Zeit haben und Zeit nehmen

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jab2
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von jab2 » 02.03.2013, 08:35

Kurz und knapp ,
man setzt sich die Prioritäten wie man sie eben meint setzen zu müssen ,
das ist nicht immer leicht zu entscheiden vorallem bei der gesellschaftlichen Leistungsentwicklung die so tut als hätte der Tag nicht 24 sondern 34 Stunden ! ::)
Si vis pacem para bellum

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Hunbow
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Hunbow » 02.03.2013, 09:12

hier nehmen sich ganz schön viele ganz schön viel zeit, für das neuralgische zeitgeistthema zeit. :)

gerade war meine tochter da und wollte was von mir... diese von einer pubertistin geschenkte zeit wollte ich mir nicht entgehen lassen und ich habe schnell für drei minuten den rechner weggelegt und mich vollständig ihr gewidmet. das ist nicht immer so und eigentlich nur meinem - durch pollux frage geschärftem - zeitverständnis geschuldet.

Zeit ist für mich immer eine Frage der Einstellung. Ich habe bloß 10 Minuten oder ich habe gewaltig lange, prächtig zu erlebende 10 Minuten. Was man da alles Tolles machen kann, zeigt Euch Giulia: http://www.youtube.com/watch?v=MFsTSS7aZ5o

ich liebäugele schon länger damit diesem verein beizutreten: http://www.zeitverein.com/index.html

und empfehle den BR-fernsehbeitrag "harald grill und der bayrische wald" anzusehen"
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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kra
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von kra » 02.03.2013, 09:31

Zeit bin ich - ohne mich ist meine Zeit nix - eigentlich trivial.
Aber das "ich" ist da das Problem. Nur wenn ich weiß, was "ich" will und weiß, was "ich"! mir als Zeitverbraucher zugestehen kann - und wozu meine Kräfte reichen, nur dann kann ich damit ins Lot kommen. Und nur dann kann aus meiner Zeit etwas fruchtbares für mich und Andere werden.

Aber ohne es ausprobiert zu haben weiß ich nicht, was "ich" kann. Und so ist für mich das Problem, zu erkennen, wann ich mal wieder an so ne Wand gestoßen bin - und das ich dann auf etwas verzichten muß, ja eigentlich will, damit ich wieder ins Lot komme!

Polly, du hast mich mit deiner Frage gerade "vor so einer Wand" erwischt.

Danke für den Denkanstoß.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Padma
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Padma » 02.03.2013, 13:27

Interessantes Thema!
Bei mir ist es mittlerweile gar nicht mehr akut, nachdem ich während dem Studium bzw. in der Referendariatszeit mit zwei kleinen Kindern doch extrem darunter gelitten habe. Aber ich habe da gelernt, dass der qualitative Zeitaspekt wirklich wichtiger ist als alles andere. Man kann viel Zeit haben und sie nicht nutzen. Man kann aber eben auch in wenigen Minuten eine tolle Zeit erleben.
Auch heute mit 3 Kindern und Job ist es nicht mehr Zeit als damals. Aber ich setze einfach Prioritäten und wenn man eben dann auch mal merkt, dass die Zeit, die man für sich nimmt, einem so viel zurück gibt, dann nimmt man sie sich öfter.
Der Weg ist das Ziel!

Gornarak
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Gornarak » 02.03.2013, 19:49

Ich mach das durch Priorisierung und Terminplanung. Grundsätzlich hat Familie höchste Prio, danach gute Freunde. Ich schaffe aber Ausnahmetermine. Es gibt zwei drei feste Termine im Jahr, an denen ich was mit "den Jungs" mache. Da hat dann auch die Familie das nachsehen.
Dann habe ich eine regelmäßige Spielerunde mit guten Freunden einmal im Monat. Durch den regelmäßigen Termin lassen sich die meisten anderen Dinge drum herum planen. Hier gehen nur Geburtstage oder extreme Notfälle vor. Kaffeetrinken mit Familie wird da abgelehnt (was sie auch weiß und sich deswegen danach richten kann).
Für den Bogenbau hab ich nach der Arbeit immer mal ne halbe Stunde. Dadurch zieht sich das bei mir auch immer so hin. Das ist genug Zeit, um am Bogen einen sichtbaren Erfolg zu haben, aber nicht so viel, dass der Haushalt liegenbleibt. Ich hab allerdings noch keine Kinder, die einem ja eh die schönste Planung liebevoll durcheinander bringen können ;)

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pollux
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von pollux » 05.03.2013, 21:50

Danke für die vielen Antworten, für all die Einblicke, die Eingeständnisse und die klaren Worte...

