen. Entscheident ist aber, dass der Fänger frühzeitig mit der Bewegung beginnt. D.h. er muss sich auf den Zugarm konzentrieren und nicht warten, bis sich der Pfeil in Bewegung setzt. Antizipation und Timing sind müssen geübt werden, dann ist das kein Hexenwerk.
Natürlich sollte jetzt nicht jeder direkt losrennen, sich vor die Scheibe stellen und versuchen die anfliegenden Stäbchen zu grabschen. Das kann böse enden, denn ein Pfeil ist eben kein Handball (wobei auch die echt unangenehm werden können...)

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Idariod » 17.10.2013, 12:53

Der Unterschied zum Handball ist halt jener, dass ein Pfeil dir nicht nur die Nase bricht wenn du ihn nicht erwischst/mit dem Kopf fängst.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 17.10.2013, 12:58

naja, stellt Euch nicht sooo an.
Der archäologische Befund sagt, Pfeilwunden sind selten tödlich, jedenfalls sofort. Die Erfahrung vieler sagt, sie sind äußerst schmerzahft, heilen aber mehr oder minder gut ;-)

shortRec
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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von shortRec » 17.10.2013, 13:08

Der Unterschied zum Handball ist halt jener, dass ein Pfeil dir nicht nur die Nase bricht wenn du ihn nicht erwischst/mit dem Kopf fängst.


Jepp. Deswegen beschießt man sich auch nicht mit Pfeilen. Und wenn, mit Gummiblunt neben den Fänger der einen festem (Leder-)Handschuh und Augenschutz trägt. Dennoch sind Haematome mit interessanter Farbgebung zu erwarten, sollte doch mal der Blunt treffen. Damit sollte die Gefahr einer Perforation gering sein. Platzwunden nicht ausgeschlossen. Aber das schafft ein Hockeyball auch ohne Probleme. Auch Knochbrüche durch eigens konstruierte Schutzhandschuhe kommen durchaus vor.
Von daher ist das - Gummiblunt und Augenschutz vorausgesetzt - bei weitem in Bereichen, die sich sehr viele Sportler regelmäßig zumuten.

Winfrid hat geschrieben:naja, stellt Euch nicht sooo an.
Der archäologische Befund sagt, Pfeilwunden sind selten tödlich, jedenfalls sofort. Die Erfahrung vieler sagt, sie sind äußerst schmerzahft, heilen aber mehr oder minder gut ;-)


Sag ich doch... >:)

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Re: Galileo-Beitrag Pfeil aus der Luft fangen

Beitrag von Merida » 17.10.2013, 20:15

Sorry, dann will ich ich auch wirklich kein "ernsthafter Bogenschütze" sein, denn mir macht das Bogenschießen einfach Spaß und zwar gerade weil es dabei darauf ankommt, sich zu konzentrieren und eins mit dem Bogen und Pfeil zu werden. Das ist für mich auch beim traditionellen Bogenschießen der Fall. Und ich denke, dass sich die Macher des Films und der Bogenschütze, der die Pfeile abgeschossen hat, sich wohl durchaus voll und ganz ihrer Verantwortung bewusst waren und der Fänger das Risiko ebenfalls kannte.
Falls es noch ein paar andere "Neulinge" in diesem Forum gibt (Danke an jetsam für deine Fürsprache), dann möchte ich Euch auf einen Beitrag mit der selben Überschrift in einem anderen Forum hinweisen, welches Ihr unter den Stichworten "campfire" und "archer" bei der allseits bekannten Suchmaschine finden könnt. Dort haben nette Leute einige weitere Links eingestellt, die zum Thema passen.

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