Bremser im Parcour - was tun?

Treffen und Turniere
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Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Bogenschütze » 05.01.2009, 13:32

Ein altes Thema, vielmals durchgekaut, aber immer wieder aktuell!
Deswegen hier ein Thread dazu.

Was ist geschehen?
Gestern habe ich bei wunderbaren -2°C im westerwälder Gebhardshain bei den Bowhunter Gebhardshain gestanden und an deren, sehr schön gestellten Neujahrsturnier teilgenommen.
Gebhardshain ist immer zu emfpehlen, denn der Parcour ist immer klasse, man schießt auf viele Ziele (gestern 42 Tiere bei 30 Pflöcken), die Leute sind nett und die Verpflegung ebenfalls.

ABER!!!
Vor uns war eine Gruppe von 5 vollaufgerödelten Compostern (man verzeihe mir diesen Ausdruck, ich habe nichts gegen Composter), die unendlich lange für ihre Schüsse brauchten.
Wir sind bei (fast) jeder Scheibe auf die Gruppe aufgelaufen!!!
Bei einem Pflock waren wir sogar schon da, als die noch gar nicht angefangen hatten zu schießen. Da konnte ich beobachten, wie ein Composter geschlagene 10 Minuten am Pflock stand und Entfernungen gemessen hat.
Wir haben sie ziemlich am Anfang auf ihr Tempo angesprochen, aber es war nichts zu machen - sie haben sich alle Zeit genommen, haben keinerlei Rücksicht genommen und sind dann auch von der Trefferaufnahme immer sehr gemütlich wieder zurückgekommen.
Hinzu kam, dass vor dem Turnier deutlich darum gebeten wurde, nicht zu überholen.

Neben dem Warten kam noch eine weitere ärgerliche Sache hinzu: Am Anfang des Turniers waren wir alle mehr oder weniger warm. Mit zunehmendem Warten aber wurde uns immer kälter. Am Ende lief dann bei -2°C nur noch sehr wenig.
Außerdem kommt man dauernd aus seinem Rhythmus raus, wenn die Pausen zu lange dauern.

Ich kann ja verstehen, dass man gut schießen will und nach Möglichkeit auch die 20, aber überhaupt keine Rücksicht zu nehmen auf die folgenden Gruppen Bild

Jetzt zum Thema:
Was macht man in einer solchen Situation außer durchatmen???

Gibt´s da nur den Weg des Stunksuchens oder hat jemand ein Rezept, wie man es eleganter lösen kann?
Zuletzt geändert von Bogenschütze am 05.01.2009, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Squid (✝) » 05.01.2009, 13:46

Mir fallen da zwei Optionen ein: Eine für den Veranstalter. Da die Compositen (nein, dass ist keine ausserirdische Rasse) manchmal etwas länger brauchen, gehen die als letzte Gruppe(n) los.

Die zweite: Diskussion mit dem Veranstalter, dass das Überholen eben unter diesen Umständen doch erlaubt ist, weil man sonst friert und kalt und krank wird. Das kann ja freundlich und sachlich mit den o. g. Argumenten geschehen und zur Absicherung eine entsprechende Notiz / Mitteilung erfolgen.

Eine Debatte mit den Schützen hat m. E. wenig Sinn, die schiessen nun mal, wie sie das kennen / können / müssen und gut. Würde mich ja auch stören, wenn mir dauernd jemand in die Hacken tritt und romnöhlt...

Nun die asozialen Methoden:
1. Gegenüber dem Veranstalter droht man mit Klage auf Rückzahlung des Startgeldes wegen Organisationsmangel. Denn DAS wäre von der "Startgeld = Reuegeld" Verienbarung wohl NICHT umfasst...
und
2. Man stellt sich wartend nahe den Compositen auf und macht "Theaterflüstern". Man unterhält sich höflich und leise aber gerade so laut, dass es die Betroffenen hören können. Und dann wiederholt man halt z. B. deren Gesprächsinhalte ehrfurchtsvoll staunend "ohhh, ein 55%iger let-off, toll!" oder "moaahh, 5 Minuten Zielerfassung, na, das MUSS ja ein Treffer werden". Alternativ kann man auch lästern über die Fahrräder.
Folge ist entweder, dass die sich beschweren und man dann gerüffelt (doof) oder vorbeigelassen (fein) wird.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 05.01.2009, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von dschin » 05.01.2009, 13:49

überholen. den wunsch des veranstalters missachten und ihn diesbez informieren

vielleicht gibt der veranstalter dann irgendwann alle compostler bei einem scheibenstart an den schluss

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Squid (✝) » 05.01.2009, 14:01

Neee, DAS wäre grundfalsch. Denn dann gäbe man dem Veranstalter die Möglichkeit, einen wegen Verstoßes gegen die Regeln zu disqualifizieren. Und gerade DAS will man ja nicht.
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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von dschin » 05.01.2009, 14:18

das wird eine grundsatzfrage-warum geh ich dorthin?
a) weil ich an einem turnier teilnehmen will
b) weil ich den parcour schiessen will

ich bevorzuge für mich b) aus spass am bogenschießen

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Squid (✝) » 05.01.2009, 14:32

Mich als Veranstalter würde nicht die Bohne interessieren, ob es dem Schützen um a) oder b) geht.
Aber wenn sich jemand nicht an die Regeln hält, dann fliegt der raus. Niemand marodiert da dann ausser Konkurrenz über den Platz.
Schon aus Gründen der Sicherheit und der Organisations sowie aus Fairness gegenüber allen anderen Teilnehmern.
In beiden Fällen a) und b) wird nicht weitergeschossen, sondern gegangen.

