Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

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Trollmann
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Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Trollmann » 03.04.2008, 13:31

Hallo,

in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Sportverein wollen wir einen kleinen 3D-Parcour aufbauen. Doch leider hat der Gemeinderat sein Veto eingelegt. Seiner Meinung nach ist das Schießen auf Tierattrappen unmoralisch.
Jetzt benötigen wir Argumentationshilfe, um dem Gemeinderat umzustimmen.

Vielen Dank im Voraus.

Trollmann

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Ravenheart
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Ravenheart » 03.04.2008, 13:46

Voll irrational mal wieder! Das wird schwer!

Einzige Chance aus meiner Einschätzung:

Hinweis und Beispiele auf die 'ZIG 3D-Parcoure, die es an anderen Orten gibt (Liste!), dazu Meisterschafts-Ausschreibungen der beiden großen Bogenverbände für einige 3D-Turniere!

Außerdem noch den einen oder anderen Artikel über z.B. therapeutisches Bogenschießen, (ich meine, in einer TB war da mal ein Artikel über ein 3D-Turnier für behinderte Kinder).

Du musst die "Normalität" und "Wertkonformität" belegen...!

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 03.04.2008, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.

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captainplanet
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von captainplanet » 03.04.2008, 13:51

Jäger schießen sogar auf echte Tiere, sicher auch bei Euch, warum unternimmt der Gemeinderat dagegen nichts?

Herr, laß Hirn regnen in diese Häupter... ::)
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Ravenheart
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Ravenheart » 03.04.2008, 14:07

Tja - ich hatte kürzlich auch so ein "nettes" Erlebnis:
Da hatte ein Turmfalke in der Innenstadt eine Taube (seine Hauptnahrung!!) geschlagen!

Ein "Rentner" vertrieb den Falken daraufhin mit Fußtritten von seiner Beute, und stellt sich daneben, um das "arme Täubchen" zu bewachen!
Als ich versuchte, ihn umzustimmen, wurde er agressiv, ich bin dann gegangen..

Solche "Leute" im Ausschuss, und jede Argumentation ist sinnlos!

Rabe

KissOfHades
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von KissOfHades » 03.04.2008, 14:25

Wieso entscheidet Euer Gemeinderat über solche Belange und vor allem was? Das gehört doch gar nicht zu den Kompetenzen. Ich würde mir keine Mühe für Gremien machen, die (in diesem Fall) gar nichts zu sagen haben!

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Ravenheart
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Ravenheart » 03.04.2008, 15:07

Jaein, vorsicht!

Wenn es z.B. ein "zur Nutzung überlassenes" gemeindliches Grundstück ist, hat der der Rat durchaus Mitspracherecht bei der Überlassung.
Ebenso verhält es sich bei Privatgrundstücken, die planabweichend genutzt werden, also z.B. Sportnutzung auf Waldflächen!

Wenn nun die Nutzung ausgeweitet wird (wobei es egal ist, ob inhaltlich oder räumlich), ist dies ein zustimmungspflichtiger Sachverhalt.

Rabe

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Trollmann » 03.04.2008, 15:08

KissofHades, Rabe,

genauso ist es, es handelt sich um ein Gemeindegrundstück, das ideal wäre.

benz

Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von benz » 03.04.2008, 16:08

In diesem Falle ist ja die Gemeinde Grundstückeigentümer und entscheidet natürlich über die Nutzung ihrer eigenen Flächen.

Eine Nutzungsänderung, also Rabes zweite Option, ist aus meiner Sicht bei einem Parcour im Wald nicht notwendig, der Wald wird ja weiter als solcher genutzt und nicht ausschliesslich und in der Hauptsache als Bogenparcour, das geht in einem Wald ja garnicht, bzw macht keinen Sinn, denn Hauptnutzung eines Waldes ist eben die Erzeugung von Holz.

Anders ist es bestimmt bei einem Wiesengrundstück dass dann in der Hauptsache als Bogenparcour genutzt wird und veilleicht sogar durch den Sportverein gemäht wird, hier läge aus meiner Sicht eine Nutzungsänderung vor.

Da die Gemeinde hier Eigentümer ist, ist ja ein sehr sensibler Umgang mit dem Sachverhalt ratsam. Der Hinweis auf die Jagd ist also bestimmt nicht zielführend.

Rabe hat es auf den Punkt gebracht. Wobei der Hinweis auf therapeutisches Bogenschiessen natürlich ein schwaches Argument ist, denn um eine therapeutische Wirkung zu erzielen ist es natürlich nicht notwendig auf 3D Tiere zu schiessen.

Bleibt der Hinweis auf zahlreiche 3 D Parcoure überall in ganz Europa, sowie der Hinweis auf Meisterschaften und Bundesverbände.

Wenn garnix geht, würde ich überlegen ob Scheibenauflagen erstmal genehmigt würden, können ja hin und wieder durch Tierbilder ersetzt werden *flöt*

jerryhill
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von jerryhill » 03.04.2008, 17:58

Ich würde versuchen, daß mit traditionellen Gründen zu erklären. Und daß es unmoralischer erscheint, auf Attrappen französischer Ritter zu schießen... naja. Es ist ja so, daß eine Zielscheibe einen deutlich erkennbaren Zielpunkt hat. Traditionelle Instinktivschützen aber müssen sich auf einer Fläche einen Konzentrationspunkt denken. Die Anatomie einer Tierattrappe läßt eine objektive Beurteilung dessen zu, ob das gelungen ist.
Nun kann man nur hoffen, daß sowas von einem verstanden wird, der das Instinktivschießen nicht verinnerlicht hat.
lg, jerryhill
Unwissenheit prahlt, Dummheit reißt das Maul auf.

