Mittelalter Holzschwert

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Sir Lancelot

Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Sir Lancelot » 24.04.2007, 12:25

Ahoi

Wo gibt es Holzschwerter die eine ungefähre Langschwert-Länge und-Form haben. Kennt da jemand eine Internetseite.

Ich suche kein Bokken und kein Tai-Chi-Holzschwert, auch Kinderschwerter suche ich nicht  ;)

Gruß

traditional archer
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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von traditional archer » 24.04.2007, 13:49

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten

menhir
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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von menhir » 24.04.2007, 21:22

Schade, dass die nicht sagen, was für ein Holz das ist ???

Aber eigentlich müssten die selben Hölzer wie im Bogenbau geeignet sein (langfasrig und (wenn auch nicht ZU-) zäh).

Materialbeschaffung sollte also gerade für uns, nicht unmöglich sein.

Und die grobe Form hinzukriegen dürfte für einen Bogenbauer ja eigentlich auch kein Hinderniss sein..  ::)

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Rado » 24.04.2007, 21:33

Also alle Bokken die ich bisher gesehen habe waren aus Weiss- oder Roteiche.
Jedesmal wenn diese beiden Sorten gegeneinander antraten brach die Weisseiche ab.
Also wenn selberbauen, würd ich Roteiche bevorzugen.Und seltsamer weise sind die Roteichenschwerter günstiger.
Hier im hamburger Schanzenviertel zumindest.
Hickory wäre sicherlich ein guter Kandidat. Mit einem Eschenprügel würd ich zB. nicht gegen ein Eichenschwert antreten wollen.
Ausserdem sollte man wie beim Bogenbau auf einen möglichst durchgehenden Faserverlauf achten.
Allerdings muss keinem Rückenring gefolgt werden. ;)
Zuletzt geändert von Rado am 24.04.2007, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Atheos » 24.04.2007, 22:15

menhir hat geschrieben:Schade, dass die nicht sagen, was für ein Holz das ist ???



Zitat aus dem obigen Link:

Die Schwerter selbst bestehen aus dem äußerst stabilen Eschenholz und sind insgesamt 1,20 m lang,...


LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Rado » 24.04.2007, 22:30

Aber mal ehrlich:Ein Eichenschwert haut Dir mit Sicherheit derartige Dellen in die Esche, das macht die nicht lang mit.Es sei denn ihr kämpft  beide mit Eschenschwertern.
Das selbe wars nämlich mit den beiden Eichensorten.
Ich hatte die Weisseiche und Schatti ein Roteichenbokken.
Zuerst waren die Dellen an meinem Schwert tiefer, dann alsbald brach das obere Drittel ab.
Dann andersherum mit einem Freund, der mit uns geübt hatte. Ich ein Roteichenbokken, er das selbe in weiss und beide nagelneu.
Und wieder Dellen bei der Weisseiche, und Bruch.
Zuletzt geändert von Rado am 24.04.2007, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von menhir » 25.04.2007, 07:33

Also ich hab noch nie ein gebrochenes Weisseiche-Bokken gesehen... (Hatte einige Jahre Aikido, und Iaido Unterricht... mehrmals wöchentlich  ;D)

Also ja, Eiche dürfte auch ein heisser Kandidat sein. Aber hier gibts halt vom Holz her gigantische Qualitätsunterschiede. Die spiegeln sich halt auch im Preis wieder (man siehe nur den Unterschied, zwischen einem 12€ Bokken, und einem um 50...)

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Rado » 25.04.2007, 10:02

menhir hat geschrieben:Also ich hab noch nie ein gebrochenes Weisseiche-Bokken gesehen... (Hatte einige Jahre Aikido, und Iaido Unterricht... mehrmals wöchentlich  ;D)


Tja wat soll ich sagen?
Ich schon.Und das zwei mal.
Vieleicht habt ihr nicht derart auf einander eingedroschen?Weisseiche hat gegen Roteiche keine Chance.Glaubts oder glaubts nicht, kann nur berichten was ich gesehen habe.
Der Preis war übrigens 18€ für die Roteiche und 20€ für die Weisseiche.

