Wie bau ich einen Ofen aus Ton?

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BegineEva
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kleine Maus - alte, große Maus

Beitrag von BegineEva » 22.09.2006, 19:06

Eine meiner Zwerge erklärte mich gestern zu alten großen Maus und sich selbst zur kleinen Maus. Naja, das muss ich wohl abkönnen, immerhin besser als mit Hexen verglichen zu werden. ;-)
Begine Eva de Colonia hauptamtlich Mutter eines Bogensch?tzen

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locksley
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Beitrag von locksley » 23.09.2006, 02:16

@Eva

Vergiß aber nicht, dem Zwerg, ein Knöchelchen mitzugeben, damit er etwas zum vorzeigen hat, wenn Du testen willst ob er schon genug gemästet ist. :D

Anfangs wollte ich ja nicht glauben, daß man Kinder in diesem Alter für ein solches Projekt begeistern kann, aber ich wurde doch eines besseren belehrt. Deutschlands Stadtkinder sind besser als ihr Ruf. Glückwunsch zum gelungenen Projekt.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 23.09.2006, 09:21

Deutschlands Stadtkinder sind besser als ihr Ruf.




hey locke das sind ja auch kölner stadtkinder

k-h

BegineEva
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RE:

Beitrag von BegineEva » 23.09.2006, 20:27

Deutschlands Stadtkinder sind besser als ihr Ruf. Glückwunsch zum gelungenen Projekt.[/quote]

Ich kann nur Danke sagen. Aber ehrlich gesagt, unsere Kinder sind wie Blumen, die auf Hydrokultur gezogen werden, statt ganz normal in Erde. Diese Erde ist aber wichtig. Erst wenn ich weiß, woher ich komme, kann ich starten auf meinen Weg. Sonst geh ich irgendwann ein wie eine Blume in ner Vase und schwebe irgendwie im Weltall.Unsere Erde sind unsere Vorfahren.

Ich fand super interessant, dass mich heute ein Schüler einer anderen Klasse, aber aus meinem Projektteam fragte, was ich mit den Kindern angestellt hätte, die wären ja auf einmal so toll drauf. (Sonst verhielt sich der Junge immer recht aggressiv, frech und machte ständig irgend welchen Blödsinn). Nein, das war ich nur sehr bedingt (na ja so als Info-Mitteiler und Orga-Macher)Den Rest haben die Kinder selbst geleistet.

Meine Gruppe also die Ofen-Leute hat heute mein Jan (14) geführt, das obwohl die Kinder ihn das erste Mal sahen. Kollegen stellten dann fest: Der ist super klar. Der kann ja ne Gruppe eigenverantwortlich leiten. Wie alt ist der denn? Als sie das Alter hörten, waren sie nicht schlecht erstaunt.

Ich glaube es gibt 3 Probleme, die solche Sachen in den Schulen schwierig machen.
- Permanenter Geldmangel
- Mut der Lehrer sich auf Neues einzulassen und auch mal was anzugehen, wo ich erst selbst noch lernen muss.
- Angst, das mein ich leider wortwörtlich, davor, wenn mal was nicht so klappt, und davor von den anderen als ein bisschen "banane" abge-stempelt zu sehen.

Ich erschien in einer dem Jahr 1900 angenäherten Kleidung einer Lehrerin. Alle fanden mich super schick. Auch andere hatten solche Ideen, trauten sich aber dann doch nicht.(Was sagt wohl die Schulaufsicht? Was sagen die Leute?)

Insgesamt waren es 10 Themen an denen die Kinder arbeiteten dazu ergänzend kamen noch 10 andere Themen im Freilichtmuseum in Kommern.

Leider hab ich euch jetzt ein paar Kollegen von anderen Schulen auf den Hals gehetzt. Ich hab ihnen gesagt, dass sie mit ihren Fragen ruhig herkommen können, damit sie ihre Ideen umsetzen können, dass man sie gerne unterstützt, wenn man kann.

Eine andere kölner Schule will den Ofen nachbauen. Na die Kollegin kann hier ja lesen, wie es geht.
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Wieder so ein Einfall!!!

Beitrag von BegineEva » 23.09.2006, 20:39

Der Ofen war heute zum Schulfest ja noch nicht voll ausgetrocknet, also mit dem Backen von Brot funktionierte das noch nicht, aber wir haben in dem Ofen Kartoffeln gegart und dann mit Salz+Butter, Schmalz und Quark den Leuten zum Probieren angeboten.

Die Ofengruppe hat heute ohne meine Aufsicht den Ofen betreut. Als Leithammel habe ich meinen Sohn Jan (14) eingesetzt. Obwohl sie ihn nicht kannten, hat das alles prima geklappt.

