Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Alles über das Mittelalter.
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Chirion
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Chirion » 12.09.2013, 10:17

@Clee das ist schwarz weiß Malerei, es geht nicht darum es sich leicht zu machen sondern die zur Verfügung stehenden zeitlichen und finanziellen Resourcen vernünftig einzusetzen, und entsprechend Bereiche zu definieren in denen man Kompromisse akzeptiert. Wir haben unseren Schwerpunkt primär auf das vermitteln des traditionellen Bogenbaus sowie des instinktiven Bogenschießens gelegt, deshalb gibts bei uns keine Ratan Elbs mit 30# sonderen Eiben mit 80-100# natürlich auch Bögen mit 30# fürs Publikum aber die sind auch nicht aus Ratan.
Mit der Zeit ergibt sich durchaus der Wunsch den einen oder anderen Teil des Lagers oder der Adjustierung durch ein passenderes (wenn du willst auch authentischeres) Teil zu ersetzen, dies geschied dann auch.
Dies ist ein Prozess und ich denke vielen die sich auf Mittelalter Veranstaltungen rumtreiben gehts ähnlich.
Ich finde es einfach falsch zu vermitteln: "wenn du an einem Mittelalterfest teilnehmen willst muß von der ersten Minute an alles 100%ig stimmen und du mußt den Gewand dein Zelt deine ganze Ausrüstung schon bei der ersten Teilnahme absolut authentisch und handgemacht beisammen haben" denn das stimmt schlicht und ergreifend nicht. Ich glaube einfach nicht das sich hier wer hinstellen könnte und behaupten "alles an meiner Ausrüstung hat bei meiner ersten Teilnahme an einer Mittelalterveranstaltung 100%ig gestimmt." Das ist einfach nicht realistisch.
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von tscho » 12.09.2013, 11:11

genau das ist die richtige Einstellung finde ich. Hört sich doch schon besser an wie darauf zu beharren ein xy Zelt zu nehmen.
Und genau aus diesem Grunde ist der tip Leinenzelt für die Anschaffung richtig.
Zuletzt geändert von tscho am 12.09.2013, 11:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von KnechtKarl » 12.09.2013, 11:17

Außerdem hat niemand gefordert, dass jeder von Anfang an eine perfekte Ausrüstung hat. Aber man darf den Neueinsteigern und fragenden doch schon sagen, was denn "richtig" ist, oder?

Wenn nämlich unter "MIttelalter-Zelt" auch weiße Baumwollzelte, oder gar die lustige Buntgestreiften firmieren, denkt der Einsteiger, die sind richtig und nicht nur ein "Kompromis".

Vermutlich kommt keiner ohne irgendwelche Kompromisse aus, wichtig ist aber, sich dieser bewußt zu sein, sie lernbegierigen Besuchern auch zu kommunizieren, sie sich nicht schönreden und sie nach und nach möglichs abzubauen. Oder?

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von eddytwobows » 12.09.2013, 11:23

@Chirion...

Punktlandung...! Der Weg ist das Ziel ! :) :)

@all...

Und wie ich wann und wo und in welcher Form meinen "Mittelalterspaß" habe und definiere, oder wen oder was ich dabei geneigt bin, ernst zu nehmen und unter gewissen Mühen und Ausgaben auch ernsthaft authentisch umzusetzen bereit bin, ist einzig und allein MEINE Sache und geht den Rest außerhalb (m)eines Lagers im Grunde genommen einen feuchten Käse an...