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Halvarson » 03.04.2008, 19:22

.... und den gemeinderat zu einer vorführung (erst mal auf fita-scheiben vielleicht) mit selberschiesseinlagen einladen. aber vorsicht...... für die gemeinderatmitglieder einen seeeehr schwachen bogen auswählen und unter eurer fachmännischen anleitung schiessen lassen. später könnt ihr die 3d tiere auspacken und die hoffentlich begeisterten neubogenschützen auch mal probieren lassen.

gruss und viel glück
thorsten
Gruss
Thorsten

Rechtschreibfehler sind gewollt und auch als solche anzusehen.
Wer wenig zuviel hat hat meist viel zuwenig - altes chinesisches Sprichwort

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Mordrag » 03.04.2008, 19:51

Ich sehe das genauso wie Paradoxon.

Man müsste den Gemeinderat ersteinmal an das Thema heranführen, da sie anscheinend "Vorurteile" dagegen hegen.

So lief das auch bei mir in der Umgebung ab. Unsere Nachbarn waren absolut nicht begeistert davon, das ich in meinem Garten mit einer "Waffe" durch die Gegend schiesse. Das wäre ja sooo unmoralisch. Den Sportgeist hinter der ganzen Sache wollten Sie nicht sehen.

Ich habe sie dann einfach mal schiessen lassen. Tjoa, den Bogen wollten sie garnicht mehr rausrücken.

-----------

Ok, es ist natürlich schwierig ein paar Gemeinderatmitglieder auf eine Wiese zu locken und sie einfach mal machen zu lassen. Aber vielleicht reicht es ja sogar wenn man das Kind im Manne in ihnen weckt und sie in erinnerungen an ihre Kindheit schwelgen lässt. Mag blöd klingen, könnte aber klappen.

Die oben angegeben "Tipps" sind natürlich ohne Gewehr  ;D
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Acim Massul » 03.04.2008, 20:59

Ist bei uns genauso! ..Alles was der Bauer nicht kennt,friesst er nicht! ist halt so,sollange ältere untersetzte kahle Männer das sagen haben. (meine Meinung) :'(
Der viel liest,und wenig schreibt

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von KissOfHades » 03.04.2008, 22:20

Wenn ich richtig verstehe geht's ja nicht um die Änderung von Nutzungszwecken oder Genehmigungen (für die im übrigen der Landkreis und nicht die Kommune zuständig wäre!), sondern darum, ob Ihr das Grundstück überhaupt pachten/nutzen dürft, oder eben nicht. Soweit richtig?

Eine Möglichkeit besteht (neben der Basisarbeit für unseren schönen Sport!) noch, die rein fiskalisch ist, und nichts mit dem Inhalt der Nutzung zu tun hat. Ich darf keine kostenlose Rechtsberatung geben, aber wenn ich Du wäre, wäre ich nicht mehr ich und würde so argumentieren:

"Die meisten Kommunen stehen finanziell nicht besonders gut da und sind angehalten, alle Geldquellen zu nutzen, die sich ihnen bieten. Hier kann man ansetzen, wenn man die Nutzung nicht unentgeltlich haben will, sondern dem Gemeindehaushalt positive Effekte erwachsen würden. Dann wäre es ein Verstoß der Kommune gegen das Gebot der wirtschaftlichen Haushaltsführung, wenn sie grundlos (und nichts anderes ist der Verweis auf (Un-)Moral)) ablehnt. Dann müsste der Landkreis als Rechtsaufsicht eingeschaltet werden."

Dies zeigt bereits, dass es nur das ist, was ich tun würde, da der beschriebene Weg so nur in  Sachsen gangbar ist (Kommunalrecht ist Landes- und kein Bundesrecht), jedoch ist die Abweichung anderswo eher gering.

Killigrew
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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Killigrew » 03.04.2008, 23:41

Hi

Ich würde einfach mal ne lockere Diskusion führen, und offensichtliche Gründe dalegen.
Mit Traditionellen Bögen schießen ist im Wald schöner,
auf Zielscheiben schießen ist langweilig auf dauer,
Auf echte Tiere schießen ist verboten und auch nicht erwünscht,
auf Menschen Atrappen ist noch unmoralischer als auf Tierartrappen ;)
also, bleibt nur das eine.
Ihr solltet halt betonen das es wirklich nicht darum geht auf Tiere zu schießen sondern ein nur nicht auf blöde Scheiben.

cu :)

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Re: Gemeinderat stoppt Parcour: Auf Tierattrappen schießen sei unmoralisch

Beitrag von Red Aoife » 04.04.2008, 20:25

Hallo!

@ killigrew

Das Argument, dass nur auf Scheiben zu Schießen viel zu langweilig ist, und man deshalb unbedingt auf Tierattrappen schießen muss, beruhigt sicherlich jeden unwissenden Paranoiker, der darum besorgt ist, dass sich ein wilder, gemeingefährlicher Haufen paramilitärischer Rambo-Figuren oder der ein oder andere Wilderer im Wald herumtreiben!!
Das ist ne ernste Angelegenheit!

Und was das Problem betrifft hab ich schon bei den Free Archers geantwortet...

Viele Grüße,
Steffi

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