Dichtung oder Wahrheit

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Gornarak
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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Gornarak » 02.06.2013, 13:54

Ich hätte da auch einen: Bogenholz nur bei abnehmendem Mond schlagen.

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Ravenheart
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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Ravenheart » 02.06.2013, 19:13

Unfug hoch3...

Hier sind 2 Skizzen, beide aus Richtung Sonne geschaut,
(was ja dem Blickwinkel ENTSPRICHT, den wir einnehmen, wenn wir auf einen "Halbmond" schauen...),
die einen vergleichbaren Moment aus beiden Phasen zeigen:
Sonne und Sonnenlicht gelb, Erde blau, Erdschatten grau....

Mondphasen.jpg


Bedenkt dabei zusätzlich, dass sich die Erde dreht...

WIESO sollte es IRGEND einen Unterschied machen, ob der Erdschatten nun gerade die linke oder rechte Mondhäfte verdeckt?
Das ist völlig absurd!

Rabe

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Squid (✝)
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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Squid (✝) » 02.06.2013, 19:35

Weil die lokale Kräuterhexe das sagt...
"Schatz willst du noch weg oder kann ich den Besen reistellen?" ;D

Neee, ernsthaft, wollen wir hier technische Bogenmythen sammeln oder Bogenesoterik??
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Pogona vitticeps » 02.06.2013, 19:44

Auf der Skizze sieht man allerdings keinen zu- und abnehmenden Mond, sondern eine Mondfinsternis.
Der Mond ist fast immer zur Hälfte von der Sonne beleuchtet. Die Mondphasen hängen nur mit dem Betrachtungswinkel zusammen.
Der Erdschatten spielt nur bei Vollmond eine Rolle, wenn Sonne Erde und Mond auf einer Geraden liegen. Das ist nicht immer der Fall, da die Umlaufbahnen von Erde um Sonne und Mond um Erde nicht parallel sind. Kommt es doch dazu, gibt es eben eine Mondfinsternis.

Ansonsten sehe ich das genauso. Mondphasen beeinflussen bloß die Umsätze gewisser TV-Sender ;D

Edit:
Hab nochmal gezeichnet, was ich meine.
Mondphasen2.png
„Ich weiß nicht, welche Waffen im nächsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im übernächsten: Pfeil und Bogen.“ Albert Einstein

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von tscho » 03.06.2013, 17:30

Leute , das ist definitiv was, was für mich nicht geklärt ist bisher, es gibt Versuche, die mal für und wieder ausgehen.
Fakt ist, viele Leute, die mit Holz zu tun haben halten sich dran, z.b. beim Weihnachtsbaumeinschlag. Wegen der Haltbarkeit, da sag ich, warum der Aufwand, wenns nichts bringen soll ? ist vielleicht was dran.
Fakt ist aber auch, viele machen ne Menge Kohle mit dem Verkauf von speziell geschlagenem Mondholz.........wo deren Motivantion ist, ist vielleicht fraglich.
Einfach nur so abtun, ohne es genau zu wissen, das geht aber meiner Meinung nach bei dem Thema nicht, ansonsten würden wir immer noch auf einer Scheibe leben.

tscho

Flattert nun die Sehne oder nicht ? :)

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Ravenheart » 03.06.2013, 17:41

tscho hat geschrieben:Einfach nur so abtun, ohne es genau zu wissen, das geht aber meiner Meinung nach bei dem Thema nicht, ansonsten würden wir immer noch auf einer Scheibe leben.


Tja, und einfach so behaupten, ohne es genau zu wissen, das geht aber meiner Meinung nach bei dem Thema leider AUCH nicht, ansonsten würden wir immer noch eine Hexe verbrennen wenn die Kühe krank werden!
;)

Ich meine sie flattert NICHT, denn sie steht mit rund 40# unter Spannung, und ihr Luftwiderstand ist viel zu gering, umd DAGEGEN anzukommen...
:)

Rabe

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von tscho » 03.06.2013, 17:51

Ich hab doch nichts behauptet, es gibt 3 Möglichkeiten für solche Sachen, dafür, dagegen, oder unbewiesen offen lassen, ich bin für Nr.3. Weil eben nix bewiesen ist.
Isch logisch , oder ?