Weil, würden sich ALLE ausschließlich 100% ´ig an die vorhandenen Fundlagen (90 % Gräberfunde, soll heißen Stilliegen, flach atmen und den A... dichtkneifen ;) :D ) oder die vorhandenen historischen Berichte halten würden, wäre die ganze Sache so derartig langweilig und für´n Anus, daß da keine Sau mehr auftauchen würde...oder maximal nur ein einziges mal...
Weil, DAFÜR reicht dann auch die Betrachtung eines gutgemachten Dioramas in jedem x-beliebigen, drittklassigen Museum...;)

Ich für meinen Teil habe Spaß daran, die (meine) Darstellung (sei es nun Lager, bzw. Zelt und / oder Gewandung, Waffen, etc.) Schritt für Schritt weiter zu entwickeln, zu verbessern, auszubauen...
Und gleichzeitig dabei zu schauen, was gefällt mir Darstellungs- und Zeitrahmentechnisch, was gefällt mir nicht, was liegt im Rahmen meiner mom. (u.a. finanziellen) Möglichkeiten, was kann ich selber anfertigen, was nicht, wo kann oder muß ich wie Kompromisse (wie z.B. Baumwolle statt Leinen oder Leinen statt Wolle... ;) ) machen, wo nicht, wo ist ein gewisser "Fundlagendogmatismus" angebracht, wo ist selbiger absolut überflüssig, wie weit ist der Spielraum, um eigene Kreativität einfließen zu lassen...

Und das geht halt nur, wenn ich als Neueinsteiger (mit meinem nicht 100% authentischen Ausgangsmaterial ;) ;) ) an MA-Veranstaltungen TEILNEHME und nicht zu Hause rumhocke und darauf warte, irgendwann einmal genug Kohle zusammen zu haben, um alles vom ersten Augenblick an "perfekt authentisch" hinzukriegen... >:(

Und wenn man sich dann halt nur ein Keilzelt aus Baumwolle für unter 150,--€ oder, so wie ich, halt nur das grobe Ausgangsmaterial für ein komplett selbstgemachtes Wiki (Inklusive Leinwand / Zeltplane zusammennähen!!) für knapp unter 75,--€ (Nähgarn nicht mitgerechnet...) aus dem örtlichen Restposten / Havarieguthandel leisten kann, DANN IST DAS HALT SO !!!

DSCF5347.JPG


DSCF5363 - Kopie.JPG


LG
etb
Das Volumen einer Minute ist gleich Universal ist gleich die liegende Acht. A. Be.
Die Perversitaet des Universums strebt einem Maximum zu.
Alles was schiefgehen kann wird auch zwangslaeufig schiefgehen. Larry Niven

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.09.2013, 12:05

Wir sind hier ja bei Bogenbau, Sport und Pfeilbau ...
Neben der hier leider unsinnigen, leidigen und überflüssigen Diskussion "imprägnierte Baumwolle auf musealen Veranstaltungen auch der gehobenen Klasse", das Beispiel der hochgelobten VA Dorstadt kann sich jeder ansehen, regen mich die ELB´s an den Zelten der "Reenactoren " FrüHMi, HoMi und auch SpäMi Süddeutschland immer wieder auf.
Das so ein Hobbymensch keine 60# + schießen kann, na gut, sowas hat auch im MA nicht jeder geschossen, was er aber ganz bestimmt nicht geschossen hat, war ein Bogen aus Eibe mit Overlays/Horn-, Geweihnocken , Dacronsehne und Fichtenpfeilen mit Federn von der Annilingans in Saubuckelform, davon gefühlte 50 Stück im Pfeilsack , Spinewert jenseits von gut und böse, aber handgeschweißte Spitzen, so 200gr aufwärts.
Drückt man so einem mal einen Bogen in die Hand, mit passendem Zuggewicht und passenden Pfeilen dann trifft der plötzlich, oh Wunder der Technik ....