Ich hab derweil die Leute an einem selbstgebauten Grill (gebaut von Schülern und Kollegen) mit Bratwurst versorgt. Die 300 Würstchen waren schon lange vor Ende der Veranstaltung aufgegessen.

Im Gegensatz zum Schulhof, wo es recht laut herging, war hier im Garten eine ruhig Oase, die viele gerne annahmen. Unterhaltung bot ein Kelte mit seiner Laute. Die Lieder von Streuner und Duivelspack kamen gut an. Nur die Schüler aus den Klassen 9-10 reagierten mit Ablehnung, fanden das altmodisch. "Spiel doch mal was fetziges."
Ganz leise wurde es dann bei einer Ballade. Die wirklich 10 Min. dauerte. Die Kinder forderten auch andere auf, leise zu sein und nicht zu stören. Das war während des offiziellen Teils, also den Ansprachen nicht zu erreichen gewesen.
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Stadtkinder unter erschwerten Bedingungen

Beitrag von BegineEva » 23.09.2006, 20:49

Wie hoch der Wert dieser Projektwoche, nicht nur mein Ofen sondern auch die anderen Themen, anzusetzen ist, wird erst richtig klar, dass es zu über 80% Kinder aus sozial schwachen Familien sind. Dass die meisten eine sehr negative Schulkarriere hinter sich haben, wo man ihnen immer wieder deutlich machte: "Du bist nichts, Du kannst nichts, Du hast nichts. Aus Dir wird nichts. Du hast Null Chancen."

Also Schüler wie es im Fachchinesisch heißt mit massivem sonderpädagogischen Förderbedarf.

Danke Fletchers-Corner!!!!!!! Helft den Lehrern weiter!!!
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Konferenzergebnis und Schülerresonanz

Beitrag von BegineEva » 25.09.2006, 17:05

Alle Kollegen waren von der Projektwoche begeistert.

Eine Reihe von Schülern wollten jetzt am liebsten weiter machen. Wieder zurück in die Klassen ? Ihhh baaa pfui. Muss das sein?

Wann gibt's die nächste Projektwoche?

Na wahrscheinlich zu Karnevall.
Ich werde wohl den geschichtliche Seite aufdröseln, wie weiß ich noch nicht. Aber schließlich gab's den Carne-vales ja schon seit den alten Römern.
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 25.09.2006, 17:43

ich werd mal vorbeischauen wen die hand wieder in ordnung ist.
wie du sagst:

mit massivem sonderpädagogischen Förderbedarf


wenn den kinder basteln spaß macht sollten wir da mal ein wenig nachhelfen. seit einem anstoß in der schule meiner tochter sind da alle begeistert und knochenschnitzen ist fast so verbreitet wie seilhüpfen.

gruß

k-h

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Knochenschnitzen- tolle Idee hoch lebe Karl Heinz

Beitrag von BegineEva » 29.09.2006, 17:01

Juhu, hab Karl Heinzes Text heute den kindern in der klasse vorgelesen. Allgemein kam: Jau toll? Wie geht denn schnitzen? Na da ich nur wenig Ahnung hab, hab grade erst auf Satzvey bei einem erstmals zugeguckt, werd auch ich da noch viel lernen müssen. Da machen wir dann am besten gleich ein neues Thema auf, damit auch andere Lehrers, Kinder-irgendwie-Versorger (soll witzig nicht diskriminierend sein :) )also Eltern, Erzieher etc. was davon haben.

Hoch lebe unser Karl Heinz und dieses Forum! Soll ich von den Kindern ausrichten.

Die hoffen, das die defekte Hand bald wieder funktionstüchtig ist, nicht nur aus Eigennutz sondern aus "Das muss ja weh tun!!" und "wie zieht der sich mit ner verbundenen Hand denn an?" :knuddel
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 29.09.2006, 19:45

Eva :bash :bash :bash :bash

Wie wäre es mit schmieden, lederarbeiten, schnitzen, Bögen bauen.......

Mach mal was normales mit den Kindern. :D

Gruß
K-H

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RE: Was ist normal? Wer ist normal?

Beitrag von BegineEva » 30.09.2006, 14:03

Original geschrieben von Karl-Heinz

Wie wäre es mit schmieden, lederarbeiten, schnitzen, Bögen bauen.......

