Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

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Blond_u_Bogen (✝)
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Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 17.06.2007, 19:30

Ich wollte mal wissen was es an den Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert für besondere Merkmale, Lebensweisen, Galben usw gibt

Insbesondere interisiern mich die sächsischen bögen und Bogenschützen, gab es besondere Bögen??

Zu den Waffen, hauptsächlcih gab es doch Sax und Axt bzw Beile oder?
ich denke dolche und (Lang)schwerter waren nicht verbreitet...

Der Glaben, da weiß ich zum bleistifft nicht wirklich drüber nur das sie nach der christialisierung, durch karl den großen, halt Christen waren

danke schon mal
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Eisi
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Eisi » 18.06.2007, 10:46

Im 7. und 8. Jahrhundert waren die Sachsen Heidnischen Glaubens.
Ja, Heidnisch heißt nicht Atheistisch. Sie hatten Naturgötter, ähnlich den Germanen. Da die Germanen keine Literatur hatten, sondern das Götterwissen von den Druiden vermittelt wurde, wird es sich sicher auch über die Jahre abgeschliffen haben, und man weiß nur wenig darüber. Einzig in Caesars "De Bello Gallico" kann man darüber lesen. Auch in der "Germania" von Tacitus soll sich der eine oder andere Hinweis finden.
Karl der Große brauchte im 9. Jahrhundert auch mehrere Anläufe, die Sachsen zu unterwerfen, angefangen hat er ja schon im späten 8. Jahrhundert.
Dies lag daran, dass die Sachsen in Stämmen lebten, also dezentral. hatte er einen Stamm unterworfen, und mit ihnen Verträge geschlossen, galt das noch lange nicht für den Nächsten Stamm. Karl wird nachgesagt, bei dem heutigen Niedersächsischen Verden mehrere Hundert Sachsen öffentlichkeitswirksam hingerichtet zu haben. Letzten endes waren es nur ungefähr 80. Zumeist Anführer ihrer Stämme/Horden. Das sollte andere dazu bewegen, sich den Franken anzuschliessen. Auch wurde später durch Karl jede Form des nicht-christlichen Begräbnisses unter Strafe gestellt.

Die Sachsen an sich im 7. und 8. Jahrhundert waren sonst ein recht uinzivilisierter Haufen. Kriege untereinander waren an der Tagesordnung. Sie waren unterteilt in Angeln, Friesen, teilweise Allamannen, Sweben und halt Sachsen. Die Ausdehnung zu dieser Zeit erstreckte sich über ds gesamte Niedersachsen, teile Mecklenburgs und Holsteins, Holland und Flandern, In Thüringen bis an die Saale und in Sachsen Anhalt bis ungefähr zur Elbe und den Harz(Bode). Sonst waren sie Seßhaft, betrieben Ackerbau, Viehzucht, Obstbäume kannten sie von den Römern.

Eisi
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Eisi » 18.06.2007, 10:56

Ach ja, sollte hier Jemand auf Wikipedia Verweisen, das ist ganz nett, aber versucht, möglichst zitierfähiges Material zu nutzen.
Zum Thema Zelte: Wenn überhaupt, dann hatten die ganz normale Zelte in A-form. Die werden häufig als Wikingerzelte verkauft.

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Arya77
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Arya77 » 18.06.2007, 14:12

Ein wilder Haufen. Bögen sind mir aus der Zeit keine besonderen sächsischen untergekommen. Denke, die waren 08/15 und dienten nur zur Jagd, da vermute ich aber nur.
Hauptsächlich Ackerbau und Viehzucht.

Glaube: heidnisch, Naturgötter
Zur Zeit Pippins und Karl Martells versuchte ein irischer Missionar namens Willibrord hier sein Glück. Er fand einige Anhänger, besonders die Franken waren schon früh christianisiert durch Chlodwig (Irmina von Öhren) und christianisierte hier einigermaßen erfolgreich. Sein Nachfolger Bonifazius (Donareiche) gründete u.a. das Bistum Fulda und sein Schüler Sturmius überwachte den Fuldaer Dombau. Hier begann es, das sich der christliche Glaube langsam über hessen (chatten) und Thüringen ausbreitete, besonders bei den Adeligen.
Der "heidnische" Naturglaube blieb aber überall noch erhalten, wurde nur langsam"ersetzt".

