Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

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Faenwulf
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Faenwulf » 10.09.2013, 11:43

Naja, also ich fahre auch nur einen kleinen Opel Astra (5-Türer) und habe da ein Osebergzelt mit Grundmassen von ca. 1,60 breite auf 2m Länge und 2,20m Höhe drin. Dazu dann noch Ausrüstung für zwei Personen, wozu eine Kiste und mein großer Rundschild gehört.

geht alles, wenn man möchte. Auch mit kleineren Dreitürern.

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eddytwobows
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von eddytwobows » 10.09.2013, 12:18

Etwas OT...

Ich behaupte jetzt einfach mal, daß sich hier die meisten "hitzigen Diskussionen" (wobei ich persönlich in dem einen oder anderen Post die Grenze zur anpöbelei schon überschritten sehe...) an dem fließenden Übergang von einer "Darstellung" zur "Experimentiellen Archäologie" reiben und entzünden... :)

Jetzt mal ernsthaft, warum sollte jemand, der "lediglich" eine Gewandungs- und Lager-Darstellung anfangen möchte, diese unglaubliche Mühe nebst nicht unbeträchtlichen Kosten auf sich nehmen und teuren Leinen und oder Wollstoff einkaufen, um diesen dann bei sich zu Hause mühsam mit einer Fischbein,- Knochen,- oder Bronzenadel per Hand zusammen zu sticheln ?

Klar, wer es möchte und darauf steht, bitte sehr, der wird auch schon ohne Zweifel seinen Spaß daran haben, ich persönlich finde es allerdings genauso bemerkenswert und respektwürdig, wenn man Zuschnitt und selber Nähen mit günstiger Baumwolle o.ä. und der eigenen Nähmaschine erledigt... immer noch besser und wesentlich "A", als fix und fertig selbst gekauft...!! :) :)

Ich persönlich habe überhaupt kein Problem damit, wenn in einer Lager-/ Gewandungs-Darstellung die Gewandung
oder die Zeltplane aus Baumwolle oder sogar aus einem Mischgewebe gefertigt und mit Maschine genäht oder die Waffen aus modernen Stählen mit dem Lufthammer geschmiedet sind... ::)

Hauptsache, Schnitt, Symbole (Wappen u.ä. z.B.) und Zeitrahmen sind einigermaßen A-nachvollziehbar gehalten...
Nicht so, wie der Typ, der da bei Graf Gerds Stadtgetümmel in Delmenhorst in einem Waffen / Wappenrock mit einem dicken, fetten Adidas-Symbol vorne drauf aufgetaucht ist...grusel ;) :D :D :D

Bei einer Handwerklichen "Darstellung" sieht es dagegen schon etwas anders aus, hier wird m.M.n. die Grenze zur "Experimentiellen Archäologie" überschritten...
Und muß es ja schließlich auch, was die Werkzeuge und die zur Schau gestellte Be- / Verarbeitung angeht...

Allerdings ist eine Handwerkliche Experimentielle Ärchäologie-Darstellung mit ziemlichen Kosten und Platzbedarf verbunden,
sprich, wer sich so etwas leisten kann, wird sich dann auch aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unbedingt einen Kopf um den
Preislichen Unterschied zwischen Leinen und Baumwolle u.ä. scheren müßen.

Andere haben die dafür notwendige Kohle halt nicht und müssen daher nun einmal Kompromisse eingehen, was die verwendeten Materialien angeht, was aber noch lange nicht zu heißen hat, daß man deren Ernsthaftigkeit beim Betreiben
des Hobbys und / oder die Qualität der Darstellung von oben herab betrachten oder überhaupt ganz allgemein in verächtlicher Weise in Zweifel zieht kann / darf !! Eher wohl das Gegenteil...!!

So, reicht jetzt... ;) :) :)
OT Ende...

LG
etb
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von bowa » 10.09.2013, 12:23

Warum lese ich hier immer was von Auto....
Wenn schon authetisch dann auch richtig also heisst das für euch wohl eher damit anzureisen.

Karre3.jpg

von:http://mondberg.de/blog/

da sollten eure komischen Zelte wohl drauf passen.

;D ;D ;D ;D ;D
für Mittelalterbanausen wie mich heisst es jetzt duckundweg
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.
Die zehnte summt die Melodie von Tetris.

