locksley hat geschrieben:Wer meint beim traditionellen Bogenschießen betrügen zu müssen, ist in meinen Augen eine arme Sau, die den Sinn und Zweck dieser Sportart nicht verstanden hat. [...]
"Signed", wie man heute so schön sagt.
Das gilt aber gleichermaßen für jede andere Variante des Bogenschießens oder besser: für jeden Sport.
Aber immer, wenn es "um etwas geht", und da reicht ja schon die Veröffentlichung einer Liste der geschossenen Punkte, gibt es Zeitgenossen, die nicht den Mut aufbringen, sich einzugestehen, dass es eben nicht reicht und demzufolge mehr Aufwand in das Studium der Zeilen zwischen dem Regelwerk mit dem Fernziel des völligen Ignorierens desselben statt ins Training stecken, um auf dieser Liste eine möglichst kleine Zahl vor dem eigenen Namen zu finden.
Nur muss man hier unterscheiden zwischen denen, die das Regelwerk ausreizen, um sich innerhalb des gegebenen Rahmens alle erlaubten Vorteile zu verschaffen und den Schwachmaten, die es bewusst (!) überschreiten. Und "ich habe die Ausschreibung nicht genau gelesen" ist kein Grund.
Man muss aber auch sagen, dass es im traditionellen Bereich recht schwer ist. Jedes 2. Turnier hat andere Spielregeln, mal gibt IFAA/DFBV, mal DBSV, mal wird der LB mit Holz und mal mit Carbon geschossen und dann kommen die vielen eigenen Hausregeln dazu, mal hat der Reiterbogen seine eigene Klasse, mal nicht und so weiter. Mal ist Carbon überhaupt nicht erlaubt, mal explizit zugelassen und so weiter. Selbst innerhalb der "Traditionellen" gibt es keine klare Strömung. So ein bisschen ist das damit m.E. auch ein hausgemachtes Problem der Tradi-Szene, da haben Verbandsregeln, die für jede Veranstaltung des Verbandes gelten, ihre Vorteile, weil sie auch und gerade dem Schützen Stabilität geben, weil der Schütze sein Material einmal (und nicht für jedes einzelne Turnier) zusammenstellen kann. Ob diese Regeln allerdings immer und wirklich im Sinne der Schützen sind, ist eine andere Frage, aber da gibt es ja gelegentlich Möglichkeiten, was zu ändern.
Und, wie es hier bzw. bei FA ja bereits diskutiert wird, es gibt auch Möglichkeiten, wie man ein "neues" Regelwerk aufbauen kann, dass den Anforderungen der traditionellen Bogenschützen gerecht wird. Nur - es muss auch eine breite Basis finden und angewendet werden. Nur dann kann es die Vorteile beider Welten in sich vereinen: von Schützen für Schützen und eben einheitlich.