Eure Roving Erfahrungen

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Anuk
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Anuk » 10.06.2010, 23:20

Jepp, DAS ist genau das Problem! Dazu lohnt es sich, die div. Forstgesetze zu lesen (viel Vergnügen!).
In Hessen ist es so, dass man zwar -natürlich- das Recht hat, den Wald zu betreten, aber eben nur auf den Wegen. Und was darunter zu vertsehen ist, ist auch festgelegt. Legal roven ist also nicht - heißt ja nicht, dass keiner motzt, heißt nur, dass man das nicht darf. (Weshab es umso mehr Reiz gewinnt)
Und mein geflügelt Werkzeug ist mein Wort (F.S.)

Haben Sie die Lösung oder sind Sie selbst Teil des Problems?

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Brandy
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Brandy » 26.07.2010, 15:18

Die von Squid geschilderten Dinge aus Bus und Bahn kann ich als Bus & Bahnfahrer bestätigen. Die Fahrt hat oft was mit Spiessrutenlaufen zu tun, das Schiessen in dunkler Tann dann später weniger :) Am meisten nerven diese Robin Hood Sprüche. Ich kenn das noch aus meinen Zeiten als Radkurier, damals war grad Jan Ulrich voll dabei - und die Klamotten die ich an hatte waren entweder gelb oder grün. In JEDEM Fahrstuhl wurde man von irgend nem Bürohengst angelabert... Garantiert. "Ahhh fahrn sie auch bei der Tour de France mit?". Kinder gröhlen beim vorbeifahren "Jaaaaan Ulriiiiiich". Oh man, am besten geht man mit so was um in dem man die Freude der Leute zu verstehen versucht und statt sich generft zu fühlen freut man sich einfach. Irgendwie. Na, wie auch immer, mit dem Bogen ist das recht ähnlich.

Oh, aber ich habe in einem Zug schon mal einen älteren Herrn mit dem Bogenvirus anstecken können. Der hatte mich zuvor gefragt ob das ein Bogen sei und so und dann auch erzählt dass er ein grösseres Gelände hät auf dem er schiessen könnte und das immer schon mal vorhatte, aber nicht wusste wie/wo anfangen etc.


Da ich weder nen Verein noch sonst ne Möglichkeit habe schiesse ich fast ausschliesslich "draussen irgendwo".

Meine Erfahrungen diesbezgl habe ich schon im "Stumpshooting" Thread als auch einem anderen in den dem ich mich mal über die Rechtslage erkundigt hatte geschildert.

Generell versuche ich Orte zu finden an denen niemand ist. Das ist nicht ganz einfach, aber ich bin ausserdem sehr auf Sicherheit bedacht. Wenn man zu zweit ist oder so ist es unkritischer habe ich bemerkt, ein einsamer Typ der mit dem Bogen durch den Wald stapft finden manche vielleicht etwas komisch, zwei Leut die munter plaudernd auf nen Gummiwürfel schiessen machen offenbar weniger Angst.

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Peter O. Stecher
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Peter O. Stecher » 26.07.2010, 15:59

Ich sehe es so, egal wie die rechtliche Lage ist, man sollte sich immer mit den Waldbesitzern und Nutzungsberechtigen ins Einvernehmen setzen. Ein Gespräch mit dem Jäger, eine Einladung zum nächsten Tag der offenen Tür, zum Vereinsgrillen oder so. Bogenschießen ist ein immer noch exotischer Sport. Was ein Mountainbiker macht, wissend ie Waldleute, aber was Bogenschützen so im Wald machen...Aufklärungsarbeit, keinerlei Anklänge an die Jagd usw. ist wichtig. Keine Camo-Dresses ...
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von J.S. » 27.07.2010, 12:56

Mountainbiker sind unter Jägern auch nicht gerade gern gesehene Waldnutzer. Für Stöckchenläufer, Pilz- und Beerensammler gilt das oft auch.

Für Bogenschützen kommt erschwerend hinzu, dass sie bewaffnet sind.
Dass ein Bogen in Deutschland keine Waffe sondern ein Sportgerät ist, ändert nichts an seinem ursprünglichen Zweck, den in Deutschland jedes Kind kennt.

Es muss uns also nicht wundern wenn wir argwöhnisch beäugt werden, wenn wir uns mit unserem Sportgerät in den Wald begeben.