Natürlich darf und sollte man Neueinsteigern sagen, was der eigenen Meinung nach richtiger wäre, aber wenn dann ein modernes Zelt, wie das Geteld von ~1995 als "das Zelt" angepriesen wird,so als Mindestanforderung für museale VA, rutscht mir fast das Messer aus der Scheide. Vorallem, weil diese Zelte nicht wetterfest sind.
Leider gibt es das "überlieferte gode Teld", so wie Rhabanus Maurus es vor reichlich 1000 Jahren gezeichnet hat, nicht zu kaufen. Außerdem weiß keiner , aus was die Dinger waren. Die Gestänge waren aber höchstwahrscheinlich nicht aus Fichte oder anderem Nadelholz. Es gibt einen guten Grund, warum die meisten Hardcore GroMis da gewachsene Hasel oder Esche bevorzugen. Was manche gegen die in Miniaturen gezeichneten Keilzelte haben??? Vielleicht ihre eigenen Unfähigkeit, die Dinger so aufzubauen, das sie auch ihren Zweck erfüllen. Wie s geht? Auch gezeichnet vor Jahrhunderten und in jedem alten Campingführer nachzulesen, das Zelt sei höher als breit. Dann paßt´s auch über die Zeltgrube in BS auf dem Kohlmarkt.

Wenn man also Darstellungsmäßig schon so daneben liegt, ist imprägnierte BW das kleinste Problem....

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von apaloosa » 12.09.2013, 12:21

Hi,
mal 'ne Frage:
habt Ihr eigentlich noch Spass an Eurem Hobby?
Ich sehe das Ganze so:
1. Autentizität, jeder wie er kann (finanziell)
2. Spassfaktor an erster Stelle denn es ist meine Freizeit
3. Höre Dir die Vorschläge an und dann handle (aus finanzieller Sicht oder auch Lust an der Verbesserung) oder bleib bei deiner Darstellung

Das Ganze erinnert mich an die Diskussionen vor Jahren im Westernhobby, Fazit: Es gibt fast kein "Nachwuchs" und viele wanderten ab zur MA Darstellung.

Bei den Bürgerkrieg Reenactments ging's dann auch los: Was ist das denn für eine Zahnbürste? Ich habe eine aus Schweineborsten (die Zahncreme war aber von 19xx).
Du hast keine Unterwäsche die der damaligen Zeit entspricht? Mögen sie sich die E... an der kratzigen Hose wundschaben, ich habe es dann gelassen und mir ein anderes Hobby gesucht. Nachwuchs auch hier fast Fehlanzeige.

Macht weiter so.

So long
Harald

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Firestormmd » 12.09.2013, 12:29

Jetzt mal ganz weit OT und auch an niemanden speziellen gedacht:

Ich habe mir ja auch schon einige Gegenstände für eine Wikinger-Darstellung selber gebaut. Helm selbst gedengelt (modernes Blech, gelasert, moderne Nieten etc.), Kettenhemd selbst geknüpft (gekaufte brünierte Ringe, unvernietet), Schild gebaut (auch nicht A) und noch viel mehr. Ich fühle mich mit meinen Sachen vielen anderen Darstellern haushoch überlegen, die ihre Sachen nur gekauft haben. Vielleicht ist es auch nur eine gewisse Überheblichkeit, den "unfähigeren" Leuten gegenüber. Ich schüttle auf jeden Fall immer verächtlich den Kopf, wenn ich einen gekauften Helm oder einen Umhang aus BW sehe.

Grüße, Marc
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.09.2013, 12:39

Appalosa, ja ! Und recht hast Du !!!!!!!!!!
Ich für meinen Teil habe schon Spaß, ich erkläre auch niemendem ungefragt , was an seiner Darstellung nicht sooo ganz passt. Nur wenn ich sehe, das er sich bei der Umsetzung gerade die Ohren bricht. Dann helfe ich ihm und erkläre ihm, warum "die Alten" das anders gemacht haben ....
Wenn mir einer erzählen will, das das, was ich oben beschrieben habe, "authentisches Mittelalter" sei und man eben auf einer musealen, ortsbezogenen Veranstaltung ist, dann fühle ich mich verarscht.

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von apaloosa » 12.09.2013, 12:58

Hi etb,
sind die Zeltstangen verschraubt (6-kant oder so)?
Zelt.jpg
Zelt.jpg (3.55 KiB) 9433 mal betrachtet


Ich hätte Holzdübel mit Aussparung und Keil verwendet :D :D :D

Gruß
Harald

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heiner » 12.09.2013, 13:32

Bonjour,

auf in einen neuen spannenden Tag auf FC!

eddytwobows hat geschrieben:Punktlandung...! Der Weg ist das Ziel ! :) :)

...