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Anasazi » 10.09.2013, 12:48

Im Mittelalter gab es doch bereits Arbeitsteilung,
deswegen muss ich kein Schwert schmieden, deswegen muss ich kein Zelt bauen, deswegen muss ich keine Schuhe machen, deswegen muss ich nicht sonstwas machen, sondern versuche es zu kaufen / zu erhandeln über Fähigkeiten, die mit meiner Darstellung zu tun haben.
Darin sehe ich eine gewisse Ernsthaftigkeit sich mit dem Thema zu befassen und nicht: ich stelle xyz dar und brauche dafür abc. Da ich aber nicht bereit bin für mein Hobby den Betrag auszugeben, welchen der Kauf der Ausrüstung erfordert, mache ich alles selber aus "Schnäppcheneinkäufen" - für mein Wochendlager reicht das schon ???
Das Lagerleben am Wochenende war übrigens im Mittelalter nicht so häufig wie heutzutage 8) - Gut ausgerüstet im Lager waren auch nur die welche es sich leisten konnten.
Mich würden mal die Prozentsätze interessieren: Wieviele Menschen hatten Lederschuhe, Wieviele Menschen hatten Schwert und Schild, wieviele hatten Zelte und wie viele hatten handgenähte Zelte, wieviele hatte täglich was zu essen (und vor allem was?), wieviele hatten mehr als ein Leinenhemd und einen Umhang und wieviele der hier anwesenden Mittelalterreenactoren trinkt lieber Met als Dünnbier??????? :-*

Auf jeden Fall wäre ein Zeltmacher, der Zelte den Mittelalterepochen entsprechend anfertigt und dabei auch unterschiedliche Materialien zur Auswahl hat, der kompetenteste Ansprechpartner.

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 10.09.2013, 13:30

Anasazi, Du hast ja recht, nur leider ist dem heute, wie Du vorn lesen konntest , nicht mehr so. Zeltfunde gibts wegen des Materials keine, die paar vorhandenen Zeichnungen haben irgendwann in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ein paar "A" -freaks umgedeutet und sich , ohne Beachtung der Überlieferung nen "A"mbientigen Schnitt ausgedacht.
Und so kamen dann solche netten Teile wie das "Geteld" und ähnliches in die Welt. Seither ziehen also die Nordleute mit reichlich Brettern und gehobelten Rundstangen und "Sachsen" sowie "Normannen" mit Zelten mit Seiteneingang (seitlichem Windeinlaß) durch die Welt. Und sowas stellen dann die Zelthersteller her, weils nachgefragt wurde und weils das zu kaufen gibt, wirds nachgefragt. So beißt sich da die Katze in den Schwanz.
Das selbe gilt für die Stoffe, die Hersteller müssen den günstigsten Stoff nehmen, das ist der am meisten nachgefragte. Also gibts "nur noch" Baumwolle, imprägniert, fäulnishemmend . (Persenningstoff)

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Chirion » 10.09.2013, 15:02

Kinders bin ich froh das wir das südlich der Alpen etwas gelassener sehen (hier scheien die "A"-... zumindestens auf den Veranstaltungen die ich besuche eher in der Minderzahl zu sein).
Was solls manchmal muss man Kompromisse eingehen. Für das Zelt unserer Truppe (6x10m und 4,5m hoch) waren laut Schnittplan fast 150qm Stoff notwendig, da hab ich den Stoff genommen der erschwinglich war, in dem Fall Restrollen eines Herstellers von Markiesenstoffen.
Ja das ist Kunstfaser, sieht aber aus wie Leinen, weil Markiesen mal so aussehen sollen.
Über Zeltstoffe die für die 150qm mehr als 8000€ kosten würden hab ich nicht mal nachgedacht.

Zur Frage der Imprägnierung: Behandlungen um Stoffe wasserundurchlässiger zu machen sind keine Erfindung der letzten Jahre sondern schon mindestens seit den Agyptern bekannt (kann sein das sich das bis ins Mittelalter nicht bis zu den nördlichen Gefilden durchgesprochen hat, aber auch das würd ich bezweifeln)
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

AndiE
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von AndiE » 10.09.2013, 16:29

Hallo

Wenn man sich das alles so durchlest überlegt man sich ja glatt ob man überhaupt noch auf ein Mittelalterfestival fahren will.
Fahrt ihr da hin um Spaß zu haben oder um euch schwarz zu ärgern weil das Zelt des Nachbarn nicht zu seiner Hose passt?