Ach ja: Blunts und Judopoints sind Jagdspitzen für Kleintiere. Also auch kein wirklich gutes Argument für unsere guten Absichten. Ich würde mir als Jäger eher für dumm verkauft vorkommen, wenn mir ein Bogenschütze erklärt, dass mit einem Judopoint kein Wild verletzt werden kann.

Roven ist deshalb einzig und allein eine Frage des Vertrauens.
Und die Basis von Vertrauen ist genauso wie Negley geschrieben hat ein guter Kontakt zu den Waldbesitzern und zu den Jagdpächtern.


Viele Grüße,

Jürgen
Schnelle Pfeile fliegen schnell am Ziel vorbei. ;-)

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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Squid (✝) » 27.07.2010, 14:09

DIe Argumentation gefällt mir gar nicht, denn sie kehrt den Schuldgedanken um.
Das ist so, als würde man jederman(n) erst mal wegen Vergewaltigung verhaften, denn die Ausrüstung dazu hat er ja...

Irgendwo sind Grenzen - auch für profilneurotische Jäger.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Peter O. Stecher
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Peter O. Stecher » 27.07.2010, 14:16

Naja, Squid, im Gesetz heißt es sinngemäß: Mit Gegenständen usw. die zum Nachstellen des Wildes geeignet sind usw. - sehr frei wiedergegeben. Wenn du mit einer Pistole in die Bank gehst, oder mit einer Videokamera ins Kino, dann hast du Erklärungsbedarf, nicht der Banker, oder der Kinoinhaber, oder?

Aber, unsere Jäger sehen Blunts sicher nicht als Jagdspitzen, denn sie glauben oft ja nichteinmal, dass man mit einem BH etwas erlegen kann. Im Zweifelsfall Gummiblunts, Judos...
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Archive » 27.07.2010, 14:31

Negley hat geschrieben:... denn sie glauben oft ja nichteinmal, dass man mit einem BH etwas erlegen kann. ...
Sehe ich allerdings auch so. Das müssen schon so spezielle BHs sein, so mit feiner Spitze, oder so mit Schleudergummi die jedem unaufgefordertem BH-Öffner die Finger brechen! damit kann man dann auch Tiere jagen!   8)

Mütze

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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Anuk » 27.07.2010, 14:45

Mann, Mütze, da warst du aber in abgelegenen Wäldern, wenn du auf so wilde BHs gestoßen bist! ;D

Grundsätzlich würde ich die Jäger nicht alle über einen Kamm scheren, die Jagdpächter, Förster etc auch nicht. Ich habe eigentlich noch nie Schwierigkeiten mit denen gehabt. Vielleicht, weil ich die auch nett grüße und nicht anschaue, als wollte ich sie fressen. Und hin und wieder mal etwas Problembewusstsein zu zeigen, statt auf eigene Rechte zu pochen (falls man die in diesem Falle überhaupt hat) nützt auch. (Nee, damit ist jetzt nicht gemeint, andererleut Füße o.ä. zu küssen)
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Peter O. Stecher » 27.07.2010, 14:48

Mütze, ich verwende sie immer als "Doppel-Davids-Schleuder", wie eine Doppelbüchse. Zwei Goliaths auf einen Streich.... :D :D :D ;)
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Squid (✝) » 27.07.2010, 14:56

@Negley: Ja sicher, weil die von dir beschriebene Waffe schon an sich verboten ist. Andererseits darf ein Polizist mit Dienstwaffe durchaus Geld in der Bank abholen.

Die Videokamera ist durch die AGB des Kinos ausgeschlossen - wenn da aber nicht (!) drin steht, Kameras verboten, dann kann ich das Ding ungestraft ins Kino mitnehmen. und habe sogar noch einen Schadenersatzanspruch, wenn ich deswegen rausfliegen sollte. Nur benutzen sollte ich das Teil halt nicht.


@Anuk: Ich habe dauernd Stress mit denen gehabt, schon als ich noch nicht mal Bogenschütze war. Diese ganze Sippschaft hat sich für mich als durchweg gestörter Haufen pathologischer Spinner herausgestellt, die mit dubiosen Ausreden im besoffenen Kopf Tiere abknallen wollen.
Es ist schade, daß die 20% ernsthafter und umsichtiger Jäger unter diesem Image leiden müssen.