Ich für meinen Teil habe Spaß daran, die (meine) Darstellung (sei es nun Lager, bzw. Zelt und / oder Gewandung, Waffen, etc.) Schritt für Schritt weiter zu entwickeln, zu verbessern, auszubauen..

Darin sind sich doch mal alle einig!

@ Chirion: Was Du schreibst stimmt. Es gibt eine Notwendigkeit für Progression und Nachjustieren, beides ist natürlich - aber je besser der Einstieg, deso geringer das Nachjustieren und die Folgekosten, oder nicht? Zum "von Anfang an alles perfekt" hat Karl ja schon das Passende geschrieben.

@ Apaloosa: Nachwuchs ist (trotz oder vllt auch wegen der Querelen) vorhanden, Rate steigend, da können sich weder die tendenziellen Amis noch die Gromis beschweren. Es gehen immer viele, viel Neue sowohl den einen als auch den anderen Weg mit. Und, wie gesagt, die haben alle ihren Spaß dabei. Nur weil es hier gerade zum Würgen ist, das heißt nichts. DAS HIER ist ja nicht das eigentliche Hobby!

@ Marc: Selbstgemacht ist in der Tat ein Grund, darauf stolz zu sein. Kann man machen, meist profitiert das eigene Wissen und Können davon, das ist dann spitze. Aber es muss ja nicht sein, siehe den Beitrag von Anasazi:

Im Mittelalter gab es doch bereits Arbeitsteilung,
deswegen muss ich kein Schwert schmieden, deswegen muss ich kein Zelt bauen, deswegen muss ich keine Schuhe machen, deswegen muss ich nicht sonstwas machen, sondern versuche es zu kaufen / zu erhandeln über Fähigkeiten, die mit meiner Darstellung zu tun haben.

Besser korrekt gekauft/getausch als selbst vermurkst. Von Zwischenprodukten und dem Weg des Lernens reden wir hier ja nicht, normal dass da nicht alles direkt klappt. So muss man es dann aber auch verstehen und verwerten.

Das Überlegenheitsgefühl ist doch eher, naja... nicht unbedingt erstrebenswert und begegnungsfördernd?

@ Wilfrid: Die Anteile guter Bögen und Pfeile ist sehr gering. Das ist bitter - Du hast Recht!

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So, jetzt kommt es wieder mit dem "Besserwissen" >:), von mir aus: Wenn's euch aufregt, lest nicht weiter. Es geht hier gleichwohl nicht um Anweisungen, sondern nur um Infos und Vorschläge, eine andere Sichtweise oder einfach um notwendige Korrekturen falscher Informationen. Wenn das bisher nicht eindeutig erkenntlich war, jetzt habt ihr es jetzt nochmal schriftlich.

Und das geht halt nur, wenn ich als Neueinsteiger (mit meinem nicht 100% authentischen Ausgangsmaterial ;) ;) ) an MA-Veranstaltungen TEILNEHME und nicht zu Hause rumhocke und darauf warte, irgendwann einmal genug Kohle zusammen zu haben, um alles vom ersten Augenblick an "perfekt authentisch" hinzukriegen... >:(

Jein. Das späte "Irgendwann" kommt doch meist nie oder ist sehr schmerzhaft. War bei mir so: Die gesamte "Darstellung" von 1994 bis 2004 musste dann letzlich doch noch mal in 2005 weichen. War schon etliche Jahre vorher klar, aber es zog sich wie eine Kiesgrube. Das war hart. Direkt oder sehr viel früher richtig wäre schöner gewesen.
Wenn der Einstieg erstmal dick in die eine Richtung geht, dann korrigiert kaum einer gerne und leichtenherzens konsequent nach. Je früher die Information verteilt wird, desto besser, siehe Karl.