Besonder sträubten sich die Chatten (Hessen) und Friesen ( Radbod), auch die Sachsen.
Mit Karl Martell begann die Zeit der "Karolinger", hervorgegangen aus einem Hausmeiergeschlecht der Pippiniden. es gab keinen merowingischen könig mehr.

Karl der Große, Martells Enkel, war dann derjenige, der ziemlich "hart durchgriff" und nur noch christlichen Glauben erlaubte und gegen alles andere ins Feld zog.

Die Sachsenkriege zogen sich über mehr als dreißig Jahre.
Du kannst auch "Sturm der Eresburg", "Irminsul" mal nachgoogeln ;-)

Ruhe kehrte langsam nach Widukinds Taufe ein.

So, mehr fällt mir net ein :P
Müßte mal wieder nachlesen...

LG Yvonne
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Nervt mich nicht mit den Details eurer Inkompetenz.
-stromberg-

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 18.06.2007, 16:17

Danke,

hab eben ma nach Irminsul gegooglet, fand den Baum echt schön, hab überlegt ihn mir als Wappen oä zu benutzen, hab aber neben dem Glaube der Sachsen auch etwas über ein Ahnenzeiche der SS gefunden...also muss ich es verändern oder lassen, denn ich habe keine Lust das mich nachher uafm Mittelaltermarkt der Veranstalter anspricht das ich mein Banner abnehmen soll

mfg Malte
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Schattenwolf » 18.06.2007, 19:50

lass dich nicht beirren nur weil archie überall in den kulturen gewildert hat.....
soll ich etwa keine runen mehr nutzen die jahrhunderte bestand hatten, weil es rund 30-35 jahre missbrauch gab?
Abergläubisch? - Pah!
1000 Generationen Erfahrung ist kein Aberglaube, sondern gesunder Menschenverstand.
So möge Thor seinen Hammer schwingen Euch allen Vernunft und Weisheit einzubleuen!

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Lord Bane » 18.06.2007, 20:02

Warum zählst du Alamannen zu den Sachsen?
Karin Krapp hat die Völkerbildung für die Alamannen dargestellt und kam zu dem Schluss, dass er wohl nicht immer die selben Menschen meinte, sondern nur die, die in der Alamannia lebten (und dort dann letztlich sesshaft blieben). Dass einige nach der Unterwerfung durch die Franken dann zu den Bajuwaren wechselten war mir bekannt, aber zu den Sachsen (auch wenn Handelskontakte freilich bestanden)?
Die Sachsen waren nicht nur "germanisch" geprägt, sondern auch durch die Hunnen. Auch Slawen waren relativ nah an der "sächsischen Grenze" (sorry, aber ich finde keine besseren Ausdrücke).
Ich bin Star Wars Fan. Der Name "Lord Bane" leitet sich von einem Lord der Sith ab, n?mich von "Darth Bane". Dieser F?hrte das "immer nur 1Meister-1Sch?ler-System" ein bei den Sith.

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 18.06.2007, 20:54

@Schattenwolf

Hast auch wieder recht, das "Hakenkreuz" war auch ein griechisches Zeichen, glaub das heißt Sieg oder sieghaft, nur mal so gehört, seid mir net böse wenns falsch is...gibt ja einige die das sehr eng sehen... 
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Harbardr » 18.06.2007, 22:43

... schade um die vielen Halbweisheiten, die mehr verwirren, als hilfreich sind.

Zum sog. Hakenkreuz:

Das Swastika-Symbol wurde schon seit tausenden von Jahren in fast jeder menschlichen Kultur als ein Zeichen des Glücks, des Schutzes und als eine Verkörperung des Lebens und der wechselnden Jahreszeiten verwendet

Das Wort SWASTIKA stammt von einem Wort des Sanskrit: SVASTIKAH, was glücklich sein bedeutet. Der erste Teil des Wortes, SVASTI-, kann in zwei Teile getrennt werden: SU- gut und ASTI- ist. Der ASTIKAH-Teil bedeutet sein. Das Wort wird in Indien mit glücklichen Dingen verbunden weil es glücklich bedeutet. Ursache allen Lebens und aller Lebenserscheinungen ist die Bewegung.

