Darf man das?

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watzmann
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Darf man das?

Beitrag von watzmann » 15.10.2005, 12:00

Hallo alle miteinander,

hab mal zwei Fragen, geht beides ums wilde Schiessen.
Frage Eins: kann ich mich einfach hinter das Haus auf die Wiese stellen und Schiessen? Das Gelände gibt es her, ist ein Mietshaus mit Wiese hintendran und hohem Erdwall, vor den ich ein Ziel stellen kann, allerdings in einer Wohngegend. Hinter dem Erdwall (ca. 5m hoch) kommt aber kein Haus mehr, sondern eine Strasse (oben auf dem Wall). Und es ist nicht versteckt, wenn ich schiesse, sieht mir die Nachbarschaft zu. Daher die Frage.
Frage zwei: nun lese ich, dass einige Leute durch den Wald streifen und auf Ziele schiessen, die ihnen gefallen. So zumindest verstehe ich den Begriff "Roving". Mal abgesehen davon, dass man sicher mit viel Bedacht daran gehen sollte, um niemanden zu verletzen (Spaziergänger etc.), frage ich mich, was der Förster und die Staatsmacht dazu sagen. Wer weiss Bescheid?

CIAO
Der Watzmann

viking

Roving

Beitrag von viking » 15.10.2005, 12:21

je nach Landesgesetzt, hast Du das recht den Wald zu Deiner erholung zu nutzen und zu betreten.
Dies beinhaltet für uns natürlich das Bogenschiessen, welches ich im Wald zur Erholung und Meditation :anbet mache.
Ich führe keine Jagdspitzen mit mir und sammel auch keine Geweistangen.
Wegen der Sicherheit -
muß ein Jäger nicht einen größeren Sicherheitsbereich beachten als ein Bogner?
bei den Bognern ist der Sicherheitsbereich das 1 1/2 fache der Schußentfernung hinter dem Ziel, bei den Jägern je nach Munition [H2]2-5 KM [/H2] , auf freien Feld ohne Pfeil- / Kugelfang.
Diesen Sicherheitsaspekt sehen die Jäger leider nicht (oder wollen es nicht).
Im Grunde müßte ein Jäger, der im Ansitz einen Schuß machen will das gesamte Gebiet im Umkreis von 2-5 km sperren.
Da fragt man sich natürlich , wer ein größere Gefahr im Wald darstellt - der Bogner oder der Jäger
Vile Grüße aus dem "Gefahrenbereich"
Viking

Robster
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Beitrag von Robster » 15.10.2005, 12:30

Frag doch einfach deine Nachbarn, ob sie was dagegen hätten und erklär Ihnen das du auf Sicherheit achtest etc..
Wenn da nix passieren kann, warum sollten sie was dagegen haben ?
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Feggis
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Beitrag von Feggis » 15.10.2005, 12:55

Das Schießen auf Deinem eigenen Gelände ist grundsätzlich erlaubt. Eine Genehmigung wird vom Waffengesetz nur für Schießstätten die für Schusswaffen gedacht sind gefordert. Da ein Bogen nicht als Schusswaffe eingestuft wird ist nach Waffengesetz keine Genehmigung erforderlich, wenn Du nur mit dem Bogen schießt. Auf ein Mindestmaß an Sicherheit sollte aber trotzdem geachtet werden.

Ich kann nicht ausschließen, dass es Landesgesetze gibt, die den Bogen doch noch mit einbeziehen, aber kann es mir kaum vorstellen wenn der Bund das schon nicht tut.

Was das schießen im Wald betrifft ist §292 StGB heikel. Wenn Dir jemand wirklich an den Kragen will unterstellt er Dir, Du würdest dem Wild nachstellen. Die Indizien (leise Waffe, zur Jagd geeignet bei entsprechendem Zuggewicht, evtl. Deine Kleidung, Bewegung ausserhalb der gekennzeichneten Wege etc.) würden eher gegen Dich sprechen. Auch wenn Du keine Jagdspitzen dabei hast wird das einen Richter wohl nicht davon abbringen Dich für schuldig zu halten, wenn Du nicht bessere Argumente entgegenzusetzen hast. Deshalb würde ich Ausflüge in den Wald vorher mit den zuständigen Stellen abklären. Verbieten können sie es Dir zwar nicht, aber Ärger machen ist immer drin (und bis zu 3 Jahre Freiheitsentzug oder Geldstrafe sind das Training nicht wert).