Glaubt was ihr wollt, aber 200+ aktive (!) Mitglieder im FFC sind wohl ein ganz gutes und gesundes Maß an Erfahrung. Und das sind nicht alles "alte Hasen"...

@ Wilfrid: Dein Wissen und Deine Interpretation der VA in Dorstadt ist ebenso lücken- und zweifelhaft wie Deine Kenntnis und die Kommentare zu den Zelten. ((Arroganter Besserwisser, ja ja, hier isser wieder >:), ich mag euch auch)). Also, Lektüre bitte: Lagerkitguide FFC. Vielleicht lassen sich die Lücken ja noch schließen? Wäre schön. Das Messer pack auch mal besser wieder ein und sicher das vernünftig ;). Das Studium der Quellen ergibt zumindest: Die Bauform "Geteld" geht konform mit den Abbildungen für die angegebenen Jahrhunderte.

Ein "Geteld" kann und sollte man dann auch mit Eingang über die Apsis und Firstunnel (selber machen oder) bestellen. Wenn man eben weiß, was man will und braucht. Die Wetterfestigkeit hatten wir schon, muss ja nicht alles immer zwei- und dreimal kommentiert werden.

Dieser Kommentar von wegen "Wenn man also darstellungsmäßig ..." ist natürlich gar nichts wert. War der Weg nicht das Ziel? War nicht "Stück für Stück verbessern" der gemeinsame Nenner? Mann, Mann, Mann 8) ...

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Grüßle,
Heiner
Zuletzt geändert von Heiner am 12.09.2013, 16:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Firestormmd » 12.09.2013, 14:04

Heiner hat geschrieben:[...]
Das Überlegenheitsgefühl ist doch eher, naja... nicht unbedingt erstrebenswert und begegnungsfördernd? [...]


Sicher ist das nicht erstrebenswert. Aber ich merke bei mir deutlich, dass wenn ich auf sogennante MA-Märkte gehe, dass ich die verkleideten Besucher sehr kritisch beobachte. Mittlerweile machen mir solche Märkte auch keinen Spass mehr, weil ich ja fast nur noch mit dem Kopf schütteln muss. Wenn ich einmal viel Arbeit in etwas gesteckt habe, um es nach besten Wissen und Gewissen zu bauen, dann fallen mir solche gekauften Sachen immer negtiv auf. Wenn nun jemand ein super "A"-Zelt aus Leinen oder was weiss ich handgenäht hat, wird er die BW-Zelte vielleicht auch kritisch betrachen und sagen, dass ist doch alles falsch. Das ist sicher nicht begenungsfördernd, aber so sind wir (oder die meisten) Menschen doch. Ich will hier keinen über einen Kamm scheren. Aber ich fühle mich halt besser mit meinen selbstgebauten Sachen, als wenn es sich jemand "einfach" macht, und es schnell beim Battlemerchant bestellt.

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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Chirion » 12.09.2013, 14:40

Es kann auch gute Gründe geben einen einmal gemachten Kompromiss beizuhalten, zb. unser großes Zelt: der Stoff hat 500g dementsprechend die Hülle 75kg das ist nicht mehr ganz leicht zu handeln. Gut dieses Gewicht hätte es auch aus 500g Leinen aber bei fast jeder Veranstaltung bisher hats pünktlich vor dem Abauen einen schönen Regenschauer gegeben und das Teil war nass nur unerheblich schwerer als trocken, mit Leinen kannst da dann gut mal 150kg bewegen. Aus Markisenstoff kann ich das Teil auch nass einlagern da passiert nichts, das trocknet auch als Bündel im Schuppen ohne Stockflecken und da müffelt auch nix beim nächsten aufbauen. Beim ersten mal als es nass war hab ich noch vergebens versucht es zu trocknen, das Ding ist einfach zu groß da brauchst für mehrere Tage einen Turnsaal oder ein Feuerwehrhaus um das trocken zu bekommen, beides steht mir nicht zur Verfügung deshalb bleibts was das große Zelt betrifft sicherlich dabei. Wir sagen aber auch jedem der es wissen will aus welchen Material das Zelt ist und haben noch nie behauptet das der Stoff mittelalterlich sei.
Bei kleineren Zelten geb ich euch durchaus recht und gutes Leinen (wenn auch genaugenommen nicht wirklich 100% Leinen, wie oben schon angesprochen)gibts auch im Kunsthandel auch in größeren Breiten z.B.
Leinen, kostet halt ein wenig. Aber aus 20qm Leinen mit 2m Bahnbreite läßt sich recht einfach ein Zelt nähen (wahlweise mit der Nähmaschiene oder nicht ganz so einfach bzw. etwas langwieriger mit der Hand :) ) wie man es aus Baumwolle um 800€ im Handel findet
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heiner » 12.09.2013, 15:32

