Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

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tigama
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tigama » 08.12.2013, 11:16

tscho hat geschrieben:Ich glaub die Modelle von cp sind nicht wendegenäht. Wendegenäht wär schon bindend wenn du es genau nimmst.
Den Stulpenstiefel gabs.


na ja - er schreibt ja - guter Spagat zwischen a und Haltbarkeit ;-)

mir gefallen die kurzen stiefel besser ......

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tscho
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tscho » 08.12.2013, 11:23

Naja, an solchen Punkten muss man sich eben entscheiden. Meine ersten waren auch solche. Nun bau oder kauf ich nochmal neue, also was ist im endeffekt günstiger ?

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tigama
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tigama » 08.12.2013, 11:28

tscho hat geschrieben:Naja, an solchen Punkten muss man sich eben entscheiden. Meine ersten waren auch solche. Nun bau oder kauf ich nochmal neue, also was ist im endeffekt günstiger ?


welche Schuhgröße hast du ?

na ja - was günstiger ist ist immer die frage. ich denke das jede Entscheidung richtig ist.
auch wenn man sich danach anders entscheidet - weil die Entscheidung ja i.d.r. eine Moment-
aufnahme ist. will sagen, deine 1. Entscheidung war für dich richtig - oder ?

ich überlege ernsthaft mich auf Hollywood einzuschießen, da kann man am wenigsten
"falsch" machen *grins* und DEN Robin Hood kennen alle :-)

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tigama
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tigama » 08.12.2013, 12:05

Mathias hat geschrieben:Hallo @tigma,

als die Sat-Schüssel als auch den Helm habe ich zum Ende der Saison ( ja, so ist das nun Mal) mit Ballisto gepflegt und eigens zum Fototermin aus dem Winterschlaf geweckt!

Die farbigen Punkte sind Kennzeichnungen der Musterung einer Veranstaltung in Herstmonceux/England. Sie haben keinerlei historische Bedeutung!
Ich lasse sie mehr als Andenken eine Zeit lang am Helm.

Zu dem Fund 1250
Ich frage mich immer wieder: wie schnelllebig war die Zeit. Heute ist aktuelle Mode im nächsten Jahr out. Damals nach 100 Jahren? 20 Jahren? Keine Ahnung, zumal es ja auch regional starke Unterschiede gab.

Gruß


danke für deine Erklärungen zu den Farbpunkten.
das mit der mode ist so denke ich auch dadurch so schnelllebig
weil durch die mediengeschwindigkeit heute alles deutlich schneller
kommuniziert werden kann wie seinerzeit ..... und durch die indus-
trialisierung und Erfindung diverser elektrischer herlferlein wurde die
Produktion beschleunigt und auf einmal war vieles für viele erschwing-
lich ...... und mal ehrlich, was in den vergangenen 100 jahren an tech-
noligischer Entwicklung geschah das packt des menschen hirn ja fast
nicht mehr so schnell ging und geht es.

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Wilfrid (✝)
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Wilfrid (✝) » 08.12.2013, 12:16

Kinners, 89,00€ für n paar gute Lederschuhe, DAS ist billig. Auch die anderen Schuhe unter Luxuslederwaren, sind ja wohl preislich voll in Ordnung.
Was die Haltbarkeit von reinen Lederschuhen angeht, für die paar Auftritte und im Haus halten die auch ewig. Und 2 Nummern größer, mit Heu drin, schützen die auch im Frühjahr und Herbst vor Erfrierungen. DAS kann die Gummisohle nicht.
Also einfach etwas weniger Blech am Kopp und dafür vernünftige Schuhe, in Volleder. Dabei ist nicht mal der A-Faktor meine Intension, sondern die Gesundheit.

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tigama » 08.12.2013, 12:42

Wilfrid hat geschrieben:im Haus halten die auch ewig..


ich habe bilder :-)

stell mir grad vor wie der wilfrid zu hause in Gewandung herumläuft .....

im Wohnzimmer ne Feuerstelle mit nem kessel drüber .....

und seine frau Gattin Ehegemahlin steht am wäschetrog und schrubbt

seine bruche ......

aber du hast recht, Lederschuhe unter 100 euro sind ok, wenn man bedenkt
was 1 paar nike´s kosten und die sind aus 100% naturplastik !

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Mathias » 08.12.2013, 18:17

Ich habe meine Schuhe vor ca 10 Jahren bei Bodo (http://www.bododanneck.de/index.html) gekauft. Die sind zwar erhebich teurer, aber auf Wunsch und Maß gefertig.
Bis heute nix dran.

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Wilfrid (✝) » 08.12.2013, 19:00

LOL
Nein, in kompletter Gewandungt nicht. Aber wenn das "Rheuma" plagt, schon mal in der Hose ,weil Wolle,oder Nachts schon mal im Hemd, weil Leinen. Und wenn s dunkel ist und richtig saut, gehe ich auch schon mal im Mantel raus, mit Hut und Hund. Warum soll ich mir in modernen Klamotten den A abfrieren, wenn ich besseres habe??? Nagut, das "bessere" hat ja auch mal eben so Stoff für die hose 110 € , Stoff für den Mantel 120€ und das Hemd 42€ gekostet. Dazu Wollsocken für fast 50€. Da ist am Ende Armani billiger :-)). Und im Gegensatz zu Fußlappen halten Wollsocken eben nicht so lange, weil man sie am Hacken durchläuft.

Und wenns keiner sieht...

