Bogenschiessen im Wald verboten?

[Curvy Recurver]

Hallo liebes Forum,
ich bin heute an meinem Bogenschiessplatz gewesen, das ist eine Wiese die meinen Eltern gehören, dort ist eine Geländestufe die ich als Pfeilfang genutzt habe. Dahinter war noch weiter Berg.
Dort hatte ich einen weißen Schiessack stehen den ich mit alten T Shirts gefüllt habe. Das Gelände 30m hinter der Stufe wurde von Waldarbeitern geräumt, daher dort ist nur Wiese.

Nach ca 1h stand der Jagdpächter da mit einer Frau die behaupteten ich würde hier etwas illegales tun.

Sofern mir bekannt, ist das schiessen mit dem Bogen ein Sport, dies ist gestattet auf dem eigenen Gelände sofern keine anderen Personen oder Gegenstände (Bäume eingeschlossen) verletzt oder geschädigt werden können.

Wo habe ich hier etwas falsch gemacht?

Grüße Michael

Ergänzend dazu sollte ich sagen, alle Personen die auf diese Wiese / Wald wollen müssen von hinten kommen da dort der einzige Zugang zu dem Gebiet ist.

[Tom Tom]

Solang der Grundstückseigentümer (in dem Fall du) nichts dagegen hat, du niemanden gefährdest, nigs kaput machst (wenn du deine eigenen Bäume durchlöcherst wäre das auch egal), oder Naturschutzgesetze nigs dagegen haben ist das vollkommen in Ordnung.

Es gibt nunmal Menschen die der Meinung sind alles besser zu wissen (egal ob bei Jägern oder sonstwem)

Lg Tom Tom

[StauSau]

Bogenp..... kenne ich ja, aber Bogensch.....??

Stimmt! Habe ich im Titel geändert.
LG, Jo

Ansonsten sehe ich (als Rechtsanwalt) das grundsätzlich wie Tom Tom, allerdings mit einigen Fragezeichen betreffend die konkrete Situation.

Erster Punkt wäre, ob man anhand der Verhältnisse vor Ort tatsächlich sicher eine Gefährdung Dritter ausschließen kann, was nicht zuletzt auch davon abhängen könnte, ob der Ort des Geschehens zur Jagd-Pacht-Fläche gehört, und man da mit dem unerwarteten Auftauchen zumindest des Jagdpächters rechnen muss. Klingt zwar nach Deiner örtlichen Beschreibung erstmal nicht ganz danach, aber irgendwie scheint er ja doch dort aufgetaucht zu sein...

Die nächste Frage wäre, was er denn eigentlich konkret zu bemängeln hatte. Gefährdung Dritter? Verstoß gegen das Jagdrecht?

Auch wenn objektiv eigentlich alles in Ordnung war, können sich aus solchen Situationen durchaus Probleme ergeben, besonders wenn man allein war. Ich meine mich an ein amtsgerichtliches Urteil zu erinnern, mit dem jemand wegen Wilderei verurteilt wurde, weil er im Wald mit seiner Bogenausrüstung auch ein paar Jagdspitzen bei sich trug. Wäre nicht ganz abwegig, dass ein vergnatzter Jagdpächter so etwas behauptet, und man im Strafverfahren, wo er Zeuge ist, mangels eigener Zeugen in arge Beweisnot gerät...

Konntet Ihr die Meinungsverschiedenheit denn klären?

Grüße - Steffen

[Curvy Recurver]

Hallo Steffen,
eine Gefährdung Dritter und Sachbeschädigung konnte in soweit ausgeschlossen werden das ich mich 90° nach rechts oder Links hätte drehen müssen um einen unkontrollierten Geschossflug zu erhalten (dort währe kein Pfeilfang dafür aber gut 800m sichtbare Fläche).

Ob es zu Jagdpachtgebiet gehört ist mir nicht bekannt, war aber so die Behauptung des Herrn.

Ich habe hier nicht auf mein Recht beharrt und das Feld geräumt und um Missverständnisse auszuräumen habe ich mich erklärt und auch das es sich hierbei um einen Sportbogen handelt und normale Sportpfeile. Ich habe Fieldtipps und Bulletpoints dabei mehr aber nicht.