Auch wenn ich jetzt nicht weiter aushole, ihr habt mir sehr viele Denkanstösse gegeben... Priorisieren, Delegieren, Wurschtseinlassen... Eigenverantwortung, Fremdbestimmung und nicht zu vergessen Ich selbst.... und ganz zum Schluss noch die Einsicht, dass es nie so ganz wird, wie man möchte...

Danke nochmals

polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock

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Mike W.
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Mike W. » 16.03.2013, 14:18

Hallo Polly,

Ich hab mal einen Spruch gehört oder gelesen und zwar

" Stell dir vor du liegst im Sterben und merkst was du Alles gerne noch tun würdest.
Warte nicht so lange , Tue es jetzt!"

So setze ich die Prioritäten.(meistens)

Gruß Mike
55" Hybrid 54#@29"
56" Hybrid 52#@29"

Nichts was ich schreibe ist persönlich zu nehmen, außer ich weise extra darauf hin!
Das Heute ist das Morgen von Gestern, nur ohne Illusionen!
Rettet den Wald!! Esst mehr Spechte!!

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tscho
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von tscho » 16.03.2013, 15:55

Ich hab jetzt nicht alles gelesen, weil-keine Zeit gerade :D ,vielleicht wiederhole ich was, es gab mal nen sehr gescheiten Mann........
wikipedia-Eisenhower-Prinzip

Gruß
tscho

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Ravenheart
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Ravenheart » 16.03.2013, 16:03

Vermute, das war als Link gemeint?

wikipedia-Eisenhower-Prinzip ;)

Rabe

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Pyromir
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Pyromir » 29.03.2013, 09:57

Moin Polly,

bei mir sieht es ähnlich aus ... und anders. Zum Einen liegt es ganz sicher daran, dass ich die Bogenbauerei nicht wirklich in den Griff bekommen habe (das hat selbstverständlich auch Ursachen, liegt nicht nur daran, dass , bezogen auf den Umgang mit Holz, ich schlagartig an zwei linken Händen mit dysfunktionalen Daumen "leide"). Das hat sehr viel Frust verursacht.

Dazu ein desaströser Bearbeitungsversuch eines wunderschönen Bogens, der hinterher selbst 24er Sehnen gnadenlos lang gezogen hat ... also Bogenbau = sehr sehr viele negative Assoziationen. Dabei macht mir das Bogenschießen so dermaßen viel Freude.... Letztendlich habe ich meine Bogenbau-Ambitionen beerdigt (von großer Unzufriedenheit begleitet) und irgendwann wird der Blacky einen Auftrag bekommen. So ewig lang kann das alles auch nicht mehr dauern, langsam kommen wir hier auch wirtschaftlich wieder auf die Füße.

Ein wesentlicher Faktor ist sicherlich die verfügbare Zeit. Der Beruf frisst viel davon, nebenberuflich ist viel zu tun und die Familie will, zu Recht, auch was von mir haben. Gepaart mit einem optimierungswürdigen persönlichen Zeitmanagement ...

Es ist wie es ist. Ich lese hier weiter sehr gern und regelmäßig mit, komische Threads werden sofort weg geklickt und wenn ich mal etwas finde, von dem ich meine es könnte hier von Interesse sein, dann poste ich auch mal.

Viele Grüße
Marc

p.s.: Gute Nachricht am Rande, durch meinen Job habe ich mittlerweile sehr viele Verbindungen ins Ausland, insbesondere in die Staaten. Und da gibt es Historiker ... Erinnerst Du Dich an die Penobscot-Geschichte? So wie es bisher aussieht, ist diese Bogenart tatsächlich eine neuzeitliche Entwicklung, es scheint so zu sein, dass diese Bögen nicht vor hunderten von Jahren von den Penobscot entwickelt wurden. Aber die Jungs (und eine kanadische Dame) recherchieren noch.
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will." Albert Schweitzer

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70" Alemannen-Esche 30#@29"

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Lucy_Miky
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Lucy_Miky » 12.05.2013, 08:14

Wenn ich das Gefühl habe, das was zu kurz kommt, muss ich was ändern. Eigentlich ganz einfach.


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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Chilly » 13.12.2013, 09:16

Ich muss jezt einfach mal ein bischen Jammern und meinen Frust loswerden! :'(

Hallo Forum, ich bin der Chilly. Hallo Chilly....