MfG
Andi
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 10.09.2013, 16:40

AndiE, Du hast mir den Tag gerettet !!!!
Ich fahre da hin, Mittelaltermärkte, um mich mit MA-intressierten netten Bekannten zu treffen, die Gäste und mich selbst zu bespaßen. Dabei ist mir das Wumpe, ob der ne Hose oder nur Strümpfe an hat.
Nur wenn das Zelt offensichtlich nicht wetterfest ist, dann ärgere ich mich. Dann darf ich nämlich mitten in der Nacht Zelt retten...

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Heiner
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heiner » 10.09.2013, 18:06

Der Spaß soll nicht drunter leiden und tut es ja auch nicht ;). Das kommt euch nur so vor, weil ihr außer den Debatten aufgrund der unterschiedlichen Standpunkte ja gar nix mitbekommt von dem was die "A"-Fraktion macht und erlebt :-*.

Leute, die Situation ist doch schon Jahrzehnte so und wird sich auch nie ändern. Das ist ein bisschen so wie beim Anlageberater, der eine rät zu Risiko, der andere zur Sicherheit. Hier ist das Kapital die Zeit und das Engagement, die Optionen "A" und "Gromi". Jeder investiert da wo und wie er will. Die Erträge sind dann Freude und Spaß an der Freizeit und am Hobby, für die einen über die A-Schiene, für die anderen über die Gromi-Schiene.

Wie in dem Anlage-Beispiel (welches nicht perfekt, aber trotzdem brauchbar) sollten jedoch die Deklaration und die Informations- bzw. Entscheidungsgrundlage stimmen. Also keine Risikopapiere als sichere Anlage anpreisen ("Gromi statt "Homi""), genug selbst informieren, zu allen Spielarten, und dann ein bewusster und konsquenter Entscheid - sonst wird es eben erfahrungsgemäß teuer ("Hmmm, nee, nun doch A, oder besser Spämi oder es muss plötzlich "Keltlisches MA" sein ;)). Wie ebenfalls im Beispiel ist wenn, dann nur der Anleger der Gekniffene. Die Ratgeber und Meinungsbildner investieren ja nichts selbst. Ebenso hier. Es zählt NUR die Eigenmotivation, was man für SICH machen möchte. Das ist Freizeit und die bedeutet Lebensqualität.

Soweit so gut, aber: es ist üblich, das groß und breit Mittelalter dransteht, wo wenig bis gar kein Mittelalter drin ist. Und das nicht unter der Prämisse der geringst möglichen und unvermeidbaren Abstriche und ständiger Bemühungen zur Weiterentwicklung, sondern eben auch gezielt oder sogar fahrlässig. Das ist dann eben nicht mehr so dolle, weil es die "potentiellen Anleger" fehlleiten kann. Comprende?

Ein Beispiel: Wenn ihr einen Hornkomposit kauft, komplett nur aus Naturmaterialien und dann bricht der leider und ihr stellt fest, dass da Glasfaser eingebaut war, was dann? Beschiss, oder nicht? Oder, zweites Beispiel, ihr findet eine Bauanleitung "nach Original" und baut danach, fahrt hoch motiviert zu einem Treffen, begegnet da einem "Kenner" und der sagt "Oh, ja, tut mir leid. Da bist Du wohl einem Versehen aufgesessen." Warum? Weil die Anleitung murks war, weil falsch betitelt und/oder falsche Methoden. Doof, oder?

Bezogen auf dies Thema: Wenn hier einfach nur nicht "Mittelalterzelt" gestanden hätte, dann wäre das Thema doch völlig anders gelaufen. Schreib Gromi und gut ist, Du kannst machen was Du willst, zumindest ist es den A-Päpsten dann egal. Gutes Beispiel: Gisbert und das MPS. Seit der Umbenennung ist doch praktisch Ruhe an der A-Kritik-Front. Passend umbenannt, voilà! Ist Dir keiner böse, guckt Dich keiner schief an.