@ Chirion:

Nassgewicht, Transport und Trocknung sind gute Argumente! Für all das gibt oder gäb`(!) es ja seinerseits wieder mögliche Lösungen, aber vllt. sind die auch wieder nicht umsetzbar. Ein guter Anlass, auch hier zu sagen: lieber mal bei einem Bier oder Wein drüber reden und (ganz einfach!!) Erfahrungen austauschen, als hier die Fetzen fliegen zu lassen.

Der Link zu Bösner ist ein guter. Die schweren Leinen haben Bekannte schon erfolgreich verarbeitet und eingesetzt. Aber auch hier gilt: Muster besorgen und testen. Schwer ist nicht unbedingt auch gleichzeitig dicht gewebt ;). Müsst ihr natürlich nichts drum geben und könnt lieber eure eigenen Erfahrungen machen - ich will niemanden bevormunden ;).

Zur Existenz des zitierten Minimalanteils von Nicht-Leinen bei den Leinenstoff über 1,20 Meter kann ich nichts sagen und wäre über einen Nachweis dafür dankbar. Weder unsere Brandtests noch die über statische Aufladung haben auf einen anderen Faseranteil schließen lassen und ohne aufwändige chemische Analyse lässt sich mehr nichts machen.
Im Schlimmstfall ist der Stoff dann 1.) nur 95% (?) materialseitig korrekt, der Baumwollstoff immer noch 0% und wenn wir uns 2.) einig sind, dass "besser werden" sich in unser aller Zielsetzung wiederfindet, dann kann nicht nichts zählen - und früher oder später, auf die ein oder andere Art etwas bewirken. Das gilt dann auch für die Einwände, was Fasergewinnung und Verarbeitung angeht: Der Markt bietet nur an, was er anbietet. Mehr als das kann man nicht verlangen. Bei den Stählen ist es genau so. Kein hinreichender Grund, UNBEDINGT direkt GANZ andere Wege zu gehen - ob es aber Grund genug ist, macht jeder alleine mit sich selbst aus.
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Heiner » 12.09.2013, 15:45

Firestormmd hat geschrieben:Ich will hier keinen über einen Kamm scheren. Aber ich fühle mich halt besser mit meinen selbstgebauten Sachen, als wenn es sich jemand "einfach" macht, und es schnell beim Battlemerchant bestellt.


So war es denke ich auch nicht zu verstehen! Was Battlemerchant angeht: Da sind die guten Produkte nun auch sehr rar. Vielleicht lohnt sich dagegen mal ein Blick bei Vehi Mercatus oder Reenactors.de. Bei beiden sind sie Qualitäten tendenziell deutlich besser und teilweise kann man es mit vertretbarem Aufwand dafür nicht mehr selber (besser) machen.
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Re: Mittelalterzelt imprägniert oder nicht?

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.09.2013, 17:17

Wird der Stoff mit Kunststoffanteil dicht oder muß der imprägniert werden????? Kunststoff quillt ja nicht auf ....
Die Probe wäre, den Stoff (ein Stück) in Wasser einlegen und als Beutel rausheben. Ein annähernd dichter Stoff tropft, der undichte liefert Springbrunnen nach allen Seiten bzw. ist der Wassersack ziemlich schnell leer.

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