Vor einem Jahr hab ich begonnen, mich mit dem Bogenbau zu beschäftigen, damals noch ohne trockenes Holz, also eher in der Theorie. War auch spannend, in jeder Mittagspause das FC-Forum zu durchstöbern!!
Frühling-Sommer-Herbst: Hausbau, keine Zeit für mein neues Lieblingshobby, grad mal hin und wieder eine Parcourrunde mit den Jungs.
Jetzt ist witterungsbedingt Schluss mit Hausbau, jetzt startet die Schi-Saison!! Beide Jungs fahren im Verein, das heißt zwei mal die Woche im Keller - nicht Bögen schnitzen, sondern Schi wachsen und Kanten schleifen! Und am Wochenende Rennen- das heißt die Tage auf der Piste verbringen. Dazwischen Mathe, Englisch und noch was weiß ich mit den Jungs lernen, beruflich bin ich noch viel auswärts... Da hält sich das Verständnis meiner Frau dann logischerweise in Grenzen.
Trockenes Holz hätt ich jetzt, aber keine Luft zum Bogenbau!!! An meinem ersten "ordentlichen" Kinderbogen schnitz ich jetzt schon drei Monate....vielleicht krieg ich wenigstens den über die Feiertage fertig!

Chilly
Dass etwas nicht geht, ist auch ein Ergebnis!
Zwei linke Hände und da nur Daumen!
Meine Fehler von gestern sind mein Know-How von heute!

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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Ravenheart » 13.12.2013, 09:22

Ja, so ist das oft!

Tröste Dich: Es kommen auch wieder ruhigere Phasen.
Mach Dir mit dem Bogen bloß keinen Stress! Bogenbau unter Zeitdruck oder unkonzentriert erzeugt nur noch MEHR Frust - weil es nämlich nix wird...
Plane es lieber - wie einen Besuch bei der Oma oder eine Geburtstagsfete - als TERMIN ein, trage es in den Kalender ein und bestehe auf Einhaltung und (weitgehende) Störungsfreiheit.
Mit dem Wissen: "DAS IST jetzt meine Bogenbauzeit!" geht es viel entspannter - und besser!

Rabe

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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Gornarak » 13.12.2013, 11:32

Ich baue in letzter Zeit nur noch in Halbstundenschritten direkt nach der Arbeit. Dadurch dauert es zwar ewig, bis ein Bogen fertig wird, aber auch kleine Schritte führen zum Ziel.

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Idariod
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Re: Zeit haben und Zeit nehmen

Beitrag von Idariod » 13.12.2013, 12:31

Hallo Chilly! Schön dass du deine Geschiche mit uns geteilt hast.
Damit du siehst, dass du nicht alleine bist:

Mein Erstling, auf dem gerade die letzte Schicht Leinöl trocknet, hat 5 Monate gedauert. Davon reine Arbeitszeit ca. 30 Stunden. Eigentlich versuche ich ja, einmal in der Woche in die Werkstatt zu fahren und ein paar an einem Bogen zu arbeiten. Aber es gibt so viele Dinge, die erledigt werden müssen, so viele Besuche, die zu machen sind, und auch die beste aller Freundinnen hat nur ein begrenztes Maß an Geduld für ein Hobby, das mich einen ganzen Abend entführt, und das vielleicht am einzigen Abend in der Woche, an dem Zeit füreinander wäre.
Mir gehts da sehr ähnlich wie dir, das meiste am Thema Bogenbau passiert noch immer im Kopf bei mir (und das stöbern und schreiben hier im Forum gehört für mich dazu), weil ich oft zwei, drei Wochen lang nicht in die Werkstatt komme.

Und Rabe hat völlig Recht, man sollte es wie einen Termin behandeln, im Grunde ist es für mich ein geistiger Thermenbesuch! Es entspannt mich im Kopf, wenn ich aus einem Stück Baum langsam (und bei mir ist das wirklich langsam) den Bogen rausarbeite. Da ich im Job nur Kopfarbeit mache, ist es schön, hier auch mal was mit den Händen zu formen, das dann (hoffentlich) funktioiniert.
Und ein fester Termin im Kalender wird von der Holden viel schneller akzeptiert als eine spontane Entscheidung, mal eben schnitzen zu gehen. Zumindest von meiner.
Zeit dafür nehmen weil es einem gut tut. Ein wenig Urlaub vom Alltag, damit man frisch und belastbar bleibt.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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