Die Anspannung ist da, weil unter identischem Banner verschiedene Gruppen firmieren, deren Philisophien meilenweit auseinanderliegen. Das MUSS doch krachen...

Anderes Beispiel, welches zeigt, dass es so nicht sein muss: LARP. Find ich total klasse, wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das auch noch machen! Aber nicht als MA sondern eben als LARP! Bemerkenswert, dass die LARP und die A-Fraktion sich nicht nennenswert reiben, oder? Der Grund: Es gibt halt eine klare begriffliche und inhaltiche Abgrenzung, die es einfach macht, sich nicht zu "beißen". Eben die fehlt bei den "A"s und den Gromis. Hier isses immer das Gleiche: "Mittelalter"

Und eigentlich, völlig legitim und rechtens, siehe z.B. Wilfrid, geht es so manchem doch auch in erster Linie um Begegnungen in "Ambiente" und nicht um soviel Akkuratesse wie eben leistbar ist. Das ist doch mal ein Bekenntnis Wilfrid, find ich klasse dass Du so es so direkt und ehrlich sagst!

Insgesamt ist die Situation also doof, beruht aber auf einem üblichen menschlichen Makel. Steck drei Angler zusammen, die alle gerne auf einen Fisch gehen. Irgendwo, beim Haken, beim Köder, beim Knoten, sie werden nicht einer Meinung sein und sich darüber auseinandersetzen, möglicherweise sogar unfreundlich werden. Schade, aber so ist der Mensch halt. Hier haben Menschen ähnliche Interessen ("Mittelalter") aber ein jeweils grundsätzlich anderes Verständnis von Darstellung und Umsetzung desgleichen.

Für mich ist nur das Management der Lage fraglich, nicht wie die Lage ist. Machen kann und soll jeder was er möchte. Die Bannerproblematik lässt sich denke ich auch kaum lösen, zumindest weiß ich nicht wie. Was mir übrig bleibt, ist deutlich dann eine andere Sicht anzubieten, wenn es einfach offensichtlich eine signifikante Fehlinformation ist, die da steht. Da hört es dann nämlich auf. Wenn Murks nicht mehr als Murks benannt werden darf, Spekulation nicht mehr als Spekulation und Ignoranz nicht mehr als Ignoranz, dann gute Nacht.

Letztlich entscheidet der Leser ("Anleger") selbst. Auf Quark als Grundlage, der aber als Beton angepriesen wird, soll er dabei aber nicht zurückgreifen müssen. Oder würdet ihr das gerne tun?
Zuletzt geändert von Heiner am 10.09.2013, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Faenwulf
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Faenwulf » 10.09.2013, 18:21

Heiner hat geschrieben:
Anderes Beispiel, welches zeigt, dass es so nicht sein muss: LARP. Find ich total klasse, wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich das auch noch machen! Aber nicht als MA sondern eben als LARP! Bemerkenswert, dass die LARP und die A-Fraktion sich nicht nennenswert reiben, oder? Der Grund: Es gibt halt eine klare begriffliche und inhaltiche Abgrenzung, die es einfach macht, sich nicht zu "beißen". Eben die fehlt bei den "A"s und den Gromis. Hier isses immer das Gleiche: "Mittelalter"


Hast du ne Ahnung. Freundinnen von mir die (Groß-)Cons ausrichten haben schon oft genug LARPer gehabt, die sich über die Maschinengenähten Zelte anderer Gruppen empört haben. Da es beim LARP noch stärker um ein gewisses Ambiente geht (da man eben eine Rolle verkörpern soll) sind die Probleme dort teilweise noch Extremer vorhanden. Vor allem, wegen der Teilweise großen Regelwerke die manche Dinge total sinnlos oder lächerlich machen wenn man sie ausnutzt.

Aber davon ab: Soweit ganz gut gesagt. Ich kenne da eine schöne Klassifikation die es aber etwas einfacher macht. Habe ich mal vor Jahren von einer Alamannengruppe die ich beim Lagern besucht habe erzählt bekommen. Es gibt Gruppen die:

1. Es können und sich ernst nehmen.
2. Es nicht können und sich ernst nehmen.
3. Es nicht können und sich nicht ernst nehmen.
4. Es können und sich nicht ernst nehmen.