Mir ist der Teil des Jagdrechts durchaus bekannt wonach es niemandem erlaubt ist mit den Bogen auf die Jagd zu gehen. Da halte ich mich selbstverständlich auch dran.

Ok, dann muss ich mir wohl einen anderen Platz suchen, ich will da nicht in Probleme geraten.

Sollte eigentlkich Bogensport werden.

Liebe Grüße Michael

[Tom Tom]

Jede Fläche in Deutschland ist Teil eines Jagdrevieres.

Solang du das Jagdausübungsrecht des Jägers nicht aktiv behinderst, indem du z.B. morgens oder abends vor seinem Hochsitz rumturnst kann dir theoretisch keiner was. Du übst eine sportliche Tätigkeit auf der Fläche deiner Eltern aus, somit hast du ja die Erlaubnis.

ABER: wenn ein Fall vor Gericht kommt handelt es sich immer um Einzelfallentscheidungen und wie mein Ausbilder immer gesagt hat "wir machen hier keine Rechtsberatung" .

Ich würde nochmal den Kontakt und das Gespräch mit dem Jäger suchen und ihn darüber aufklären das du gegen keinerlei Gesetz verstoßt und ihn natürlich auch nicht in seinem Jagdausübungsrecht einschrenken willst. Die ganze Situation ist halt momentan eh schon recht angespannt, da viele Menschen aufgrund der aktuellen Situation die Erhohlung in der Natur suchen und somit der Besucherdruck auf die Flächen steigt. Das stört so manchen der da vorher jahrelang alleine unterwegs war...

Bevor das ganze aber in unnotige Debatten ausartet, würde ich auch wie du mir eine andere Fläche suchen .

lg Tom Tom

[conti03]

Sehe ich auch so wie Tom Tom, denn sichere Plätze zum Bogenschießen gibt es ja nicht gerade häufig. Informiere dich Gründlich was du darfst und was nicht und suche das Gespräch. Fall es um die Störung der Jagdpacht auf deinem Grünstück geht lässt sich vielleicht eine Tageszeitabhängige Einigung treffen. Auf jeden Fall reden.

[Haitha]

So ein Negativbeispiel... Schade!

[Tom Tom]

@Haitha

dem muss ich leider zustimmen

lg Tom Tom

[GunDog]

Ich kenne die Situation aus beiden Seiten her. (Bogenschütze und Jagdpächter). Es ist so das man auch Eigentum haben kann das dann verpachtet wird (Landwird). Wenn dieser von der Wiese (Grasmahd oder so) Erträge erzielt muss dieser mit ins Boot genommen werden. Carbonpfeilreste oder so sind kein Spaß wenn Rinder das fressen. Dann gelten während der Brut&Aufzuchszeit auch wieder globale Regeln (je nach Ort/Bundesland). Auch wirst du vom Jagdpächter über die Jagdgenossenschaft ja dann auch Jagdpacht erzielen und entscheidest ggf. mit deiner Stimme ob der Jagdpächter auch in Zukunft dort wieder jagen kann!

Am besten ist es mit dem Jagdpächter freundlich zu sprechen und diese Dinge abzugleichen. Ich kenne aber auch JP die was weiß ich alles glauben. Sag ihm das es dein Grundstück ist und redet über die Problemstellungen.
Bei mir laufen zu allen Zeit Leute mit Hunden auf fremden Flächen und meinen das dürfen die. Die wollen auch nicht belehrt werden. Ist ja deren Recht wie sie meinen. Die Eigentümer wollen von uns das wir denen das auch verbieten. Aber da reden wir gegen Wände. Einsicht ist da nicht. Gerade jetzt im Frühling sind viele junge Hasen, Rehkitze und anderes da wo frei laufende Hunde Schaden machen können.
Es geht auch anders, es gibt Gemeinschaften im Ort die sogar helfen wenn die Mahd ansteht das wir die Rehkitze finden und vor dem Mäher retten können, obwohl das ja die Aufgabe der Landwirte ist.!