Mach mal was normales mit den Kindern. :D



Normal? Rechnen- und schreibenlernen das ist normal. Das muss sein. Die Kinder haben beim Bau des Ofens so viel Neues gelernt, das bekomm ich mit den üblichen Sachunterrichtsmaterialien nicht wirklich hin.
Wird zwar dann im Moment gelernt, ist aber gleich wieder vergessen.
Ich glaub auch nicht, dass Deine Anmerkung wirklich ernst gemeint war. Kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Begine Eva de Colonia hauptamtlich Mutter eines Bogensch?tzen

Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 30.09.2006, 14:57

:D

BegineEva
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Was sollen wir in der Schule lernen/lehren/beibringen?

Beitrag von BegineEva » 30.09.2006, 15:58

Lach du nur ruhig über die alte Eva!!! Da bist Du in guter Gesellschaft mit vielen anderen!Ich lach ja auch oft genug über mich und bin ehrlich gesagt heil froh, dass ich das kann.

Wenn ich dann zwischen den Kindern verschwunden bin und erst entdeckt werde (Ach da bist du ja!)und selbst garnicht mehr wie eine Lehrerin aussehe sondern wie ein Mensch, dann bin ich glücklich!!!

Für mich ist es ein riesen Kompliment, wenn Kinder mir meinen Beruf nicht glauben!

Aber zurück zu den Themenvorschlägen. Wie du weißt müssen wir vor dem Winter noch so einiges am Ofen machen. Dann stehen ja die Themen Halloween und St. Martin vor der Tür.
Die müssen "aufgearbeitet" werden, so mit einer Mischung aus Theorie und praktischem Handeln. Wie weiß ich noch nicht, da muss ich mir noch was einfallen lassen. Die Kinder sind ja noch recht jung und in den letzten Jahren hatte ich es mit älteren zu tun.
Aber jetzt beim Schreiben kommen mir schon die ersten Ideen.

Das ist schon fast die wichtigste Frage? Darüber streiten sich Lehrer, Professoren und Minister seit der Erfindung der Schule (siehe Schiller, Goethe, Steiner, Jung, Montessori u´.u.u.)

Unsere Kultusministerin von NRW "Huhu Frau Sommer!" sollte uns mal lesen, die würd sich richtig freuen!!!
Begine Eva de Colonia hauptamtlich Mutter eines Bogensch?tzen

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Aztekenofen

Beitrag von oskadis » 02.07.2007, 00:03

Du hast ja jetzt eine andere Lösung gefunden, aber als mögliche Alternative gibt es die bekannten Tonöfen aus Mittelamerika... 
Zwar wird immer davor gewarnt sie in geschlossenen Räumen anzuschmeißen (logo), aber wer Erfahrung mit Feuer und Feuerstellen kommt auch damit klar. Die Lüftung sollte auf alle Fälle stimmen.
Ich hab so einen im Miniformat für mein Zelt.
Meistens aber reichen mir meine zahlreichen Felle und Felldecken  ;D

Gruß

~Oskadis~
Es steckt immer was gutes im Manne - auch wenn's das K?chenmesser ist. :D ;-)

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Re: Aztekenofen

Beitrag von BegineEva » 17.07.2007, 20:25

oskadis hat geschrieben:Du hast ja jetzt eine andere Lösung gefunden, aber als mögliche Alternative gibt es die bekannten Tonöfen aus Mittelamerika... 
Zwar wird immer davor gewarnt sie in geschlossenen Räumen anzuschmeißen (logo), aber wer Erfahrung mit Feuer und Feuerstellen kommt auch damit klar. Die Lüftung sollte auf alle Fälle stimmen.
Ich hab so einen im Miniformat für mein Zelt.
Meistens aber reichen mir meine zahlreichen Felle und Felldecken  ;D


Jau die Teile sind wirklich geil. Ich hatte auch mal einen. Die Anschaffung war trotz Sonderangebot nicht ganz billig. Nur leider verabschiedete sich das Teil leider sehr bald, weil eines meiner vielen Kinder dagegen stieß. Und dummerweise landete er nicht einfach auf dem Teppich sondern stieß gegen eine Truhe. Krawum, kaput war er. Scherbenhaufen. Gott sei dank war er aus.
Ich heiz ja auch mit Kohle im Zelt. Das Ding ist so schwer, dass ihn so leicht keiner umschuppst. Und das Ding kann man auch noch als Kochofen benutzen. Natürlich muss man auf gute Belüftung achten, wenn man im Zelt mit offenem Feuer hantiert. Gase sind nicht so gesund.

Achso unser Ofen in der Schule hat den Winter gut überstanden und wird weiterhin benutzt. Nach den Ferien müssen wir allerdings einige Ausbessungsarbeiten durchführen, weil er ein paar Risse bekommen hat.
Begine Eva de Colonia hauptamtlich Mutter eines Bogensch?tzen

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