Tibetische Bogenschützen
Tibetische Bogenschützen
...sind hier zu sehen:
warrior archers
Es scheint sich aber lediglich nur noch um Zeremonialbewaffnung zu handeln.
Die Bilder sind ca. 60 Jahre alt.
Bögen kann ich leider nicht erkennen. Was da beim rechten Reiter so hervorsticht (zwei leicht gekrümmte Spitzen) sind die Enden der Gabel, in der die Muskete aufgelegt wird. Was bei beiden fast aussieht wie ein Bogen im Leinensack, das sind die Musketen.
Leider.
Aber die Köcher sind ja schön!
warrior archers
Es scheint sich aber lediglich nur noch um Zeremonialbewaffnung zu handeln.
Die Bilder sind ca. 60 Jahre alt.
Bögen kann ich leider nicht erkennen. Was da beim rechten Reiter so hervorsticht (zwei leicht gekrümmte Spitzen) sind die Enden der Gabel, in der die Muskete aufgelegt wird. Was bei beiden fast aussieht wie ein Bogen im Leinensack, das sind die Musketen.
Leider.
Aber die Köcher sind ja schön!
Taran von Caer Dallben
... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ !
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Hi, Taran,
beim linken Reiter im Vordergrund kann mann hinten aus dem Köcher ragend ein umwickeltes Ende sehen, von dem ein heller Streifen gespannt nach vorne führt. Das könnte das Ende eines Bogens sein. Sieht so aus , wie ein umwickelter Siyah.
Der rechte Reiter im Vordergrund trägt seinen Bogen in der linken Hand. Er ist größtenteils vom Körper verdeckt nur ein Teil ragt hervor: kurzes Stük vom Wurfarm, umwickelter Siyah mit Sehne. Jedenfalls kann es keine Musketengabel sein, weil die dann nur einen Griff von maximal 20cm hätte.
Ist nur eine Vermutung.
Nichts für ungut.
Choir
beim linken Reiter im Vordergrund kann mann hinten aus dem Köcher ragend ein umwickeltes Ende sehen, von dem ein heller Streifen gespannt nach vorne führt. Das könnte das Ende eines Bogens sein. Sieht so aus , wie ein umwickelter Siyah.
Der rechte Reiter im Vordergrund trägt seinen Bogen in der linken Hand. Er ist größtenteils vom Körper verdeckt nur ein Teil ragt hervor: kurzes Stük vom Wurfarm, umwickelter Siyah mit Sehne. Jedenfalls kann es keine Musketengabel sein, weil die dann nur einen Griff von maximal 20cm hätte.
Ist nur eine Vermutung.
Nichts für ungut.
Choir
@Taran
Ich denke nicht, daß es sich um (per se) Zeremonialbewaffnung handelt. Der Reiter rechts vorne trägt einen typischen Mongolenköcher, wie er schon zu Dschinghis Khans Zeiten verwendet wurde. Die anderen beiden Köcher, die man sehen kann, scheinen eher einen Turkvolk-Ursprung zu haben.
Ich denke nicht, daß es sich um (per se) Zeremonialbewaffnung handelt. Der Reiter rechts vorne trägt einen typischen Mongolenköcher, wie er schon zu Dschinghis Khans Zeiten verwendet wurde. Die anderen beiden Köcher, die man sehen kann, scheinen eher einen Turkvolk-Ursprung zu haben.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)
Die Köcher
Hallo Leute,
Kann mir bitte jemand erklären was der Sinn darin ist das bei dem Reiter links ganz offensichtlich zwei Pfeile in der Aussenhaut des Köchers stecken, und nicht im Köcher wie bei den anderen Beiden?
Walkier
Kann mir bitte jemand erklären was der Sinn darin ist das bei dem Reiter links ganz offensichtlich zwei Pfeile in der Aussenhaut des Köchers stecken, und nicht im Köcher wie bei den anderen Beiden?
Walkier
Mal so geraten
Vieleicht zwei Pfeile mit besonderen Spitzen?Heuler oder so?
Aber die könnte man auch an der Befiederung oder an der Nock markieren.Wäre jedoch nicht sinnvoll,da die Pfeile ja nach hinten rausragen und auf die Art einfach zu erfühlen sind,ohne daß der Schütze sich um 180° drehen muss.
Was sagen die Kenner?
Edit an das anschließende posting:Juhuuu!
