Jäger contra Bogenschießen?

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
carpenter
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Beitrag von carpenter » 05.03.2007, 07:07

@Benz
Als Kanute kenn ich das auch.

Zum Thema:
1. Fester Platz
2. Man roved immer quer Beet an immer
verschiedenen Stellen.

1. Ist für alle Beteiligten (auch das Wild) meiner Meinung nach das Beste.

@Trebon
Waidwunde Wildschweine flüchten auch in Häuser und andere Einrichtungen... da gibt unzählige Bespiele.

Bevor das hier weiter "Jäger contra Bogenschiessen" heisst sollten man sich u.a. über den "NABU" mal schlau machen "wann was wie wo" im Sinne der Natur ist.

Carpenter

schattenpfeil
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*Thema Aufwärm*

Beitrag von schattenpfeil » 12.11.2007, 19:40

Ich habe wegen eines gleichen Problems "Schießen am Wandrand auf mobiles Ziel" mal den Deutschen Bogensport-Verband 1959 e. V. und den Sächsischen Bogenschützenverband e. V. zur Klärung angefragt:

(meine Anfrage) hat geschrieben:... Einige Freunde und ich betreiben hobbymäßig traditionelles Bogenschießen in Leipzig (Sachsen). Nun möchten wir gern gelegentlich in einem nahe gelegenen Wäldchen (ohne Jagdausrüstung) auf 3D-Ziele schießen. Nach einem Gespräch mit einem Waldpächter, der dies untersagte, fragen wir uns, ob das Bogenschießen im Wald allgemein erlaubt ist, oder nicht.

Nachdem ich in § 14 Bundes WaldG bzw. dem fast gleich lautenden § 11 Sächsisches WaldG gelesen habe, dass der Wald zu Erholungszwecken betreten werden darf, meine ich, dass das Bogenschießen erlaubt ist. Wir sind uns untereinander aber immer noch uneins. Einer meiner Freunde meint, dass das Bogenschießen etwas Anderes als die normale Nutzung sein soll und deshalb eine Erlaubnis benötigt wird. ...


Nach einer Zwischenmitteilung erhielt ich folgende Antwort:

Sächsischer Bogenschützenverband e. V. hat geschrieben:... gemäß Deiner Anfrage steht hier nicht das Sächsische Waldgesetz zuerst an, sondern das Privateigentum und somit der Pächter als Vertreter des Eigentümers.
Ihr könnt über die Stadt anfragen welcher Wald öffentlich ist und dann dort euch bewegen, doch muss jede Gefahr für Dritte gebannt sein und das "Abhandenkommen" von Pfeilen ausgeschlossen werden. So sind aus Gründen z.B. 200m hinter Zielen als Sicherheitsbereich möglich. Schüsse über wege sind zu meiden, Schüsse in Richtung von Wegen, gleich welcher Art ebenso.
Mit sportlichem Gruß Rudolf Weinrich
Verantwortlicher für KARI und Trainer im SBV e.V.


Schade eigentlich - vor allen Dingen, weil in der näheren Umgebung (von Parks einmal abgesehen) offenbar fast jedes Waldstück verkauft ist. Aber bis jemand etwas Besseres herausfindet, müssen wir uns wohl aus Wäldern vertreiben lassen.

Die Einschränkungen (Pfeilverlust / 200m Sicherheitsbereich), finde ich auch sehr heftig. Trotz Pfeilsuchhund wird sich ein gelegentlicher Pfeilverlust kaum vermeiden lassen und es gibt auch verdammt wenig Wälder, in denen man nach dem Ziel noch 200m einsehen kann.

