Am Wochenende habe ich aus Schwiegervaters Keller ein paar alte Äxte, Sicheln, Sägen, Feilen und so geborgen. Leider in ziemlich schlechtem Zustand. Alles ziemlich dick verrostet, logischerweise nicht mehr scharf oder nutzbar. Ob, z.B. die Axtstiele noch was taugen weiss ich nicht.
Wie kann ich die Metallteile wieder in "schönen", brauchbaren Zustand versetzen?
Drahtbürste und dann ölen?
Bin für jeden Tipp dankbar.
Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Grüße
Christoph
Christoph
Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Hallo,
würde sagen es kommt auf den Grad des Rostbefalls an und ob du noch damit arbeiten willst oder das "alte" Werkzeug zur Schau stellen möchtest.
Axt: Stiel erneuern, Axtblatt säubern und schärfen, Härte prüfen (gegebenenfalls nachschmieden und härten), lackieren oder ölen
Sicheln: wenn die gedengelte Schneide verrostet (weggerostet) ist kannst du nur abschleifen und nachdengeln versuchen und schauen was draus wird
Sägen: stark verrostete Sägeblätter ersetzen, Bügel o.ä. entrosten und Lackieren
Feilen: leicht verrostet, Drahtbürste und an nem Stück Metall rumfeilen, aus stark verrosteten Feilen kann noch ein gutes Messer draus werden![Grin ;D](./images/smilies/grin.gif)
In jedem Fall muss man abwägen ob sich der Aufwand (als Arbeitsgerät) nicht durch eine Neuanschaffung mehr rechtfertigen würde.
Schorl
würde sagen es kommt auf den Grad des Rostbefalls an und ob du noch damit arbeiten willst oder das "alte" Werkzeug zur Schau stellen möchtest.
Axt: Stiel erneuern, Axtblatt säubern und schärfen, Härte prüfen (gegebenenfalls nachschmieden und härten), lackieren oder ölen
Sicheln: wenn die gedengelte Schneide verrostet (weggerostet) ist kannst du nur abschleifen und nachdengeln versuchen und schauen was draus wird
Sägen: stark verrostete Sägeblätter ersetzen, Bügel o.ä. entrosten und Lackieren
Feilen: leicht verrostet, Drahtbürste und an nem Stück Metall rumfeilen, aus stark verrosteten Feilen kann noch ein gutes Messer draus werden
![Grin ;D](./images/smilies/grin.gif)
In jedem Fall muss man abwägen ob sich der Aufwand (als Arbeitsgerät) nicht durch eine Neuanschaffung mehr rechtfertigen würde.
Schorl
Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
altes werkzeug leg ich normalerweise zuerst ein paar tage in öl ein (welches halt gerade da ist) - danach ordentlich putzen. erst dann schau ich mir das zeug an und entscheide was noch zu gebrauchen ist.
ansonsten: siehe schorl
grüsse
walta
-----------------
der keine signatur hat :-)
ansonsten: siehe schorl
grüsse
walta
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der keine signatur hat :-)
- Ravenheart
- Forengott
- Beiträge: 22358
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Alle Werkzeuge mit KLINGEN lassen sich durch schlichtes Entrosten (Caramba! Normales Öl reicht nicht!!), Polieren (Sandpapier, Stahlwolle, Poliergummi) und anschließendes Schleifen wieder in einwandfreien Zustand versetzen.
Anders sieht es bei Sägen und Feilen aus. Die sind leider nicht mehr brauchbar!
Grund: Diese Werkzeuge sind zwingend auf eine lineare Schnittkante angewiesen, Feilen bei jedem Schlag, Sägen an jedem Zahn. Die Schnittkanten der einzelnen Schläge/Zähne müssen zudem in einer Ebene liegen.
Rost aber verursacht LÖCHER in der Oberfläche. Ein angerosteter Sägezahn hat also keine Kante in einer Linie mehr, sondern seine Kante bildet eine unregelmäßige Wellenlinie (Feilenschlag ebenso).
Um wieder eine Kante zu erhalten, müsste man jeden Zahn/Schlag einzeln so abschleifen, dass wieder eine scharfe, gerade, Kante entsteht, und zwar von der Schnittseite her UND seitlich (Zähne) bzw. beiden Seiten der Feilenschlag-Linien!!
