Bogenfund in den Alpen

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killerkarpfen
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Bogenfund in den Alpen

Beitrag von killerkarpfen » 19.01.2006, 14:09

[navy]5000 Jahre alter Pfeilbogen im Berner Oberland gefunden

Teil des Fundes von Schnidejoch

Nun ist die prähistorische Jagdausrüstung, die im Berner Oberland im Gletschereis lagerte, komplett. Ein deutscher Wanderer übergab den Behörden einen Pfeilbogen, den er im Herbst 2003 am Schnidejoch gefunden hatte. [/navy]

Zitat aus NZZ Online Donnerstag, 19. Januar 2006
hier nachzulesen
www.nzz.ch/2006/01/18/vm/newzzEILL9E47-12.html

und hier gibts noch etwas mehr Informationen dazu mit Bildern
www.be.ch/aktuell/default.aspx?action=2&mmid=16969

Möchte das Ding einmal zu Gesicht bekommen denn Diesmal ist es ganz in der Nähe . Man sieht die Verarbeitung nicht sehr gut auf dem Bild. Entspricht aber was ich gesehen habe einer Mischung aus Holmegaard, an den Tips und dem englischem Langbogen im Querschnitt des Profils. Man beachte auch die Aeste sowie die doch recht geschlängelte Form des Bogens
Link direkt zum Bild!

Würde mich freuen wenn ein Moderator diese lange Zeile in ein [navy]"Link"[/navy]verwandeln könnte

[navy]"Link"[/navy]

Hoffe dass es Euch interressiert KK

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lokalpatriotismus

Beitrag von Zentaur (✝) » 19.01.2006, 14:12

wozu so hessen zu gebrauchen sind....

:D
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

jaberwok

Beitrag von jaberwok » 19.01.2006, 14:46

Un ehrlisch sinnse auch noch :-D . Mir scheint da war echt was los in den Alpen so vor 5000 Jahren...

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RE:

Beitrag von Zentaur (✝) » 19.01.2006, 14:57

Original geschrieben von jaberwok

Un ehrlisch sinnse auch noch :-D . Mir scheint da war echt was los in den Alpen so vor 5000 Jahren...


vielleicht 'n bogenturnier :D
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
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Taran
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Danke

Beitrag von Taran » 19.01.2006, 15:14

Das ist ja wirklich ein sensationeller Fund. Hat jemand von euch schon eine Erklärung für die unterschiedlich Ausformung der Bogennocken?
Die (auf dem Foto) untere Nockenform, die an die Flügel einer Pfeilspitze erinnert (oder an Befiederung) dürfte einzigartig sein - sowas ist an keinem der mir bekannten prähist. Bögen zu sehen. Weiß jemand mehr?
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von waffenschreiner » 19.01.2006, 15:33

Der Bogen ist erstaunlich gut erhalten und sieht richtig gut aus. Interessant wären noch die Abmessungen. Besonders maximale Wurfarmbreite, und Breite sowie Dicke der Tips.
Die ungewöhnliche Nockform kommt vielleicht daher, dass die Sehne an einem Bogenende festgeknotet war.
Vom Ansehen bekommt man richtig Lust den Bogen nachzubauen und damit zu schießen. Wer weiß was in den Alpen noch alles zutage kommt wenn die Gletscher weiter so rapide abschmelzen.
Zum Glück haben die Finder den Boegn dann doch noch an die Archäologen übergeben.
waffenschreiner
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Pythagoras, Pythagoras von Samos, griech. Philosoph u. Mathematiker, 570 - 510 v.Chr.

Ulmenblatt
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Beitrag von Ulmenblatt » 19.01.2006, 18:33

@Taran
Aus der Url lässt sich folgendes entnehmen: Name=Eibenbogen_und_Pfeile__aus_Schneeball___vom_Schnidejoch._Der_Bogen_ist_160_cm_lang


Und über den im Anfangspost gegebenen Link erfährt man doch noch einiges mehr.

Gruss
Ulmenblatt
Denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum!