/edit
DBSV 1959 e. V. hat geschrieben:"... Um im Wald oder einem anderen Gelände mit dem Bogen zu schießen, benötigen Sie die Genehmigung 1. Eigentümer, 2. Bezirksamt oder des Forstamtes. Es stimmt, der Wald ist zum Erholen da, aber hobbymäßiges Schießen stellt eine Gefahr für Mensch und Tier dar, auch wenn man alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat. Schon aus diesem Grund kann Ihnen dieses Anliegen von dem zuständigen Amt oder dem Besitzer untersagt werden.
Wenn sie unbedingt Bogenschießen im Feld und Wald betreiben möchten, wenden Sie sich bitte an einen Verein, der diese Möglichkeit anbietet und fragen dort an, ob Sie das Vereinsgelände benutzen dürfen. Ich warne davor auf eigenes Risiko im Wad mit dem Bogen zu schießen, sollten Sie von jemanden erwischt werden, kann es im schlimmsten Fall zur Anzeige , der versuchten Wilderei, kommen. Ich spreche hier aus den gemachten Erfahrungen, die ich vor Jahren in NRW, mache durfte. ..."
Zuletzt geändert von Anonymous am 02.01.2008, 22:29, insgesamt 1-mal geändert.
Ich wei? nicht, welche Waffen im n?chsten Krieg zur Anwendung kommen, wohl aber, welche im ?bern?chsten: Pfeil und Bogen. (Albert Einstein)

Aoife

Jagdpächter kündigte wegen Turniergenehmigung!!

Beitrag von Aoife » 23.11.2007, 17:14

Auf die Gefahr hin, dass dieses Thema tot ist.....

Wir, das ist ein noch recht junger Verein in der südpfälzischen Pampa, hatten und haben immer mal wieder Probleme mit einem Jagpächter...
Das ganze fing damit an, dass wir diesen Sommer ein Jagdbogenturnier veranstalten wollten. Da es unser erstes Turnier war, wollten wir uns natürlich so wenige Feinde wie nur irgend möglich machen und haben uns mit allen auch nur ansatzweise zuständigen Instanzen abgesprochen (vor allem da es sich um ein Naturschutzgebiet handelte).
Alle Behörden gaben grünes Licht und zeigten sich sogar begeistert Als wir bei den Behörden darum baten den Jagdpächter zu benachrichtigen, erklärte man uns, dass es nicht nötig sie Diesen in Kenntnis zu setzen, da dieser rein gar nichts zu sagen hätte.
Also planten wir unser Turnier. Einige Tage vor dem Turnier wurde der Parcours aufgebaut und prompt tauchte der betroffene Jagdpächter auf  und versuchte uns die Hölle heiß zu machen und drohte uns (nicht nur mit Behörden....!) Unser Turnier fand statt und wurde für uns zu einem großen Erfolg.
Nun wollen wir in zwei Wochen ein Clout- und Golfturnier veranstalten.

Der Jagdpächter hat vor wenigen Tagen gekündigt.
So weit wollten wir es natürlich nicht kommen lassen, aber sonderlich Leid tut es uns nicht gerade.

P.S.:
Solltet ihr einen pachtfähigen Jäger kennen, der Interesse an einem "zukunftsträchtigen und reizvollen Niederwildrevier" hat, ich wüsste da was ....  ;)

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Squid (✝)
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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Squid (✝) » 23.11.2007, 18:31

Es gibt unter den Jagdpächtern immer einige Gestalten, die vergessen, dass sie Jagdpächter und nicht Grundherr bzw. Fürst sind. Liegt wohl daran, dass sie ne Wumme haben dürfen und "ihrer" darum größer ist.
Dabei ist das wörtlich zu nehmen: Sie haben das Jagdrecht gepachtet und sind umfassend zuständig für den Wildbestand auf dem Gebiet (z. B. Wildschäden, Wildunfälle, Wildkrankheiten).

Sie sind aber nicht Eigentümer. Der befindet darüber, was sonst noch so geschieht auf seinem Gelände. Dass er dabei auch an Vorschriften gebunden ist, die in den bereich der Jagd und des Naturschutzes hineinspielen (NatSchG, NatSchSatzungen etc.) die auch für den Jagdpächter Bedeutung haben, ändern nix an der Eigentumslage oder daran, wer im Hinblick auf die Nutzung des Geländes zunächst mal das Sagen hat.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von GunDog » 26.11.2007, 06:59

@Squid
Man sollte aber nicht vergessen das ein Jagdpächter für die Nutzung der Jagdfläche jede Menge Geld und Zeit in die Hand nimmmt.  Wenn diese Nutzung dann nicht sinngemäß gemacht werden kann, ist das immer ärgerlich.

