Greifvogelfedern

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Frank_Z
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Greifvogelfedern

Beitrag von Frank_Z » 23.02.2009, 10:47

Eine Frage an die Jäger bzw. Juristen unter Euch

Wie sieht es eigentlich mit Federn heimischer Greifvögel aus. Soweit ich weiss ist von Adler bis Zaunkönig jede Vogelart in Deutschland geschützt (was ich übrigens sinnvoll finde). Darf ich deren Federn, die ich aufsammle (z.B. Eule, Bussard oder Krähe/Rabe) oder von einem Kadaver rupfe gesetzlich streng  genommen eigentlich besitzen? Könnte ich wegen einer solchen "wilden" Pfeilbefiederung evtl. belangt werden? Bräuchte ich eine "Herkunftsbescheinigung", wenn ich solche Federn besitze, oder weitergebe? Ich habe mir schon überlegt bei einer Falknerei nachzufragen, aber dürfen Falkner solche Federn überhaupt weitergeben oder verkaufen?

Viele Grüße
Frank_Z

Esteban
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Esteban » 23.02.2009, 10:54

Hallo Frank,

zu den selbstgesammelten Federn: NEIN  ;D

Die Vögel, sowie alle Produkte daraus - also auch Federn, sind geschützt.

Gruß

Esteban

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Squid (✝)
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Squid (✝) » 23.02.2009, 11:04

Nö, nicht alle Vögel sind geschützt. Alle Greifvögel, Eulen, diverse Seevögel und einige Singvögel schon. Aber Krähenfedern, Taube oder Dohle kannst du problemlos sammeln und verwenden.

Bei den Federn der geschützten Arten ist das anders. Wenn du sie in einer Falknerei kaufst, dann ist das kein größeres Problem, denn dann hast du einen Herkunftsnachweis.
Aber das Sammeln ist verboten, selbst von Kadavern.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Frank_Z
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Frank_Z » 23.02.2009, 12:08

Danke für die Antworten,

war ja auch nur eine Frage der Optik für "Sonntagspfeile"

@Esteban,
ja klar, natürlich " ;D"........

Viele Grüße
Frank_Z

Esteban
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Esteban » 23.02.2009, 12:11

Frank_Z hat geschrieben:..."Sonntagspfeile"...


Gans gefärbt/bemalt. Da müsste irgendwo noch ein Thread sein.

Gruß

Esteban

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walta
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von walta » 23.02.2009, 14:39

wurde schon oft diskutiert
fazit: finger weg davon

grüsse
walta
-----------
bemalen geht auch gut.

Dachs
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Dachs » 23.02.2009, 20:13

Wenn du legal Federn von Greifvögeln verwenden willst, dann bleibt dir nur der Gang zu einem Falkner. Wenn der es richtig macht, dann wird er dir die durch die Mauser von alleine ausgefallenen Federn gegen hinterlassen deiner Personalien und dem Aufschreiben der Anzahl der überlassen Federn schenken.
Handeln darf er damit nicht.
Rechtlich sauber ist das Sammeln von z. B. Schwanen- oder Gänsefedern nicht, da diese Tiere dem Jagdrecht unterliegen. Lediglich ein zur Jagd befugter Jäger oder eine beauftragte Person darf diese sammeln.
Verstöße können unter Umständen Straftaten sein.
Soviel dann zur Theorie.

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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Kistler » 23.02.2009, 22:13

Also Falknerei ist sicherlich der beste und legalste Weg.
Und Wildfederklau nur weil es keiner sieht.  :o :o :o
Ebenso könnte man schreiben "Ich fahre bei Rot über die Ampel, wenn keiner schaut" oder "Das Teil im Laden stecke ich mal ein, sieht ja keiner und ist ja genügend da. Die sind eh schon zu reich".
Warum nicht den Förster fragen, wenn der Vogel am Straßenrand liegt.