UND das auch noch so, dass alle Kanten aller Zähne/Schläge am Ende wieder in einer Schnittebene liegen.
Abgesehen von der Schwierigkeit, das hin zu bekommen, lohnt es den Aufwand leider nicht!
Bei Raspeln ist es noch unmöglicher, da jeder Schlag ja eine konvexe und eine konkave Seite hat.
Raspeln und Feilen kann man also wirklich nur noch verschmieden.
Aus Sägeblättern lassen sich noch Ziehklingen oder Pfeilklingen herstellen, wobei sie für Ziehklingen auch erst mal flächig plangeschliffen werden müssten, damit auch da eine lineare Kante entsteht!
Rabe
Anders sieht es bei Sägen und Feilen aus. Die sind leider nicht mehr brauchbar!
Grund: Diese Werkzeuge sind zwingend auf eine lineare Schnittkante angewiesen, Feilen bei jedem Schlag, Sägen an jedem Zahn. Die Schnittkanten der einzelnen Schläge/Zähne müssen zudem in einer Ebene liegen.
Rost aber verursacht LÖCHER in der Oberfläche. Ein angerosteter Sägezahn hat also keine Kante in einer Linie mehr, sondern seine Kante bildet eine unregelmäßige Wellenlinie (Feilenschlag ebenso).
Um wieder eine Kante zu erhalten, müsste man jeden Zahn/Schlag einzeln so abschleifen, dass wieder eine scharfe, gerade, Kante entsteht, und zwar von der Schnittseite her UND seitlich (Zähne) bzw. beiden Seiten der Feilenschlag-Linien!!
UND das auch noch so, dass alle Kanten aller Zähne/Schläge am Ende wieder in einer Schnittebene liegen.
Abgesehen von der Schwierigkeit, das hin zu bekommen, lohnt es den Aufwand leider nicht!
Bei Raspeln ist es noch unmöglicher, da jeder Schlag ja eine konvexe und eine konkave Seite hat.
Raspeln und Feilen kann man also wirklich nur noch verschmieden.
Aus Sägeblättern lassen sich noch Ziehklingen oder Pfeilklingen herstellen, wobei sie für Ziehklingen auch erst mal flächig plangeschliffen werden müssten, damit auch da eine lineare Kante entsteht!
Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 17.03.2008, 09:24, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Danke für eure Antworten - dann habe ich ja fast alles richtig gemacht.
Grüße
Christoph
Christoph
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Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Bei der Sendung "clever" habe ich von Rostumwandlung mit Cola gehört! Ich habe das einmal mit einem alten Zimmermannsnagel probiert. Es funktioniert tatsächlich, wenn man den Artikel 48 Std. komplett bedeckt untertaucht.
Bei hardnäckigen Fällen, bei denen evtl. noch Lackierung im Spiel ist, hilft die Sandstrahlkiste.
In beiden Fällen ist das anschliessende Ölen das Wichtigste!
Gruß
Falkenstadl
Bei hardnäckigen Fällen, bei denen evtl. noch Lackierung im Spiel ist, hilft die Sandstrahlkiste.
In beiden Fällen ist das anschliessende Ölen das Wichtigste!
Gruß
Falkenstadl
Bei den Alten schauen, für die Jungen bauen.
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Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Falkenstadl hat geschrieben:Bei der Sendung "clever" habe ich von Rostumwandlung mit Cola gehört! Ich habe das einmal mit einem alten Zimmermannsnagel probiert. Es funktioniert tatsächlich, wenn man den Artikel 48 Std. komplett bedeckt untertaucht.
deckt sich mit wikipedia zum thema entrosten:
wikipedia hat geschrieben:Leichter Rost lässt sich auch mit einer schwachen Säure abwaschen. Geeignet ist beispielsweise verdünnte Phosphorsäure, wie sie in Cola zu finden ist. Damit die Säure das Metall nicht angreift, muss sie mit viel Wasser abgespült werden.
Konfusius sagt: ich bin durcheinander :wacko
Nur eins ist glasklar: alle Bogensch?tzInnen sind Spanner 8-|![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
![Cheesy :D](./images/smilies/cheesy.gif)
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Re: Altes Werkzeug wieder nutzbar machen
Das mit der Cola wollte ich mal bei den beiden Sägen probieren - sollen ja anschliessend nur zur Deko dienen.
Grüße
Christoph
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