Tower
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Nocken

Beitrag von Tower » 19.01.2006, 18:42

Taran:

Wenn Du bei Steve Allely und Jim Ham "Encyclopedia of Native American Bows, Arrows & Quivers, Vol. I und Vol. II" schaust, dann siehst Du, dass auch die nordamerikanischen Indianer unterschiedliche Bogenocken verwendet haben.
Das Leben ist zu kurz um sich mit minderwertigen Dingen zufrieden zu geben! Besonders Schwerter, B?gen, Menschen allgemein, Freunde, Sexual- wie auch Lebenspartner!

jaberwok

Beitrag von jaberwok » 19.01.2006, 19:49

Ich finde die Theorie mit dem Knoten unten und der Nocke schlüssig... Das Nachbauen sollte doch kein Problem darstellen.

Cracks an die Front - Freiwillige vor....

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Beitrag von Archiv » 19.01.2006, 19:59

Ist bis nächste Woche fertig, Jab. Wenn DU das Material stellst...
:D

jaberwok

Beitrag von jaberwok » 19.01.2006, 21:56

kommt drauf an was der wünscht und ob er es holen kommt.....

Bitte IM.

Nein Eibe hab ich keine.

Der ... ach das weiß doch eh jeder

jaberwok

Butter bei die Fische

Beitrag von jaberwok » 19.01.2006, 23:47

Was haltet Ihr davon - Wir - die Community bauen diese Ausrüstung nach. Und zwar mit vereinten Kräften! Also ein paar pfeile den köcher usw usw .

und dann stellen wir ihn als Dauerleihgabe dem Museum in Bern zur Verfügung. Das ist nur eine Idee.

Was haltet Ihr davon?

Cu Achim

P.S. : Der bogenbauer ist schon gefunden und die Eibe dafür auch .....

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killerkarpfen
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Spannhilfe

Beitrag von killerkarpfen » 20.01.2006, 07:35

Original geschrieben von Taran

Hat jemand von euch schon eine Erklärung für die unterschiedlich Ausformung der Bogennocken?
Die (auf dem Foto) untere Nockenform, die an die Flügel einer Pfeilspitze erinnert (oder an Befiederung) dürfte einzigartig sein


Könnte mir vorstellen, dass die Verdickung eine Spannhilfe ist. Nicht weit gesucht, bei der Verwendung einer langen Hilfssehne wird diese zuerst innerhalb der Verdickung um den Bogen geschlauft, dann erst die Sehne und die Hilfssehne auf die andere Nocke gelegt. Zum spannen wird der Bogen auf den Boden gelegt und an der Hilfssehne gezogen. Je nach Technik verhindert die Verdickung, dass die Hilfssehne abrutschen kann. die Nocke bleibt frei zum einhängen der Sehne und die Hilfssehne kann ohne weiteres vom gespannten Bogen entfernt werden.
2. Überlegung, die vor allem flämischen Sehnen werden, so hab ich gelesen, mit einem grösseren und einem kleineren Öhrchen gemacht. An Stelle eines kleineren Öhrchens würde eine Verdickung am Bogen dieselben Eigenschaften erfüllen.


Den Nachbau der Ausrüstung zumindest Bogen und Pfeil werde ich sicher versuchen. Hätte aber lieber ich den Originalbogen als Leihgabe um ihn auszumessen. Die Ausrüstung würde ich aber austesten und verwenden um zu sehen was damit möglich ist und nur das Original ins Museum stellen.
KK
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Beitrag von Dustybaer » 20.01.2006, 07:46

Das muss schon ein Superstave sein, damit er nach dem Einschießen noch so reflex ist, und das bei einem runden Bauch. Seh ich das richtig: auf dem Foto kann man den Splint noch erkennen? Bei hoher Vergrößerung kann man bei der seitlichen Aufnahme rechts eine hellere Schicht erkennen. Was haltet Ihr davon?
Bis bald

Marius


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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 20.01.2006, 08:41

@ Taran
ich bin kein Experte für Steinzeitliche Bögen, aber ein fleißiger Leser und "Behalter".
Diese Form des Nocks ist auch zu sehen bei einem Jungsteinzeitlichen Jagdbogen ausgestellt im Landesmuseum Zürich. Volständig erhalten und gefunden in Sutz-Rütte. 165 cm lang, datiert endneolithisch. Auch der hat nur unten diesen Nock.
Ich kann zwar nicht viel beitragen aber Kleinvieh macht auch Mist :D .


Gruß
K-H

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