Ansonsten gilt natürlich immer das 11. Gebot: wo kein Kläger da kein Richter. :D
"ES GIBT KEINE GERECHTIGKEIT, ES GIBT NUR MICH." (Tod, aus den Scheibenweltromanen von Terry Pratchett)

Nighty
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Beitrag von Nighty » 15.10.2005, 18:41

Verboten ist das nicht ,bei mir Herrscht eine ähnliche Situation vor. Das Problem bei mir sind nicht irgendwelche Gesteze sondern schlicht und ergreifend die Nachbarn ,die sich Lärmbelästigt oder sogar Bedroht fühlen. Solang es mit den Nachbarn klappt ist das okay ,aber sobald einer sich querlegt hast du verloren.
Ein anderer Aspekt ist ,das das direkte Umfeld idR. Privatgrundstücke sind. Eigendlich Überflüssig zu Erwähnen das der Eigentümer das Untersagen kann.
...lerne auch aus den Fehlern anderer ,das Leben ist zu kurz um Alle selber zumachen...

sundance
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Beitrag von sundance » 15.10.2005, 20:02

Jagdwilderei könnten sie Dir nur unterstellen, wenn Du zufällig neben einem toten Reh stehst, in dem ein Pfeil steckt. Dass Dir das Vieh in den Schuß gelaufen ist, wirst dem Jäger schwer verkaufen können. Ich habe letzens beim Roven auch ein Treffen mit dem Revierjäger gehabt. Begeistert sind die meisten sowieso nicht, wenn sich jemand durch ihren Wald bewegt, egal ob mit oder ohne Bogen. Dass ich den Jäger kannte, erleichterte die Sache (er hat mir sogar einen verschossenen Pfeil zurückgebracht). Trotzdem verwende ich zum Roven jetzt Gummi-Bluntspitzen. Schon deshalb, weil sich die Pfeile dann nicht mehr unter dem Rasen verstecken und ein Stein- oder Baumtreffer bei meinen Holzpfeilen nicht gleich zum Bruch führt. Würde ich dir auch zum Roven empfehlen.
Wer "O..." sagt, muss auch "...sage" sagen

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Steini
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Beitrag von Steini » 15.10.2005, 20:03

Auf einen Erdwall, auf dem eine Strasse verläuft, würde ICH nicht schiessen. Es sei denn der Wall ist seeeehr hoch (>=20m). Nenn mich einen Sicherheitsfanatiker, aber wer schon mal Abpraller gesehen hat, die im 60 Grad-Winkel zur Schußbahn weiterfliegen und das noch zig Meter...

bei den Bognern ist der Sicherheitsbereich das 1 1/2 fache der Schußentfernung hinter dem Ziel

@Viking
Entschuldigung, aber das paßt nicht. Wer auf 10m übt braucht deutlich mehr als 15m hinter dem Ziel oder/und einen guten Pfeilfang. Es sei denn Du meinst, wie in Deinem Bezug zu den Schusswaffen, die max. Reichweite. Dann reden wir aber von 300m und mehr...

Zum Roven: Da habe ich keine praktische Erfahrung. Da es bei uns praktisch keine lichten, weit einsehbaren Wälder ohne versteckte Senken oder Hohlwege gibt, in denen sich ein Pilzsammler aufhalten könnte, laß ich es sicherheitshalber.

Steini

Marco
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RE:

Beitrag von Marco » 15.10.2005, 21:08

Original geschrieben von Steini

Auf einen Erdwall, auf dem eine Strasse verläuft, würde ICH nicht schiessen. Es sei denn der Wall ist seeeehr hoch (>=20m). Nenn mich einen Sicherheitsfanatiker, aber wer schon mal Abpraller gesehen hat, die im 60 Grad-Winkel zur Schußbahn weiterfliegen und das noch zig Meter...


Stimmt .... das kann echt heftig sein das ist mir mal in Training mir meinem Sportrecurve (damals noch 28 lbs) auf 30 Metern passiert der Pfeil lag/Steckte irgendwo bei 60 Metern fast im 80° Winkel im Gras

Gruß

Marco
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Katur
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Beitrag von Katur » 16.10.2005, 11:42

@ Steini
die 1 1/2 fache Entfernung nach dem Ziel ist eine Vorgabe des DSBV, also kann man dies der Jägerseite so off. weitergeben

Katur
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Beitrag von Steini » 16.10.2005, 12:52

@Katur
Das glaube ich Dir unbesehen, MIR reicht es allerdings nicht.

Und, ohne eine Lanze für die Jägerei brechen zu wollen, als Argument gegenüber einem ungehaltenem Jagdpächter zieht es mit Sicherheit auch nicht.
Wenn ich bedenke, wo unsere Fehlschüsse auf der Marsberger Halde nach Abprallern auf harten Untergründen gelandet sind, dann "übertreib" ich im zweifelsfall lieber den Sicherheitsaspekt.