Gundog

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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Ravenheart » 26.11.2007, 09:52

Streit um des Kaisers Bart?

Es ist doch eine "Alltagserfahrung", dass es (und natürlich auch unter Jagdpächtern) 2 Gruppen von Menschen gibt:

1 mit der man über alles sachlich reden kann,

und

1 die sagt "Ich will das nicht" (was auch immer), und wenn man fragt, warum, darauf antwortet "Weil ich das nicht will!".

Sich dann noch da drüber aufzuregen, ist nutzlos.

Rabe

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Alzwolf
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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Alzwolf » 26.11.2007, 13:34

Tja als Hundehalter kenn ich das liebe Leid mit den "Jägern". Da ich drei Hunde habe und mit ihnen öfters durch die Wälder in unserer Gegend gehe und sie an bestimmten Plätzen auch frei laufen lasse, habe ich immer ein besonderes Augenmerk darauf, daß alles schön friedlich abläuft.

Als wir heute einem Bachverlauf in einem Graben durch den Wald gefolgt sind, habe ich Ausschau nach möglichen Rover-Zielen und Waldbewohner gehalten. Als wir Rehe entdeckten, hielten wir inne, Hunde in Sitz, ich zog die Kapuze drüber und ging in die Hocke. Wir warteten bis sie weg waren.

In diesem Jahr wurde ich schon mal dreimal bedroht, d. h. man knallt mir meine Hunde ab. Warum wohl? Jedesmal wenn ich einem Jäger begegnet bin, hatte ich alle drei an der langen Laufleine. Das ist nicht verboten. Sobald wir Wild begegnen, halten wir alle still inne und versuchen so leise wie möglich weiter zu gehen. Das einzige Geräusch welches man von uns hört, sind die Hundemarken an den Halsbändern, die klimpern ganz schön.

Meine Frau und ich unterhalten uns auch im Wald aber nicht zu laut. Was anderes ist es, wenn Horden an "Steckerl-Schleifer" (Nordic Walker) durch den Wald brechen. Man hört die Schleif-Geräusche und das Gequatsche schon Minuten vorher.

Der Waldbesitzer und zugleich mein Nachbar hat mir erlaubt im Wald Roven zu gehen. Ich habe ihm erklärt, was ich mache, wie ich mich verhalte, was ich mit mir führe und daß ich selbst Jagdscheininhaber (nicht mehr aktiv) bin. Außerdem darf ich die große Wiese für das Entfernungsschießen nutzen.  :)

Nur der Herr "Jager" war darüber sehr aufgebracht, als ich auf der großen Wiese meinen Jutesack aufstellte und darauf schoß.

Ich hätte das Wild gestört und vertrieben. Wenn er seine Augen aufgemacht hätte, dann hätte er das eine Reh am Waldrand liegen gesehen, welches die ganze Zeit im hohen Gras lag und mich beobachtete. ::)

Vor zwei Wochen laß ich in einem deutschen Boulevard-Blatt, daß gerade in Bayern die Wildunfälle am höchsten sind, im Vergleich zum restlichen Bundesgebiet. Wer ist schuld daran? Die Hunde, die treiben das Wild auf die Straße vor das Auto. Wer ist demnächst auch mit Schuld daran? Die Bogenschützen. ;D

noch ein Link-Tip für Hundehalter und Interessierte:
http://www.dokhyi-tibet-hunde.de/dokhyi ... _frame.htm
unter der Rubrik Wissen und dann Rechtliches gibt es was zum "jagen".

LG Hubert
Sie können unser Leben nehmen.
Sie können aber nicht unsere Ehre und Freiheit nehmen!
Til Valhall!

