Pfeil auf der falschen Seite

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
stefanw
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Beitrag von stefanw » 11.10.2006, 12:37

Eine sehr interessante Haltung der Bogenhand, auf benz´s Bild. Es gibt bestimmt auch noch mehr Eingeborenen-, oder Uhrvölker, die noch ganz andere Techniken anwenden. Im Prinzip ist ja nur wichtig, daß der Pfeil den Bogen verläßt, und einigermaßen trifft.

Aber mir ging es bei diesem Thread eigentlich mehr um Mittelalterliche, oder Antike Darstellungen. Vielleicht hatte ja der eine oder andere Künstler so ein Bild wie von benz vor Augen, als er einen Ritter mit Bogen malte, oder meißelte ??? :o

Aber schön das sich der Thread so entwickelt, man lernt ja nie aus, und erfährt noch etwas über die Geschichte und so. :-)

Gruß Stefan
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Pictor Lucis
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RE:

Beitrag von Pictor Lucis » 11.10.2006, 23:23

Original geschrieben von stefanw
Es gibt bestimmt auch noch mehr Eingeborenen-, oder Uhrvölker,...


wenn du was über Damals wissen willst, frage doch den Tick-Tack Opa!
:D :D :D

Sorry, aber den konnte ich nicht für mich behalten
:knuddel

Lutz
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Tadamo_Rah
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Beitrag von Tadamo_Rah » 12.10.2006, 09:26

Bei meinen Söhnen, die gerade mit dem Bogenschießen anfangen, habe ich beobachtet, dass es denen ziemlich egal ist, auf welcher Seite des Bogens der Pfeil liegt. Die Resultate unterscheiden sich nicht signifikant. Maßgeblich ist für die, dass das Einlegen des Pfeils einfach geht. Dabei kommt der Pfeif (fast) immer auf die "falsche" Seite. Wenn ich dem Großen dann sage "Der Pfeil ist auf der falschen Seite", dann ändert der nicht den Pfeil, sondern greift die Hand um und schießt links. Auch das macht noch keinen deutlichen Unterschied.
Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Laien den Pfeil auf der "falschen" Seite für richtig erachten.

Bei den Ritterfiguren von Schleich bin ich mir aber sicher, dass das Falsch ist. Bei den europäischen Bogenschützen liegt der Pfeil außen und beim berittenen Bogenschützen auf dem Handrücken. :bash Wie soll ich da meine Kinder vernünftig schießen lehren?

Uli

jaberwok

RE:

Beitrag von jaberwok » 12.10.2006, 10:56

Original geschrieben von Tadamo_Rah

Bei meinen Söhnen, die gerade mit dem Bogenschießen anfangen, habe ich beobachtet, dass es denen ziemlich egal ist, auf welcher Seite des Bogens der Pfeil liegt. Die Resultate unterscheiden sich nicht signifikant. Maßgeblich ist für die, dass das Einlegen des Pfeils einfach geht. Dabei kommt der Pfeif (fast) immer auf die "falsche" Seite. Wenn ich dem Großen dann sage "Der Pfeil ist auf der falschen Seite", dann ändert der nicht den Pfeil, sondern greift die Hand um und schießt links. Auch das macht noch keinen deutlichen Unterschied.
Im übrigen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die meisten Laien den Pfeil auf der "falschen" Seite für richtig erachten.

Bei den Ritterfiguren von Schleich bin ich mir aber sicher, dass das Falsch ist. Bei den europäischen Bogenschützen liegt der Pfeil außen und beim berittenen Bogenschützen auf dem Handrücken. :bash Wie soll ich da meine Kinder vernünftig schießen lehren?

Uli


Tja ich hab bei jab-junior (5) die gleiche Erfahrung gemacht.
Er hatte zu Anfang einen Glasfiberbogen (5#) mit einem Gummigriff mit je einer Auflage links wie rechts. Er schießt links und legt den Pfeil links auf... und was soll ich sagen triffft mehr oder weniger gut. Ansagen leg ihn auf die andere Seite dann fällt er auch nicht runter fruchteten nix - oder nur kurz. Jetzt schießt er einen Bambusbogen mit 20#. An dem hab ich jetzt nur eine Auflage an der rechten Seite angebracht und nun legt er auch 'richtig' auf - aber trifft genauso wenig oder viel wie vorher, ab und an schießt er den Recurve seiner Schwester und der ist RH geht auch .... Ich denke einfach machen lassen, die kommen von selbst drauf.

stefanw
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RE:

Beitrag von stefanw » 12.10.2006, 20:55

Original geschrieben von Tadamo_Rah

Bei den Ritterfiguren von Schleich bin ich mir aber sicher, dass das Falsch ist. Bei den europäischen Bogenschützen liegt der Pfeil außen und beim berittenen Bogenschützen auf dem Handrücken. :bash Wie soll ich da meine Kinder vernünftig schießen lehren?

Uli


Du sprichst mir aus der Seele.