Sir Lancelot

Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Sir Lancelot » 25.04.2007, 12:34

traditional archer hat geschrieben:hi
aufhttp://www.dietraumschmiede.de/holz/holz.htm gibts welche
roman


Optimal, sind zwar ausverkauft, aber jetzt habe ich eine Vorlage zum Nachbauen.

Über weitere Homepages oder Bilder würde ich mich natürlich freuen  ;D

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von menhir » 25.04.2007, 13:11

Hehe... Rado, du hättest mal unser Iaido Trainin sehen sollen  ;D

Ich verspreche dir, geschenkt haben wir uns (und unserem Material) nichts  ;D


Allerdings hatte glaube ich bei uns keiner ein Bokken um unter 25€ (für die Weisseiche noch deutlich mehr)

Obwohl ich persönlich vom Gewicht und Aussehen her eh immer Roteiche Fan war^^

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Schattenwolf » 25.04.2007, 19:22

möchte zu rados statment noch anmerken....wir hatten letzten
sommer etwas "gedengelt"....klar, das die technick entscheidend ist...lässt man nun den hieb mit der breitseite oder dem "klingen" rücken abgleiten oder drischt man "klinge" auf "klinge".....

ich hab meinen roteichen bokken nun seit gut 10 jahren und er hält ;)

okay okay....7 jahre war er staubfänger  ;D

schwund ist halt überall  ::)
Zuletzt geändert von Schattenwolf am 25.04.2007, 19:23, insgesamt 1-mal geändert.
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So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Rado » 25.04.2007, 22:14

Danke Schatti.
Jetzt steh ich zumindest nicht zeugenfrei als Lügner da.
Aber ist es, Technik hin oder her, nicht ein seltsamer Zufall, daß gerade die Weisseichen so bruchanfällig waren?
Sie waren schließlich der selben Belastung ausgesetzt.

Und ausserdem haben wir uns die Knüppel ja eigenhändig nach Maserung ausgesucht.
Darauf vertraue ich irgendwie eher, als einen hohen Preis als Qualitätskriterium zu nehmen.
Was kann ausser Wuchs, Maserung  und Lage der Ringe sonst eine Rolle bezüglich der Qualität spielen?
Die Trocknung?
Es behaupten hier Leute, die würde selbst bei Bogenholz eine geringe Rolle spielen, was ich bis auf Eibe sogar größtenteils bestätigen würde.
Hab schließlich Ulme teilweise 3 Tage auf der Heizung fertiggetrocknet, während mir eine absolut schonend getrocknetes Stück Rüster durch ne kleine Reflexbiegung abbrach.Das Heizungsstück konnte das ab.
Holzquali also mehr Glücksache?
Zuletzt geändert von Rado am 25.04.2007, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von menhir » 26.04.2007, 07:17

Naja... ich glaube, es kommt mitunter auch sehr auf die Form an...  :(

In Japan gab es zur Zeit der Samurai, einen eigenen Handwerks Beruf, für die Herstellung von Bokken. Also gar so leicht dürfte es nicht gewesen sein.


Ps: Beim KenJitsu pariert man freilich mit der "Klinge"... das soll ja Training fürs Katana sein, und dieses hält bei seitlicher Belastung nichts aus, sondern nur auf frontaler. Wer mit der Breitseite eines -echten- Katanas pariert, versaut sich erstens sein Schwert, und zweitens hats wenig mit dem Kampftechnik zu tun... (Zumindest habe ich im AikiKen, Iaido, KenJitsu (Muso Shinden Ryu), und auch im Jodo noch nie gesehn, dass jemand mit der Breitseite pariert... aber ich kenn auch nicht alle 1700 KenJitsu Schulen  ;) )

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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von Schattenwolf » 26.04.2007, 18:59

menhir hat geschrieben:

Ps: Beim KenJitsu pariert man freilich mit der "Klinge"... das soll ja Training fürs Katana sein, und dieses hält bei seitlicher Belastung nichts aus, sondern nur auf frontaler. Wer mit der Breitseite eines -echten- Katanas pariert, versaut sich erstens sein Schwert, und zweitens hats wenig mit dem Kampftechnik zu tun...