Steini

viking

Beitrag von viking » 16.10.2005, 16:22

@ Steini
ich gebe Dir Recht, das bei einem 20m Schuß dahinter keine 30m Sicherheit reichen (im freiem Gelände), aber im Wald sind doch eher Pfeilfänge durch Bäume und Hügel gegeben.
Lass es beim Bogen auch gerne 100m sein im Vergleich zu den 2-5km bei Geschossen der Jagdpächter und wenn die auf Stein schiessen wie z.B. in Marsberg dann fliegen die Querschläger noch unkontrollierter als ein Pfeil.
Daher denke ich ist ein Jagdpächter/Jäger im Wald um einiges gefährlicher als ein Bogenschütze.

Aber das wichtigste ist es doch einen gemeinsamen Konsen zu finden, wo alle mit leben können.

Ein guter Bekannter von mir ist selbst Förster/Jäger und Bogner, er selbst sagt, dass sie Schicherheitsvorschriften nicht mit Pulverwaffen verwechselt werden dürfen und die Gefährlichkeit der Geschosse nun mal unterschiedlich sind.

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kra
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RE: Roving

Beitrag von kra » 16.10.2005, 17:19

Original geschrieben von viking

je nach Landesgesetzt, hast Du das recht den Wald zu Deiner erholung zu nutzen und zu betreten.
Dies beinhaltet für uns natürlich das Bogenschiessen, welches ich im Wald zur Erholung und Meditation :anbet mache.
Ich führe keine Jagdspitzen mit mir und sammel auch keine Geweistangen.
Wegen der Sicherheit -
muß ein Jäger nicht einen größeren Sicherheitsbereich beachten als ein Bogner?
bei den Bognern ist der Sicherheitsbereich das 1 1/2 fache der Schußentfernung hinter dem Ziel, bei den Jägern je nach Munition [H2]2-5 KM [/H2] , auf freien Feld ohne Pfeil- / Kugelfang.
Diesen Sicherheitsaspekt sehen die Jäger leider nicht (oder wollen es nicht).
Im Grunde müßte ein Jäger, der im Ansitz einen Schuß machen will das gesamte Gebiet im Umkreis von 2-5 km sperren.
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Viking


Na ja, wenn von Hochsitz aus geschossen wird ist die SChußrichtung nach unten, was den Sicherheitsabstand sicherlich beeinflußt :D. In dem Fall ist sicher nix mit 2-5km...
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

horsebow
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RE:

Beitrag von horsebow » 16.10.2005, 17:45

Original geschrieben von viking

Daher denke ich ist ein Jagdpächter/Jäger im Wald um einiges gefährlicher als ein Bogenschütze.


Der Unterschied ist halt nur der, daß der Jäger im Wald legal die Jagd ausübt. Natürlich ist sowohl der Jäger als auch der Bogenschütze für seinen Schuß verantwortlich und haftet, wenn er jemanden verletzt.
Wird Fahrlässigkeit nachgewiesen, zahlt auch keine Haftpflichtversicherung.
Daß ein Büchsengeschoß weiter als ein Pfeil trägt, ist in diesem Zusammenhang völlig irrelevant.
Wenn ich rove, habe ich meinen Hund dabei und schieße mit einem Reiterbogen querfeldein. Dennoch würde wahrscheinlich niemand auf die Idee kommen, mich der Wilderei zu bezichtigen, weil ich
1. nie in Tarnklamotten oder in Lodengrün rove, sondern "normal" angezogen bin.
2. nie Jagdspitzen, mittelalterliche Broadheads o.ä. dabeihabe
3. immer den gleichen Weg gehe und den spärlichen Spaziergängern vom Sehen bekannt bin
4. nie schleiche, sondern im Gegenteil häufig nach meinem Hund pfeife, rufe etc. und
5. immer am hellichten Tag, nie in der Dämmerung oder gar bei Dunkelheit, unterwegs bin.
Merke: Das Verhalten macht den Wilderer!

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

viking

Beitrag von viking » 16.10.2005, 19:14

@ kra
stimmt :D aber es war ja auch die Rede vom geraden Schuss;-)

@ Horsebow
ich gebe dir auch Recht.
Hund habe ich keinen auch eine Bw-Hose nenne ich mein Eigen zum Roven.

I.d.R. gehe ich mit meiner Frau, einem Freund, meinen Kids oder alle zusammen und ich denke da kann keiner sagen , die Meute will wildern :D ;-)

Wie ich schon erwähnte ist es das beste mit dem Jagdpächt zu reden

Gruß
viking

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