:bussi

Gruß Stefan
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Taubert
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Präzisierung

Beitrag von Taubert » 12.10.2006, 23:31

Da mein Nachsatz zu fenneks Bild anscheinend nicht ganz leicht verständlich war, hier nochmal eine Erklärung.
Neben der unzweifelhaften Rechtsauflage in der Abbildung sind die Enden des Bogens den die Dame benutzt derart nach hinten weggebogen, daß ich den Eindruck habe, daß der Bogen falsch aufgespannt ist. Sprich die Sehne läuft vor dem Bogenrücken und nicht vor dem Bogenbauch entlang. Auf der Sehne liegt kaum Spannung und Sie dürfte der Dame bei längerem Auszug vom Bogen rutschen.
Berichtigt mich, falls ich das völlig falsch sehe.

Ansonsten würde ich das mit Links- bzw. Rechtsauflage nicht so dogmatisch sehen. Das ist halt von diversen Faktoren (Release, körperliche Bequemlichkeit, Verwendungsabsicht, Auszugslänge, Zieltechnik, kulturelles Modell usw.) abhängig, wie es sich jeweils entwickelt.

In historischen persischen Reliefs verschwindet z.B. die Bogensehne beim Rechtsauszug vor dem Gesicht, um das Gesicht des Dargestellten nicht durch die Sehne zu beeinträchtigen. Das hatten wir schon einmal in einem Thread.

Gruß Götz

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Ravenheart
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RE: Präzisierung

Beitrag von Ravenheart » 13.10.2006, 00:48

Original geschrieben von Taubert
Neben der unzweifelhaften Rechtsauflage in der Abbildung sind die Enden des Bogens den die Dame benutzt derart nach hinten weggebogen, daß ich den Eindruck habe, daß der Bogen falsch aufgespannt ist.


Um Himmels willen, Du hast Recht! Das sind aber keine "verbogenen Enden", das sind Siyahs! Das ist ein verkehrt herum gespannter Reiterbogen, ich schmeiß mich weg!

Hatte ich nicht gesehen, weil ich nur auf die Pfeillage geachtet habe! Danke für die Klarstellung, nun verstehe ich auch Dein Posting!

:knuddel

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RE: RE: fennek´s Bild

Beitrag von stefanw » 13.10.2006, 20:17

Original geschrieben von kra

Na dann gehört ein nicht unbedeutender Teil der Noramerikanischen Bogenschützen des 18. Jhr zu diesen Ahnungslosen ... :bash . Deren Pfeile hatten verdickten Nocken zum bessren greifen.


@ Kra : Spannen die ihren Bogen auch falsch rum auf ??? :D :D :D

War nur ein Gag. ;-)
Aber ich bin immer noch der Meinung, das der Photograph und die Dame von fennek´s Bild, ahnungslos waren, und sich nicht an irgendwelchen Indianerfotos orientierten.


Gruß Stefan
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Beitrag von Angela » 13.10.2006, 22:23

O.K., ist zwar nicht ganz zum Thema...

Bild

...aber da hat einer offensichtlich nicht mitgedacht *aua* :D

morganalafay
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Beitrag von morganalafay » 13.10.2006, 22:44

Ui,

der schießt durch den Gaul.

Auch nicht schlecht.

Gruß Tom
......der Morgenschiss kommt ganz gewiss, und wenns auch erst am Abend is....

stefanw
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Schleich und Papo

Beitrag von stefanw » 04.11.2006, 22:44

So, das sind die Figuren von Schleich, und Papo. Die sehen sich so ähnlich, das wohl die eine Firma bei der anderen ein bisschen abgekuckt hat. Aber auch die falsche Pfeilauflage wurde kopiert.

Der Mediterrane Griff ist gut zu sehen. (wenn auch bei dem einen nur mit 2 Fingern)
('Bild');

Gruß Stefan
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Beitrag von locksley » 05.11.2006, 01:37

Ich gehe mal davon aus, daß es dem Durchnittsmaler oder Figurendesigner "logisch" erscheint, daß der Pfeil in einer Linie liegt. Der Pfeil ist ja auch nur zweifach befiedert, auch wenn das wohl nur daran liegt, daß diese Gußform einfacher in der Herstellung ist.
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Beitrag von Rado » 05.11.2006, 09:36

Genau den Gedanken hatte ich auch eben grad.Wahrscheinlich lässt sich sowas sonst kaum sauber gießen.
Angela´s Bild find ich echt strange.Da hat wohl wirklich jamand keine Ahnung gehabt, denn er hätte sich das ausmeißeln der Sehne sparen können und es wäre richtig gewesen.

Ahenobarbus
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Beitrag von Ahenobarbus » 05.11.2006, 23:09

@Rado
das geht über Jahrhunderte so ... Ägypter, Babylonier, Assyrer etc ... bei fast allen schiesen die Bogenschützen, für uns jedenfalls, a-typisch durch Pferde, oder die "falsche Seite". Es sind halt Ikonografien, und die wenigsten Künstler oder Profimeissler hatten selbst mit Bogenschiessen zu tun gehabt oder durften den göttlichen Pharao beim Schiessen beobachten.

Es gibt sogar Fachleute, die gehen von diesen Abbildern aus, wenn sie ganze Ausrüstungen und Verhaltensweisen interpretieren - allerdings ohne jemals einen Bogen oder andere abgebildete Waffe in der Hand gehabt zu haben.

Ahenobarbus

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