Pfirsichbaum

Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Pfirsichbaum » 07.12.2007, 00:50

Wir haben bei uns im Verein einen Parcour mit 18 Zielen (einfach/flach) und einen mit 28 Zielen (recht anspruchsvolles Gelände). Der große Parcour ist anscheinend wegen der Hanglage für die Jagd nicht so gut geeignet - aber gerade bestens für 3D.
Dieses ist Staatsforst und wir sind "Jagd"-Pächter. Neben Landratsamt und Forstamt wurde auch die Stadt konsultiert. Durch unseren Vorsitzenden werden auch immer wieder die Beziehungen gemanaged. Er ist Mitglied im Heimatverein, wo dann auch regelmäßig der Bürgermeister und der Landrat getroffen wird.
In unserer Satzung ist auch das eine oder andere Entgegenkommen: Geübt werden darf auf dem Parcour ganzjährig von einer Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
Für die Vereinsmeisterschaft war dann ein Parcour mit 33 Zielen gestellt, wobei nur der erste Teil auf "unserem" Gelände war und sich dann über Kilometer in fremde Reviere (alles Staatswald) zu. Eintägig und am nächsten Tag wieder abgebaut. Das Ende nach Ziel 33 war - durch die guten Kontakte -  die (staatliche) Holzfällerhütte, wo es dann Verpflegung und Geselligkeit gab.
Geht also.

Sagitta

Re: Jäger contra Bogenschießen? Roven für Besitzlose?

Beitrag von Sagitta » 10.12.2007, 02:46

@ sandy

jedes stück land liegt in irgendjemandes eigentum, so auch waldgrundstücke, sei es des staates (staatswald), der kommune (gemeindewald) oder eines individuums. in ländlichen gegenden haben viele leute wald (privateigentum). hinderte das eigentum das betretungsrecht, dürften die meisten von uns nicht im wald spazieren gehen (und keine straßen benutzen usw.).

weil also die meisten leute keinen grundbesitz und schon gar keinen wald haben, sich aber trotzdem frei bewegen und die natur zu erholungszwecken genießen können sollen, räumt das waldgesetz dem einzelnen ein vom eigentum unabhängiges recht zum (friedlichen) nutzen der natur ein. deshalb darf jedermann und jedefrau mit kind und kegel (und hund) zu erholungszwecken den wald betreten. das nennt man auch gemeingebrauch, eine art jedermannsrecht, wie man es vergleichbar vielleicht auch aus skandinavien kennt.

damit die natur unter ihrem gebrauch nicht zu sehr leidet, gibt es schranken  für ihre nutzung, abgesehen von solchen, die bereits die bloße vernunft gebietet, finden sich beispielsweise welche im naturschutzrecht, tierschutzrecht oder jagdrecht.

um den letztgenannten punkt aufzugreifen: der jagdpächter zahlt an die in der jagdgenossenschaft zusammengefassten waldeigentümer viel geld für die nutzung fremden waldes zu zwecken der jagdausübung. deswegen will er die nutzung häufig nicht mit anderen teilen, oder er fürchtet beeinträchtigungen seiner jagdmöglichkeiten infolge störung des wildes  durch individuelle waldnutzer (jogger, reiter pp.). auch der waldeigentümer hat ein interesse daran, dass das wild nicht gestört wird, weil es sonst gesteigert zu schälschäden an bäumen und verbiss an jungen baumtrieben kommen kann, die ein wichtiges wirtschaftsgut darstellen.

aber: die aufgezeigten interessengegensätze müssen im interesse aller hingenommen werden. wenn jeder seine rechte so schonend wie möglich ausübt, geht das schon.

exkurs:

@ hundeleut':
wessen hund in wald und flur stiften geht, weil er fährten oder flüchtiges wild interessanter als seinen menschen findet, ist gut beraten, ihn entweder anständig zu erziehen oder draußen an der leine zu lassen. ansonsten gibt es auch rechtsvorschriften, die allgemein oder für besondere fälle (tollwut z. b.) leinenzwang für solche hunde begründen. im übrigen darf in den meisten bundesländern der jagdausübungsberechtigte hunde erschießen, wenn sie außerhalb des einwirkungsbereichs ihres menschen streunen oder gar wildern. der einwirkungsbereich ist so groß wie die macht des menschen über seinen hund. die kann schon bei 50 cm enden... 