Ich bevorzuge da eindeutig Gruppe Nummer 4. Wer zu verbissen an die Sache rangeht ist oft eine Nervensäge. Da gibt es in der Szene genügend Beispiele für, würde ich mal sagen. Aber Ebenso wünsche ich mir persönlich ein gewisses Maß an "A". Ob ein Zelt jetzt aus Baumwolle oder Leinen ist, ist mir Wumpe. Über Handnähte würde ich mich trotzdem freuen, kann ich aber getrost drüber wegsehen wenn es nur eine kleine Macke an einem ansonsten guten Lager ist. Das es eine scheiß Arbeit ist ein Zelt per Hand zu nähen weiß ich nämlich selbst. Und eine gute Handnaht erkennt man oft nru auf den zweiten Blick von einer Maschinennaht. Ebenso wie der Unterschied Baumwolle-Leinen. Ich störe mich auch wenig an sinnvollen Interpretationen. Wenn sich z.B. jemand wie ich der einen Gotländer 10. Jh darstellt auch mal an baltischen und dänischen Funden für Schmuck u.ä. orientiert.
Ich kannte aber z.b. auch mal jemanden der halb Japaner war und einen Wikinger dargestellt hat. Der ist immer mit einem Wakizashi herumgerannt und hat es mit den weiten Handelswegen der Wikinger erklärt. Was aber meiner Meinung nach eben totaler Käse ist.
Das waren jetzt Extrembeispiele, aber die Verwendung von Baumwolle für Zelte fällt eben am Beispiel Wikinger genau dazwischen. Die sind tatsächlich bis nach Bagdhad gereist oder haben zumindest von dort waren bezogen. Vielleicht sogar Baumwolle wegen der positiven Eigenschaften bzgl. des Imprägnierens. Nachweisen lässt sich das aber nicht mehr.

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Heiner
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heiner » 10.09.2013, 18:28

@ Schatti: Sauer? Ach, komm, wozu? Ich glaube nicht, dass es hilft, wenn hier die Emotionen den Ton bestimmen. Das bringt nix und wenn's jeder macht, dann endet es im Sumpf. Außerdem sind wir ja schonmal einen ähnlichen Weg zusammen gegangen, da ging des glaube ich um Bogenholz aus Amerika und die Handelswege dazu. Wenn es dich ankotzt, lies es nicht durch oder schüttel den Kopf, aber ärger Dich nicht. Mache ich genauso.

@ Andi: Dass Du vorher darüber nachdenkst ist sehr gut. Schau halt, was Du machen möchtest und dann mach es halt. Spaß und Ärger betreffen nebenbei alle Fraktionen gleichermaßen.

@ Anasazi: Das Thema Nesselfaser ist interessant, aber weder für dies Thema noch dies Forum wirklich ggeignet.

@ Bowa: Es geht um die Darstellung während der Veranstaltungszeiten, dann muss es stimmen. Die Sache mit dem Karren kommt immer mal wieder, aber es ist letzlich nichts von Macht. Nimmt sich auch keiner die Füllungen aus den Zähnen. So gut wie es geht im Kontakt mit dem Publikum und anderen, dann hast Du es. Alles andere führt ins Uferlose. Was es ja auch sollte, nöwwa?

@ Eddy: Jeder bestimmt sein Gut und Schlecht letztlich selber. Aus der Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass sehr viele Aktive es zu wertschätzen wissen, einen guten Einstieg angeboten zu bekommen. Was Mühe und Kosten angeht, so handelt es sich um einen Trugschluss dass GroMi billiger ist. Ich habe in jedem meiner Gromi-Jahre (immerhin 15 an der Zahl) mehr Geld und Zeit vernichtet als in den A-Jahren (8 bisher). Es heißt bei Werkzeug "Wer billig kauft, kauf zweimal". Hie rist es nicht viel anders...

@ Faenwulf: Zu der Autostory: eben! Zu der LARP-Story: Es ging mir nicht um LARP-interne Querelen sondern um Querelen LARP-MA so wie hier "MA-Gromi". Zur Klassifikation: passt!