Aber die könnte man auch an der Befiederung oder an der Nock markieren.Wäre jedoch nicht sinnvoll,da die Pfeile ja nach hinten rausragen und auf die Art einfach zu erfühlen sind,ohne daß der Schütze sich um 180° drehen muss.
Was sagen die Kenner?
Edit an das anschließende posting:Juhuuu!
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Gabel?
Moin Leute
Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass die Gabel doppelte Siyah handelt? Ich meine in etwa so, wie bei diesen Penobscot-Bogen. War nur mal so ein Gedanke.
Moon
Besteht vielleicht die Möglichkeit, dass die Gabel doppelte Siyah handelt? Ich meine in etwa so, wie bei diesen Penobscot-Bogen. War nur mal so ein Gedanke.
Moon
Der Narr ist nicht nur Gaukler und Possenreißer, oft versüßt er mit seinem Schabernack die bittere Wahrheit.
Details
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/warrioradetails.jpg]
[/url]
Das ist der interessanteste Reiter; Köcherornamente sind gut zu erkennen. Es könnte sein, dass er einen Bogen in der Linken hat - aber der Winkel von Wurfarm zu Siyah ist sehr klein. Doch meine ich den Sehnenschemel und die Sehne zu sehen. Allzu typisch ist der Bogen in dieser Form nicht - aber vielleicht ist er nicht genau von der Seite zu sehen und wirkt dadurch verzerrt.
In der Vergrößerung wird deutlich, dass er leider keinen Bogen am Rücken trägt, sondern ebenfalls eine (sehr kurze) Feuerwaffe.
Wieder recht interessante Bewaffnungsdetails erkennbar. Für die Mitte des 20. Jahrhunderts ist das schon sehr urtümlich!
Und nun noch mal eine Collage tibetischer Waffen, von Antiquitätenseiten zusammengesucht.
Die Kolbenform links unten beweist noch einmal, dass die Reiter auf jeden Fall (eingewickelte) Musketen tragen, auch wenn die Silhouette nicht ganz unseren Gewohnheiten entspricht. Oben sieht man die Funktion der Gabel. Der Bogen entspricht bis auf den etwas schärferen Siyahwinkel auch dem Foto im ersten Posting.
Die Khampas kämpften mit solchen Sachen noch in den späten 50ern in Tibet und später von Lo Mantang aus gegen die Rotchinesen.
![Bild](http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/thumb_warrioradetails.jpg)
Das ist der interessanteste Reiter; Köcherornamente sind gut zu erkennen. Es könnte sein, dass er einen Bogen in der Linken hat - aber der Winkel von Wurfarm zu Siyah ist sehr klein. Doch meine ich den Sehnenschemel und die Sehne zu sehen. Allzu typisch ist der Bogen in dieser Form nicht - aber vielleicht ist er nicht genau von der Seite zu sehen und wirkt dadurch verzerrt.
![Bild](http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/warriorbdetails.jpg)
In der Vergrößerung wird deutlich, dass er leider keinen Bogen am Rücken trägt, sondern ebenfalls eine (sehr kurze) Feuerwaffe.
![Bild](http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/warriorcdetails.jpg)
Wieder recht interessante Bewaffnungsdetails erkennbar. Für die Mitte des 20. Jahrhunderts ist das schon sehr urtümlich!
Und nun noch mal eine Collage tibetischer Waffen, von Antiquitätenseiten zusammengesucht.
![Bild](http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10321/tibetanweapons.jpg)
Die Kolbenform links unten beweist noch einmal, dass die Reiter auf jeden Fall (eingewickelte) Musketen tragen, auch wenn die Silhouette nicht ganz unseren Gewohnheiten entspricht. Oben sieht man die Funktion der Gabel. Der Bogen entspricht bis auf den etwas schärferen Siyahwinkel auch dem Foto im ersten Posting.
Die Khampas kämpften mit solchen Sachen noch in den späten 50ern in Tibet und später von Lo Mantang aus gegen die Rotchinesen.
Taran von Caer Dallben
... και δÌξα ÄÉ ΘεÃŽ !
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RE: Details
Die Khampas kämpften mit solchen Sachen noch in den späten 50ern in Tibet und später von Lo Mantang aus gegen die Rotchinesen.
Oh man! Kein Wunder,daß die armen Schweine dermaßen den A.... voll bekamen.Da hat der CIA wohl verpennt sie richtig auszurüsten.