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von monkeyhupf » 09.12.2013, 10:26

zurück zu den beinlingen..
ich hab selber keine dezitierten belege gefunden für beinlinge um 1400...

anderes thema..
wie wäre ein essbesteck für bogenschützen aussehen?
ein messer plus einen pfiem oder gabel + evtl. einen holzlöffel??
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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Edradour » 09.12.2013, 10:52

Die ersten Abbildungen, die evtl. auf geschlossene Hosen schließen lassen, tauchen im letzten Drittel des 14ten auf. Das ist dann aber top höfische Mode! Beinlinge, gerade bei der einfacheren und arbeitenden Bevölkerung sind bis etwa Mitte 15tes belegbar und halte ich für einen Bogenschützen um 1415 für absolut angebracht. ABER, beinling ist nicht gleich Beinling... die frühen haben vorne nur eine Befestigung, die späteren haben dann schon mehrere Befestigungen oben und gehen so auch weiter um die Hüfte herum. da muss man schon genau hinsehen. Als Material ist Wolle mit sicherheit der Standard gewesen. Der Leinenfund ist der einzige Bekannte so weit ich weiß. Es hat auch seidene gegeben, aber wohl kaum für einen Bogenschützen.

Stulpenstiefel im dem Sinne wären mir unbekannt. Es gab sog. Lersen (http://www.knieriem.net/img/p/224-240-thickbox.jpg), im Prinzig lederne Beinline, die ber mehrere Verschlüsse eng gezogen wurden (aus denen sich vermutlich Stulpenstiefel entwicket haben), jedoch waren diese eine typische Reitbekleidung.
Für eine nicht berittenen Bogenschützen würde ich daher denken, höhere Schuhe (keine Stulpensiefel!) möglich, die Regel sind aber eher Halbschuhe.

OT:
das mit den Bauern ist, gelinde gesagt, Humbug. Zumindest mit der Verstädterung im Spätmittelalter wäre ohne Bauern (sic) bzw. eine gut organisierte Landwirtschaft eine Versorgung der Städte garnicht möglich gewesen.
Es gibt reichlich Belege für freie Bauern, die sich (post Pest) eine goldene Nase verdient haben und den Landadel finanziell abgehängt haben. So kam es sogar zu Heiraten zwischen reichen Bauerstöchtern und Adeligen.
Nochmal, was ich schrieb, gilt für das Spätmittelalater, aber darum geht es ja in diesem Thread.

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tscho » 09.12.2013, 12:23

Sieh dir mal das Bild genau an, der Stulpenstiefel taucht des öfteren auf. Auch schon gut 100 Jahre früher.
Ich such mal noch einiges raus dazu.
Und bisher sind wir nur bei Bogenschützen, ob beritten oder nicht, hatten wir noch nicht ausgeschlossen.
Berittene gabs.

Ok, dann kommen wir den Beinlingen ja näher. Ich halte Leinen bisher für das robustere Material, lass mich da aber gerne belehren.

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von tigama » 09.12.2013, 12:39

hat einer Ahnung warum z.b. bei dem hohen Schaftstiefel vorne die spitzen so dermaßen
lang ausgeprägt sind ? ich denke daß es vermutlich nicht nur dem einstieg in den Steigbügel
dient - oder ? so lang müssen die dafür ja nicht sein. also möglilcherweise modischer akzent ?
aber warum so lang ? war doch sicherlich mühsam herzustellen und damit zu laufen ? was wurde
damit nachempfunden ? wer lang hat kann lang lassen oder was ?! ;-) oder je länger je lieber ?
nase des mannes so seine Stiefelspitze ?

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Ravenheart » 09.12.2013, 12:41

Meine (Achtung! Ganz persönliche!) Theorie ist:
Das hat Vorteile in Matsch und hohem Gras!
Ähnlich wie bei einem Ski....

Rabe

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Edradour » 09.12.2013, 12:46

Die Spitzen sind ein rein modisches spätgotisches Phänomen. Das findet sich genauso bei Schnabelschuhen und auch Harnischfüßlingen und ist super unpraktisch.
Zuletzt geändert von Edradour am 09.12.2013, 14:08, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Bogenschützenausrüstung im Jahr 1337 bis 1453

Beitrag von Edradour » 09.12.2013, 12:52

tscho hat geschrieben:Sieh dir mal das Bild genau an, der Stulpenstiefel taucht des öfteren auf. Auch schon gut 100 Jahre früher.
Ich such mal noch einiges raus dazu.
Und bisher sind wir nur bei Bogenschützen, ob beritten oder nicht, hatten wir noch nicht ausgeschlossen.
Berittene gabs.

Ok, dann kommen wir den Beinlingen ja näher. Ich halte Leinen bisher für das robustere Material, lass mich da aber gerne belehren.


Zu den Stiefeln. das mit dem 100 Jahr früher würde mich sehr interessieren. Wo hast Du das denn gesehen?

Zu den Beinlingen, Wolle war für Ottonormalverbraucher DAS Oberbekleidungsmaterial schlechthin (darunter Leinen).
Der Grund dürfte ganz einfach der sein, dass Wolle viel besser wärmt, als Leinen oder Berchent (und das auch, wenn es feucht ist!).
Und bevor das Argument Wolle und Sommer kommt, ja, auch im Sommer kann man Wollhosen tragen. Ich besitze im übrigen auch moderne Anzughosen aus reiner Schurwolle und trage die ja heutzutage auch im Sommer. Ich wette, einige von euch auch... ist halt dann dünne Wolle.

Thema Helm, eine Schaller halte ich für 1415 für nicht angebracht, die kommen eigentlich erst so ab der Mitte des 15ten.

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