zurück zum roven:
nach den waldgesetzen des bundes und der länder darf jedermann/frau den wald zu erholungszwecken betreten. eine zeitliche oder räumliche beschränkung gibt es insoweit grundsätzlich nicht mehr. also darf man auch abends und abseits der wege durch den wald laufen, z. b. zum pilzesammeln, was gesetzlich ausdrücklich gestattet ist, obwohl die schwammerln auf fremdem eigentum wachsen. beschränkungen können aber aus anderen gründen bestehen, etwa nach dem forstgesetz im einschlagsbereich, oder naturschutzrechtlich. sie können auch aus dem erholungszweck folgen. wer sich zum abbau eines triebstaus mit der machete durch die naturverjüngung kämpft, mag das erholsam finden, darf sich aber nicht wundern, wenn der rest der bevölkerung (und die gerichte) diese einschätzung nicht teilt. das wäre eine überschreitung des grundsätzlich eröffneten gemeingebrauchs. die anlage einer schießbahn im wald natürlich auch. ebenso das zurücklassen von zielen (scheiben, säcke, 3d-tiere).

das bogenschießen kann man indes schon recht umweltverträglich ausüben. solange man also keine spezifischen höherrangigen interessen einzelner oder der gemeinschaft verletzt, kann man das als noch im rahmen des gemeingebrauchs liegend ansehen. versteht sich, dass man niemals schießt, wenn man andere gefährden könnte und dass man sich aus verjüngungsflächen, schonungen, oder dickungen (wildrückzugsgebiete) heraushält, keine tiere oder bäume beschießt, pfeile im waldboden nicht mit tagebaumethoden sucht, keine abfälle (jawoll, zigarettenkippen sind auch abfälle!!!) zurücklässt und am besten erst gar nicht raucht, weil (a) waldbrandgefahr, (b) wildvergrämung, (c) belästigung erholungsuchender dritter etc.

ein jagdpächter kann das leicht mal anders sehen. aber wenn man sich keines der aufgezählten und denkbaren weiteren don'ts schuldig macht, kann der einem grundsätzlich erstmal gar nichts verbieten. trotzdem bitte immer ruhig und vernünftig mit den leuten reden. unter umständen haben die nämlich polizeigewalt (jagdaufseher, jagdschutzberechtigte). oft ist rückzug die beste strategie, auch wenn man im recht ist. der klügere gibt bekanntlich nach. gab es dennoch mal stress, geht man halt eine zeit lang gar nicht oder woanders roven. als notfallpaket kann man sich eine kopie der einschlägigen vorschrift aus dem heimischen waldgesetz machen und einpacken, vielleicht hilft das bei der überzeugungsarbeit.

alles klar?

>>------>
Zuletzt geändert von Sagitta am 10.12.2007, 02:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Alzwolf » 10.12.2007, 05:40

Aber genau dieses Freizeitverhalten und -nutzung stört dem Jäger. Die Freizeitnutzung soll angeblich stark zugenommen haben und steigt stetig.

Wenn es nach den Jägern geht, müßte jedermann und jederfrau aus dem Wald verbannt werden.
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Til Valhall!

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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Moonshadow » 11.12.2007, 06:48

Hubert hat geschrieben:Wenn er seine Augen aufgemacht hätte, dann hätte er das eine Reh am Waldrand liegen gesehen, welches die ganze Zeit im hohen Gras lag und mich beobachtete. ::)


Sowas kann ich nur bestätigen.

Wild ist wesentlich schlauer, als gemeinhin angenommen wird. Es merkt relativ schnell, von wem Gefahr droht und von wem nicht. Das kann die Leute sogar an Hand der Klamotten unterscheiden, wie mir mal ein befreundeter Jäger bestätigte. Er meinte, wenn er in "zivil" durch sein Jagdrevier geht, nimmt das Wild relativ wenig Notiz von ihm und er kommt nicht selten bis auf 20 oder 30 m heran. Läuft er hingegen mit Jagdklamotten und "Büchse" durch den Wald, muss er schon Glück haben, um überhaupt Wild zu sehen.