@ Sateless: Orientdarstellung? Seidenzelt, ist doch klar! Die Spanier waren mal in Nordfrankreich den Dingern und sind fast verfroren darin. Aber als Orientler ;).... Scherz beiseite.

@ Wilfrid: Die Veranstaltungen von Claus Meiritz (z.B. Goslar) wurden ja schon vielfach auch im Netz besprochen in den letzten 10 Jahren. Deine Meinung und Einschätzung ist eine von vielen, deckt sich aber nicht unbedingtmit den meisten. Wer das näher einordnen möchte, für den halten MA-Forum und TempusVivit entsprechende Infos vor. Von einer Vielzahl Baumwollzelten habe ich auf den Bildern aber nichts erkennen können.
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Schattenwolf » 10.09.2013, 19:35

Heiner hat geschrieben:@ Schatti: Sauer? Ach, komm, wozu? Ich glaube nicht, dass es hilft, wenn hier die Emotionen den Ton bestimmen.

@ Sateless: Orientdarstellung? Seidenzelt, ist doch klar! Die Spanier waren mal in Nordfrankreich den Dingern und sind fast verfroren darin. Aber als Orientler ;).... Scherz beiseite.



@Heiner, sehe ich genauso, aber ich fand die Diskussion war schon ganz schön abgedriftet ;)

Was mich mitunter in der Tat etwas aufregt sind diese Sahara Zelte mit Plastikboden, Alustangen und Nylon Abspannung und drinnen haust ein nicht näher zu indentifizierender Nordeuropäer bzw. eine darstellungstechnisch wild gemischte Gruppe vom Elfen über Wiki bis Sir Ritter mit Burgfräulein.... >:)
Ich hab auch schon gut gemachte Wüstenzelte mit passender Orientdarstellung gesehen, sowas find ich schon wieder klasse;)

Jeder sollte sich im Rahmen seiner finaziellen, handwerklichen und wissentechnischen Möglichkeiten für eine Darstellung entscheiden und daran arbeiten sie zu perfektionieren, seine schwächen kennen und offen sein für Kritik und Anregungen.
Was nicht immer leicht fällt, je nacht Ton und Art des Gegenüber ;D

Es macht sicherlich einen großen Unterschied (zumindest für mich) zu welcher Art VA man gerade fährt, Museal oder MPS!?
Dementsprechend wird gepackt und aufgebaut und sich vor Ort gegeben...

Will sagen auf manchen VA´s kommt es wirklich nicht so drauf an, bzw. ist es auch gar nicht erwünscht ;) :D
Abergläubisch? - Pah!
1000 Generationen Erfahrung ist kein Aberglaube, sondern gesunder Menschenverstand.
So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heidjer » 10.09.2013, 21:03

Die Ausgangsfrage war ein imprägniertes (Kunststoff?) Zelt oder nicht imprägnierte Baumwolle, nun diese Frage ist wohl beantwortet.
Zudem gibt es eine sehr einfache Methode jedes Naturfaserzelt zu imprägnieren, einfach ein kleines Feuer im Zelt machen und grüne Fichten- Tannen- oder Kieferzweige darin verbrennen. Die dabei verbrennenden Harze dichten jeden Stoff ab, bzw sorgen für eine Wasserabweisende Beschichtung. In der Western und Indianerszene wird noch heute jedes Zelt so imprägniert und warum sollte das vor 1000 Jahren in Europa nicht auch bekannt gewesen sein?

Aber da hier gerade soviel Fachwissen versammelt ist, ich suche ein (400'er Sahara) Zelt aus Nylon (Kunststoff) da mir jedes Baumwollzelt früher oder später verpilzt ist und Stockflecken bekam. Ich bin mit dem Zelt auch nicht auf MA-Veranstaltungen. ;)


Gruß Dirk
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Blacksmith77K » 10.09.2013, 21:19

Willkommen im behindertsten Thread seit Langem... ::) ;D

Bin mal gespannt, wann die Frage aufkommt, ob man in seinem un-imprägnierten A-Zelt denn mit einem Schlafsack schlafen darf... ;D
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heidjer » 10.09.2013, 21:26

Selbstverständlich nicht!! :o

Dafür sind die Felle von Braunbären und Wölfen doch viel authentischer. ;D


Gruß Dirk
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