Aber Zeitlimit finde ich gar nicht übel.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 05.01.2009, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von dschin » 05.01.2009, 14:42

@squid:
die ausgangslage war: es wurde gebeten nicht zu überholen
und nicht: es ist verboten zu überholen

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Bogenschütze » 05.01.2009, 14:43

Danke schon mal für die ersten Rückmeldungen.

Noch eine Ergänzung: Auf den Veranstalter kann ich nichts kommen lassen, der ist top!
Wir haben ihn erst nach dem Turnier informiert - sind wir selbst dran schuld; da kann er auch nichts mehr machen.
Außerdem hatte das Turnier auch entspannten Spaßcharakter (für die 5 Composter offensichtlich nicht).

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von dschin » 05.01.2009, 14:52

ich bin überhaupt für turniere mit trennung in bogen mit visier- und bogen ohne visiereinrichtung ohne sonstige bogenklasseneinteilungen.
da gäbe es dann sicherlich nur sehr wenig auflaufen.

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Hoffentlich lesen sie mit...

Beitrag von Rado » 05.01.2009, 14:54

@Bogenschütze: Ich frage mich grad obs die selbe Camoklamotten-Composter-Gruppe war, die mich auch beim vorletzten Neubrunn in den Wahnsinn getrieben hat.(Daß ein Gör aus selbiger Gruppe uns in Tarnklamotten mitten beim Schießen,plötzlich aus dem Gebüsch, vor die Flinte rannte ist jetzt ein anderres Thema)
Ausser mich demonstrativ hizusetzen und ungeduldig zu gucken ist mir auch nichts schlaues eingefallen(was die Gruppe nicht bemerkte oder einfach drauf sch...).
Wenns wirklich nur die selbe  
Gruppe ist, braucht man vielleicht nicht gleich neue, internationale Regeln. Eine Rüge im Lager von 30 genervten Mitschützen kann sicher recht peinlich sein.
Aber eine bequeme Höchstzeit von 3min finde ich auch gut.


Gruß
Rado

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Bogenschütze » 05.01.2009, 14:58

@Rado
Kann ich dir nicht sagen.

Ich bin aber auch immer mehr für ein Zeitlimit von maximal 3 Minuten auf allen Außenturnieren, macht immer noch ca. 20 Minuten pro Scheibe und Gruppe à 5.
Immerhin imitieren 3D-Turniere ja die Jagd - und da kann man auch nicht vollaufgerichtet 10 Minuten lang Abstände schätzen ...

Käme aber noch das Problem, wie man das kontrollieren soll?

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von vinkona » 05.01.2009, 15:29

Ich bin auch fürs überleben ;-)
Allerdings such ich mir meine Turniere anders raus. Mir ist das einmal passiert mit stundenlang schraubenden Compoundern - meine persönliche Konsequenz - keine Turniere mehr, wo Visierschützen dabei sind. Fertig.
Da ist meist eh nur weit und Autobahn gestellt und schon von daher nicht mein Geschmack ...
Grüßle
Vinkona

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Esteban » 05.01.2009, 15:54

vinkona hat geschrieben:.... - meine persönliche Konsequenz - keine Turniere mehr, wo Visierschützen dabei sind. ...


Meine Kleine will nicht partout auf das Visier verzichten. Wird in der ein oder anderen Familie ähnlich sein, also insgesamt auch kein Lösung.

Der Ansatz muß vom Veranstalter kommen.

Die Höchstzeit ist grundsätzlich eine gute Idee. Aber wem den Verstoß melden ? In Ravensburg sind mir immer Nicht schiessende Mitglieder der Bogenabteilung aufgefallen. Die mit einer Warnweste und "Ordner" Schild kenntlich machen und über eine zentrale tel. Nummer ( Handy hat jeder dabei) zum Ort des Geschehens schicken.

Wenn dann mal plötzlich welche der Folgegruppe mit tickenden Stoppuhren hinter dem jeweiligen Schützen stehen, dürfte das nicht gerade zur Konzentration beitragen  ;D

Gruß

Stefan.


off topic:

Wir haben es mal zu dritt (!) nicht geschafft an einer Gruppe Radfahrer ( 7 !) dranzubleiben. Die haben, wenn irgendmöglich gemäss der Aufforderung des Veranstalters geschossen: 3 Nebeneinander.

Nur die FITA Gruppe davor hat auch die immer wieder ausgebremst.

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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Squid (✝) » 05.01.2009, 16:21

DAS könnte jetzt eine Grundsatzdiskussion werden:
Ist die "ausdrückliche Bitte, nicht zu überholen" unverbindlich und kann unhöflicherweise ignoriert werden oder eine verbindliche Bedingung bzw. Regel, die nur höflich formuliert ist?

Nach verständiger Auslegung natürlich letzteres, um Chaos und Gefährdung Einzelner zu vermeiden.

Die wörtliche Auslegung führt doch zu wirrem Chaos, wenn jeder meint, da 'rumignorieren zu können.

Und wir wollen doch nicht alle vor den Turnieren 13-seitige AGB zur Nutzung des Parcours unterschreiben, wo dann auch als Punkt 22.3.1 drin steht "Überholen beim Turnier verboten"...
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Re: Bremser im Parcour - was tun?

Beitrag von Rado » 05.01.2009, 16:30

@Squid:Überholen kann schwierig werden, da z.B. wir damals immer nur am Pflock auf die anderren gestoßen sind.
Und mich frech neben den Freizeitrambo zu stellen und gleichzeitig mitzuschießen...hmm,eigentlich wäre ich so dreist ;D.
Wollte ich dann aber doch nicht.
Oder überspringen und dann nach beendigung des Parcours zu diesem einen Ziel zurück...ist doch blöd.


Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 05.01.2009, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.

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