Die Rune Sowulo (Sowilo, Sig, Sigil, Sol, Sal, Sowelo, Sowelu) steht für den Lautwert "S" u. bedeutet "Sonne".
Versch. Schriften geben ihr auch die Bedeutung "Sieg" o. "siegreich".

Was an der Darstellung sträflich ist entscheidet (leider) unsere Rechtsprechung. Dennoch darf nicht vergessen werden, dass diese Zeichen weit älter als das Regime sind , das sie verunglimpfte u. es uns somit erschwert sie so zu handhaben, wie es just unsere Ahnen.

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 19.06.2007, 14:14

Hab unter Sachsenzelt A-förmige Gefunden, aber anders als bei den "Wikingerzelten" war das gerüst innen, nur der lange mittelpfosten ragte heraus.
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Harbardr » 19.06.2007, 14:47

... das Zeltgestänge gleicht einer Teppichklopfstange.  :)

2 senkrechte Stangen tragen die überstehende Giebelstange, ähnlich dem britischen A-Tent, nur dass die diese einen rechteckigen Grundriss haben.
Die Sachsenzelte dagegen haben halbkreisförmige Schmalseiten u. werden v. der Breitseite her begangen.

Der Nachteil dieser Zelte besteht leider darin, dass sie auf Hartplätzen nicht, o. nur schwer gestellt werden können, da sie ausschließlich mit Leinen u. Häringen gehalten werden.
Das Wiki-Zelt hingegen steht als "festes" Gerüst u. muss nur bei starkem Wind abgespannt werden.

Aber wenn's um die Sachsen-Darstellung geht, kommt das Wiki eh nicht in Frage.

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 19.06.2007, 16:42

Aber besser Wikizelt als Sachse als Ritter mit Neuzeit-Iglozelt ;D

gab es neuligs auf nem Mittelaltermarkt
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Gropi » 23.06.2007, 22:54

'Schattenwolf hat geschrieben:karl der schlächter hat an einem tag über tausend sachsen hinrichten lassen weil sie nicht zum christentum konvertieren wollten....erst die kinder, dann die die mütter und ehefrauen und zu guter letzt die männer als diese sich immer noch geweigert haben - aber selbst cathwulf, ein fürst seines volkes,dessen familie als letzes dran kam, hat ihm nicht den gefallen getan zu konvertieren!


Naja, nette Jungs waren diese Sachsen ihrerseits wohl auch nicht gerade.

Mich würde allerdings interessieren wo ihr alle eure Zahlenangaben her habt?

Meines bescheidenen Wissens ist dieses Ereignis in einer fränkischen Chronik , ohne konkrete Zahlenangeben überliefert worden? Ganz zu schweigen von der Zusammensetzung der Opfer nach Alter, Geschlecht und individuellem (!) Namen...

Daneben gibt es noch die These daß dabei durch einen Schreibfehler aus "Umsiedeln" "Hinrichten" wurde, kann da vielleicht jemand etwas dazu erläutern?

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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Blond_u_Bogen (✝) » 24.06.2007, 18:54

Danke Danke

hab durch euch und das wunderbare Internet jetzt ein wenig mehr ahnung über das Volk das ich nachstelle(n möchte).

Hab z.B. noch herraus gefunden das es bei den Sachsen keine Lehnsherren gab wie bei anderen, also die Bauern frei waren und nur für sich selber arbeiteten.

Außerdem das es bei Sachsen verschiedene Menschengrußßen gab, z.B. die Frielinge, Halbfrielinge und die Edelinge.

Noch mals Danke
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Re: Sachsen im 7. bis 8. Jahrhundert

Beitrag von Squid (✝) » 24.06.2007, 19:19

"Hab z.B. noch heraus gefunden dass es bei den Sachsen keine Lehnsherren gab wie bei anderen, also die Bauern frei waren und nur für sich selber arbeiteten."

Wobei das wiederum nicht heisst, dass es bei den Sachsen keine Unfreien bzw. Sklaven gab. Die hatten selbstverständlich auch ihr "Personal" für die Drecksarbeit.

Nur war der Beruf das Bauern bei den Sachsen einfach aufgrund der Notwendigkeit der Nahrungsbeschaffung eine selbstverständliche Sache. Land stand auch genug zur Verfügung.

In vielen Fällen wird der Terminus "Bauer" dennoch ungewollt auf den landlosen Fronbauern des Mittelalters reduziert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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