Ebenso mit der Sehne, ich hab kein Plan, es ist offen.

Nu les aber nochmal genau Rabe :)

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Ravenheart » 03.06.2013, 18:13

@tscho: :D :D :D Ich HAB'S genau gelesen und auch GENAU so verstanden... Ich meinte ja gar nicht DICH mit "behaupten" sondern ganz allgemein die "Pro"-Fraktion! (Musst DU wohl noch mal lesen... ;D )...

Aber wenn man schon ein "Mythen"-Thema hat, KANN es doch nur so gehen, dass man sich drüber austauscht, oder?
BEWEISEN wäre ja extrem schwer, aufwändig und langwierig, das KANN doch mit der Frage (von Gornarak) nicht gemeint sein...

Außerdem: beweisen, dass etwas NICHT ist, is ja ohnehin noch mal schwieriger, als eine WIRKUNG nachzuweisen.
Bei "Mondholz" könnte man wenigstens noch Vergleichstests machen, die "krankheitsverhindernde Wirkung" von Mineralien-Armbändern ist ja noch viel schwerer zu WIDERlegen, (weshalb ja so viele Menschen gut von solchen Behauptungen leben!)...

Die Forderung ist daher immer unfair (was i.d.R. schon als entlarvend gesehen werden könnte...).
Ich stehe daher auf dem klassisch-wissenschaftlichen Standpunkt: Wer eine Wirkung BEHAUPTET muss den Beweis bringen NICHT der Zweifler!

Rabe

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von mbf » 03.06.2013, 18:37

Das mit der Sehne ließe sich einfach zeigen: Sehne entsprechend vorbereiten (Bau dokumentieren) und Highspeed-Kamera marsch. Hat aber offensichtlich noch keiner geschafft, Bilder einer "Blähsehne" zu zeigen. Solange: Lagerfeuerlegende.

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Heidjer » 03.06.2013, 18:52

Ganz klar, wer Holz nach den Mondphasen schlägt, hat besseres Holz.

Zur Begründung: Derjenige der das macht, sucht sich schon im Vorgriff die "guten" Bäume aus, die diesen Aufwand lohnen, er schlägt und transportiert sie sorgfältig und lagert sie in der bestmöglichen Weise und behält das Holz auch wärend der Trocknung immer im Auge. Dagegen wird das andere Holz geschlagen und bleibt erst mal im Wald liegen, wird dann bei Gelegenheit recht rauh auf irgendeinen Lagerplatz geschafft und liegt dort bis es verbraucht wird, egal wie trocken oder feucht es ist.
Das "Mondholz" dagegen, erfährt wegen dem "höheren" Wert eine wesentliche höhere Aufmerksamkeit und schonendere Behandlung. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Galighenna » 03.06.2013, 19:06

Gut gesagt Dirk

Die Sache mit der Sehne finde ich auch ziemlich Mystisch :D Die einzelnen Stränge sind so sehr gespannt, da müsste die Sehne einen gewaltigen Luftwiderstand erfahren das sie sich aufbläht. Nee Nee auch eine nicht eingedrehte Sehne ist ziemlich rund und hat daher grundsätzlich schon einen geringen Widerstand. dadurch erfährt die Sehne auch wenig Luftreibung wenn sie nach vorn schnellt, so das sie sich gar nicht aufblähen kann. Außerdem organisieren sich "lose" Materialien in den meisten Fällen automatisch so, das sie einen möglichst geringen Widerstand geben.