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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Heidjer » 24.02.2009, 01:51

Bei Schwänen, Gänse oder Pute kann man sich immer mit gekauften bzw. geschenkten Federn herausreden. Es wird deswegen auch niemand eine aufwändige Untersuchung bezüglich der Vogelart durchführen, bei Federn von Greifvögeln könnte das passieren! :-[
Und die erkennt ein guter Förster auch geschnitten auf einen Pfeil. ;)

Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Bognershanni » 24.02.2009, 05:54

Manchmal frage ich mich, in welchem Land wir eigentlich leben...

Das ist schon nicht mehr deutsch, das ist schon deutschdeutsch - kopfschüttel...
Man sollte nicht Bücher haben, wo drin steht was alles verboten ist, sondern Bücher wo drin steht was erlaubt ist. Das wäre nicht so dick...

Hanni

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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von GunDog » 24.02.2009, 06:54

Bognershanni hat geschrieben:Manchmal frage ich mich, in welchem Land wir eigentlich leben...

Das ist schon nicht mehr deutsch, das ist schon deutschdeutsch - kopfschüttel...
Man sollte nicht Bücher haben, wo drin steht was alles verboten ist, sondern Bücher wo drin steht was erlaubt ist. Das wäre nicht so dick...



Das dachte ich in diesem Beispiel auch mal. Aber wenn der Gesetzgeber das "entfedern" von Fallwild (z.B. verunfallter Greif) erlaubt, redet sich jeder damit raus. Somit gibt es Grauzonen. Durch die "klare" Ansage dass alles verboten ist, gibt es (fast) keine Ausnahme.

Gundog

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walta
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von walta » 24.02.2009, 16:21

wir haben das ganze thema bereits mehrmals seitenlang durchdiskutiert. leider hat es einen sinn das greifvogelfedern wasserdicht abgeschottet werden - da hat es leider schon zu viele leute gegeben die die lücken erfolgreich gefunden und erweitert haben um viel geld zu machen auf kosten der vögel.

nehmt zur kenntniss das dieses gesetz leider seinen grund hat und hört auf herumzudiskutieren.

grüsse
walta
-------------
der auch gerne einen satz falkenfederpfeile hätte :-(

Frank_Z
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Frank_Z » 24.02.2009, 18:03

O.k. verstehe....
@ walta,
ich bin da völlig deiner Meinung, Artenschutz fängt halt nicht erst in der Serengeti an, sondern schon vor der Haustür.  Trotzdem kann man hier wohl den aller, aller wenigsten unterstellen,  dass bei der Besorgung von Befiederungen die hier gepostet werden, mithilfe von Tellereisen oder Schrotflinte nachgeholfen wurde. Eben deswegen werden ja wohl die Federn nicht duch Wilderei besorgt sondern aufgelesen oder nach Möglichkeit vom gefundenen Kadaver abgerupft. Deshalb genieße ich die geposteten Bilder und reg mich darüber nicht auf. :o
- Andererseits: Mein leidenschaftliches Lieblingsreizthema ist ja, wie man socher schon mal lesen konnte die Plünderung archäologischer Denkmäler >:( - da bin ich dann eher gereizt. Deshalb wäre es für mich in diesem Falle auch nachvollziehbar wenn vielleicht mal einem eingefleischten Vogelschützer allein schon aus Understatement eine Hutschnur platzt......
Es ist dann eben auch eine Frage der Sensibilisierung, Überzeugung bzw. persönlichen Verantwortung und schliesslich der Gesetzgebung.

Danke für Euer Interesse
Frank_Z

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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.02.2009, 18:13

Also,ich weiß nicht, ob Bussard und co nicht einfach zu weich sind.
Krähe jedenfalls ist schon fast zu weich als Befiederung. Und schneller wird der Pfeil mit Falkenfedern auch nicht.
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

Dachs
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Re: Greifvogelfedern

Beitrag von Dachs » 24.02.2009, 18:33

Die mit der Ahndung von entsprechenden Verstößen beauftragten Behörden werden sicherlich das Internet für ihre Ermittlungen verwenden.
Und das Aufsammeln von Federn der dem Jagdrecht unterliegenden Vogelarten (z. B. Wildgänse, Höckerschwäne) ist schon Wilderei nach § 292 StGB.

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