Die Kolben finde ich allerdings etwas merkwürdig.Das schmale Teil muss doch höllisch an der Schulter weh tun,wenn nicht gar diese auskugeln.
RE: RE: Details
Original geschrieben von Rado
Die Kolben finde ich allerdings etwas merkwürdig.Das schmale Teil muss doch höllisch an der Schulter weh tun,wenn nicht gar diese auskugeln.
Tut er auch wen man ihn an der Schulter anlegt....
Diese Gewehrkolben presst man sich an die Backe..
Noch Heute wird mit solchen Modellen geschossen, dan mit Luntenschloß.. heist glaub ich Tanegashima oder so die Disziplin...
Aber an der Backe fühlt es sich so an wie wen Dir einer eine langt
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
Boah,das ist ja noch schlimmer.
Erinnert mich ein bißchen an die japanischen Luntenschloßmusketen.
Stimmt es eigentlich, daß die japanischen Bögen genauso weit aber wesentlich genauer(das ist klar)schossen?Ich hab da auch nur so´n Halbwissen,wie weit so eine Bleierbse aus einer Muskete fliegt.
Denn dann wundert es mich wieso die Japaner sie überhaupt wenngleich zögerlich eingeführt haben.
Und gibts in Japan eigentlich Eiben?Das Klima ist dem hiesigen ja nicht unähnlich.
Der japanische Perfektionismus gepaart mit einem ELB hätte die Musketen in den Schatten gestellt und Rüstungen die Bleikugeln standhielten wurden ja ohnehin entwickelt.
Wozu dann solch unehrenhaftes Zeug,das ungenau schoss,das teure Importe für das Schießpulver benötigte und dann endlos lang zum Laden brauchte?
Erinnert mich ein bißchen an die japanischen Luntenschloßmusketen.
Stimmt es eigentlich, daß die japanischen Bögen genauso weit aber wesentlich genauer(das ist klar)schossen?Ich hab da auch nur so´n Halbwissen,wie weit so eine Bleierbse aus einer Muskete fliegt.
Denn dann wundert es mich wieso die Japaner sie überhaupt wenngleich zögerlich eingeführt haben.
Und gibts in Japan eigentlich Eiben?Das Klima ist dem hiesigen ja nicht unähnlich.
Der japanische Perfektionismus gepaart mit einem ELB hätte die Musketen in den Schatten gestellt und Rüstungen die Bleikugeln standhielten wurden ja ohnehin entwickelt.
Wozu dann solch unehrenhaftes Zeug,das ungenau schoss,das teure Importe für das Schießpulver benötigte und dann endlos lang zum Laden brauchte?
Japan
Ein Musketenschütze ist wesentlich schneller gedrillt und trainiert!
Eibe eher nicht, aber dafür Bambus, und der soll ja auch ganz ordentlich werfen, hab ich mal sagen hören
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
Eibe eher nicht, aber dafür Bambus, und der soll ja auch ganz ordentlich werfen, hab ich mal sagen hören
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
Taran von Caer Dallben
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Hat mich wer gerufen?
Die Japaner bekamen Luntenschlossgewehre (genauer gesagt Arkebusen) auf Tanegashima, einer Insel in Südjapan, von portugiesischen Seefahrern (-räubern) 1543 in die Hände und lernten sehr schnell, sie (und auch Pulver) massenhaft zu produzieren und benutzen - das geschah durchaus nicht zögerlich. Im Laufe der Bürgerkriegsperiode (sengoku jidai) des 16. Jahrhunderts wurden wichtige Schlachten durch den Gebrauch von Feuerwaffen entschieden, die bekannteste ist wohl die von Nagashino 1675, in der Oda Nobunaga (der erste der drei Einiger Japans) die Takeda mit 10000 Musketenschützen vernichtend schlug. Das waren bei weitem mehr als zur gleichen Zeit in ganz Europa zu finden waren. Auch in der Infanterietaktik lagen die Japaner vorne, die Ladezeiten wurden durch den koordinierten Einsatz verschiedener Gruppen überbrückt. Das vereinte Japan der Tokugawazeit (siehe "Shogun") wurde also mit dem massiven Einsatz Feuerwaffen erkämpft!
Was die Reichweite von Luntenschlossgewehren angeht, bin ich nicht beschlagen, der japanische Langbogen hat aber eine Reichweite von ca 400 m und wurde im Kampf mit verschiedenen Pfeiltypen auf etwa 20 bis 100 m eingesetzt. Die heutige Standarddistanz von 28 m kommt von einer klassischen Schlachtfeldaufstellung.