Ich hab auch noch einen Mythos. Diesen gedenke ich sogar auf dem nächsten Bogenbautreffen in Mellin auf die Pelle zu rücken und zu prüfen.
Es geht darum, dass die meisten annehmen, das schwere Tips am Bogen den Wirkungsgrad eines Bogens deutlich mindern.
Wobei ich genauer definieren muss, was exakt gemeint ist.
"Schwer" im Gegensatz zu "leicht" bedeutet in diesem Fall, das ein Tip z.B. 20mm statt 10mm breit ist und deshalb einige wenige Gramm mehr Holz am Tip sind als bei schmalen Tips.

Ich bin der Meinung, das sich die Geschwindigkeit des Pfeils weniger Ändert, als die Messtoleranz des Messgerätes ist.
D.h. wenn ich 10 Schuss mache, messe ich evtl einmal 47m/s dann 3x 46m/s einmal 48m/s usw... das sind dann schon 2m/s und ich bin sicher das die Abweichung kleiner als die Streuung ist (ausgenommen sind Ausreißer durch Fehlmessung)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von tscho » 03.06.2013, 20:46

Rabe Zitat : Ich stehe daher auf dem klassisch-wissenschaftlichen Standpunkt: Wer eine Wirkung BEHAUPTET muss den Beweis bringen NICHT der Zweifler!

Ok, da war unser Missverständnis, ich sehs so, dass dann erstmal beide Seiten vorläufig in Frage gestellt sind bis eine klare Lösung vorliegt, aber so siehts eben jeder anders, alles gut :)

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von tscho » 03.06.2013, 20:53

Heidjer hat geschrieben:Ganz klar, wer Holz nach den Mondphasen schlägt, hat besseres Holz.

Zur Begründung: Derjenige der das macht, sucht sich schon im Vorgriff die "guten" Bäume aus, die diesen Aufwand lohnen, er schlägt und transportiert sie sorgfältig und lagert sie in der bestmöglichen Weise und behält das Holz auch wärend der Trocknung immer im Auge. Dagegen wird das andere Holz geschlagen und bleibt erst mal im Wald liegen, wird dann bei Gelegenheit recht rauh auf irgendeinen Lagerplatz geschafft und liegt dort bis es verbraucht wird, egal wie trocken oder feucht es ist.
Das "Mondholz" dagegen, erfährt wegen dem "höheren" Wert eine wesentliche höhere Aufmerksamkeit und schonendere Behandlung. ;)


Gruß Dirk


Genau Dirk, das leuchtet ein, da könnte der Hund begraben sein, es ist noch keine Woche her dass mir ein Weinnachtsbaumhändler das von den Mondphasenschlag erzählte, aber er sagte auch noch mehr, er sucht die Bäume natürlich gezielt vorher aus die geschlagen werden sollen und nimmt natürlich nur die besten.

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von bowa » 03.06.2013, 21:06

„Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als Eure Schulweisheit sich erträumen lässt“ sag ich da nur :D

Und Glaube versetzt bekannter Maßen Berge, manchmal ist es aber nur glauben, Dirk's Erklärung finde ich super. Und am Ende liegt da besseres Holz, dem Mond ist das Holz bestimmt total Schnuppe und umgekehrt aber das Ergebnis zählt und das ist besseres Holz. Und wenn einer dran glauben will dass es am Mond liegt dann soll er ;)

Und wer will sich schon mit ner Kräuterhexe anlegen...im Zwefielsfall hat die so lange Recht bis sie auf dem Scheiterhaufen steht ;D
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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Re: Dichtung oder Wahrheit

Beitrag von Spanmacher » 03.06.2013, 22:19

Ich finde Dirks Erläuterung ebenfalls sehr gut.

Wenn ich selbst daran glaube, dass das Holz, welches ich unter bestimmten Bedingungen geeerntet habe, besonders gut ist, dann wird sich dieser Glaube auf die Behandlung des Holzes und auf den Bau des Bogens übertragen.

Deshalb wird zum Schluss ein besonders guter Bogen entstehen. Was will man mehr?
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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