Leider sind aber die 80% Idioten nicht bereit, sich auf ein Gespräch auch nur einzulassen, wenn man ihren winzigen Penis... ähm ich meine, ihre angeblichen traditionellen Rechte hinterfragt, selbst wenn das der aktuellen Rechtslage entspricht.  
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Anuk » 27.07.2010, 15:06

@Squid: Ja, vermutlich ist es wie im richtigen Leben: Alles immer sehr unterschiedlich und situationsabhängig. Vielleicht hängen da zwei Dinge zusammen? "Man" ist zu Männern ätzig und zu Frauen...irgendwie anders...dafür sprechen interessante Hobbys wie das hier von Negley benannte.

Negley hat geschrieben:Mütze, ich verwende sie immer als "Doppel-Davids-Schleuder", wie eine Doppelbüchse. Zwei Goliaths auf einen Streich.... :D :D :D ;)

Negley, da würde ich dann aber doch lieber einen Bogen mit in den Wald nehmen, das könnte für einen guten Ruf förderlicher sein! Du solltest nicht auf deinen Goliath schießen, das kann schmerzhaft sein! ;D
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Peter O. Stecher » 27.07.2010, 15:14

Squid, es stimmt, die Jägerschaft hat sich über Jahrzehnte hinweg einen sehr schlechten Ruf aufgebaut, selbstverschuldet, keine Frage. Es hat sich aber in den letzten Jahren vieles gebessert. Ich sehe z.B. auf Treibjagden keine betrunkenen Jäger mehr, das geht einfach nimmer. Ist auf Baustellen das selbe, das Maurerimage z.B. stimmt auch nicht  mehr, Bier und nix arbeiten.

Ich hatte mit Jägern, oder Waldbesitzern noch keine Probleme, eben, weil man den Dialog suchen muss und aufklären. Im Gegenteil, ich wurde kürzlich zu einer Forst/Jagd/Holz-Veranstaltung eingeladen um Bogen und Pfeil vorzustellen und alles hat es sehr interessiert. Solche Aktionen und Events helfen dem Bogensport weiter, der Akzeptanz usw. Streiten und auf Rechte beharren hilft nie.

Die haben ihr Hobby, wir haben unseres. Vergessen darf man nicht, diese Leute geben viel Geld aus - und das schon viel länger als der Bogensport boomt, und jeder Novitze glaubt, er muss im Wald herumstreunen und stolz seinen Bogen ausführen....immer hat es mit Takt und Dialog zu tun, wie man gesehen und akzeptiert wird.
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Archive

Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Archive » 27.07.2010, 15:28

Anuk hat geschrieben:Mann, Mütze, da warst du aber in abgelegenen Wäldern, wenn du auf so wilde BHs gestoßen bist! ;D

Heißt das, dass ich deine öffnen könnte, ohne das mir die Finger gebrochen werden? Antworten bitte gerne auch per PM.
Da bekommt Roven doch eine andere Qualität.  :P

8) Mütze  8)
Zuletzt geändert von Archive am 27.07.2010, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Squid (✝) » 27.07.2010, 18:22

Mir sind - das ist allerdings ettliche Jahre her - 2 oder 3 Kugeln um die Ohren geflogen, die eigentlich für meinen Wauwau (an derLeine!) bestimmt waren.
Alle Rufe waren vergebens, auch im Nachhinein war der nunmehr angetroffene Herr der Meinung, er habe auf einen Fuchs geschossen.
Das Gespräch reduzierte sich auf das Gesülze von Traditionen und "das sei eben so".
Tja, so ein Cockerspaniel an der Leine sieht ja auch wirklich aus wie ein Fuchs.
Toll!

Daß es sich um reale Kugeln handelte habe ich übrigens erst 2 Jahre später ernsthaft realisiert - als ich beim Bund im Kugelfang saß und Scheiben gekurbelt hab. Den Knall hab ich natürlich gehört... aber das das echte Kugeln waren...
War das gleiche Geräusch.
Bis dahin hatte ich nur die ungefähre Idee, dass da jemand komisch drauf war.
Aber seit dem sind Jäger für mich der pathologische Abschaum der ländlichen Gesellschaft.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 27.07.2010, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eure Roving Erfahrungen

Beitrag von Peter O. Stecher » 27.07.2010, 18:40

Du hast recht Squid!!  Heute ist so ein Jäger alle seine Rechte und Dokumente los!! Genau so haben sie sich diesen Ruf erarbeitet!!
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