Könnte auch der Grund sein, warum ich hier schon Bauern in ihren normalen Arbeitsklamotten bei der Jagd gesehen habe.  ;D

Selbst Lärm stört das Wild oft nicht mal nennenswert, wenn er regelmäßig auftritt, wie man immer wieder auf Truppenübungsplätzen sehen kann. Sicher, direkt auf den Schießbahnen erscheint es erst nach 16:00, wenn nicht mehr geballert wird. Zu meiner aktiven Zeit als Soldat habe ich aber mehr als einmal Wild mitten in der Ballerzeit gesehen, und zwar 5 bis 15 m hinter den schießenden Soldaten. Quasi als Zuschauer  ;D In Bergen (war es glaube ich) gab es sogar Rehe, die bei der Feldverpflegung um Futter gebettelt haben. ... war allerdings Anfang der 80er.

MfG

Moon
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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Esteban » 11.12.2007, 10:54

Wir haben bei so einer Aktion mal eine ganze Rotte Wildschweine "ausradiert". Die kammen mittten im Schiessen aus einer Senke im Zielgebiet. Leider waren die Granaten schon unterwegs (40 -60 Sek Flugdauer).

Wir haben zumindest keine Sau mehr wegrennen sehen. Und nachts leifen sie dann zwischen den Panzern rum. Da war dann nichts mit mal kurz an den nächsten busch gehen.

Und beim Training sind die Rehe schon in aller Seelenruhe 20 m hinter mir aus dem Wald gekommen und haben angefangen zu äsen.


Gruß

Esteban

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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Alzwolf » 11.12.2007, 13:21

Hallo Moonshaddow und Esteban,

diese Erfahrung habe ich auch immer wieder gemacht, wenn wir damals in meiner BGS-Grundausbildung mit Sumpftarnzeug durch die Wälder und Fluren gerödelt sind.

Ich denke, daß sich die lieben Jäger besonders wichtig nehmen, versuchen ihre Muskeln spielen zu lassen und nehmen sich daher viel heraus.

Dies ist meine persönliche Meinung aufgrund vieler Erlebnisse und gesammelten Eindrücken!
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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Lohengrin » 11.12.2007, 19:36

Wir hatten letztens in Landau auch das Vergnügen in eine Treibjagd zu geraten. (Haben die Schilder wohl einfach übesehen und das knallen der Flinten irgendwie ignoriert)

Zuerst waren wir doch etwas verunsichert aber die Jäger inklusive Gefolge waren äusserst nett und man kam ins Gespräch über die Ausrüstung.

Da ich nebenbei auch noch Großkaliberschütze bin faszinierten mich die Jagdwaffen durchaus und die Jäger waren neugierig nach Infos über unsere Bögen.

Wir haben den Parcours einfach dann andersrum gemacht damit wir nicht mit ihrer Treibjagd kollidierten und keiner der "Waldnutzer" behindert wurde.
Während sie grad auf dem Geländeabschnitt wo wir standen, einen Hasen aus seinem Versteck trieben (und den armen Kerl niederstreckten) verhielten wie uns ruhig und unauffällig im Hintergrund. plaudersten dann noch so 5 Minuten mit ihnen.
Die waren über unsere "Gummitiere" doch recht amüsiert und die Sache ging nach einen freundlichen "Danke fürs Verständnis" von beiden Seiten weiter.

An dem Tag liefen wir uns sogar 2 mal übern Weg.

Von den ca. 15 Mann waren zwei dabei die wohl eher missmutig uns gegenüberstanden aber der Rest hatte es "sportlich" und verständnissvoll gesehen. 



Es muss also nicht immer Reibereien geben und es kann auch gut verlaufen.

Falls das einer dieser Jäger hier lesen sollte...: Nochmal ein Dankeschön für die Fairness!

Hegges
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Re: Jäger contra Bogenschießen?

Beitrag von Hegges » 12.12.2007, 12:52

Moonshaddow hat geschrieben:Selbst Lärm stört das Wild oft nicht mal nennenswert, wenn er regelmäßig auftritt


In unseren 100m Stand des Schützenvereins werden regelmäßig Rehe beim fressen beobachtet.
Die wissen genau wann unsere Schießzeiten sind  ;D
Im Pistolenstand hatten wir schon zweimal Rehkitze als Untermieter, da muß der Schießbetrieb halt mal ne zeitlang ausgesetzt werden.

Hegges
Wer andern eine Bratwurst brät, braucht ein Bratwurstbratgerät

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