HOLA!!!!

weiter können die meinungen nicht auseinander gehen!
und ehrlichgesagt halt ich das, was du da von dir giebst, für dummfug!

ähnlch wie beim holz die masserung, gieb es beim staht ein gefüge....das ist nach meines wissen bei querbelastungen wesentlich stabiler als die fragiele schneide gegen schneide!
vielleicht schaust du mal nach quellen angaben und tust sie hier kund.
wenn dem so ist würd es mich interessieen, denn es wiedetspricht meiner 14 jährigen kampfkunst erfahrung!
wenn auch zweitweilig passiv.

und es wiederspricht meiner physik kenntniss - aber vielleicht bin ich da ja zu ungebildet.
also wenn du handfeste belege für dein statment hast, ausser hören sagen´, nur her da mit!

rado...ab gesehen von der holz/stahl qualität ist die technik des führens in soweit relevant, das ein teil der kräfte durch die technik der schwert führung abgelenk und somit neutralusiert werden.
Zuletzt geändert von Schattenwolf am 26.04.2007, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mittelalter Holzschwert

Beitrag von menhir » 27.04.2007, 07:09

Meine Quelle?

Meine Quelle ist in dieser Beziehung meine Lehrerin... Sie übt Aikido, und Iaido/KenJitsu seit über 30 Jahren aus. Und zwar durchgehend aktiv^^

Aber wie gesagt: Es gibt (bzw leider "gab") über 1700 Schwert-Kampfschulen. Da könnt ichs mir vorstellen, dass da die ein oder andere was anders macht.
Was für eine "Kampfsporterfahrung" hast du denn? Welche Ryu? Welcher Dan/Kyu?

Oke... meine Lehrerin wird dir wohl als Quelle nicht reichen, so wie ich das seh^^

Also fürs Bokken Training kann ich dir mal nennen "BOKKEN - Das hölzerne Schwert der Samurai" hier sind die einzelnen Techniken beschrieben und bebildert. Beispielsweise Seite 87, 3B zeigt deutlich, wie mit der Klinge ein Schnitt pariert wird.

Ansonsten... fürs Katana... hab ich jetz nur "die japanische Schwertschmiedekunst" hier rumliegen. Da kann ich mal heute Nachmittag schaun, ob da was über die Stabilität drin steht.

Dann könnt ich nochmal meine Aikido Bücher durchforsten, ob da Eindeutiges über das Parrieren drin steht.

Da meld ich mich dann nachher nochmal.


Aber was du daran unlogisch findest versteh ich nicht.
Wenn das hier der Querschnitt eines Katanas ist:
___
|    |
|    |
|    |    <--- 1
|    |
\  /
  \/

  /\
  |  2

Nach welcher Logik, sollte die Klinge dann mit Krafteinwirkung aus Richtung 1 stabiler sein, als aus Richtung 2?


Achja. Und da fällt mir noch etwas ein. Wenn du alte japanische Schwerter kennst, erkennt man hier manchmal noch, dass versucht worden ist, ältere herausgebrochene Grate, aus der Klinge rauszuschleifen.
Diese kommen definitiv von einem direkten Block. Und diese Schwerter wurden garantiert über die Jahrhunderte hinweg ausschliesslich von Samurai bedient.

So... und bei folgendem weiss ich jetz nimmer, obs mir mal ein Lehrer erklärt hat, oder obs im Buch über die Schwertschmiedekunst stand:
Einer der Gründe, für die verwendeten Stahllegierungen, und für die Art der Damaszierungen im Klingenbereich war der, dass im Falle eines starken Blocks, nicht etwa das ganze Schwert klirrend auseinanderfällt, sondern eben nur ein kleines Fragment. Und zwar eben entlang dieser Damast- Linie.


Also unlogisch klingt das für mich nicht.

Aber ich bin gerne bereit auch deine Quellen anzuhören  ;)

Sag halt mal was für Kampfkünste du so betrieben hast? (Kendo?)

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