Ganz richtig war es eher die relativ einfache Handhabung der Feuerwaffen, die die massenhafte Ausbildung von Bauern zu Schützen möglich machte (bis zum Ende des 16. Jahrhunderts waren die Krieger nämlich noch keine geschlossene Klasse, sondern eine Berufsgruppe.)
Und das mit der Ehre... das ist ein ziemlich überbewerteter Begriff. Wie überall, war auch für die Bushi letztlich das akzeptabel, was Erfolg versprach. Verrat auf dem Schlachtfeld war eher die Regel als die Ausnahme.
Die Japaner bekamen Luntenschlossgewehre (genauer gesagt Arkebusen) auf Tanegashima, einer Insel in Südjapan, von portugiesischen Seefahrern (-räubern) 1543 in die Hände und lernten sehr schnell, sie (und auch Pulver) massenhaft zu produzieren und benutzen - das geschah durchaus nicht zögerlich. Im Laufe der Bürgerkriegsperiode (sengoku jidai) des 16. Jahrhunderts wurden wichtige Schlachten durch den Gebrauch von Feuerwaffen entschieden, die bekannteste ist wohl die von Nagashino 1675, in der Oda Nobunaga (der erste der drei Einiger Japans) die Takeda mit 10000 Musketenschützen vernichtend schlug. Das waren bei weitem mehr als zur gleichen Zeit in ganz Europa zu finden waren. Auch in der Infanterietaktik lagen die Japaner vorne, die Ladezeiten wurden durch den koordinierten Einsatz verschiedener Gruppen überbrückt. Das vereinte Japan der Tokugawazeit (siehe "Shogun") wurde also mit dem massiven Einsatz Feuerwaffen erkämpft!
Was die Reichweite von Luntenschlossgewehren angeht, bin ich nicht beschlagen, der japanische Langbogen hat aber eine Reichweite von ca 400 m und wurde im Kampf mit verschiedenen Pfeiltypen auf etwa 20 bis 100 m eingesetzt. Die heutige Standarddistanz von 28 m kommt von einer klassischen Schlachtfeldaufstellung.
Ganz richtig war es eher die relativ einfache Handhabung der Feuerwaffen, die die massenhafte Ausbildung von Bauern zu Schützen möglich machte (bis zum Ende des 16. Jahrhunderts waren die Krieger nämlich noch keine geschlossene Klasse, sondern eine Berufsgruppe.)
Und das mit der Ehre... das ist ein ziemlich überbewerteter Begriff. Wie überall, war auch für die Bushi letztlich das akzeptabel, was Erfolg versprach. Verrat auf dem Schlachtfeld war eher die Regel als die Ausnahme.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会
tädädädädä-Kyujin-tädädä(Batmanmelodie)
Du desillusionierst mich gerade,was mein Lieblingskriegervolk angeht :-( .Aber war wohl so.
Als Europäer denkt man,wer so weit ging sich um der Ehre willen selbst den Bauch aufzuschlitzen,statt wie ein europäisches Weichei Gift zu schlucken,der wirds ernst meinen.
Ich hab mal gehört,die Takeda hätten unter anderem verloren,weil ihre Kavalerie im sumpfigen Boden mehr oder weniger stecken blieb.Aber tausende Arkebusen plus Speerträger hätten den Reitern wohl so oder so den Gar ausgemacht.Ich weiß auch nicht über die Panzerknackeigenschaften von Bambusbögen bescheid,daher das mit der Eibe.Könnt ja sein,daß Bambus mit leichten Pfeilen seine Asse am besten ausspielt,aber da seid ihr ja die Kenner.
Als Europäer denkt man,wer so weit ging sich um der Ehre willen selbst den Bauch aufzuschlitzen,statt wie ein europäisches Weichei Gift zu schlucken,der wirds ernst meinen.
Ich hab mal gehört,die Takeda hätten unter anderem verloren,weil ihre Kavalerie im sumpfigen Boden mehr oder weniger stecken blieb.Aber tausende Arkebusen plus Speerträger hätten den Reitern wohl so oder so den Gar ausgemacht.Ich weiß auch nicht über die Panzerknackeigenschaften von Bambusbögen bescheid,daher das mit der Eibe.Könnt ja sein,daß Bambus mit leichten Pfeilen seine Asse am besten ausspielt,aber da seid ihr ja die Kenner.